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  • Day 7

    Agra und das Taj Mahal

    April 30, 2023 in India ⋅ 🌧 28 °C

    Zur Freude der gesamten Reisegruppe durften wir wieder in der 1. Klasse nach Agra fahren. Nach dem Einchecken ging es auch schon weiter an das "Itimad-ud-Daula" Mausoleum welches unter Touristen auch Baby Taj genannt wird aufgrund der Ähnlichkeit zum wesentlich grösseren Taj Mahal. Bereits hier kamen wir ins Staunen. Bisher glänzte Indien eher mit Müllproblemen und Gestank, hier jedoch mit Marmor und Edelsteinen. Man fragt sich, was in den 400 Jahren dazwischen passiert sein muss.

    Im Anschluss blieb noch Zeit um zur Rückseite des Taj Mahals zu fahren und von dort bereits ein paar Fotos zu schiessen. Danach gingen wir aber zeitig ins Bett um fit zu sein für das eigentliche Highlight am nächsten Tag.

    Um 4:30 Uhr klingelte der Wecker. Nach Meinung von Sharleen etwas früh, jedoch für Matthias grenzte diese Uhrzeit an Körperverletzung. Es galt jedoch keine Zeit zu verlieren. Kush scheuchte uns in den Reisebus und dann auf Rikshas bis vor den Eingang des Taj Mahals. Erst als wir das Monument betreten hatten, wurde uns klar wieso er es so eilig hatte. Die besten Bilder gibt es nur bei Sonnenaufgang ohne Touristen links und rechts. Ein eigens angestellter Fotograph rannte mit uns von Standort zu Standort und schoss Fotos, als würde sein Leben davon abhängen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen!

    Erst nachdem die Pflicht getan war und jeder der Gruppe seine Bilder gemacht hatte, erklärte uns Kush die Geschichte und Bedeutung des Taj Mahals. Wow! Was für ein Denkmal, zu Ehren der verstorbenen (Lieblings-)Frau des damaligen Moguls. Auch nach knapp 400 Jahren ein Anblick der einem die Kinnlade bis zu den Kniekehlen sinken lässt. Ein gigantisches Bauwerk aus Marmor und Edelsteinen, soweit das Auge reicht. Fast Unvorstellbar zu was die damaligen Architekten und Bauarbeiter bereits fähig waren. Indien war damals eines der reichsten Länder der Welt, die Schweiz ein Entwicklungsland. Wie kurzweilig Reichtum doch sein kann.

    Nachdem wir 3h am Taj Mahal verbracht hatten, gingen wir in das bisher günstigste All-u-can-eat unseres Lebens. Umgerechnet 3,20 CHF inkl. Getränke in einem Hotelbuffet bei der wir uns den Bauch vollschlagen konnten. Zurück im Hotel durfte Matthias jedenfalls endlich schlafen, denn er musste fit sein für die Besichtigung des "Agra Fort" am Nachmittag. Dort angekommen führte uns Kush mit Geduld und seinem geballten Wissen herum. Es handelte sich um einen riesigen Palastkomplex mit mehreren Arealen zur Unterhaltung des Moguls und seiner Gefolgschaft. Mit verzierten Mauern, ausgeklügelten Abwassersystemen und sogar Klimaanlagen. Aussicht auf das Taj Mahal inklusive, auch wenn das tatsächlich erst später erbaut wurde. Auch hier waren wir wieder beeindruckt von der Fortschrittlichkeit der damaligen Architektur.

    Am Abend ging es noch in einer Rooftopbar, natürlich ebenfalls mit Blick auf das allgegenwärtige Taj Mahal. Wer davon genug hatte konnte sonst aber den vielen Kindern und Jugendlichen zuschauen wie sie auf den Dächern der Stadt selbstgebaute Drachen steigen liessen. Dabei kommt es sogar zu Revierkämpfen, bei denen man versucht die Drachen der naheliegen Häuser abstürzen zu lassen. Die Jugendlichen auf unserer Rooftopbar erzählten uns jedenfalls freudestrahlend von diesem Hobby, inklusive Demonstration mit dem nun nicht mehr fliegenden Drachen des Nachbarn. Manche Dinge ändern sich wohl nie :)
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