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  • Zeit in Siem Reap

    March 14, 2022 in Cambodia ⋅ ⛅ 33 °C

    Seit der zunehmenden Stabilisierung des Landes Anfang der 1990er Jahre und der Aufnahme von Angkor Wat in die Liste der UNESCO-Welterbestätten kommen Jahr für Jahr mehr Touristen nach Kambodscha, um dieses einmalige und historische Bauwerk zu bewundern. 1993 sollen es noch 220.000 jährlich gewesen sein. 2015 bereits 4,5 Millionen und nun in den vergangenen zwei Jahren so wenig wie seit sehr, sehr langer Zeit nicht mehr.

    Die Stadt Siem Reap südlich der Tempelanlagen hat davon besonders profitiert und eine entsprechende (wirtschaftliche) Entwicklung in den vergangenen dreißig Jahren durchlaufen.
    Die Stadt bietet somit alles was es an touristischer Infrastruktur benötigt… von unzähligen kleinen Hostels bis hin zu luxuriösen Hotelressorts (die sich von jenen in Europa nicht unterscheiden), unzählige (internationale) Restaurants finden sich in der Nähe von kambodschanischen Straßenmärkten und zudem gibt es auch jede Menge Tourenanbieter und Tourismusbüros.

    Die Atmosphäre ist derzeit allerdings sehr speziell. Die Bars & Restaurants, der so genannten „Pub-Street“, normalerweise voll mit Touristen, haben geöffnet und stehen dabei fast völlig leer.
    Und auch in den Unterkünften finden sich oft nur wenige andere Touristen wider. Zweimal hatten wir sogar die Situation, dass wir beim Essen gehen die einzigen Gäste im Restaurant waren. (Es soll ja Menschen geben, die extra ein ganzes Restaurant für sich mieten, um sich so etwas zu ermöglichen.)

    Für die Menschen hier ist die Situation allerdings besonders schwierig. Einige Tuktuk-Fahrer erzählen uns sehr nüchtern, dass es wohl noch zwei Jahren dauern wird bis sich die Situation einigermaßen normalisiert hat.

    Was haben wir noch so erlebt...
    … so auch den „Phare-Circus“ – ein moderner Zirkus, der sich auf die Zirkustradition der historischen Khmer bezieht. In einem Sozialprojekt ermöglicht dieser Verein 1200 Kindern und Jugendlichen eine Schulausbildung sowie einigen von ihnen eine professionelle Artistenausbildung.

    … am Weg zu Fuß zum PCR-Testlabor haben wir uns verlaufen und landen prompt in einem sehr, sehr, sehr armen Wohngebiet. Beim Vorbeilaufen blicken wir in die Innenräume der rudimentären, einräumigen Holz- und Wellblechhütten und erblicken zwei Wasserbrunnen mit einem Schild daneben: „gespendet von …“. Als wir schließlich anstanden, zeigten uns die Bewohner in ihrer freundlichen und hilfsbereiten Art den Weg und schienen es noch recht lustig damit zu haben, dass wir ja ganz woanders gehen hätten sollen, wenn wir zum Testlabor beim Sportklub gehen möchten.

    … den kambodschanischen Straßenverkehr mit seinen Besonderheiten für uns entdeckt. So ist es beispielsweise durchaus üblich, dass man wenn man an einer Kreuzung links abbiegen möchte, einfach schon mal am linken Straßenrand – im Gegenverkehr – die Straße entlang fährt, um dann bei nächster Gelegenheit auf die rechte Straßenseite zu wechseln. Der Straßenverkehr regelt sich hier in gewissem Sinne selbst ;-)

    … abseits vom Stadtzentrum etwas außerhalb gelegen haben wir auch in dieser doch sehr vom Tourismus geprägten Stadt eine recht dörfliche und typisch kambodschanische Ecke gefunden. Und es ist schon sehr eindrucksvoll, wenn wir am Weg zu unserer Unterkunft auf einer Sandstraße gehen – vorbei an gemauerten aber teils auch reinen Holzhäusern, die zumeist nur aus einem Zimmer und einem Badezimmer bestehen – weiter zu unserem klimatisierten, sehr geräumigen und sehr modern eingerichteten Airbnb-Zimmer gehen.

    In Siem Reap haben wir uns viel Zeit genommen und auch wieder Zeit alleine verbracht.

    Und nachdem wir vergangenen Herbst dem Winter in Europa entkommen sind, heißt es nun dem Sommer in Kambodscha entfliehen.
    Der erste Anlauf mit einem Flug von Siem Reap über Bangkok nach Kathmandu ist dabei leider nichts geworden.

    Mittlerweile sitzen wir in Singapur und warten auf unseren Anschlussflug, der uns nach Nepal bringen wird :-)
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