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- Oct 15, 2024, 2:34 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 231 m
- AustraliaVictoriaBendigoCentral Deborah36°45’54” S 144°16’11” E
Central Deborah Gold Mine, Bendigo
October 15 in Australia ⋅ ☁️ 25 °C
Vom Hanging Rock aus ist es nur eine gute Stunde bis Bendigo, wo ich ein Zimmer gebucht habe. Ich kann noch nicht einchecken, aber ich parke mein Auto schon mal und gehe zu Fuß zur Deborah Goldmine. Ich kaufe ein Ticket für die 15 Uhr Mine Experience 61M Underground Tour und gehe erst mal zum Bäcker. Endlich Kaffee und etwas zu essen. 😃 Und meine Wasserflaschen sind auch aufgefüllt, das ist gut. Am Hanging Rock gab es leider kein Trinkwasser.
Die Underground Tour ist sehr interessant. Leider verstehe ich von dem Genuschel der Australier nach wie vor bloß die Hälfte, und wenn sie dann noch in den Bart nuscheln ein Drittel. Werde ich später aufarbeiten müssen.
Hier ein Auszug dessen, was ich verstanden habe (ergänzt um Infos aus der oberirdischen Ausstellung):
1851 wurde erstmals in Bendigo Gold gefunden, das größte Vorkommen in Victoria. Damit setzte ein Goldrausch ein, der bis 1954 andauerte. Damals gab es hier 5.500 registrierte Minen. 700.000 Kilo Gold wurden während des Goldrausches in Bendigo gefördert, davon knapp 1.000 Kilo in der Deborah Mine. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der ökonomische Abschwung. Veränderte Prioritäten im Abbau von Bodenschätzen in Verbindung mit einem stagnierenden Goldpreis führten zur Schließung der meisten Minen. Die Central Deborah Gold Mine beendete ihren Betrieb 1954.
Wir fahren hinunter ins Level 2 (von 17) auf 61 Meter Tiefe. Damit ist die Deborah Mine flach im Vergleich zur Victoria Mine in Bendigo (1406 Meter tief, was zu einer Temperatur von bis zu 45 Grad führte) und winzig im Vergleich zur Swan Decline, die 2012 geschlossen wurde.
Ich lerne, dass Gold untertage in Quartzadern vorkommt und bin erstaunt über die winzigen Mengen. Die größeren Nuggets, an die ich beim Goldrausch sofort denke, werden in Flüssen gefunden und nicht in Minen. Dieses sogenannte Panning und Puddling wurde zuerst gemacht. Erst ab ca 1870, als das oberirdische Gold zur Neige ging, wurden die Quarzgoldminen vorherrschend. Der Quarz wird extrahiert, zerkleinert, mit Wasser zu Sand gemahlen, und dann wird das Gold mittels Quecksilber vom Quarz getrennt.
Es ist ziemlich nass in der Mine. Damals wurden während einer achtstündigen Schicht über 100.000 Liter Grundwasser aus der Mine gepumpt. Neben dem Grundwasser war Diebstahl eine Herausforderung des Minenbetriebs. Die Arbeit war so organisiert, dass das Risiko minimiert wurde. Beispielsweise durften die Minenarbeiter in der Mittagspause nicht die Mine verlassen, und nach Schichtende wurden sie akribisch durchsucht, bis hin zu Haaren, Bart, Nasenlöchern, Ohren… Die Duschen ließen sich nicht abschließen, damit man auch dort die Arbeiter überwachen konnte. Außerdem wirkten hohe Gefängnisstrafen abschreckend, und eine für die damalige Zeit attraktive Vergütung reduzierte den Anreiz.
Die Arbeit war hart und laut. Anfänglich wurden die Löcher für die Sprengungen noch mit der Hand in den Fels gebohrt. 3 Personen benötigten 4 Stunden für ein Loch. Dann wurde mit Plastiksprengstoff gesprengt. Der Fels wurde mit der Schaufel abgetragen, denn das war billiger als die Nutzung eines mit Druckluft betriebenen Baggers. Später wurden dampfbetriebene Bohrer eingesetzt.
Unfälle wie auch Atemwegserkrankungen waren häufige Begleiterscheinungen der Minenarbeit. 1904 traten Bestimmungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Sicherheit in Kraft, die natürlich zu Lasten der Profitabilität gingen.
Ich fand den Besuch trotz meiner Verständnisprobleme spannend und anschaulich. Auf jeden Fall wieder eine ganz einzigartige und coole Erfahrung und auch in vielerlei Hinsicht anders als die in Coober Pedy besichtigte Opalmine.Read more
Traveler In der Mine sollte keiner arbeiten müssen…kann mir nur annähernd vorstellen wie hart die Arbeit ist
Traveler Schöne Unterkunft und tolles Zimmer…wie lange hast du gebucht.
Traveler Da war ich leider nur eine Nacht. Hätte länger sein dürfen, aber ich habe halt noch so viel vor. 😅