Austria
Sonnenspitze

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Travelers at this place
    • Day 4

      (Fast zur) Sonnenspitze

      July 27, 2022 in Austria ⋅ ⛅ 12 °C

      Eigentlich sollte es heute dann endlich zur heiß ersehnten Zugspitze gehen. Leider spielt das Wetter so überhaupt nicht für uns, und wenn schon die Einheimischen uns gegen den Aufstieg über Klamm, Gletscher und Klettersteige raten, dann sollten wir es wohl besser lassen.

      Aber Berge hat man hier ja nun wirklich mehr als genug und somit haben wir uns für heute die Sonnenspitze zum besteigen ausgesucht.

      Mit der Ehrwalder Almbahn geht es hoch auf 1500m. Von da aus lassen wir die Ehrwalder Alm links liegen und machen uns auf zum ersten Stop, dem Seebensee.

      Von da aus geht es dann relativ schnell steil bergauf. Es geht vorbei an Ziegen und Kühen, die uns hier und da den Weg versperren, bis über die Baumgrenze. Leider wird die Sicht mit jedem Meter schlechter und als wir das Gipfelkreuz schon sehen können, müssen wir uns doch der Vernunft fügen und treten vorzeitig den Rückweg an. Ohne Sicht und vor uns nur noch Fels zum klettern, so eine Route nimmt man dann doch besser nicht auf die leichte Schulter.

      Ein wenig traurig darüber den Gipfel nicht komplett bestiegen zu haben, lenken wir uns an der Ehrwalder Alm mit einem Apfelsttudel und einem großen Radler ab, bevor wir mit der Gondelbahn wieder ins Tal fahren.

      Den letzten Abend genießen wir auf unserem Balkon mit Blick auf die wundervolle Bergwelt.

      Nun, dass ich wiederkommen muss liegt ja wohl auf der Hand. 🤷‍♂️
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    • Day 103

      Sommerziel Sonnenspitze

      September 8, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 19 °C

      Vor zwei Wochen haben wir es fix gemacht: Wir gehen auf die Sonnenspitze. Ich hab meinen freien Tag auf Freitag verlegt und dafür stolze 10 Tage am Stück durchgearbeitet. Das Wetter war die ganze Woche bombastisch gut, ein richtig schöner Spätsommer - die Voraussetzungen waren also perfekt.
      In den letzten Tagen gab es dann die wildesten Pläne welchen Weg wir gehen. Der Südgrat sollte es werden. Eine Kletterroute bis zum Schwierigkeitsgrad 5-. Für mich die noch nie geklettert ist absolut unvorstellbar. Der Rest lebt nach dem Motto: „Irgendwann ist immer das erste mal“ & „Des geht sich schon aus“. Richtig schlafen konnte ich in der Nacht davor nicht, so aufgeregt und voller Vorfreude war ich. Und dann war der Freitag da…

      Ich glaube ich kann den Tag immer noch gar nicht in Worte fassen. Hätte mir jemand gesagt dass ich wirklich heuer auf die Sonnenspitze komme hätte ich ihn echt für blöd verkauft. Nach einem ersten Radler für Jona ging’s los. Wir waren eigentlich recht fix am Einstieg zum Südgrat und es war knalle heiß. Die ersten Meter am Seil waren echt cool und ich hab noch Witze gemacht dass wir ja hoffentlich nicht testen ob mein Gurt gut ist und hält. Fünf Minuten später war die erste Stelle geschafft, Jona hatte mich zwischengesichert und mir gezeigt wie er die nächste Stelle geht…. Zack war er durch 😂 Das sah so einfach aus dass ich mir dachte - das geht schon. Ja am Arsch. Es geht nicht. Es ging auf nach fünf Minuten nicht, und nach 10 Minuten erst recht nicht mehr. Mir hat die Kraft und vor allem die nötige Erfahrung und das passende Schuhwerk gefehlt. Die Stelle ist als 5- eingestuft, wenn 1 das leichteste ist, also nicht ganz ohne. Ich hab’s also noch ein paar mal versucht, mir schön sämtliche Stellen an den Beinen aufgeschlagen, aber keine Chance. Nachdem ich mehr als einmal im Seil hing und wir uns beide einig waren dass es so keinen Sinn macht, wurde ich das erste mal abgeseilt, was echt ne spannende Erfahrung war und als ich das Prinzip verstanden hatte mega Spaß gemacht hat 😄

      So ging es dann weiter zum Normalweg, der ja auch konstant aus Klettereien im I. und II. Grad besteht. Jona hat mich da einfach angeseilt gelassen, was wir nicht unbedingt gemusst hätten, aber mir dann doch ein unglaubliches Gefühl von Sicherheit gegeben hat. Wenn ich gefühlt nur daran gedacht habe zu wackeln war er schon da und hatte das Seil stramm und mich sicher in der Hand. Der Aufstieg an sich war echt cool. Anstrengend aber super schön. Vor Wochen hatte ich mir ein YouTube Video angeschaut und hatte ein bisschen Angst vor der ein oder anderen Stelle, in Echt war dann aber wirklich alles gut machbar. Nicht einfach, aber gut machbar. Ich hab konstant geschnauft wie ein Ochse und Jona hat den gesamten Weg den Eindruck erweckt als würde er gerade einen super entspannten Strandspaziergang machen. Außer Atem kam er nie. Keine Ahnung wie die Jungs das machen, die müssen echt Maschinen sein. Wir kamen dann doch deutlich schneller als gedacht voran und auf einmal waren wir oben am Grat. Vor der Stelle hatte ich am meisten Respekt weil es doch sehr sehr viele Meter in die Tiefe geht, bis auf eine Stelle war er dann aber doch auch wieder erstaunlich gut machbar. Wir hatten richtig Glück und waren alleine oben am Gipfel und haben das inzwischen nebelige Wetter einfach ausgesessen bis es ein bisschen aufgerissen hat. Abgestiegen sind wir wieder über die Südseite. Normal steigt man über die Nordseite zum Seebensee ab und dann wieder zur Coburger Hütte auf. Der Weg wäre der technisch deutlich einfachere, aber längere und Jona meinte wir steigen einfach südseitig wieder ab. Da durfte ich dann vorgehen und das ging echt gut 😄 Zitat von Jona: du gehst da runter wie eine Gams 😄 Wir waren dann auch für meine Verhältnisse echt relativ schnell zurück an der Hütte. Dort war heute der BR für die Sendung Bergauf Bergab und hat für nächstes Jahr eine Sendung vorgedreht. Der Leiter der Bergrettung Biberwier war auch vor Ort und hat uns anscheinend ganz genau beobachtet wie wir aufgestiegen sind, was ja schon ein bisschen später am Tag war und hatte sich da wohl seinen Teil bei gedacht, in der Annahme wir wären irgendwelche Touristen. Im Abstieg hat er uns auch gesehen und hat uns dann sogar ein Kompliment ausgesprochen dass wir über die Südseite runter super fix waren - Was will man mehr 😄

      Ich kann die Emotionen noch gar nicht greifen. Für mich war das die technisch mit Abstand anspruchsvollste Bergtour meines Lebens. Ohne die passende Begleitung wäre Ich da nie hoch gekommen. Nach dem gescheiterten Versuch am Südgrat war ich bissl enttäuscht und hab kurz gebraucht das zu verdauen, aber auch hier hatte ich mir das Gefühl bekommen „versagt“ zu haben. Der Normalweg über die Südseite ging dann so gut und ich war und bin einfach unglaublich stolz auf mich dass ich den Weg so geschafft habe. Ohne auch nur einen Moment Angst zu haben oder unsicher zu sein. Da oben zu stehen - einfach unbeschreiblich!
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    You might also know this place by the following names:

    Sonnenspitze

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