Satellite
Show on map
  • Day 106

    Granada

    February 17 in Spain ⋅ ☀️ 18 °C

    Ich wache auf, noch vor meinem Wecker, den ich mir auf 6:10 Uhr gestellt habe. Es ist koch stockfinster, im Zelt und draußen ebenfalls. Dennoch will ich mich schon auf den Weg machen - so früh wie noch nie, denn um 10 Uhr bin ich mit Tanja und Jakob zum Kaffee in Granada verabredet. Die Sachen sind schnell gepackt - Vorbereitung am Vorabend ist die halbe Miete - noch kurz ein Brötchen und einen Muffin weggekaut und dann geht es los.
    Das Fahrgefühl ist zunächst gewöhnungsbedürftig, die Felsschluchten von gestern sehe ich nicht. Um mich herum ist alles dunkel, bis auf den kleinen Lichtkegel, den mein Dynamo vor mir erzeugt. Häufig sieht es aus, als ginge es schon bergab, doch die Geschwindigkeit, mit der ich voran schleiche, belehrt mich eines Besseren. Vor einer der Furten halte ich blitzartig an. Wasser reflektiert das Licht und die Tiefe lässt sich erst auf den zweiten Blick erkennen. Nur ein kleines Rinnsal, es geht weiter.

    Dann, nach einer guten Dreiviertelstunde Fahrt, wird es heller und ich fahre durch einzigartige Schluchten und wunderbare Berglandschaften. Die Höhenmeter, die mir OSM berechnet hat, scheinen übrigens auch nicht ganz zu stimmen, da es von nun an nur noch bergab geht, sehr erfreulich. So rolle ich bis nach Granada, genieße die Aussicht und bin pünktlich zum Kaffee da:)

    Nach dem schönen - wenn auch viel zu kurzen Treffen (Tanja und Jakob mussten heute schon weiter und ich hatte die letzten Tage ein bisschen zu viel getrödelt) - schiebe ich mit meinem Rad durch Granada, um mir einen schönen Park zu suchen. Dort werden Zelt und Schlafsack getrocknet, die vom Kondenswasser noch etwas feucht sind.

    Dann folgt mein klassisches Stadtprogramm: Essen bei TooGoodToGo bestellen und schauen, was es gibt und wo ich hin muss. Zufälligerweise werde ich direkt zum Aussichtspunkt Mirador de San Nicolas geführt, etwas kompliziert mit dem Fahrrad, aber eine unglaubliche Aussicht auf die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada und die Alhambra.

    Bei Abholung des Essens dauert es etwas, bis ich verstehe, was man mir auf Spanisch mitteilen möchte: Es wird nach Behältern gefragt. Ein Glück schleppe ich einen halben Haushalt mit mir herum und kann mir die zwei Suppen eindosen lassen.
    Read more