Uns geht ein Polarlicht auf, oder zwei oder drei - oder keins. Read more
  • Das Ziel ist der Weg
  • Agnes-Isabel Pahl-Parrisius

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  • Eisiger Ofotfjord-Tag

    November 14, 2024 in Norway ⋅ 🌬 -1 °C

    Guten Morgen ihr Ofoten, ihr hohen Berge, du großer Fjord, die wir euch alle nur andeutungsweise und mit viel Phantasie hinter den tief hängenden Wolken erahnen können - Schattierungen unterschiedlichster Grautöne.... Im Wachwerden, beim ersten Augenaufschlag erkenne ich am Glasdach, dass es geschneit hat. Die kahlen Äste der Bäume biegen sich immer noch bedrohlich im Sturm hin und her.... Die Wolken werden minütlich dichter, lassen alle Grautöne und die zart erahnte Landschaft verschwinden und eisige Schneekristalle (oder Graupel?) prasseln geräuschvoll gegen die Scheiben... ein anderes Geräusch als gestern bei Starkregen. Draußen hat es Minus 4 Grad, gefühlt Minus 10 (laut App) und persönlich gefühlt nicht lebensfreundlich....
    Ich glaube, dass es nach dem ersten Kaffee im Bett, ziemlich sicher einen zweiten Kaffee vielleicht auf der Couch gibt -- um ein wenig Abwechslung in die graue Monotonie des Tages zu bringen. Und das ist mal keine sinnbildliche Redewendung, sondern eiskalte Realität... Dabei weiter den vorbeiziehenden Wolken zusehen, die Gedanken schweifen lassen, über so viele Dinge nachdenken, die in einem Alltag wenig Platz und Raum haben, den Geist zur Ruhe kommen lassen, den Luxus von Zeit für Nichtstun genießen. Uns weiterhin von dieser spektakulären und einzigartigen Unterkunft begeistern lassen, die einem das Gefühl vermittelt oben auf dem Berg, inmitten der Natur(gewalten) zu sitzen mit einem uneingeschränkten Weitblick auf die Landschaft, den Ort, die Dinge des Lebens.... alles mit einem großen Vorteil: es ist angenehm warm hier drinnen - da können die Gedanken besser fließen, den da draußen geht's eher um Überlebensstrategien....

    Während der Wnd weiter ums Haus pfeift, gibt es zwischendurch das ein oder andere kleine Wolkenloch und lässt alles wieder ganz anders und in einem völlig neuen Licht erscheinen... für einen ganz kurzen Moment der Klarheit, bevor sich wieder dichte, graue Wolken darüber schieben. Also muss man (ich) stets wachsam die Wolken beobachten, während Stefan sich entschließt den Ort Narvik unten zu erkunden. Außerdem ist das auch eine reine Vorsichtsmaßnahme (nach der gestrigen Erfahrung mit den nicht funktionierenden Zugangscode) dass einer stets im Haus bleibt 😀. Außerdem wollen wir bei dem Wetter weder in den nördlichsten Wildpark der Welt hier fahren (sicherlich verkriechen sich gerade auch alle Tiere), noch irgendwelche Museen oder sonstwas ansehen. Es gibt hier ohnehin so viel zu sehen an Grau und Licht und Wald rundum, dass alles andere eher unbedeutend erscheint.

    Stefan: Der Ausflug runter in die Stadt war wenig spektakulär: Ein gar nicht so kleiner, aber sehr unromantischer und sachlicher Hafen, der Narvik seine Bedeutung gegeben hat, weil von hier aus -und hierher transportiert mit dem schon beschriebenen Zug aus Kiruna - das Eisenerz aus der Riesenmine verschifft wurde. In alle Welt - vor allem aber auch lange nach Deutschland - Richtung Ruhrgebiet, so dass es im 2. Weltkrieg auch zu einer wohl ziemlich heftigen bzw. Bekannten Schlacht um Narvik samt Bombardement kam, die der Stadt heute die zweite Sehenswürdigkeit, nämlich ein Kriegsmuseum beschert hat - das lasse ich aber aus. Dann noch das scheinbar in jedem größeren Ort nördlich vom Polarkreis als Hochaus ausgestaltete Scandic - Hotel und überhaupt überraschend viele Hochhäuser hier. Schön und romantisch ist irgendwie anders. Dafür 2 Shoppingcenter mit Glühweinnachschub und ein großer Supermarkt mit der kleinen Überlebensration von Nachochips, Guakamole und Salat, die als Ergänzung die sorgfältig von Agnes ausgesuchten Tütensuppen perfekt ergänzen werden.

    Agnes. Mal sehen was heute nach Einbruch der Dunkelheit um 14 Uhr noch so passiert... außer der Stille zu lauschen... und Appelglögg (so etwas wie schwedischer Apfelwein-Glühwein) trinken, dazu Schokocokies essen und (was denn sonst) der Dunkelheit entgegenblicken ...
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  • Tschüss HausGeisterstimmung mittags um 11 UhrKein Wasserfall, Regenwasser das vom Berg abfließtDie hellste Stunde des Tages um 11 Uhr, bevor es 14 Uhr Nacht wird....

    Die Steigerung von grau

    November 15, 2024 in Norway ⋅ 🌫 3 °C

    ... ist wenn es selbst tagsüber kaum noch hell wird (:-(((( .... und man überhaupt nichts mehr sieht weil man sich mitten in einer Wolke befindet. Wenn der Starkregen sich in Sehrstarkregen verwandelt und wenn man den Wald neben dem Haus nicht mehr sieht, dann ist das doch eher eine sehr düstere Stimmung....
    Stefan: Und Schönheit und Design hin oder her, wie die sich das denken von dem Camp mit total glätteanfälligen vielstufigen Holztreppen ohne Geländer, die man aber nehmen muss, weil man anders gar nicht an die Cabins kommt, also keine direkte Autozufahrt und darüber dann Koffer und Co - Im Winter ja auch noch Skizeug schleppen - viel Spaß! Bei dem Wetter geht es grade noch - man sieht ja nichts…
    Agnes: Das alles macht uns den Abschied hier auch leichter und lässt ein kleines, zartes Fünkchen Hoffnung aufleben, dass wir an unserer nächsten Station in Schweden freundlicheres Wetter haben...
    Lebe wohl Norwegen!
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  • X-mas Shopping in Narvik

    November 15, 2024 in Norway ⋅ 🌧 4 °C

    Was tut man in Norwegen um dem allgegenwärtigen und sehr dominanten Grau zu entfliehen?
    Man geht in die lokale Shopping-Mall, um bunte Farben zu sehen 😀
    Und stellt fest, dass der Norweger versucht es so bunt wie möglich (zumindest innen drin) zu haben.... außerdem weihnachtet es hier schon sehr! Nur gut, dass wir so weit weg von zuhause sind und der Platz im Koffer ein limitierender Faktor ist, sonst wäre mein Vorsatz, der groß im Kalender für Dezember steht "Keine Weihnachts-Deko kaufen" gerade in sehr großer Gefahr 😀😃🙂
    Stefan: Hier haben wir einen akuten Realitätsverlust von Agnes zu beklagen! Nicht nur der Konjunktiv in ihrem letzten Satz ist falsch - nach kurzer Zeit wurde der ganze Satz gegenstandslos und es gab schier keine Halten mehr. Kalendersprüche werden einfach total überschätzt und schließlich müssen die Koffer auf der Rückreise auch noch voll werden, weil die ganzen Tütensuppen dann ja verbraucht sein werden und das große Teil, das nimmt Agnes dann als zusätzliches Handgepäck - hat sie jedenfalls gesagt. Mal abwarten, ob dieser Satz dem Realitätscheck am Ende des Urlaubs standhält. Zu ihrer Entlastung kann man allerdings anführen, dass ich wirklich nicht wüsste, wo ich in München so dicht aufeinander so meistens doch geschmackvolle Dekoeinrichtungkrimskramsläden finden würde…
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  • Zurück in Schweden
    Da hat es wohl die letzten Tage geschneit...Keine Biildbearbeitung... genau so ist das Licht mittags um 13 UhrEher sehr winterlich glatte StrassenEher nur noch im Schritt-Tempo entlangschlittern....

    Verschneites Schweden

    November 15, 2024 in Norway ⋅ 🌧 2 °C

    Wenn man denkt, es geht nicht schlimmer wettertechnisch, kann man doch feststellen wie man sich täuscht ....
    Da entflieht man dem norwegischen Starkregen und Grau und kommt in Schweden in die reinste Winterlandschaft. Und trotz Schnees ist es keinen Hauch heller... es ist mal wieder ein ganz skurriles Licht, als würde man durch einen uralten Schwarz-Weiss-Film fahren... total unwirkliche Landschaften mit vielen, größeren und kleineren Seen, die sich eisgrau entlang der Straße aneinanderreihen, mit teilweise schneebedeckten Bergen und schroffen Felsen.... Irgendwie hat das alles einen ganz eigenen Charakter und eine spezielle Schönheit. Eben so total anders, sicherlich diesem besonderen Licht geschuldet. Irgendwie weigert sich das Hirn zu akzeptieren, dass es hier so überhaupt nichts an Fabe gibt... habe mehrfach schon die Einstellungen der Kamera überprüft, um sicherzugehen, dass nicht irgendein Farbfilter eingeschaltet ist.... aber nein, es sieht einfach so aus.... Wahnsinn!

    Fahrtechnisch eher nicht ganz so schön. Und überhaupt nicht schön, wenn einem dann, auf der eh nicht sehr breiten Straße irgendwelche riesigen LKWs entgegenkommen...

    Stefan: Na ja, geht schon, fahrtechnisch. Schließlich ist die E10 auf der wir uns hier bewegen für Großlaster ausgelegt, unser freundlicher Ford hat aus gutem Grund einen Vierradantrieb und Rasen ist eh nicht bei Tempo 80 in Norwegen und 90 in Schweden. Also kann man trotz schwarz-weiß auch als Fahrer zwischendurch noch gut rausschauen.
    Agnes: Aber letztendlich alles gut gegangen und sicher in Abisko angekommen.
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  • Mal ein anderes Haus... riesig auf zwei EtagenEher funktioneller Skihütten-StilNur original mit RentiergeweihNachmittag um 15 UhrLauter kuschelige Ecken im HaupthausSogar ein KaminLokales, sehr poetisch angehauchtes BierEin sagenhaften VollmondBei Vollmond ist es hier nachts heller als tagsüber

    Abisko Nationalpark

    November 15, 2024 in Sweden ⋅ 🌧 3 °C

    Willkommen an der Touriststation im Nationalpark Abisko, der hier einer der größten und schönsten Naturgebiete ist. Es gibt mehrere hochgepriesene Skigebiete rund um den Kebnekaise (der höchste Berg Schwedens), auf den man sich auch mit dem Helikopter fliegen lassen kann. Hier verlaufen viel (unter Wanderern bekannte) Wanderwege, ein Arctic Circle Pilgerweg und hier findet der jährliche Fjällräven Classic Wanderwettbewerb statt (lohnenswert darüber zu lesen). Hier ist auch der Geburtsort der Outdoormarke Fjällräven, als Menschn schon sehr früh nach Lösungen gesucht haben um im Einklang mit den extrem Wetterverhältnissen zu leben. Auch dazu gibt es viele spannende Geschichten.

    Stefan: Na ja, und vor allem ist Abisko laut Eigenwerbung der Ort, an dem die Wahrscheinlichkeit, Polarlichter zu sehen weltweit am größten ist. Deswegen sind wir schließlich auch hier. Das liegt an der besonderen Lage zwischen den diversen Bergen, wo es wohl wirklich deutlich häufiger klar ist, als weiter aussenrum. Na ja - außer heute vielleicht, aber noch ist ja nicht aller Tage Abend. Und dazu dann eben noch die einzigartige Skystation mit einem Sessellift der hier nicht auf die Skipiste sondern bestenfalls zur Aurora Borealis führt. Jedenfalls bewerben sie - ohne natürlich Polarlichter direkt zu versprechen - eine 70prozentige Sichtungswahrscheinlichkeit - klingt ja nicht schlecht…

    Agnes: Die Abisko Touriststation besteht aus einen großen Haupthaus mit Restaurant, Bistro, kleinem Shop, viel lohnenswerten Informationen, einer Jugendherberge und einem Hüttendorf. In einer dieser Hütten wohnen wir - zwar ist für uns etwas überdimensioniert (für insgesamt 6 - 7 Personen ausgelegt) war aber alternativlos da Einheitsgröße. Im Gegensatz zu den anderen Häusern auf unserer Reise weniger stylisch und besonders, sondern eher Skihütten-Feeling, aber auch sehr schön gemacht und vor allem funktional ausgestattet. Hier gibt es sogar einen Kleiderschrank mit Trockenfunktion, wo man nasse Schuhe und Kleider reinstellen kann und eine Stunde später ist alles trocken.... sehr praktisch.

    Stefan: Und die Alternative wäre tatsächlich ein Zimmer mit Gemeinschaftsklo gewesen, was wir jetzt nicht soooo prickelnd gefunden hätten. Liegt sicher auch daran, dass die Auswahl hier gerade noch sehr eingeschränkt ist, weil die Wintersaison erst im Dezember anfängt und ausser der staatlichen und zum Nationalpark gehörenden Tourist Station alle möglichen anderen Unterkünfte noch zu haben.

    Agnes: Bei einem kleinen Abendessen im Bistro beobachten wir Menschen in Aufbruchstimmung, die sich sehr warm anziehen und umfangreiche Kameraausrüstungen und Stative dabei haben. Ab 21 Uhr fährt der Sessellift hoch zur Sky Station, die auf über 900 Meter oben am Berg liegt und weltweit einer der besten Orte zur Polarlichtbeobachtung ist. Allein die Fahrt mit dem offen Sessellift dorthin (Dauer 25 - 30 Minuten) muss ein ziemliches Erlebnis sein, für mich wird es morgen, wenn wir hochfahren, eine ganz große Herausforderung werden. Bin jetzt schon ein wenig aufgeregt.

    Aber jetzt erst mal, trotz Wolken, von hier unten aus nach Polarlichtern Ausschau halten....
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  • Riesengroßer Vollmond mit Regenbogenhof
    Einfach nur verzauberndEin paar sehr zarte Polarlichter waren auch daIn kurzen Wolkenlücken sogar auch SterneLeider zu bewölkt, trotzdem die Ahnung der pinkfarbenen Lichter

    Vollmond-Polarlichter

    November 15, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 2 °C

    Was für eine verzauberte Nacht das ist... was für eine Energie und Stimmung... und alles wieder so unwirklich, wie vieles andere hier.
    Der Vollmond hier ist so groß und strahlt so hell wie ich das noch nie gesehen habe. Teilweise war es draußen, wenn es kurze Wolkenlücken gegeben hat, heller und klarer als heute den ganzen Tag über war. Irgendwie ist hier alles anders: Der Tag ist eher Nacht und umgekehrt... stellt alle bisherigen Muster und Erfahrungen vollkommen auf den Kopf, regt die Gedanken an...

    Und wenn Aurora dann noch kurz vorbeihuscht, erst leuchtend grün und dann in Pink, dann ist das.... puh.... Reizüberflutung aller Sinne...

    Stefan: Also „wenn“ im Sinne von „falls“. Oder halt auch nicht. Denn im Augenblick läuft gerade jede von unten irgendwie angestrahlte Wolke Gefahr, von Agnes zum Polarlicht erklärt zu werden. Aber wer weiß - vielleicht sind es ja wirklich auch alles Auroras und ich einfach zu kurzsichtig/starrsinnig - sagen wir, fantasielos…
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  • Ohne Überschrift, da unverändert 😀
    Fluss, entlang dessen man wandern kannSessellift zur Sky StationSami-HütteRuhig und weiterhin eisig grau ruht der SeeLeider niemanden angetroffen....Typisches schwedisches HausPro Ort eine zentrale BriefkastenstelleSüßigkeiten noch und nöcher- ist hier ziemlich üblich

    Schwarz-Weiss-Film Folge 2

    November 16, 2024 in Sweden ⋅ 🌫 0 °C

    Insgesamt ist ja die Schlafsituation hier sehr schwierig und die Schlafbilanz eher negativ, denn die Lebenstaktung wird von den so anderen äußeren Umständen vorgegeben. Morgens muss man relativ früh aufstehen um die wenigen Stunden Dämmerlicht bis Mittag zu nutzen. Abends wiederum hält die Polarlichtjagd einen oft bis weit nach Mitternacht wach, denn die Möglichkeit welche zu sehen, möchte ich auch nicht verpassen, schließlich war das auch das große Ziel und die Überschrift der Reise.
    Irgendwann nachts, wenn ich auch entsprechend durchgefroren bin, von draußen auf der Lauer liegen, erkläre ich dann schweren Herzens die Polarlicht-Saison für beendet und die Winterschlaf-Saison für wenige Stunden eröffnet 😀😃🙂

    Stefan: Allerdings kann man auch festhalten, dass es in einer Woche Lappland mehr Mittagsschlaf gegeben hat, als in vier Wochen Island. Was natürlich auch der Lichtsituation geschuldet ist… Aber insgesamt schon seltsam was hier nur vier und dort 24 Stunden Tageslicht mit einem so machen, energietechnisch…

    Agnes: Also heute neuer Tag in Abisko, an dem sich weiterhin hartnäckig ein eisig graues Dämmerlicht und viele Wolken über alles legen. Zwischendurch fängt es auch an zu schneien....

    Wir nutzen die Lichtstunden um die Gegend ein wenig zu erkunden. Sehen uns den alten Sessellift (1966 eröffnet - Betriebszeiten von 21 bis 1 Uhr nachts) genauer an, mit dem wir heute Nacht hochfahren werden... na ja.... wird schon gutgehen. Ein Erlebnis aus der Abteilung "sich den eigen Angsten stellen". Aber hey, wer das Eiswasser-Schorcheln mit undichte Neopren in Silfra auf Island überlebt hat, wird einen lächerlichen Sessellift überleben...
    Der kleine Ort Abisko, der auf der anderen Seite der Straße liegt, ist auch sehr überschaubar. Eher mehr Guesthouses als Einheimischenhäuser, ein kleiner Supermarkt, der hauptsächlich aus endlosen Süßigkeiten-Theken besteht. Eine schamanische Heilerin gibt es hier auch, leider nicht anzutreffen...
    Die Wanderung außerhalb des Ortes durch den verschneiten Birkenwald zu dem kleinen Sami-Dorf (eher so Museumsort) ist schön und die Beschreibungen ihrer Lensweise interessant, nur Sami-Menschen mit ihren Rentierherden treffen wir hier auch nicht an... die sind jetzt wohl alle in ihren stationären Winterquartieren in den Bergen.
    Der benachbarte Ort Björkliden, der noch ein Stück höher über dem See liegt als Abisko, ist noch mal entsprechend eingeschneiter und da dort offensichtlich auch noch keine Saison ist, entsprechend unbewohnt und die Straßen so gar nicht mehr geräumt.... sehr abenteuerlich.

    Stefan: Und wieder singen wir ein hohes Lied auf unsere tollen Wanderschuhe, die Hanwags, die wir für Island gekauft hatten und die uns auch hier goretexmäßig trockenen Fußes und sicheren Tritts durch Eis und Matsch führen, während die anderen Schuhe schnell durchweicht waren. Auch die Schneehose findet ihren Einsatz - inzwischen sind wir also mit allen Gepäckstücken durch und sie haben sich alle gelohnt.

    Agnes: In Anbetracht des bevorstehenden Abenteuers am Nachmittag und Abend, stellen wir die Aktivitäten erst mal ein (außerdem schreibt der Blog sich auch nicht von alleine).

    Doch gleich geht die Aufregung hier weiter: ein einziges Mal gehe ich kurz nach draußen "unbewaffnet", ohne die Kamera im Anschlag und auslösebereit zu haben und dann hoppelt ein sehr flauschiger, großer Schneehause den Weg entlang, bleibt 2 Meter vor mir stehen, stellt sich auf seine Hinterläufe, schaut neugierig und hoppelt in aller Ruhe dahin.... na gut: weißer Schneehase in weißer Schneelandschaft bei Dunkelheit wäre vielleicht auch wieder nur ein Suchbild geworden 😀.

    Nächste Aufregung: Stefan war gerade vorab am Haupthaus und es sieht ganz danach aus, als würde der Sessellift zur Sky Station heute fahren. Das wird täglich sehr kurzfristig, wenige Stunden vor Betrieb, entschieden ob ja oder nein, abhängig vom Wetter, das sich hier extrem schnell ändern kann.
    Wir dürfen schon um 17.30 Uhr hochfahren, weil wir uns den Luxus eines romantischen Dinners, einschließlich Führung, Rundgang und Erklärungen gegönnt haben. Ich bin aufgeregt, gestresst, aber eher vorfreudig... Um 1 Uhr morgens geht's dann mit dem Sessellift wieder runter und nach einer 30 minütigen Nachtwanderung erreichen wir dann wieder unser Haus.... hoffentlich!
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  • Der Berg ruft.... hoch, hoch raus soll's gehn
    Hüttenfeeling....Durchaus romantisch, fehlen nur noch diese scheuen Polarlichter, die sich vor uns verstecken...Der eigentliche und einzig wahre Chef der Hütte 😀, der zuweilen auch Elche jagt....Es schneit und schneit und schneit....Das kleine Pünktchen, ganz ganz weit am Horizont ist das Ziel (die Talstation) des Sesselliftes(Ab)Hängen und schaukeln und warten kurz vor der MittelstationSurvival-Training im Lappland-SesselliftÜberlebt haben.... Glück, Adrenalin, Erleichterung.... großartig!

    Aurora Sky Station

    November 16, 2024 in Sweden ⋅ 🌫 -2 °C

    Was für ein Abenteuer....
    Erst eine 20-minütige Wanderung bei Schnee durch die Dunkelheit bis dem Sessellift. Dort dann in einen superwarmen Ganzkörper-Polaranzug eingekleidet werden (erinnert ein wenig an die Neopren-Ankleideaktion auf Island). Spätestens am Sessellift, der uns hochschaukelt (aber eher sehr angenehm und wackelfrei) stellt sich der Anzug als eine hervorragende Entscheidung raus, denn je höher wir fahren, umso windiger und kälter wird es. (oben sind es minus 12 Grad)... insgesamt ist die Fahrt doch sehr viel stressfreier als ich dachte. Vielleicht weil in der Dunkelheit das Gefühl von Höhe erst so gar nicht aufkommt?

    Da diese SkyStation Tour mit 4-Gang-Abendessen eine exklusive Veranstaltung ist, bevor um 21 Uhr alle Polarlicht-Suchenden hier hoch dürfen, hat unsere kleine Gruppe von 6 Personen (ein Paar aus Schweden und eins aus Mexiko) das sehr urige Lokal da oben für sich allein (bei voller Belegung 35 - 40 Plätze). Es wird ein höchst spannender Abend für alle Beteiligten, denn es ist der erste Abend in dieser Wintersaison, in der das Lokal öffnet und das Personal (heute Abend anzahlmäßig mehr als Gäste) müssen sich als neues Team erst finden und koordinieren und erste Erfahrungen mit Gästen sammeln. Entsprechend läuft einiges ziemlich schief, was wir mit viel Humor zur Kenntnis nehmen und uns als Testgäste anbieten, die wohlgemeinte Empfehlungen abgeben (ausdrücklich keine Kritik) darüber was sie anders machen oder im Ablauf überdenken, besser koordinieren oder verbessern könnten. Alles davon wird freudig und dankbar angenommen, es ist ein reges Hin und Herlaufen zwischen unserem Tisch und der (Mini-)Küche hier oben auf über 900 Metern. Die Stimmung ist gut, die Menschen wahnsinnig nett, einen Hüttenhund gibt es auch und man wäre fast geneigt zu sagen, besser geht's nicht. Außer natürlich dem entscheidenden Faktor: das Wetter. Denn immer noch wäre ja das Hauptziel heute Abend Polarlichter zu sehen, an dem weltweit am meisten hochgelobten Ort mit der größten Wahrscheinlichkeit sie zu sehen aufgrund der ganz speziellen Wolkenverhälnisse auf diesem Berg Noulja (blue hole). Leider will das Wetter heute ganz offensichtlich was völlig anderes als wir, denn es zieht zunehmend zu, wölkt sich ein und starker Schneefall setzt ein... sieht zwar schön aus, gleichzeitig sieht man leider außer Schneetreiben überhaupt nichts mehr und selbst das, anfänglich noch recht optimistische Personal da oben, muss zugeben, dass die Wahrscheinlichkeit auf Polarlichter heute Nacht sich Richtung null bewegt... So schade.... aber es ist, wie es ist und wie gut, dass wir sie schon gesehen haben, sonst wären wir vielleicht doch eher enttäuscht gewesen. So genießen wir die Stimmung hier oben, den heißen Preiselbeersaft, die rührenden Bemühungen und die Verunsicherung des Personals (freundlich gemeint), bekuscheln und kraulen den Hund, genießen das Kaminfeuer und finden es dekadent auf weit über 900 Metern zu Abend zu Essen. Zählt unter once in lifetime.

    Stefan: Und das Essen an sich ist - na ja, ok, hatten wir auf der Reise aber auch schon besser. Hier mal ein Wort (Agnes - weglesen!) Zum Elch und Rentierfleisch, das wir (nein ich) unterwegs in ganz unterschiedlichen Gerichten hatten: Lecker! Einmal auch ein bisschen wie Wild geschmeckt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich es bei einer Blindverkostung auch als solches erkennen würde.
    Lustig auch unsere ständige Suche nach den Sami - auch hier oben auf dem Berg (schließlich ist es ja Samiland). Aber der Kellner, den wir aufgrund indigener Züge fast auch so verortet hätten, stellte sich als Mensch von den Phillipinen heraus. Sollte hier gleich jemand über eine Wanderung schreiben, ist noch dazu zu sagen, dass Agnes die nach ein paar Stapfern im Schnee abgebrochen hat und zurück in die Komfortzone Sky-Station gegangen ist.

    Agnes: Kurz vor Mitternacht gibt es noch eine Bergwanderung bei Schneetreiben und Schneesturm.... mit Stirnlampen (nur das rote Licht) steil bergauf, quer feldein, nix Weg oder geräumt... knietief in Schnee einsinken ist mit inbegriffen, ebenso wie regelmäßig abrutschen und im Schnee liegen. Dazu spannende Geschichten von unserer Guide-in über Tiere und Natur. Außerdem gibt es noch einen spannenden Vortrag über Entstehung der Polarlichter und deren geschichtliche Interpretation im Laufe der Zeit.

    Da der Schneefall eher zunimmt, entscheiden wir uns nicht länger zu warten, sondern runterzufahren. Also rein in die Monster-Schnee-Overalls und los geht die Talfahrt durch den dichten Schneefall... schon ein sehr spezielles Erlebnis, das man nicht so bald vergessen wird. Spannend auch, wenn der Lift jedes Mal, wenn jemand oben einsteigt oder unten aussteigt, anhält und mal in der Höhe, im dichten Schneefall so herumhängt.... wenn es wenigstens die hochgelobte, tolle Aussicht aus Tal geben würde. So ist es eher eine Schneeflocken-Meditation mit warmen Gedanken gegen Kälte draußen. Auch nicht alltäglich, aber für einen stolzen Preis für 102 Euro pro Ticket wird durchaus was geboten.

    Vollkommen eingeschneit kommen wir unten an, schälen uns aus den Overalls und machen uns auf den 20-minütigen Weg durch die Winterlandschaft nach Hause. Sind wieder dankbar um unseren warmen, wasserdichten und vor allem sehr trittfesten Hanwags und um die perfekte Merinoausstattung und die wasserdichten, warmen Jacken - da kann man im wahrsten Sinne sagen: perfekt für eine (weit jenseits vom) Polarkreis-Expedition!
    Unterwegs sagt noch ein Schneehase gute Nacht und wir tun das dann auch sehr bald.... schließlich ist es inzwischen schon halb zwei Uhr!
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  • Detail-verliebte Erinnerungen

    November 17, 2024 in Sweden ⋅ 🌫 -2 °C

    Wie schafft die Natur es immer nur wieder so wunderbare Kunstverwerke zu erschaffen? So ganz ohne Hilfsmittel, rein aus der evolutionären Intuition heraus...
    Und niemand muss Eintritt in diese Kunstgallerie zahlen, der Preis dafür diese kleinen Wunder zu entdecken, ist die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit bewußt und mit offenen Augen durch die Welt zu laufen... und die Bereitschaft sich dieser kleinen Dinge zu erfreuen.... Dabei immer wieder (ohne großartigen Anlass) innehalten und das sehen und erkennen, was wir im eiligen Dahinhetzen übersehen würden...
    Stefan: Und wie schafft man es, so tolle Bilder davon zu bekommen? Man muss einfach mit der richtigen Frau und die mit der richtigen Handykamera unterwegs sein - dann braucht man als Begleiter nur manchmal ein bisschen Geduld...
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  • Guten Morgen neuer, freundlicher Wintertag
    Unser persönlicher Lebensretter und WegfreiräumerDa oben waren wir gestern Nacht... wow...So hätte es da auch rein theoretisch ausschauen können... hätte....Endlich mal ein anderes Licht und freie SichtSchwarz und unheimlich ist der SeeVereisten Wasserfall am WegesrandGute Strasenverhältnisse auf schwedischMit vielen Helfern unterwegs...Immer entlang der nördlichsten Bahnstrecke von Kiruna nach NarvikDa wird Eisenerz aus der weltweit größten Erzmiene Kiruna zum Verschiffen in den Hafen NarvikWir haben Spuren hinterlassen und die Zeit hier hat es bei uns auch getanWieder ganz anderes LichtManchmal auch wenig freundlicher GegenverkehrUnwirklich schön.... ein wenig wie (Eis)Wüste

    Rückweg nach Kiruna

    November 17, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ -1 °C

    Nach einer doch eher kurzen Nacht (sagte ich schon was zu der Schlafsituation hier 😀?) geht es endlich wieder mal ans Packen....
    Es hat gestern Nacht noch ziemlich stark geschneit. Draußen ist es jetzt so richtig, richtig winterlich. Es hat aufgehört zu schneien und ist heute, zum ersten Mal seit vielen Tagen, mal wieder sehr klar und hell.
    Zeitweilig lässt sich sogar eine zarte Andeutung von blauem Himmel blicken und lässt alles in einem wieder ganz anderen Licht erscheinen.... eher in einem frostigen Eisblau und nicht mehr im eisigen Grau... eine unglaubliche Steigerung der Lebensqualität.
    Der Gedanke, dass es heute möglicherweise so klar bleiben könnte, auch heute Abend und dann möglicherweise ... nein, Stop! Der Gedanke verbietet sich, denn heute ist Abreisetag für uns und wir wurden schon sooo reichlich beschenkt mit so extrem unterschiedlichen Eindrücken, dass wir nur sehr dankbar sein können.

    Stefan: Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass wir diese ersten beiden Nächte mit den Polarlichtern hatten und so von jedem Druck befreit die weitere Reise machen konnten. Vielen Dank dafür allen, die die Wolken damals in Kiruna weggeblasen haben!

    Agnes: Aber bevor es überhaupt losgeht, muss Schnee geräumt werden, vor der Haustüre (um diese öffnen zu können), einen Weg zum Auto schaufeln und dies freibekommen... und kurz nach 10 Uhr (Check out time)
    kommt auch schon ein großes Räumfahrzeug, das unsere Einfahrt und den Weg räumt so dass wir hier überhaupt wegkommen... spektakuläre Aktion! Aber immerhin meinte die Rezeption, dass die Hauptstraße nach Kiruna "geräumt und in gutem Zustand" sei... unterwegs stellen wir fest, dass dieser Begriff in Schweden eine andere Bedeutung hat als für/bei uns. Ok, es liegt kein Tiefschnee von heute Nacht mehr (geräumt), aber das wars auch. Von Streuen hält man hier nichts, also eher stabil geschlossene, mal mehr, mal weniger vereiste Straße. Für die Schweden scheint das ein "guter Zustand" zu sein, wenn man sich so anschaut in welchem Tempo, die da langbrettern....

    Stefan: Na ja - Höchstgeschwindigkeit ist hier eh 90 - in Norwegen war es noch 80.

    Agnes: Immerhin bleibt das Wetter weitgehend freundlich, es schneit und stürmt auch nicht mehr. Unterwegs zeigen sich uns immer wieder atemberaubend schöne Landschaften in immer wieder anderem Licht und immer wieder neuem Zauber. Was für ein schönes Abschiedsgeschenk!
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