Capestang et Canal de Midi

"Charmantes Dorf in den Mäandern des Canal du Midi, Capestang hatte eine gute Zeit im Mittelalter. Heute zeugt sein Erbe davon.
Die Stiftskirche St.-Etienne
(Historisches Denkmal), prachtvollesもっと詳しく
"Charmantes Dorf in den Mäandern des Canal du Midi, Capestang hatte eine gute Zeit im Mittelalter. Heute zeugt sein Erbe davon.
Die Stiftskirche St.-Etienne
(Historisches Denkmal), prachtvolles Beispiel der Südgotik (XIV. Jahrhundert), überrascht durch ihre Kathedrale und ihre Unvollständigkeit.
Das Schloss (historisches Denkmal), ausgedehnte Residenz, war der Zweitwohnsitz der Erzbischöfe von Narbonne Im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert bauten zwei von ihnen einen prächtigen Repräsentationsraum für den Empfang, von dem er heute bewahrt, neben sehr schönen Wandgemälden, eine prächtige gemalte Decke, die um Szenen von Paaren illustriert, Karikaturen oder Tiere, das Talent der Künstler des Mittelalters."
https://www.france-voyage.com/frankreich-stadte…
Am Anfang kurzer Eindruck aus Beziers.もっと詳しく
"Schöner Wohnmobilbereich mit acht stabilisierten Stellplätzen. Alle Dienstleistungen: Entleeren, Füllen, Strom, Wifi. Herzlich willkommen. Gegend am Ortseingang von Alzonne, ideal für Spaziergänge im Dorf: zwei Bäckereien, eine Apotheke, ein Restaurant ..."
https://park4night.com/de/lieu/147142/open/
Am Canal gehen wir spazieren. Der Stellplatz ist angenehm. Die Nacht wird ruhig werden. Tagsüber 15 ° C, sitze ich jetzt immer noch mit nackten Beinen im Bus ohne Heizung. Aber ich bin ja auch kein guter Vergleich im Umgang mit kalt und warm. Die Franzosen gehen nicht ohne Jacke aus dem Haus.もっと詳しく
"Das Calendarium Romanum Generale (auch Allgemeiner römischer Kalender, römischer Generalkalender) ist der weltweit gültige Rahmen des liturgischen Kalenders des römischen Ritus, der neben dem Weihnachts- und Osterfestkreis sowie den Sonntagen und den Festen des Herrn im Kirchenjahr zahlreiche Gedenktage von Heiligen enthält, die für die gesamte Kirche von Bedeutung sind oder beispielhaft als Vertreter bestimmter Regionen oder Gruppen aufgeführt sind.
Der aktuelle Generalkalender wurde auf Beschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils von der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung erarbeitet: diese Grundordnung des Kirchenjahres und des neuen Römischen Generalkalenders (lateinisch Normae universales de anno liturgico et de calendario) wurde 1969 von Papst Paul VI. promulgiert und gilt – mit späteren Ergänzungen – seit dem 1. Januar 1970 (siehe Liste von Änderungen durch die Reform des Calendarium Romanum Generale 1969). In den meisten Regionen, Diözesen und Ordensgemeinschaften wird er durch deren Eigenkalender ergänzt (z. B. Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet)."
(Wikipedia)
Ich benutze einen profanen Jahreskalender eines Premium-Pferdefutter-Herstellers aus dem Jahr 2023, den meine Tochter geschenkt bekommen hat und nicht braucht. Er enthält überraschenderweise zwei Seiten Sudoko, aber soweit ich sehen kann, keine reiterundpferdespezifischen Termine, zumindest nicht auf den Umgebungsseiten.
Im Laufe eines Jahres finden sich immer wieder wichtige Informationen, die hauptsächlich das Folgejahr betreffen, und hinten im Kalender gesammelt werden. Arzttermine, TÜV, Urlaube von Kindern und Enkeln. Gestern habe ich die Geburtstage übertragen und heute die anderen Daten. Was sich da alles angesammelt hat, das weckt Erinnerungen und Vorfreude, manchmal auch ein bisschen Sorge. Gerade, wenn du älter wirst und siehst, ja da ist ein neuer Arzttermin dazu gekommen, noch etwas auf dass ich achten muss. Regelmäßigkeit ist ein Kampfwort des letzten Lebensabschnitts. Da kannst du dann nicht mehr so locker mit umgehen.
Wobei ich durchaus in einer glücklichen Lage bin. Andere Menschen müssen vierwöchige Termine machen. Hin und zurück nach Deutschland, dazwischen reisen können. Ich habe zwischen zehn Wochen und vier Monaten Zeit, da sind viele Möglichkeiten gegeben. Natürlich könnte ich auch unterwegs zum Arzt gehen, aber gerade bei Chronischem will ich lieber das Altbewährte nutzen können.
Morgens ist meine aktivste Zeit, sodass ich schon lange darüber nachdenke, den Wecker noch eine Stunde früher klingeln zu lassen. Heute ist es soweit. Fünf Uhr, das schaffe ich nicht. Na gut, erstmal Standheizung an und Kaffee kochen. Dann bin ich wach. Hilde liegt natürlich noch im Bett, die hält mich bestimmt für völlig bescheuert.
Mit Kerzenschein und Lichterkette wirkt der Bus gemütlich, und weil ich abends schon um 21 Uhr schlafen gehe, genieße ich diese stillen Stunden am Morgen besonders. Meist schläft der Verkehr noch genauso wie die Nachbarn, und wenn dann die Sonne rauskommt, bin ich rechtzeitig da.
Heute ist Körperwäsche angesagt, und schon immer habe ich gedacht, du musst mit der Flamme vom Teelicht vorsichtig sein. Dann ist es geschehen. Im Augenwinkel wird es kurz hell, dann stinkt es, und der nasse Waschlappen landet in den langen Haaren. Perfekt. Hatte ich doch schon länger darüber nachgedacht, die Haare zu kürzen, aber es wieder verworfen, nachdem letztens jemand meinte, sie habe sich den Petrus an der Himmelstür immer so vorgestellt.
Nun, der Verlust hält sich in Grenzen. Ich kämme einmal alles durch und wasche dann gleich früh am Morgen draußen die Haare, den Geruch im Bus muss ich wohl noch ein Weilchen ertragen. Später, wenn die Haare wieder trocken sind, muss ich mal kräftig durchlüften. Wie dumm der Mensch sein kann.
Vor dem Seitenfenster blüht noch eine Rose, der Himmel war erst rot wie ein Streifenhörnchen, um sich jetzt zu einer geschlossenen Wolkendecke zu formen, die von unten nach oben im rötlichen Ton verdunkelt und langsam an Farbe verliert.
"Schöner Wohnmobilbereich mit acht stabilisierten Stellplätzen. Alle Dienstleistungen: Entleeren, Füllen, Strom, Wifi. Herzlich willkommen. Gegend am Ortseingang von Alzonne, ideal für Spaziergänge im Dorf: zwei Bäckereien, eine Apotheke, ein Restaurant ..."
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Bis zum Abend hat sich der Stellplatz gefüllt, das Wifi habe ich nicht benutzt. In einer Ecke wohnt ein freundlicher Franzose, der in Nettoyage unterwegs ist. Also wohl der typische Staubsaugervertreter, der nebenbei gerade durchsichtige Plastikboxen mit Stoffteilen füllt. Ja, es sei ein schöner Platz hier, er arbeitet in Carcassonne, ist morgens mit seinem Pkw auch schon früh unterwegs.
Zwölf Euro mit Strom, Wasser und Wlan, für 360 Euro und vermutlich weniger Kosten, weil er ja dauerhaft hier lebt, dafür kann man vermutlich selbst hier auf dem Land keine schöne Wohnung bekommen. Und manche Menschen mögen eben lieber alleine leben. Das wird einem manchmal sozusagen in die Wiege gelegt. Und dabei sind sie gar nicht mal von Natur aus so eigenbrötlerisch, wie wir uns das ab und an vorstellen.
Als kleine Schulkinder mussten wir in Solingen morgens an einem Bunker vorbeigehen. Gegenüber waren kleine Häuser mit Gärten, und vermutlich haben unsere Eltern gedacht, das sei der sicherste Weg. Im Bunker lebte ein älterer Mann, und wenn er manchmal raus gekommen ist, sind wir gerannt, als sei uns ein Geist begegnet.
Fünfzehn Jahre später als Student habe ich ein Praktikum im Landeskrankenhaus in Dortmund-Aplerbeck gemacht und Menschen kennengelernt, die im Krieg verschüttet wurden. Damals gab es den Begriff Trauma und seine Bedeutung noch nicht, also lebten sie unter Aufsicht in einem Haus zusammen. Und wenn einer Panik bekommen hat, dann gab es nur ein Medikament zur Dämpfung der Erregung.
Ich sehe uns immer noch spazieren gehen, ein Mann wie mein Vater, im freundlichen Gespräch miteinander, und eigentlich habe ich erst viel später begriffen, wie es ihm, dem Mann im Bunker, und meinen Eltern gegangen ist. Keinem habe ich je helfen können, aber ich trage sie in meiner Erinnerung wie einen Schatz.
Jetzt wo ich älter bin, und keiner von ihnen mehr lebt. Aber ich hoffe, dass ich gelernt habe, jedem Menschen mit Freundlichkeit entgegenzutreten. Weil sie zuerst einmal Geschöpfe Gottes sind. Ich muss nicht jeden umarmen, und es ist selbstverständlich, dass wir in dieser Welt nicht nur 'Dem Guten' begegnen. Trotzdem wäre es für uns selbst hilfreich, wenn wir unser Handeln, unser Denken hinterfragen.
In einem Gespräch habe ich mal jemanden gefragt, mit dem ich mittlerweile befreundet bin, ob sie mich auf der Straße angesprochen hätte, wenn sie mir begegnet wäre. Ihr Gesichtsausdruck in der ersten Reaktion war Antwort genug. Ja, wir gehen oft vom Äußeren aus, und legen uns fest wie wir Kinder am Bunker.
Eigentlich dachte ich erst, dass wir ein paar Tage in Montblanc bleiben können. Oder wenigstens zwei Nächte. Aber als die Sonne scheint, weiß ich, dass das nicht so sein wird. Da kann man schnell auf die Idee kommen, dass ich unruhig bin, vor mir oder etwas fortzulaufen scheinen, ständig auf der Suche bin.
Aber nein, ich freue mich auf den neuen Tag, und das Fahren ist die Begegnungen mit dem Unbekannten, dem Leben. Ich bin ein glücklicher Autofahrer, und ich habe einen glücklichen Reisehund. Wir kommen an den Canal du Midi, nach Capestang und Alzonne, wo wir übernachten. Der 'Kanal des Südens verbindet über 240 km Toulouse mit dem Ort Sète, das Mittelmeer mit dem Atlantik über die Verlängerung des Flusses Garonne, der in den Pyrenäen entspringt, und seine ersten 47km spanisches Land durchfließt.
Nicht speziell mein Weg, eher kommt der Canal mir ein bisschen überraschend in den Blick. Aber wenn er nun schon da ist, dann nimm ich ihn halt mit. Die Sonne scheint mit warmen fünfzehn Grad und leichtem Frühlingswind, während die nächtlichen Temperaturen immer noch gen null Grad fallen. Die kleinen Orte pittoresk wie eh und je. Beziers streifen wir, und Carcassonne wird umfahren. Der Rest ergibt sich so, wie der Navi uns geleitet. Für die "Umwege" trage ich selber Verantwortung.
Viele Franzosen sind im Inland unterwegs, sie bevölkern die Stellplätze und Ortschaften. Auf dem Canal ruht der Verkehr, es ist nicht die Zeit von Urlaub und Mietboot. Lediglich einige Spaziergänger flanieren an seinen Ufern und da die Radwanderer noch fehlen, wirkt alles beschaulicher. So halt noch im Winterschlaf. Schlafen könnte ich auch schon wieder, die Zeitumstellung und die Aktion mit der Kerze haben mir doch ziemlich zugesetzt, das braucht man nicht jeden Morgen.
Aber wie Hermann Hesse so schön sagt, "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben."もっと詳しく
Bilder eines Tages mit 232 km Fahrtstrecke. Das sagt doch alles aus.
Kinder. Das sieht diese Geschöpfe, die uns ein Leben lang Probleme machen. Und natürlich Freude. Und Hoffnung. Und manchmal Enkel. Und ab und an Mut.
Gestern habe ich nicht dran geglaubt, dass ich die spanische Grenze nochmal überschreite. Und heute hat sie nicht mal stattgefunden bei der Auffahrt auf die Puerto de Ibañeta. Lediglich ein Schild mit Geschwindigkeitsbegrenzungen an der Straße, neben dem mit der Muschel und dem von Navarra.
Was soll schon schiefgehen, hat mein Sohn gesagt. Und jetzt stürmt es auf 1057 Meter, wir haben drei Pilger weit unten im Berg gesehen. Am Anfang ihres Weges vielleicht oder schon länger unterwegs. In Gedanken, mit einem freundlichen Gruß.
Eine 17 km lange Auffahrt. Sehr still. Nachdem mich im letzten Ort ein Polizeiwagen überholt, haben wir die Strecke bergauf weitgehend alleine für uns.
Ich habe überlegt, ob ich dem Jakobsweg ein wenig folge, einfach so zur Orientierung, und weil mich die Idee des Pilgern anspricht, ohne das ich tatsächlich mich in der Lage sehe, diesen Weg zu gehen.
Hilde's Ohren fliegen beim Spaziergang fast weg. Ich habe Tee gekocht, wir hören dem Wind zu, die Temperatur liegt im unteren, einstelligen Bereich.
"Auf der Passhöhe steht die moderne Kapelle San Salvador, die eine ältere Kapelle ersetzt. Sie markiert den Anfangspunkt des Camino Francés, der hier drei der vier französischen Pilgerwege nach Santiago de Compostela aufnimmt: Die Via Podiensis von Puy und Conques, die Via Turonensis – von Paris, Tours und Poitiers und die Via Lemovicensis – von Vezelay, Limoges und Périgueux kommend.
Der Pass ist seit vorgeschichtlichen Zeiten ein wichtiger Pyrenäenübergang, spätestens seit römischer Zeit gab es eine Passstation, später wurde für Jakobspilger in Roncesvalles ein Kloster mit Herberge eingerichtet. Die Mönche des Klosters besetzten auch die Kapelle auf dem Pass und läuteten bei Nebel die Glocken, um Pilgern den Weg zu weisen.
Karl der Große passierte 778 den Pass im Rahmen seines Spanienfeldzugs zweimal, beim Rückzug geriet seine Nachhut in einen Hinterhalt. Diese Auseinandersetzung wurde als Schlacht von Roncesvalles bekannt." (Wikipedia)もっと詳しく
"Santa María de Roncesvalles
ist ein alter Pilger Krankenhaus und Enklave von tiefer epische Resonanzen, mit aller Sicherheit, eines der sinnbildlichen Orte des westlichen Europas, an deren ausgedehnte Grenze immer der wichtigste und beliebstete Grenzstein für die Compostela Route betrachtet wurde."
https://roncesvalles.es/de/konigliche-stiftskir…もっと詳しく
旅行者Hallo Peter, Du scheinst die Kälte wirklich zu genießen. Sitzen im T-Shirt draußen. Nur knapp 1000 km entfernt. Viele Grüße Olaf
Spaziergänge mit HildeDu weißt doch, Olaf, dass wir möglichst langsam unterwegs sind. Und möglicherweise eine besondere Route fahren werden. Aber so Gott will, werden wir uns dieses mal da unten sehen.
Wir folgen den Orten der zweiten und dritten Etappe des Jakobsweges, sehen immer mal wieder Wegweiser nach rechts oder links in schmale Wege führen, Pilger halten sich von uns fern.
Am Ende des Tages steht der Bus auf dem Stellplatz im Zentrum von Pamplona, auf einem Bild siehst du den Aufzug, mit dem man easy in die Altstadt fahren kann. Fünfzehn Minuten Fußweg, sagt unser Nachbar, Bruno, der den Jakobsweg gelaufen ist. Jetzt reist er mit seiner Frau Amy, die ebenfalls gebürtige Ungarin ist, von ihrem aktuellen Zuhause in England nach Portugal.
Amy spricht Deutsch und so wandern unsere beiden Bände von einem Bus in den anderen, wo noch ein alter, blinder Wuselhund lebt, der eine Verletzung am Hals von dem Biss eines Windhundes hat. Die Drei sind einfach lieb, so ne tolle Familie.
Hilde und ich machen einen Spaziergang in den Park auf der anderen Straßenseite, wo es eine Skaterbahn gibt, gegenüber dem Gebäude, das sich so wichtig macht.
Als wir wieder im Bus sind, will Hilde spielen und knuddeln, sie schlägt fast Purzelbäume und ist super vergnügt. War aber auch ein guter Tag für uns zwei!もっと詳しく
Pamplona. Spanien. Regen in der Nacht. Standheizung am Morgen. Und Kaffee. Musik aus dem Handy. Brian Doerksen. Beruhigt. Ob ich den Jakobsweg gelaufen bin, fragt mich mein Nachbar, Bruno, der mit Amy, seiner Freundin, ungarisch spricht, weil sie dort geboren sind. Amy spricht mit mir deutsch, weil ihre Großmutter sie das gelehrt hat, sie als Masseurin viele österreichische Kunden hatte. Ich schenke ihr unsere Bücher, sie wird nun Deutsch lesen können. Wir lernen beide Spanisch. Bruno, der schon überall gelebt haben mag, spricht die Sprache gut genug, aber ich kann schon sagen, dass ich ein Buch schreibe, einen Apfel esse, ein Mann bin, und gerne Wein trinke.
Das konnte ich vorher schon. Und ich konnte hundert Gramm Käse bestellen, und drei Scheiben Schinken. Ansonsten spreche ich mit meinen Nachbarn englisch, denn auf der Insel leben sie jetzt. Und fahren nach Portugal, wo Bruno als Tiertrainer arbeitet. Manchmal begegnet du Menschen. Und später merkst du, wie fröhlich du bist. Hilde schlägt Purzelbäume und grinst mich an. Das war ein guter Tag. Wir sind ganz oft spazieren gegangen. Alleine.
Im Sturm an der Puerto de Ibañeta auf 1057 Meter. Der erste Anstieg nach Saint Jean Pied de Port. Für Pilger gleich zu Beginn die Herausforderung. Schlimmer kann es nicht mehr werden. Schreiben sie. Außer die Kraft lässt nach. Der kalte Wind fegt über den Hügel, auf dem eine Kirche ihr Kreuz weit übers Land schleudert.
"Auf der Passhöhe steht die moderne Kapelle San Salvador, die eine ältere Kapelle ersetzt. Sie markiert den Anfangspunkt des Camino Francés, der hier drei der vier französischen Pilgerwege nach Santiago de Compostela aufnimmt: Die Via Podiensis von Puy und Conques, die Via Turonensis – von Paris, Tours und Poitiers und die Via Lemovicensis – von Vezelay, Limoges und Périgueux kommend.
Der Pass ist seit vorgeschichtlichen Zeiten ein wichtiger Pyrenäenübergang, spätestens seit römischer Zeit gab es eine Passstation, später wurde für Jakobspilger in Roncesvalles ein Kloster mit Herberge eingerichtet. Die Mönche des Klosters besetzten auch die Kapelle auf dem Pass und läuteten bei Nebel die Glocken, um Pilgern den Weg zu weisen." (Wikipedia)
Heute ist hier kein Mönch zu sehen, vielleicht betet einer aber am Altar für die drei Pilger, die den Berg hinauf kommen. Ein spanischer Vater mit seinem zehnjährigen Sohn verlässt den Ort, als wir ankommen. Später sehe ich sie am Parkplatz hinter dem Kloster Roncesvalles, wie sie sich glücklich in die Arme nehmen. Dann sich ausziehen, abtrocknen, warm einkleiden. Nur mit sich beschäftigt. Vater und Sohn. Das ist schon eine starke Verbindung.
Auch über Entfernungen. Im Herzen. Im Verstand. Ganz besonders, wenn du alleinerziehende Papa warst. Mit allen Herausforderungen. Mit allen Kämpfen. Übers Schweigen hinaus. Das kann uns niemand nehmen, sagt mein Sohn, als wir vor vier Jahren am Nordkapp unter der Weltkugel stehen.
"Kinder. Das sieht diese Geschöpfe, die uns ein Leben lang Probleme machen. Und natürlich Freude. Und Hoffnung. Und manchmal Enkel. Und ab und an Mut.
Gestern habe ich nicht dran geglaubt, dass ich die spanische Grenze nochmal überschreite. Und heute hat sie nicht mal stattgefunden bei der Auffahrt auf die Puerto de Ibañeta. Lediglich ein Schild mit Geschwindigkeitsbegrenzungen an der Straße, neben dem mit der Muschel und dem von Navarra.
Was soll schon schiefgehen, hat mein Sohn gesagt."(FindPenguin)
Und abends schreibt er nochmal, dass ich mich einfach manchmal trauen soll. Das war früher doch mein Job. Ihm zu sagen, dass er sich trauen soll, wenn ihn der Mut verlässt. Jetzt muss ich das manchmal hören.
Mike, auch so ein junger Mann, den ich vor wenigen Tagen in Argelès sur Mer kennengelernt habe, als unsere Busse nebeneinander am Strand geparkt waren, schreibt mir Mut zu. 'Spanien ist natürlich wieder etwas weiter von der Heimat entfernt, mit gesundheitlichen Einschränkungen ist das immer ein kleines Risiko, was man mit sich trägt, da du aber schon sehr viel Erfahrung in sowas hast, dürfte das für dich kein Problem sein, ich würde es an deiner Stelle also auch versuchen. Umdrehen kann man immer!'
Manchmal fühle ich mich alt. Aber Bruno lacht, du musst mal Amy's Bruder sehen, der ist alt, dabei ist er erst 63. Wir sind von Montblanc herübergekommen. Unterhalb der Pyrenäen, die manchmal im Dunst am Horizont liegen. Toulouse liegt auf dem anderen Horizont. Dazwischen der Canal du Midi im Winterschlaf. Nur noch Franzosen unterwegs. Auf den Straßen. Den kleinen Stellplätzen mit 7,8 Möglichkeiten, manchmal eng gedrängt. Bei Spaziergängen um den See, an der Waschmaschine, beim Einkaufen.
"Die Stadt Auch, historische Hauptstadt der Gascogne
und herausragende Stätte in der Region Okzitanien, ist zugleich einladend und gastfreundlich und verzaubert die Besucher mit ihrer Atmosphäre und ihrem reichen Erbe. Das hoch über dem Tal des Gers gelegene historische Stadtzentrum von Auch lässt sich am besten bei einem gemütlichen Spaziergang durch die malerischen Gassen erkunden, die gesäumt sind von alten Häusern, vorbei an symbolträchtigen Bauwerken wie der Kathedrale Sainte-Marie, der monumentalen Treppenanlage und dem Gefängnis im Armagnac-Turm.
Die zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert errichtete Kathedrale Sainte-Marie, die als Etappe auf dem Jakobsweg zum Welterbe der UNESCO gehört, ist mit einer Länge von mehr als 100 Metern und einer Breite von 35 Metern eine der größten Kathedralen in Frankreich."
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Auch ist eine alte Stadt. In diesen Januartagen schleppt sich der stinkende Verkehr durch die vollgestopften Straßen. Die Altstadt sitzt wie ein Pfropfen oben auf der Weinflasche. An den Ampeln blicken mich müde Augen an. In Saint-Palais übernachten wir. Wie vor einigen Monaten zwischen Atlantik und Mittelmeer. Die französischen Dauercamper hat die Gemeindeverwaltung vom Fluß verbannt, ich finde ihre Fahrzeuge dennoch auf dem vorderen Parkplatz unter den Bäumen. Wo sollen sie auch sonst hin, wo sie kein anderes Zuhause haben.
Aber sie waren rücksichtsvoll mit ihren Hunden. Das ist der Camper vorne am Platz keineswegs. Seine Tür steht offen, die großen Hunde laufen frei, und zu unserem Glück sind sie zweihundert Meter entfernt. Trotzdem mag Hilde sich nur um unseren Bus herum bewegen. Schnell sich erleichtern und kuscheln. So hat sie in den Bergen großen Nachholbedarf an frischer Luft.
Wir halten uns an die Orte der Jakobswegetappen, die immer mal die Straße kreuzen, um erneut in einen kleinen Weg, unter Bäumen abzubiegen. Pilger sehen wir nicht mehr. Und Camper nur selten. Trotzdem sind die 40 Plätze auf dem Wohnmobilstellplatz unterhalb des Aufzugs in die Altstadt voll besetzt. Für zehn Euro mit Strom und Wasser ein Schnäppchen. Im Park nebenan mit der Skaterbahn für die kleineren Kinder machen wir unter erneut blühenden Mandelbäumen(?) unseren Abendspaziergang.
Ein junger Vater eilt seinem Fünfjährigen übers Gelände nach. Der Kleine ist cool unterwegs, meistert den Kurs mit viel Energie. Und du siehst dem Papa die Freude an, auch wenn er sich zum Affen macht unter all den Eltern, die entspannt auf den Bänken im Gespräch vertieft sind. Aber das ist dir manchmal sowas von egal, wenn du glücklich bist.もっと詳しく
"Von Pamplona führt der Jakobsweg durch das kleine Dorf Cizu Menor, wo früher ein Johanniterkloster stand, von dem jedoch nur die romanische Kirche San Miguel Arcangel erhalten blieb. Der nächste Ort, Guenduláin, ist noch kleiner und beinah von allen Bewohnern verlassen.
Nun führt der Jakobsweg über den Bergzug bei Alto del Perdón
über den Sierra del Perdón (Berg der Läuterung). Hier steht eine oft fotografierte Skulptur eines Pilgerzuges."
https://www.jakobsweg.de/caminofrances/etappe-4/
Wir haben die Wiese mit dem Blick ins Tal für uns alleine. Die Weitsicht ist großartig, was sicherlich auch an der stabilen Wetterlage liegt.
Die beiden Pilger, ein Paar, das gerade am 'Pilgerzug' angekommen ist, lässt sich vom Ortsfotograf ablichten, der den Platz für diesen Zweck ein wenig dekoriert hat. Eine sicherlich aktuell wenig erträgliche Einnahmequelle, im Sommer vermutlich das Bombengeschäft.
Eines Tages vermarkten sie noch das Paradies. Die Beiden sind warm angezogen, wir sind auf über 800 Metern, ein ständiger Wind sorgt für das permanente Rauschen der Windräder.もっと詳しく
"...führt der Jakobsweg nach Puente la Reina (baskisch Gares), einem etwa 3.000 Einwohner zählendem Ort.
Hier stößt der aragonesische Jakobsweg zum navarresischen Jakobsweg (also dem Camino Francés) hinzu. Gemeinsam überqueren beide Jakobswege den Fluss Arga über die Brücke Puente la Reina.
Diese Brücke wurde im 11. Jahrhundert erbaut, und seit dieser Zeit konzentrierte sich der Pilgerstrom auf der Puente la Reina. In der Folge wuchs der Ort, er bekam bald Stadtrechte und kurz darauf auch ein Templer-Kloster, das später an die Johanniter überging.
Die Iglesia del Crucifijo (Kruzifix-Kirche) ist die Kirche dieses ehemaligen Templer-Klosters. Sehenswert ist darin vor allem das aus dem Rheinland stammende spätgotische Y-Kreuz."
https://www.jakobsweg.de/caminofrances/etappe-4/
Gerade eben habe ich noch gedacht, dass ich zwar mehr Kilometer fahre als die Pilger laufen, aber dafür eben auch ganz andere Ecken sehe.もっと詳しく
旅行者In Beziers waren wir im September und haben dort auf dem Stellplatz der Stadt gestanden. Der Canal du Midi hat uns auch begeistert; ideal für Radtouren und wunderschöne Orte entlang des Canals… Warst du auch an dieser berühmten Schleusentreppe in Beziers?
Spaziergänge mit HildeIch war in dieser Gegend schon so oft, dass ich da sicher auch war. Aber du hast ja gelesen, mein Gedächtnis funktioniert nur punktuell und mit Orten ist das so eine Sache
旅行者😅
旅行者In Homps haben wir ein paar Tage verbracht.