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  • Leben von, auf und mit dem Tonle Sap

    March 8, 2022 in Cambodia ⋅ ⛅ 30 °C

    Der Tonle Sap See in Kambodscha ist der größte See Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde.

    Über den Tonle Sap Fluss ist der See mit dem Mekong verbunden, der wie ich in einem früheren Beitrag schon geschrieben habe, während der Monsunregenfälle in Kombination mit dem Schmelzwasser des Himalaya bis zu viermal (!) mehr Wasser führt als in den trockenen Monaten. Aufgrund dessen wechselt der Tonle Sap Fluss seine Fließrichtung und das Wasser des Mekong strömt diesen hinauf und füllt mit seinen Wassermassen das Becken des Tonle Sap Sees.

    Die Oberfläche des Sees wächst während der Regenzeit auf das 3- bis 4-fache seiner Größe an und auch die Seetiefe nimmt von 2-3 Metern während der Trockenzeit auf 14 m (während des Höhepunkts) deutlich zu.

    Es ist schon erstaunlich, welch’ einzigartiges Ökosystem die beiden Flüsse und der See hier gebildet haben.

    Die reichhaltige Fischpopulation im See bildet auch für viele Menschen die Lebensgrundlage. In Form von Essen, von Arbeit oder auch zum Leben.

    Viele Menschen leben auch immer noch direkt am See. Manche in Stelzenhäusern am Rande des Sees und manche auch direkt auf dem See in schwimmenden Häusern (oftmals auf Metallfässern „gebaut, um sich an die über das Jahr wechselnde Höhe des Sees anpassen zu können).

    Das schwimmende Dorf – Kompong Luong – haben wir am Dienstag besucht.

    Rund 800 Familien leben in diesem Dorf, in dem es alles für das tägliche Leben gibt: Lebensmittelläden, Bootswerkstatt, Tankstelle, „Ice Factory“, Gesundheitszentrum und die erste und einzige Kirche, die wir in Kambodscha gesehen haben.

    Es war eigentlich unsere Absicht eine Nacht in diesem Dorf zu verbringen, leider ist das allerdings aufgrund der Pandemie derzeit nicht möglich, weshalb es lediglich eine kleine Bootstour durch das Dorf wird. Aber auch so bekommen wir einen sehr spannenden Einblick in das Leben der Menschen hier. Der See liefert also nicht nur das Grundstück fürs Haus, den Fisch um sich zu ernähren (scheinbar werden ¾ des Eiweißbedarfs der Kambodschaner durch den Fisch, die Muscheln, … aus dem Tonle Sap gedeckt). Er ist wohl auch Spielplatz, Abwasch, Bad, Dusche und WC.
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