Barcelona

September 2021
A short but fine adventure by Diana Read more
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  • Day 1

    Die zwei Chaoten betreten die Stadt

    September 1, 2021 in Spain ⋅ ☁️ 26 °C

    Nun soll es also losgehen. Drei Monate Auszeit stehen mir bevor. So richtig realisiert habe ich das noch nicht und der Abschied von den Kollegen fühlte sich merkwürdig an.
    Die Anreise meiner ersten Station - Barcelona - war in jeder Hinsicht sehr entspannt. Der übliche Stress beim Tasche packen, Zug bekommen, einchecken usw. blieb aus. Lediglich die Beschränkung der Flüssigkeiten im Handgepäck haben kurz Schweißperlen ausgelöst. Wie soll das funktionieren mit dieser einen kleinen Tüte? 😅 Das erste Mal habe ich keinen Ärger bekommen. Nina hat es jedoch erwischt: Haarspray, Trockenshampoo und Sonnenspray mussten wir der Lady an der Kontrolle überlassen. Wir müssen uns also noch mehr im Minimalismus üben 😇

    Gute zwei Stunden später waren wir endlich da: in meiner absoluten Lieblingsstadt ❤️ Nina kennt Barcelona noch nicht und ich freue mich schon mit ihr den Zauber der Stadt neu zu entdecken.

    Unser Hotel ist beeindruckend. Der Blick der Dachterrasse reicht von der Sagrada familia zum Torre glories, der direkt über unserem infinity Pool thront. Alberto - Unser Barkeeper - gab uns während ein paar Gläsern Vino blanco Tipps für die nächsten Tage. Wir versuchten aber erstmal in Blaue hinein die Stadt zu erkunden und ließen uns treiben. Entgegen unserem Plan einen ruhigen Abend zu verbringen, wurden wir dann doch 1 Uhr (Sperrstunde ist eigentlich ab 0:30 Uhr) aus einem Strand Club rausgekehrt. Die Menschen waren einfach zu gut drauf und wir wollten unserer neuen Bekanntschaft Pedro noch ein paar Worte Deutsch beibringen.
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  • Day 2

    Auf den Spuren Gaudis

    September 2, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Wie zwei ausgehungerte Tiere streiften wir durch die Gassen auf der Suche nach Nahrung. Zum Glück haben wir schnell ein kleines Bistro gefunden. Wir verliebten uns sofort in den kleinen Hund am Nachbartisch. Seine glitzernde Haarspange passte perfekt zu seinen weißen Löckchen und zu seinem sehr aufgeregtem Wesen.

    Der erste Spot auf unserem unendlich erscheinenden Fußmarsch war die Sagrada Familia. So beeindruckend dieses Gebäude auch ist, so beeindruckend waren auch die Menschenmassen 🙉 Um die Kirche auch von innen zu besichtigen, hätten wir eine Stunde warten müssen. Die Entscheidung fiel uns nicht schwer: weiter geht's zum Casa Battlo. Auch dieses Gebäude war besonders. Riesige Fenster, geschwungene Linien und die farbenfrohe Fassade machten uns neugierig. In den folgenden zwei Stunden erklärte uns der Audio Guide sehr bildlich und emotional die Denkweise von Gaudi, die von der Natur und dem Element Wasser inspiriert wurde. Auf oberster Ebene bekamen wir die Möglichkeit den winzigen Balkon zu betreten. Als die Tür hinter uns geschlossen wurde, habe ich eine heftige Panikattacke bekommen. Die Höhenangst ist in meinen Augen auf dem Bild gut zu erkennen.
    Auf der Dachterrasse wurden wir auch schon wieder in ein Gespräch verwickelt. Yannik aus Salzburg wollte unbedingt den Abend mit uns verbringen. Später haben wir beobachtet, dass er in ca. 15 Minuten noch 5 weitere Mädels angesprochen hat. Er geht also auf Masse 😂😂 Wir wollen heute den Abend eh entspannt auf der Dachterrasse ausklingen lassen. Etwas anderes war auch nicht mehr möglich. Selbst Tapas und Bier halfen nicht über unsere Kreislaufprobleme nach 25.000 Schritten hinweg.
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  • Day 3

    Der Blitz mag Miro

    September 3, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 26 °C

    Heute starteten wir den Tag ganz entspannt: ein ausgiebiges Frühstück im Hotel und anschließend faulenzen am Rooftop Pool. Auch bei Städtetrips sind mir Ruhephasen wichtig, denn ich habe gemerkt wie sehr der Tag gestern an meinen Kräften gezehrt hat. Nachdem ich den Pool verlassen hatte, wurde Nina auch schon wieder angesprochen. Ich habe langsam das Gefühl ich bin der Blitz 😂 (für alle die How I met your mother kennen). Denn auch gestern ist es passiert: Kaum habe ich die Terrasse verlassen, kam Alberto mit zwei Erdbeer-Daiquiris als Abschiedsgeschenk 🙉 Am Nachmittag sind wir mit dem Bus Richtung Miro Ausstellung gefahren. Dort angekommen, haben wir aus Zufall einen kleinen magischen Ort entdeckt. Wir wollten uns eigentlich nur kurz stärken. Hinter dem unscheinbaren Kiosk bot sich uns allerdings eine unfassbar schöne Aussicht über die Stadt, weswegen wir unsere Pause spontan verlängerten.
    Im Miro Museum verloren Nina und ich uns sehr schnell aus den Augen, weil jeder seine eigenen Wege gehen wollte. Nina hat sich extra beeilt, weil sie dachte, dass ich nach 30 Minuten genug gesehen habe. Aber ich nutze den Audio Guide komplett und hörte mir aufmerksam die Geschichten hinter jedem Bild an. Als Kunsthistorikerin war sie sehr glücklich darüber, dass ich mich auch hierfür begeistern konnte. Ich genieße es mich auf Neues einzulassen und finde es spannend, dass jeder Urlaub sich je nach Reisebegleitung unterschiedlich entwickelt. Meine bisherigen 3 Reisen nach Barcelona hätten unterschiedlicher nicht sein können und ich entdecke immer wieder neue Facetten dieser Stadt.
    Die darauffolgende Nacht flog nur so an uns vorbei. Von Pedros Strandbar, über die Las Ramblas zum Placa Catalunya lernten wir Menschen aller Nationalitäten kennen. Ein merkwürdiger Typ hat uns sogar all seine Ausweise gezeigt. Er hatte deutsche, spanische und argentinische Pässe. Vielleicht ein Dokumentenfälscher? Auf jeden Fall gruselig 😅 Also schnell weg. Am Pommesstand hat der Blitz wieder zugeschlagen: kaum bin ich weg, trommelt Nina mit einem Rastamann und kriegt von ihm sogar ein Armband geschenkt. Oh Maaaaaann 😂😂
    Unser Heimweg war eher beschwerlich. Wir hatten wahrscheinlich 1-2 Bier zu viel getrunken. Das Busnetz mit seinen übertrieben vielen Bushaltestellen fühlte sich an wie ein unlösbares Logikrätsel 😂😂
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  • Day 4

    Die Wende

    September 4, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach einer sehr langen Nacht sind wir um die Mittagszeit aufgewacht und hatten nur eins im Sinn: Essen!!!! Nina hatte uns ein hippes, alternatives Viertel herausgesucht. Nach einer kurzen Busfahrt erkundeten wir die Gassen und blieben bei einem Italiener kleben. Die Pizza war der Hammer. Wir konnten uns auf nichts anderes mehr konzentrieren. Wie wir es immer nannten: Standby-Modus. Das ist der Moment, in dem man so hungrig ist, dass man selbst zu Gesprächen nicht mehr in der Lage ist. Glücklicherweise trat das bei uns fast immer zeitgleich auf.
    Als unsere Akkus wieder aufgeladen waren, vermisste Nina ihre Tasche. Wir suchten überall: unter dem Tisch, an Nachbartischen, hinter der Hecke. Sie war nicht mehr auffindbar. Wir versuchten den Panikschwall zu unterdrücken und saßen wie gelähmt auf unseren Plätzen. Der Kellner zeigte uns die Bilder der Überwachungskamera und unsere schlimmste Befürchtung wurde wahr: sie wurde gestohlen. Inklusive Personalausweis, EC-Karte, Krankenkassenkarte, jeder Menge Bargeld und Kosmetik. Ich half Nina bei der Sperrung aller Karten, bestellte uns auf den Schock einen Ramazzotti und gab ihr etwas Bargeld. Und jetzt nahm die Trauer und Wut ihren Lauf. Es geht dabei nicht um die materiellen Dinge, eher um das Gefühl der Hilflosigkeit und den Eingriff in das eigene Leben. Seit diesem Moment litten wir unter einer latenten Paranoia und sahen in jedem Passanten einen potentiellen Dieb. Wie schnell diese Reise eine Wende nehmen konnte 🙈 Nachdem wir Anzeige bei der Polizei erstatteten, mussten wir uns fast ein bisschen beeilen, um unsere bereits gebuchte Bootstour mit Jazzmusik zum Sonnenuntergang zu schaffen. Zum Glück hatten wir uns doch nicht für das Partyboot entschieden. Das wäre echt zu viel für uns gewesen.
    Wieder am Hafen angekommen, versuchten wir die notwendigsten Dinge zu beschaffen. Um ehrlich zu sein, war es auch ein wenig Frust-Shopping.
    Da auch Ninas Metro Karte verloren gegangen ist, entschieden wir uns zeitig den langen Fußmarsch ins Hotel anzutreten. Währenddessen bekamen wir die nächste Hiobsbotschaft: unser Zug am Montag von Berlin nach Erfurt fällt wegen des Streiks der Lokführer aus. Es wurde uns eine Regionalverbindung mit 4 Umstiegen und insgesamt 5 Stunden Reisezeit vorgeschlagen, die aber kurze Zeit später auch ausfiel. Kann ein Tag noch schlimmer werden? 🙈
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  • Day 5

    Die Facetten der Männerwelt

    September 5, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 27 °C

    Die verzweifelte Suche nach einer Möglichkeit von Berlin nach Erfurt zu kommen, kostete uns diesen Vormittag Nerven. Parallel versuchten wir dennoch am Pool zu entspannen. Mietwagen für 400 Euro? Spät Abends mit Blabla Car aus einem Berliner Vorort starten? Übernachtung in Berlin? So richtig happy waren wir mit keiner Variante. Doch dann kam unsere Rettung: Christina bot sich an uns abzuholen. Ein riesen Stein fiel uns vom Herzen.
    Den Rest des Tages hatten wir nur ein Ziel: Strand 🤗 Und dort erwartete uns ein außergewöhnlich guter Service an einer Strandbar. Der Besitzer höchstpersönlich las uns jeden Wunsch von den Augen ab und versuchte immer wieder mit uns ins Gespräch zu kommen. Zum Abschluss bekamen wir sogar noch seine Nummer und eine Einladung in seine Tapas Bar. Die Männer hier ticken wirklich komplett anders als in Deutschland. Hier wird man überhäuft von Komplimenten und Angeboten, aber man hat das Gefühl, dass es etwas an Ernsthaftigkeit fehlt. Deswegen verschwand seine Karte wie die anderen im Portmonee ohne dass sie wieder herausgeholt wurde 🤭
    Eine weitere Mission für heute war es ein kleines Souvenir als Dankeschön für Christina zu kaufen. Doch den kompletten Strand entlang gab es nur Bars und Supermärkte. Selbst die Strandverkäufer, die ich von meinen vergangenen Reisen kannte, gab es nicht mehr. Nachdem wir uns auf einer Halbinsel verirrt hatten, beschlossen wir unsere Suche aufzugeben und lieber noch ein paar Gläser Wein auf der Dachterrasse zu trinken. Und dann stolperten wir direkt auf einen großen Markt zu, wo wir dann endlich unser letztes Geld ausgeben konnten.
    Auf der Terrasse verloren wir uns im deep talk über das Leben, Freundschaften und die Männerwelt. Und selbst hier blieben wir nicht lange unter uns. Ein Kolumbianer, der schon seit längerem in Barcelona lebt, sprach uns an. Er besuchte mit seinem Freund zwei "Freundinnen", die auch Gäste des Hotels waren. Für mich sah das eher aus wie ein Doppeldate mit Tinder Bekanntschaften 😅 Da ich mein Herz auf der Zunge trage, blubberten meine Gedanken gleich heraus. Als ich ihn fragte, ob es nicht unhöflich ist, dass er statt bei seinen Mädels bei uns sitzt, änderte sich seine Stimmung sofort. Verärgert beschimpft er mich und verschwand kurze Zeit später. So nun haben wir endlich wieder unsere Ruhe 🤭🤭 Aber das war noch nicht das Ende der Geschichte. Immer wieder versuchte er Gespräche mit uns aufzunehmen und brachte zum Schluss auch seinen Kumpel mit. Mit meinen dürftigen Spanisch-Kenntnissen habe ich mitbekommen, dass sie verhandelten, wer wen abschleppen kann. Als dann immer wieder das Wort "putas" fiel (ich übersetzte das hier jetzt lieber nicht) platzte uns der Kragen. Was soll das? Wir wollen einen entspannten Abend zum Abschluss genießen und müssen uns jetzt mit so etwas beschäftigen? So eine Art von Männern - sind sie auch noch so attraktiv - sind für mich sowohl im Urlaub als auch zu Hause nichts wert und ich verzichte gerne.
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