Eine kleine Welt-Reise

February 2023 - July 2025
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Mit Radlust unterwegs Richtung Osten. Read more
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  • Tag 185: Qinghe

    September 11, 2023 in China ⋅ ☁️ 23 °C

    Die gestrige Busfahrt hat mein Magen-Darm nur herausgezögert. Wir fühlen uns hier wohl, das Frühstück (von dem ich allerdings noch nicht wirklich viel essen kann) ist lecker und eine Fahrt wie die nach Jimsar kann ich mir heute absolut nicht vorstellen.
    Also entscheiden wir uns, noch einen weiteren Tag zu bleiben und die verrückte Welt dort draußen einfach mal auszublenden.
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  • Tag 186: Qinghe bis Takashiken

    September 12, 2023 in China ⋅ ☁️ 27 °C

    Wieder gehen wir zum Frühstück. Heute traue ich mich schon an mehr heran. Wir sitzen nahe am Fenster, blicken nach draußen und sehen dann kurz danach eine chinesische Gruppe in den Essenssaal kommen. Moment? Ist das? Nein, das kann nicht sein! Oder etwa doch?
    Tatsächlich! Es sind zwei Touristen, die ersten Touristen, die wir überhaupt in China gesehen haben! Auch sie erkennen uns und kommen auf uns zu.
    "Seid ihr die beiden Fahrradfahrer? Jeder kennt euch!" sagen sie. Auf Deutsch! Nicht zu fassen!
    Ole und Pauline sitzen sich zu uns und gemeinsam erzählen wir von unseren verrückten Erlebnissen. Sie sind als Backpacker unterwegs und haben bisher noch kein Flugzeug nehmen müssen, was auch ihr Ziel ist.
    Sie erzählen von einer Situation, als sie hier in China mit der Bahn gefahren sind. Pauline hatte Shorts an und wurde von einer Frau sehr böse angeschaut und dann an die Polizei verpfiffen. Diese kam und hat ihren Pass abfotografiert. Von ihr erfahren wir auch, dass wohl jedes Abfotografieren des Ausweises bei Einheimischen nach einem Vergehen zusammengezählt wird und ab 20 wohl eine Haftstrafe folgt.
    Außerdem erfahren wir, dass Trampen in China absolut und strengstens verboten ist. Gut, dass wir und vor allem unser hilfreicher Fahrer zurück nach Korla das nicht wusste.
    Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile, packen dann ein und beneiden ein wenig die beiden, die so einfach ihr Gepäck auf den Rücken heben und problemlos mit einer Aufzugfahrt aus dem Hotel herauskommen.
    Wir tragen stattdessen die Taschen Schritt für Schritt in den Aufzug, den zu den Rädern, packen diese und fahren dann los.
    Die Fahrt ist nicht sehr spannend. Erst, als wir uns (abenteuerlustig wie wir sind) für eine ruhigere Nebenstraße statt der Hauptstraße entscheiden, werden wir wieder einmal angehalten.
    Wir zeigen unsere Pässe und dürfen erst einmal nicht weiter. Es dauert eine ganze Weile, bis uns der uigurische Polizist schließlich durchwinkt. Da es so nahe der Grenze ist und wir nur diesen einen Weg einschlagen können, war es vermutlich keine allzu schwere Entscheidung uns durchzulassen.
    In Takeshiken angekommen suchen wir das wohl einzige Hotel auf. Ob Pauline und Ole es schon über die Grenze geschafft haben? Oder sind sie am Ende sogar noch hier im Hotel?
    Mithilfe der Polizei checken wir ein und ich ruhe mich aus, da mein Bauch wieder schmerzt.
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  • Tal von Takashiken
    Im Hintergund ausnahmsweise ein Ort ohne Hochhäuser in ChinaBaby-KamelSchon in der Mongolei. Wir folgen der linken Straße.Kamele, Kamele, KameleDie endlose Weite....Eine (vermutlich) buddhistische GedenkstätteEine nette Ladenbesitzerin mit einem Geschenk (wegen der deutschen Flagge auf den Haribos) :DUnser Zeltplatz im Abendlicht

    Tag 187: Takashiken bis Bulgan

    September 13, 2023 in Mongolia ⋅ 🌬 18 °C

    Wir frühstücken auf dem Zimmer, wobei ich mich noch zurück halten muss. Mein Magen-Darm ist noch nicht wieder gut.
    Dann fahren wir wieder auf die Hauptstraße zurück und legen die letzten 16 km bis zur Grenze zurück, was reibungslos abläuft. Die Straße ist allerdings von beiden Seiten mit Stacheldraht eingezäunt und alle 100 m stehen Überwachungskameras.
    An der Grenze warten dann schon einige mongolische LKWs. Chinesische sind nicht zu sehen, was uns sehr verwundert. Wir zeigen unsere Pässe, werden weitergeleitet, müssen unser Gepäck scannen lassen, wieder eine Health Declaration ausfüllen, in der wir bestätigen, dass wir kein Corona haben, bekommen Fragen zu unserer Reise gestellt und bekommen dann unseren Ausreisestempel, nach 45 min. Im Vergleich zur Einreise also ungefähr doppel so schnell.
    Bevor wir die mongolische Seite erreichen, müssen wir nocheinmal unseren Pass einem Chinesen zeigen.
    Wir warten einen Augenblick vor dem mongolischen Gebäude bevor wir dann herein gebeten werden. Nach einem kurzen, freundlichen Gespräch gehen wir zur Anmeldung, werden fotografiert, scannen unsere Fingerabdrücke und sind nach insgesamt 10 min wieder draußen.
    Dort soll die Gepäckkontrolle statt finden. Wir werden schon von einem Mongolen empfangen, der fließend Englisch spricht, im Land vorher eine Seltenheit. Er sitzt vollkommen entspannt auf einer Mauer, als wir heraus kommen. Dann fragt er uns, ob wir irgendwelche illegalen Dinge dabei haben. Wir verneinen zögerlich, denn was genau hier im Land illegal ist, wissen wir ja gar nicht. Mit einem Lächeln und den Worten "Welcome to Mongolia. Have a nice trip!" deutet er uns dann schließlich an, dass unsere Auskunft ausführlich genug war und wir fahren dürfen. Wie unkompliziert es doch sein kann!
    Wir fahren vom Grenzgelände und sehen schon eine riesige Schlange an Kohle-LKWs (auch nur Mongolen), die auf einer Straße warten, bis sie die Grenze passieren dürfen.
    Es ist verdammt frisch, finden wir, und ziehen uns erstmal etwas über. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Dann fahren wir los und nehmen zum Glück nicht die Straße, auf der die ganzen LKWs stehen. Unsere Straße ist gut ausgebaut und bis auf wenige Autos (vielleicht pro Stunde 3) absolut die unsere.
    Wir fahren nicht weit und merken dann mit Erstaunen, dass hier weit und breit keine Kamera zu sehen ist und verfolgt oder kritisch beäugt werden wir auch nicht. Es ist ein Gefühl der Freiheit, das wir hier spühren. Ganz komisch, nach den vorigen Erfahrungen.
    Wieder kommen wir vorbei an einigen Kamelen, die sich hier scheinbar ebenfalls pudelwohl fühlen. Und uns umgibt eine Weite und Einsamkeit ohne jegliche Gebäude und Infrastruktur um uns herum, es ist einfach herrlich!
    Nicht jur einmal kommen wir an einer buddhistischen Gedenkstätte vorbei, die mit Fahnen geschmückt ist. Was uns so nicht bewussr war: In der Mongolei lebt der Großteil der Menschen den Tibetischen Buddhismus.
    Nach 45 km im 14. Land unserer Reise erreichen wir die Stadt Bulgan, die ohne jegliche Hochhäuser auskommt und noch von einigen Yurten umgeben ist. Dort heben wir Geld ab, besorgen uns eine Sim-Karte und kaufen neue Vorräte ein. Dabei kommen wir auch in den Laden einer Frau, die Lukas erzählt, dass ihre Tochter in Düsseldorf lebt. Damit wir ein wenig Heimat dabei haben, schenkt sie uns noch eine Tüte Haribo Colafläschchen, auf deren Packung eine Deutschlandflagge abgebildet ist. Wir sind begeistert uns fühlen uns hier direkt wohl!
    Witzigerweise ist die Packung nicht der einzige Bezug nach Hause. Auch in anderen Läden findet sich Schokolade der Marke "Alpen Gold" oder Müsli mit der Aufschrift "Gut&Günstig".
    Guter Dinge machen wir uns auf den weg aus der Stadt und fahren noch ein Stück, bevor wir dann unser Zelt abseits der Straße aufbauen. Während die Abendsonne das gelbliche Gras um uns herum orange erscheinen lässt und der Wind kalt bläst, genießen wir die Stille um uns herum.
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  • Nicht alle Straßen sind so gut wie unsere
    Der Ort Uyench ist kunterbuntMan beachte die Tankpreise! :)Immerhin von beiden Seiten :DImmer wieder schöne RastplätzeWeite, Weite, WeiteAuch bei uns gibt es mal schlechtere Straßenteile

    Tag 188: Bulgan bis Mining Road

    September 14, 2023 in Mongolia ⋅ 🌬 17 °C

    Wir wachen auf. Um uns herum absolute Stille. Wie wir an der Zeltplane sehen weht ein schwacher Wind, nicht einmal stark genug, um ein Rascheln zu erzeugen.
    Dann hören wir ein Schnauben, kurz danach nochmal. Moment, das ist ja gar kein Schnauben. Nein, das ist der Flügelschlag eines riesigen Raben, der sich für uns in dieser Stille nur sehr ungewohnt anhört.
    Wir frühstücken in der Morgensonne, wobei es immer noch recht frisch ist. Dann starten wir gemütlich in den Tag. Zuerst haben wir leichten Gegenwind, später dreht dieser und wird stärker. Perfekt! Es ist völlig ungewohnt jetzt zum Teil mit Pulli zu fahren. Das war vorher undenkbar.
    Bald kommen wir in einen kleinen, kunterbunten Ort, in dem wir uns nochmal mit Wasser, Obst, Haferflocken (hier gibt es wieder die deutschen "Haferflocken extrafein") und Brot eindecken. Wie wir so vor einem der zahlreichen, sehr gut ausgestatteten Lädchen stehen, versammelt sich eine Scharr Schüler und Schülerinnrn um uns herum, die uns begeistert winken, ein "Hello" zurufen oder einfach nur schauen. Schön, wie sie sich freuen, uns zu sehen!
    Wir fahren weiter, machen Pause und halten dann nochmal an einem kleinen Restaurant, dem einzigen Gebäude weit und breit. Dort bitten wir um etwas Wasser, bekommen Tee und erfahren, dass eine Stunde zuvor Pauline und Ole, die deutschen Backpacker aus dem Hotel in Qinghe (und einzigen Touris seit der Grenze von Kirgisistan nach China) hier waren. Witzig, dann sind sie tatsächlich auch hier gewesen.
    Es geht weiter durch unwirkliche Landschaften und nur mit kurzen Abschnitten, in denen die Straße zur Holperpiste mit Schlaglöchern wird.
    Dann suchen wir uns um 18 Uhr einen Platz fürs Zelt, denn um 19 Uhr wird es schon dunkel und es kühlt dann recht schnell ab.
    Wir essen und legen uns dann unter herrlichem Sternenhimmel ins Zelt.
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  • Unser Zeltplatz
    Es ist schon ganz schön frisch!Immer wieder Pferde......und Yurten hinter jedem HügelUnser windgeschütztes Plätzchen für die Mittagspause.Schafherde an absolut steiler Felswand. Das Tal ist eigentlich sehr fruchtbar.Mit unseren mongolischen Gastgebern bei Snacks und Tee in ihrer Yurte.

    Tag 189: Mining Road bis Yurte

    September 16, 2023 in Mongolia ⋅ 🌬 11 °C

    Uiuiui ist das kalt! Wir liegen eingemummelt in unseren Schlafsäcken, während draußen die Sonne schon aufgegangen ist. Sobald wir die Zelteingänge öffnen, zieht ein kalter Luftzug ins Zelt. Im Schlafsack war es die Nacht zum Glück warm. Es ist nicht ganz einfach, die Wärme hinter uns zu lassen und in die kalten Klamotten zu schlüpfen.
    Wir setzen uns neben das Zelt und so langsam wärmt die Sonne die Luft um uns herum auf. Verrückt, denken wir. In Usbekistan hätten wir uns darüber gefreut, wenn es morgens einmal möglich gewesen wäre, noch eine halbe Stunde länger im Zelt liegen zu bleiben und hier würden wir am liebsten direkt wieder ins Zelt zurück.
    Wir ziehen uns warm an, also Stirnband, Handschuhe, Pulli, Jacke, und fahren dann auf der Mining Road, der noch immer aktiven Straße, auf der Kohle nach China geliefert wird, weiter. Zum Glück fahren am Tag nicht viele LKWs, dafür ist in der Nacht ganz schön was los.
    Wir fahren über eine Kuppe und blicken auf eine weitere endlose Ebene, umringt mit Bergketten. Hier grasen wieder einige Pferde, die trotz der geringen Vegetation scheinbar doch etwas finden.
    Jetzt geht es etwas in die Berge hinein. Immer wieder kommen wir hier an Yurten vorbei, die teilweise schon für den Winter vorbereitet wurden und dementsprechend verlassen sind.
    Es ist windig und dadurch gar nicht so angenehm. Wir suchen uns ein einigermaßen windstilles Plätzchen und kochen Reis, der uns auch noch für heute Abend reicht.
    Das Tal, durch das wir dann fahren ist etwas enger, dennoch fließt einer der wenigen mongolischen Flüsse durch und es wachsen sogar ein paar Bäume.
    Plötzlich entdecken wir ein einer sehr steilen Felswand ein paar Schafe. Tatsächlich hat es sich eine Schafherde an einer der steilsten Stellen der Wand gemütlich gemacht und suchen dort wie es aussieht nach Futter. Der Anblick ist etwas komisch, denn direkt darunter fließt der Fluss entlang, an dessen Ufern saftiges Gras wächst.
    Wir fahren weiter und kommen dann an weiteren Yurten vorbei. Aus einer winkt eine Frau, verschwindet dann kurz in der Yurte und kommt mit einer anderen Frau und einem Mann wieder heraus. Alle drei winken uns herbei. Wir besprechen uns kurz und fahren dann zu den Yurten hin.
    Direkt werden wir zum Tee eingeladen. Dazu gibt es noch frittiertes Brot, das etwas süßlich schmeckt und Käse, der leicht vergoren schmeckt. Ich mache noch etwas langsam, da mein Bauch noch nicht ganz stabil ist und das Essen der letzten Yurte in Kirgisistan mir nicht ganz so gut bekommen ist.
    Kurz darauf kommt ein junger Mann, der mit uns dann über das Handy kommuniziert. Der Übersetzer funktioniert nur leider nicht so gut mit der Sprache, weshalb nicht jede Frage ankommt.
    Nach einer Weile fragt uns der junge Mann (Alag, 26) und Sohn des Mannes und einer der Frauen, ob Lukas gegen ihn Schach spielen will. Direkt setzen sie sich zu einem Spiel hin und Alag stellt sich als sehr guter Spieler heraus.
    Nach einer Weile kommen weitere junge Männer, und wie sich herausstellt Alags Brüder, hinein und zwei davon beginnen im Hintergrund Dame zu spielen und das Schachspiel noch zu kommentieren, während Lukas und Alag noch beschäftigt sind.
    Die anderen Brüder sind in langen Kutten gekleidet und kamen mit den Tieren, die sie den ganzen Tag gehütet haben, wieder zur Yurte zurück.
    Einer der Brüder (Altan, 27) trägt ein Lasso bei sich, mit dem er die Kälbchen einfängt, die über Nacht in einem kleinen Gehege bleiben. Es ist total interessant, dieser Familie bei ihrer täglichen Arbeit zuzusehen.
    Am Abend essen wir gemeinsam je eine kleine Schale mit gekocjten Kartoffeln, Karotten und Fleisch (Lukas darf meins essen) und spielen anschließend noch mit den Brüdern Schach und Dame. Obwohl wir unterschiedliche Sprachen sprechen und vollkommen verschieden aufgewachsen sind, sitzen wir dennoch hier zusammen und spielen gemeinsam ein Spiel, das keinerlei weitere Erklärung bedarf.
    Später legen wir uns in einer der Yurte mit Alag, Soel (29) und deren Mutter (55) schlafen. Bayar (21 oder 23, da haben wir verschiedenes gehört) lebt mit seiner etwa ein jährigen Tochter, seiner Frau und deren Schwester (?) in einer Yurte daneben. Es ist für uns nicht ganz einfach an dem Abend die genauen Verhältnisse aller festzustellen, da ständig jemand kommt und anderen wieder gehen.
    In der Yurte ist es dank eines Ofens in der Mitte, der natürlich mit getrocknetem Kuhdung befeuert wird, angenehm warm.
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  • Die Tiere der Familie haben neben der Yurte geschlafen.
    Hier erleben wir das Schlachten einer Ziege mitDie Ziegen werden zum Melken zusammen gebundenDie Passstraßeund immer wieder YurtenGigantisch, der Anblick!Eine der vielen Gebetsstätten auf dem Pass

    Tag 190: Yurte bis Kalter Pass

    September 17, 2023 in Mongolia ⋅ ☁️ 5 °C

    Wir wachen auf. Die Mutter der Brüder ist schon fleißig am Arbeiten. Langsam stehen auch wir auf, räumen unsere Betten zur Seite, die aus unseren Luftmatratzen beziehungsweise deren Matten bestehen. Dann gehen wir nach draußen.
    Es ist bitter kalt, ganz anders als in der Yurte. Draußen steht die Ziegenherde der Familie, ein paar Pferde und Kühe. Alle haben in der Nacht um die Yurte herum geschlafen.
    In der Yurte wartet schon das Frühstück. Es gibt Tee, mongolisches frittiertes Brot und Käse und Butter. Danach spielen wir noch eine Runde Schach und bekommen dann draußen hautnah mit wie die Brüder sich gegenseitig zum Spaß mit den Lassos fangen.
    Dann sehen wir, dass vor der Yurte des jüngsten Bruders eine Ziege auf einer Folie liegt. Um sie herum steht er, seine Frau und deren vielleicht 12-jährige Schwester. Als wir näher kommen fällt mir auf, dass der Ziege gerade das Fell abgezogen wird. Es ist für mich ein vollkommen surrealer Anblick und auch die weiteren Schritte kommen mir nicht sehr real vor. Das Schlachten dauert nicht sehr lange und es wird schnell klar, dass sie alle darin geübt sind.
    Anschließend wird eine Auswahl der anderen Ziegen zusammen getrieben und an den Hälsen zusammen gebunden. Dann gehen die Frauen an die Arbeit und melken. Auch Lukas darf mal ans Werk und merkt schnell, dass pro Ziege gar nicht so viel Milch zusammen kommt.
    Es ist spannend das alltägliche Leben der Familie mit zu bekommen, doch als die Brüder die Tiere mit den Pferden wegtreiben, machen auch wir uns auf den Weg.
    Vor uns liegt noch ein Aufstieg auf 2700 m Höhe. Die Straße schlängelt sich durch das teils enge Tal und immer wieder stehen Yurten rechts oder links davon. Es ist gigantisch! Der Pass bringt uns echt aufs Neue zum Staunen!
    Noch knapp 400 Höhenmeter fehlen uns bis zum höchsten Punkt. Was ist denn das? Nein, das kann nicht sein! Gerade sind wir noch dünn bekleidet an die chinesische Grenze gefahren und jetzt das? Es ist kaum zu glauben, aber es fallen tatsächlich die ersten Schneeflocken. Sie sind zwar nicht sehr groß, aber eindeutig zu erkennen.
    Als wir oben ankommen, ist es eisig kalt. Wir machen ein paar Bilder und ziehen uns dann warm an. Unter meine lange Hose ziehe ich noch eine lange Unterhose. Oben herum habe ich letztendlich dann das Langarmshirt, ein Fleece, die Daunenjacke und die Regenjacke an.
    Dann machen wir uns an die Abfahrt. Der Wind bläst uns kalt entgegen und obwohl es nicht so steil bergab geht, bremsen wir dann doch etwas häufiger, um unsere Finger bewegen zu können. Weil es doch schon recht spät ist, bauen wir nicht weit unterhalb des Gipfels auf 2500 m Höhe das Zelt auf. Es wäre zwar noch ein bisschen Zeit, aber wegen der Kälte wollen wir auf keinen Fall erst kurz vor Sonnenuntergang anfangen, das Zelt aufzubauen.
    Weil uns draußen im Wind zu kalt ist, essen wir im Zelt, während wir in den Schlafsäcken eingewickelt sind. Bei einem Blick auf unser mitgebrachtes kleines Thermometer, wundert uns nicht mehr, dass es kalt ist - es zeigt 0°C an.
    Vor einer Woche sind wir bei knapp 30°C unter den Strahlen der Mittagssonne eingegangen und jetzt sind es einfach 0°C. Das ist unser Körper nach der langen Hitze seit Kasachstan dann doch nicht gewohnt.
    Nach dem Essen wickeln wir uns gut in unsere Schlafsäcke ein und schlafen dann auch schon bald ein.
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  • Unser eisiger Zeltplatz
    Wir queren das Tal......und verlassen die hohen BergeUnser Abzweig von der Mining RoadDer Weg ist sogar zweispurig!Oder auch drei-, vier-, fünfspurig?Nach dem kurzen Hagel-Schnee-Schauer

    Tag 191: Kalter Pass bis Tonkhil

    September 17, 2023 in Mongolia ⋅ ☁️ 9 °C

    Es ist noch immer eisig draußen. Wir liegen zwar in unseren Schlafsäcken, aber irgendwann ist auch bei uns der Zeitpunkt gekommen, dass wir einmal raus müssen. Egal wie sehr wir uns drücken, irgendwann ist der Moment gekommen, in dem man den Schlafsack öffnen muss und alles daran setzt möglichst schnell wieder in ihn zurück zu kommen.
    Auf dem Weg zurück ins Zelt fällt unser Blick auf zwei Flaschen, die in der Nacht einen halben Meter von unserem Zelt entfernt lagen. In der Flasche mit Saft schwimmt ein großer Eisbrocken und die noch volle Wasserflasche ist komplett gefroren. Dann war es wohl ganz schön kalt heute Nacht!
    Wir frühstücken im Zelt in unseren Schlafsäcken und warten vergeblich darauf, dass die Sonne die Luft um uns herum aufwärmt. Also überwinden wir uns dann doch und verlassen unsere Schlafsäcke um uns anzuziehen. Wir packen das Zelt ein und dann geht es los.
    Es geht weiter hinab ins Tal, das wieder einmal als eine endlose Hochebene vor uns liegt. Vereinzelt stehen Yurten neben der Straße, die aber ansonsten das Tal vollkommen für sich alleine haben.
    Die Straße quert das Tal in einer endlosen Geraden. Nur langsam kommt die andere Seite näher. Wir fahren hinauf und kommen dann an den Punkt, an dem wir die Mining Road verlassen. Gespannt waren wir auf diesen Abzweig und auch nicht überrascht, als vor uns lediglich ein Feldweg abgeht. Wobei das Wort "Feldweg" noch übertrieben ist. Der Weg, den wir einschlagen, lässt sich besser als "Fahrspur" bezeichnen. Wobei auch das nicht ganz richtig ist, weil sich quasi jeder seinen Weg selbst sucht und somit mehrere Spuren vor uns liegen.
    Da manche mehr und manche weniger ausgefahren sind, müssen wir teilweise wechseln und die beste aussuchen, um keinen Schüttel-Schock zu bekommen.
    Mittagspause machen wir neben einer der Spuren nach ein paar Kilometern. Als wir wieder weiter fahren trifft uns.....nein, nicht der Schlag...aber ein Hagelkörnchen. Und dann werden es immer mehr, sodass wir in einen kleinen Hagelschauer gelangen, der dann nach einer Weile aber wieder nachlässt.
    Unten in der Ebene angekommen sehen wir die nun schneebedeckten Berge hinter uns, die teils noch immer in den Wolken hängen. Wir holpern weiter vor uns hin, was dank der entstandenen Querrillen auf der Spur sehr nervig wird und müssen dann kurze Zeit später anhalten, weil Lukas einen Platten hat.
    Dann kommen wir nach Tonkhil, dem dritten Ort in der Mongolei und der erste Ort seit 200 km. Wir kaufen neuen Proviant ein und fahren dann noch ein Stück, um das Zelt aufzubauen. Währenddessen fallen vereinzelt Tropfen, dann essen wir uns legen uns ins Zelt. Wieder nieselt es leicht und wir schlafen ein.
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  • Tag 192: Tonkhil bis Darvi

    September 18, 2023 in Mongolia ⋅ ☁️ 12 °C

    Draußen ist es wieder frisch. Wir frühstücken im Zelt und staunen, als wir es dann verlassen. Die Berge um uns herum sind noch weißer als gestern!
    Heute will sich die Sonne nicht so blicken lassen. Warm angezogen fahren wir los. Da es bald wieder hoch geht, wird uns auch schnell warm. Ich fahre teils nur noch mit Fleece und selbst das ist mir fast noch zu warm.
    Dann geht es über eine lange Abfahrt zwischen Yurten hindurch nach unten in ein weiteres Tal. Auch diese Straße ist nicht asphaltiert und sie als Feldweg zu bezeichnen wäre auch nicht zutreffend. Die lange Abfahrt kühlt uns etwas aus und so genießen wir umso mehr die Pause, die wir dann in der Sonne einlegen.
    In Darvi, dem nächsten Ort, der nur 30 km hinter Tonkhil an einem See liegt, fragen wir nach einer Unterkunft im Ort, um den Tag den dem unerwarteten Wintereinbruch der letzten Tage gemütlich ausklingen zu lassen. Wir werden von einem Mann an die Schule gebracht, wo wir uns ein Zimmer anschauen, was vermutlich einmal für dort unterrichtende Lehrer gedacht war. Da wir uns dort wegen des Zigarettenrauchs und der Sauberkeit nicht sehr wohl fühlen, lehnen wir ab und beschließen dann doch im Zelt zu schlafen. Als wir noch einkaufen gehen, um für die nächsten 200 km ohne Supermärkte vorbereitet zu sein, fragt uns eine Mitarbeiterin des Ladens, ob wir hier im Ort schlafen möchten. Sie hätte ein Zimmer, das zwar keinen Strom hat, aber dennoch recht warm ist, wie wir selbst feststellen. Als wir sie fragen, was wir ihr dafür geben können, lehnt sie ab und meint, wir brauchen nicht zu zahlen.
    Da wir beide Lust auf etwas anderes als Nudeln oder Reis haben, fragen wir sie noch nach einem Restaurant, welches es hier allerdings nicht gibt. Stattdessen lädt sie uns zu sich nach Hause ein.
    Wir warten also bis zum abgemachten Zeitpunkt und treffen sie dann wieder vor dem Laden. Dann gehen wir gemeinsam auf die andere Seite des Hauses, in dem wir schlafen, und betreten eine dort stehende Yurte.
    Hier mitten im Ort eine Yurte zu sehen ist für uns schon gar nicht mehr verwunderlich, denn sowohl Tonkhil als auch Darvi bestehen zum Großteil aus Yurten, die eingezäunt sind. Nur Läden, öffentliche Gebäude (wie die Schule) oder Apotheken befinden sich in "normalen" Häusern.
    Im Inneren der Yurte werden wir zum Tee gebeten und lernen ihre Eltern kennen. Über den Google Übersetzer tauschen wir uns ein wenig aus, was leider nicht ganz so flüssig klappt, weil doch oft Wirres übersetzt wird.
    Von ihrer Mutter bekommen wir Tee, Süßes und mongolisches Brot (kleine Teigtaschen ähnlich den uns bekannten "Langos"). Dann gibt es noch selbstgemachte Nudeln mit Schafs- oder Ziegenfleisch, das ich Lukas auf den Teller schiebe.
    Es ist insgesamt ein netter Abend und wir bekommen einmal einen Einblick in das Leben innerhalb einer "modernen Yurte". In dieser wird kein Ofen mit Kuhdung befeuert. Vielmehr steht in einer Ecke eine Kühltruhe, ein Elektroherd und -ofen, ein Fernseher und eine Art elektrischer Schnellkochtopf. Durch die Anbindung an das Stromnetz und die Solarzellen neben der Yurte ist hier ein ganz anderes Leben möglich.
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  • Die Yurte unserer Gastgeber
    Unser leckeres FrühstückDer Blick zurück auf DarviDer Pass ist erreicht!Unser Zeltplatz in absoluter Stille mit toller Aussicht!

    Tag 193: Darvi bis Schöner Blick

    September 19, 2023 in Mongolia ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir wachen auf, frühstücken ein bisschen und werden dann direkt von unseren Gastgebern von gestern eingleaden zu frühstücken. Wieder gibt es das mongolische Brot, Süßes, Tee und dann noch jeweils einen Teller mit Reis und grünem Salat mit Gurken und Tomaten. Ich weiß gar nicht, wann wir das letzte Mal grünen Salat gegessen haben. Uns kommt es vor, als sei es eine Ewigkeit her gewesen!
    Bevor wir gehen, kaufen wir noch eine Kleinigkeit ein und bekommen von unseren Gastgebern Hände voll mit Süßem und eine ganze Tüte des mongolischen Brots. Als wir im ersten Moment ablehnen wollen, bekommen wir nur noch mehr in die Hand gedrückt.
    Dann fahren wir hinter unseren Gastgebern her, die uns einen weniger matschigen Weg aus dem Ort heraus zeigen. Die Straße besteht auch hier nur aus Fahrspuren aber die führen auch quer durch Wasserpfützen und Matsch. Da mein Fahrrad schon bei den kleinsten Matschlöchern protestiert und nicht mehr weiter will, sind wir sehr froh dass wir einen besseren Weg gezeiht bekommen.
    Wir verabschieden uns und fahren dann auf einer der Fahrspuren in die Berge hoch. Was in Worten so kurz klingt, wirkt für uns zunächst wie eine Ewigkeit, weil die Berge einfach nicht näher kommen wollen.
    Zwischen Hügeln hindurch geht es dann auf einem schlechteren Feldweg auf den Pass, der am Ende an Steigung nochmal gut zulegt. Kurz bevor wir den Pass erreicht haben überholt uns ein Auto, der Fahrer steigt aus, kommt uns entgegen gelaufen und greift schon an meinen Gepäckträger, um mich hoch zu schieben. Nur mit Mühe kann ich ihn davon abhalten. Oben angekommen atmen wir durch und teilen unser mongolisches Brot mit unserem Helfer und seiner Familie, die noch im Auto wartet. Als er davon probiert, uns dann fragt, ob das mongolisch ist und wir ihm erklären, dass wir es aus Darvi haben, kann er es fast nicht glauben. Scheinbar haben wir von unserer Gastgeberin extra gutes mongolisches Brot bekommen, das selbst für die Mongolen bemerkenswert ist.
    Dann lassen wir es auf der anderen Seite hinunter rollen, was allerdings nicht ganz leicht ist, da die Fahrspur den Weg oft mit einem Flussbett teilt und dadurch teils sandig und teils steinig ist.
    Als wir aus den Bergen heraus kommen und auf das Tal blicken, können wir unseren Augen fast nicht trauen. Vor uns liegt ein weiteres schier endloses Tal, das aber deutlich grüner ist, als alles was wir in der Mongolei bisher gesehen haben.
    Wir bauen am Rande der Berge das Zelt auf und blicken auf das Tal, das 600 Höhenmeter unter uns liegt.
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  • Tag 194: Schöner Blick bis Warmes Tal

    September 20, 2023 in Mongolia ⋅ ☀️ 22 °C

    Die Nacht war angenehm ruhig.
    Wir frühstücken und fahren dann die verbleibenden 600 Höhenmeter ins Tal hinab. Die Landschaft um uns herum gibt uns nicht wirklich Hinweise, dass wir bergab fahren. Würde es nicht so gut rollen, könnte man fast meinen, wir fahren durch eine Ebene.
    Während wir dem Weg folgen fahren wir vorbei an freilaufenden Pferden und Kamelen. Obwohl hier keine wilden Tiere mehr leben, wirken sie doch, als seien sie frei.
    Nach 23 km Schüttel-Schock erreichen wir die Autobahn. Die "Autobahn" hat zwar rein gar keine Ähnlichkeit zu einer uns bekannten, dafür ist es aber eine sehr gut geteerte Straße, auf der wir deutlich schneller voran kommen.
    Jede Straße, die von dieser abzweigt, geht nach knapp 10 Metern in eine Fahrspur über, was allerdings nicht bedeutet, dass auf dieser auch nur im Geringsten langsamer gemacht wird.
    Generell scheint es den Mongolen nichts auszumachen, ob die Straße geteert ist oder nicht. Teilweise erleben wir sogar, dass sie eher die Fahrspuren nutzen als die geteerte Straße.
    Auf der Straße ist recht wenig los. Kommt dann doch mal ein Auto wird meist einen Kilometer vorher schon gehupt, damit wir auf die Seite fahren können. Beim Überholen fahren sie dann so weit links, wie sie nur irgend können, auch wenn das teilweise bedeutet, mit einem Rad den Schotter neben der Straße noch mitzunehmen. Außerdem erleben wir sehr interessierte Autofahrer, die winken, aufblenden oder sehr langsam an uns vorbei fahren, um einen genauen Blick auf uns zu werfen.
    Wir kommen 60 km nachdem wir die asphaltierte Straße erreicht haben an einen Supermarkt, den wir gar nicht eingeplant hatten. Wir kaufen noch etwas Wasser ein und fahren dann noch knapp eine Stunde, bevor wir unser Zelt aufschlagen.
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