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  • Day 72

    St-Étienne - Fitou: Warmshower-Party

    January 14 in France ⋅ ☁️ 7 °C

    Nach dem Frühstück ging es für uns alle sportlich weiter. Christine und Gregori brechen zum Trailrunning auf und für mich geht es nach Fitou.
    Die erste Stadt auf dem Weg ist, Sète aus der leckeren Pasteten kommen. Als ich in hier ein zweites Mal im Hafen ankomme und dieselbe Bäckerei bei der ich ca. eine halbe Stunde zuvor mein Baguette gekauft habe nochmals erblicke, merke ich, dass ich wohl noch nicht ganz wach bin und einmal der falschen Beschilderung gefolgt bin. Guten Morgen Tim!

    Von Sète folge ich weiter dem Eurovelo 8 (EV8) nach Adge. Dort wiederhole ich das Spiel: Ich folge dem falschen Radweg entlang eines Flusses, sehe irgendwann das Meer doch keine Brücke und muss erneut ein paar Kilometer zurück fahren. Wenn die Tagesetappe lang ist, kann man sie ja noch länger machen!

    Später radel ich ein kurzes Stück am Canal du Midi, dem südfranzösischen Radwegklassiker mit den wohl schlechtesten Wegeigenschaften, entlang. Dennoch ein sehr schöner Abschnitt und bestimmt nochmal eine längere Etappe wert. Der EV8 biegt jedoch nach Süden ab und führt weiter an und in der Nähe der Küste entlang. Es folgt eine Landschaftskomposition aus Moor, Seen und Lagunen (zumindest sieht das für mich so aus;). Interessanterweise führt auch hier ein Kanal, der Canal de la Robine, hindurch. Wieder ein Kanal mit Wasser im Wasser - kurios. Landschaftlich sehr schön und ruhig - ich erschrecke durch das Klappern auf den unebenen Wegen ein paar Bisamratten, die rasch ins Wasser hüpfen.

    Im Dunkeln komme ich in Fitou an. Auch hier habe ich eine Warmshower-Unterkunft, wurde aber schon vorgewarnt, dass es am Ende einen Berg zu erklimmen gibt und das Häuschen irgendwo im Nirgendwo liegt. Das stimmt auch - in fast schwarzer Nacht kurbel ich den Berg hoch, sehe nur ein paar Windräder und rechts und links ein paar Schotterstraßen abgehen. In weiter Ferne bewegt sich ein näher kommendes Licht, dann höre ich eine Fahrradklingel, Sylvia kommt mir entgegen und gemeinsam geht es eine Schotterpiste hinauf zum Haus, welches ich sonst bestimmt nicht gefunden hätte.

    Es gibt eine kleine Warmshowersparty: Sylvia und Kevin aus Deutschland/Bristol, beide seit 2013 auf ihren Fahrrädern als KünstlerInnen unterwegs überwindern hier und kreieren eine neue Show, da Ihnen Anfang letzten Jahres sämtliches Material samt Fahrrädern gestohlen wurde:( Jonna, ebenfalls aus Deutschland, ist wie ich Warmshowergast und fährt gerade sämtliche Anlagen regenerativer Energien in Europa ab. Es folgt ein schöner geselliger Abend mit beeindruckenden Geschichten:)
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