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- Sep 29, 2024, 9:00 AM
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 105 m
- AustraliaNorthern TerritoryKatherineKatherine SouthKatherine Country Club14°27’59” S 132°15’54” E
On the road to nowhere
September 29 in Australia ⋅ ☀️ 29 °C
Heute geht es los Richtung Zentrum. Ich bin viel zu früh wach, der Bus fährt erst um 9.55 Uhr. Bis zur Haltestelle sind es 20 Minuten zu Fuß. In Anbetracht der Hitze und meines Gepäcks gönne ich mir ein Uber. Es ist mein erstes Mal, und es klappt ganz hervorragend und kostet keine 10 Euro. Ich plaudere mit dem Fahrer, der mir erzählt, dass er drei Jahre am Kings Canyon gelebt hat. Nach 5 Minuten Fahrt bin ich schon an der Bushaltestelle, wo ich mit einer zunehmenden Anzahl weiterer Reisender auf den Greyhound warte. Und ich staune über mich selbst: schon wieder habe ich ganz spontan und ohne groß nachzudenken jemanden angesprochen und ein Gespräch angefangen. Er ist Neuseeländer, arbeitet schon seit Jahren in Australien und fährt nach Katherine.
Der Bus ist nicht ganz so komfortabel, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Es gibt kein WLAN (und auch kein mobiles Netz), der USB Anschluss funktioniert nicht, und die Sitze sind die eines normalen Reisebusses. Aber er ist spärlich besetzt und für heute „nur“ 7 Stunden völlig ok. Ich bin gespannt, wie die 14-stündige Fahrt nach Alice Springs wird, und beeindruckt über die hohe Anzahl Reisender, die von Darwin aus bis Alice Springs durchfährt. Auf jeden Fall bringen uns Jane und Linda zuverlässig und sicher zum Ziel.
Es geht immer geradeaus, und ich beobachte die Veränderung der Landschaft und frage mich, ob das hier Akazien oder Eucalyptusbäume sind. Google hilft mir nicht weiter, und Flora Icognita geht natürlich nicht aus dem fahrenden Bus. Sachdienliche Hinweise gerne in den Kommentar. 🙏 Die Bäume haben einen verkohlten Stamm und weiße Äste, das ist mir schon im Kakadu National Park aufgefallen. Je weiter wir nach Süden kommen wird es erwartungsgemäß immer trockener, und die Vegetation immer spärlicher.
Essenspause in Katherine. Die Hitze ist mörderisch, aber zum Glück trockener als in Darwin. Ich drücke mich im Woolworth rum (die Pause draußen zu verbringen ist keine Option) und studiere die Aushänge. Die Hälfte bietet Hilfsangebote für Menschen mit Alkohol-, Drogen-, Glücksspiel- oder psychischen Problemen und für Obdachlose, die andere Hälfte wirbt um Freiwillige für eben diese Angebote. Ich finde es schön, dass so viel geholfen wird, aber auch bedrückend, dass das offenbar nötig ist.
Kurz danach, ich bin gerade eingedöst, hält der Bus in Mataranka. Beim Vorbeifahren hätte ich nicht gemerkt, dass hier überhaupt ein Ort ist. Einen Moment fühle ich mich wie an der Straße ausgesetzt, wie ich da mit meinem Gepäck in der Einöde stehe. Ich laufe dann zum Motel, wo an der Rezeption die Check in Zeit handschriftlich von 17 auf 16.30 Uhr abgeändert ist. Es ist 16.55 Uhr. 😳 Ein Anruf verhilft mir zum Glück zum Code der Schlüsselbox, ich komme ins Zimmer. Bevor es dunkel wird mache ich noch schnell einen Spaziergang zum Rand des 2 km entfernten Elsey National Park, um mir die Beine zu vertreten und herauszufinden, ob und wie ich morgen zu den Bitter Springs komme. Die Termitenhügel leuchten im Licht der untergehenden Sonne, es ist einfach herrlich. Nur die Überflutungswarnungen wirken sehr deplatziert in dieser Dürre.Read more
Traveler Das sieht cool aus!
Traveler Das war cool. 🥰 Total mystisch, mit dem orangefarbenen Licht zwischen den Bäumen.