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  • Day 6

    Eine Schaukelige Überfahrt

    May 4, 2023 in Ecuador ⋅ 🌙 27 °C

    Der Wecker klingelt früh heute, als wir so langsam die Augen auf machen trauen wir zunächst unseren Ohren kaum. Irgendwie klingt es nach Regen. Bei einem halb verschlafenen Blick aus dem Balkonfenster sehen wir das es wahr ist. Es schüttet wie aus Eimern. Wie Bindfäden zieht sich das Wasser vom Himmel runter. Eine Abkühlung verspricht das jedoch nicht, wir haben jetzt nur noch mehr Luftfeuchtigkeit.
    Der Morgen verläuft verschlafen still. 6:15uhr holen wir unsere Lunchpakete ab und gehen runter. Zum Check pur müssen wir nur die Schlüssel auf den Tresen legen. Um 6:25uhr wollte unsere Führerin uns vorm Hotel abholen. 6:22 Uhr ist sie da fragt ob wir soweit sind, schnappt sich Susis größten Koffer und rennt los Richtung Hafen. Wir müssen uns echt ran halten um hinterher zu kommen. Der Hafen ist nur 500m entfernt, so haben wir sie schnell wieder eingeholt. Sie hat uns schonmal angemeldet und rennt nun in einem Affenzahn zur Sicherheitskontrolle. Das alles mit Susis Koffer im Schlepptau der fast so groß ist wie sie selbst. Das ganze Gepäck wird nochmal durchleuchtet, ob wir auch ja nichts verbotenes von der Inseln schmuggeln wollen. Dann parkt sie uns in eine der Warteschlangen ab, sagt in 20min fährt sie Fähre und verschwindet wieder. Wir bleiben leicht irritiert zurück. Also dieses Prozedere hätten wir durchaus auch alleine hinbekommen und keiner von uns hätte wohl so viel Hektik verbreitet. Aber egal wir sind auch etwas zu müde um uns zu ärgern. Außerdem sind wir hier im Paradies, es gibt wenig was uns zur Zeit aus der Fassung bringen würde.
    Gestern hörten wir von allen Seiten, dass heute das Wetter schlechter sein soll und die Überfahrt deshalb nicht so ruhig verlaufen wird. Der Regen hat mittlerweile aufgehört, der Himmel klart auf. So richtig können wir uns nicht vorstellen das es schlimm wird. Da wir uns aber in der Regenzeit befinden ist alles möglich. Im Hafen allerdings wirkt es momentan eher ruhig.
    Zu der Fähre werden wir wieder mit den kleinen gelben Wassertaxis gebracht. Das ist schon spannend uns und das ganze Gepäck dort rauf zu kriegen. Wir nehmen auf den seitlichen Bänken Platz und die Koffer und Rucksäcke werden vorne auf dem Podest gestapelt. Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken das keiner runter purzelt und wir mit leichtem Gepäck weiter reisen. Bis zum Hauptboot geht alles gut, jetzt laden der Taxifahrer und ein Decksmann die Koffer wieder ab. Wir sind schon ein wenig erleichtert als auch der letzte Schlüppi trocken angekommen ist.
    Wir nehmen auf nach vorne gerichteten sitzen Platz, die Fenster leider zu weit oben um richtig raus zu gucken und die Luft ist sehr stickig. Hinten am Bot sind vier große Motoren die ordentlich Schub geben sollen. Aus dem Hafen geht es noch entspannt und dann gibt der Kapitän Gas. Ca. 4 bis 5 Meter hohe Wellen zeigen sich auf dem Meer. Das Schiff wird zielstrebig durch diese Unruhe gesteuert oder besser gesagt oben drüber gepeitscht. Immer wieder rauscht es von einem Wellenkamm ein paar Meter hinab. Dann rummst es heftig in den Bandscheiben, das Wasser spritzt bis übers Boot hinaus wenn es in den Kurven liegt. Alles in allem Holpert, rummst und schaukelt es heftig, so das man sich manchmal fragt ob das Material es noch lange mitmacht. Es werden Spucktüten in Anspruch genommen und Papa verteilt seine Reisetabletten. Nicht jedem Hilft das endgültig leider. So sind wir nach weniger als 2 Stunden heilfroh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Auch beim 2. mal Wassertaxi mit Gepäck bleibt alles trocken Gott sei Dank.
    Bei der Ankunft muss wieder pro Person 1 Dollar Inselgebühr bezahlt werden, dann wird erneut das Gepäck durchleuchtet. Jetzt fragen wir uns allerdings wann wir den Moment verpasst haben, als es einen Zwischenstopp zum Muschelsammeln gab. Den müssen wir wohl verschlafen haben, denn einen anderen Weg unerlaubtes Material ein zu machen sehen wir nicht, seit der letzten Kontrolle.

    600Meter schleppen wir uns hoch zum Hotel und erleben eine positive Überraschung. Es ist erst 10 Uhr, die Zimmer sind offiziell ab 13 Uhr fertig für uns doch wir haben Glück und dürfen jetzt schon rein! Zur Begrüßung gibt es einen leckeren Saft und kalte nasse Handtücher zum erfrischen. Eine echte Wohltat!

    Nachdem wir unsere Sachen in die Zimmer gebracht haben und die Dachterrasse erkundet, gibt es kein halten mehr. Rico und ich springen in den Hoteleigenen Pool und Susi macht es sich auf der Sonnenliege gemütlich. So lässt es sich aushalten.
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