Bosnia and Herzegovina
Drobinica

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Travelers at this place
    • Day 14

      Bosnia

      September 18, 2023 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☁️ 28 °C

      Nez-à-nez avec une superbe mosquée et son minaret au troisième virage! Nous sommes arrivés en pays musulman.

      La visite de Bihac et de ses monuments révèle une longue histoire depuis l'empire romain; croate et chretienne au moyen âge, suivie de l'empire Ottoman dès le XVI ème siècle et la conversion à l'Islam moyennant avantages fiscaux. Enfin l'empire Austro-Hongrois en 1878 a remis à l'honneur l'église catholique, tout en faisant des fleurs à l'allié turc d'alors.

      La ville est animée, marchande, nous y trouvons même du lait en poudre (yesss!) jusqu'ici introuvable. On se prépare à une fête locale importante. Une entrevue avec le volubile directeur du parc naturel nous instruit encore sur les efforts que fait la population pour remonter la pente après les destructions de la guerre civile. Surprise: la monnaie locale est, depuis l'indépendance vers 1995, le mark Bosnien, emprunté à l'Allemagne et rappellant le rôle joué par ce pays pour encourager la séparation de la Yougoslavie en pays autonomes. Ce mark vaut d'ailleurs encore 1/2 Euro!

      Les gens sont vraiment accueillants: un peu plus loin, nous voyant chercher un coin près de la rivière Una pour picniquer, ce bosniaque nous offre de prendre place dans sa barque, ombragée et avec une vue superbe. Le muezzin appelle à la prière. Sympa!
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    • Day 89

      Die Festung der Freiheit

      June 25, 2021 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 29 °C

      Es ist für mich schwierig zu akzeptieren, was hier in Bihac, nur ein paar hundert Kilometer von meinem Zuhause weg, Tag für Tag mit Menschen geschieht. Was der Alltag für die tausenden Menschen auf der Flucht bedeutet, die hier seit Monaten oder Jahren vor verschlossenen Toren stehen. Es ist schwierig zu akzeptieren, dass mein Bild von einem funktionierenden Demokratischen- und Rechtsstaatlichensystem, das ich noch vor wenigen Wochen für stark und Widerstandsfähig bezeichnet hätte, hier mehr und mehr von seinem glänzenden Lack verliert. Sich als eine Medaille entpuppt, von der ich bisweilen nur immer eine Seite betrachtet und vor allem erlebt habe. Und, dass sich, wenn ich eben diese Medaille umdrehe, auf andern Seite ganz offen Strukuren zeigen, von denen ich gehofft habe, dass sie sich nie mehr zeigen mögen. Es ist wie ein Apfel, eingefasst in glänzenden Wachs, der, wenn er angeschnitten wird, seinen fauligen und mit Maden durchsetzen Kern präsentiert.

      Wie ironisch ist es doch, dass ebendieser Länderbund, der sich einst gebildet hat um jeden weiteren globalen Krieg zu verhindern und Frieden zu schaffen, in der Vergangenheit auch noch mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde? Ein Bund der Menschen in Lager ohne jegliche Perspektive steckt und dies als wirksame Strategie bezeichnet. Ein Länderbund, der Menschen wissentlich im Meer ertrinken lässt, sie im Angesicht der Abschottung und Abweisung in die Hoffnungslosigkeit treibt und damit kriminelle Schlepperorganisationen und Korruption auf den Plan ruft, die das Leid und die Verzweiflung sogleich in pure Münzen umsetzen.

      Es ist für mich schwierig zu akzeptieren, das in jenem System, in das ich zufällig reingeboren wurde, in dem ich nun lebe und mich frei bewege, das mir unglaublich viel Freiheit und Sicherheit schenkt, staatlich organisierte Instanzen existieren, welche Menschen, die noch nicht zu eben diesem Kreis gehören, ohne Konsequenzen sowohl körperlich wie auch psychisch misshandeln können. Dass sich ebendieses Konstrukt vordergründig nur zu gerne als fortschrittlich präsentiert. Das es sich sich auf dem politischen Laufsteg als Wegbereiter und Vorbildmodel für ein modernes und gerechtes politisches Systeme bezeichnet aber abseits der grossen Scheinwerfer, brutale Auswüches von Rassismus und Faschismus zeigt.

      Wie kann es sein, dass Menschen mit voller Absicht ihrer Würde beraubt werden? Wie kann es sein, dass Menschen in aller Deutlichkeit gezeigt wird, dass sie an einem Ort komplett unerwünscht sind? Das Ihnen selbst Grundrechte wie Wasser, Nahrung und eine medizinische Grundvorsorgung verwehrt werden? Wie kann es sein, dass all dies längst bekannt und dokumentiert ist und dennoch nicht interveniert wird? Wie kann es sein, dass nicht nur unsere Politik sondern auch ein Rechtssystem komplett versagt? Wie kann es sein, dass die Freiheit und Privilegien, die Du und ich geniessen, nur dadurch möglich sind, dass wir eine Festung aus Stacheldraht und Mauern um uns errichten? Das es für mich als Mensch einen absoluten Unterschied bedeutet, auf welcher Seite dieser Mauern ich stehe? Wie kann es sein, dass wir uns in der Vorstellung halten können, wir würden im Paradies des Friedens leben? Dass wir die Peitschen der Sklaventreiber tragen und uns gleichzeitig als Aposteln und Propheten Gerechtigkeit fühlen, um die herum primitive Barbarei und Unterdrückung herrscht?
      Wie kann es sein, dass die Antwort auf ein globales Problem von einem ganzen System mit Gewalt und Abgrenzung beantwortet wird? Wie kann es sein, dass wir aus unserer blutigen Geschichte noch immer nicht gelernt haben? Wie kann es sein, dass Menschenrechte selbst in unseren eigenen Mauern nicht für alle in gleichem Masse gelten?
      Wer sind wir, die soviel Geld und Privilegien besitzen, dass wir uns dazu auch noch anmassen, dass das Leben anderer weniger Wert wäre als das Unsere? Das wir uns Rechte sichern und andere ihrer berauben dürfen? Wer sind wir, dass wir diesen dauerhaften Zustand der Gewalt und der Misshandlung, trotz seiner Offensichtlichkeit, stillschweigend akzeptieren? Wer sind wir, dass wir durch unser Wirken andere ihrer Lebensgrundlage und Existenz berauben, aber die die Folgen dieser Handlung ignorieren und ablehnen?

      Was hier in Bihac, aber auch in weiten Teilen der Welt Tag für Tag geschieht dürfte nicht existieren. Und es ist kein Akt der Barmherzigkeit, den Menschen hier Hilfe leisten. Es ist viel mehr unsere grundlegende Pflicht und Verantwortung als Mensch, ein solches lebensfeindliches System nicht zu tolerieren und existieren zu lassen.
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    • Day 89

      The Game (Das Spiel)

      June 25, 2021 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 25 °C

      Es ist heute unglaublich heiss in Bihac. Die Strasse flimmert und wir sind froh über den frischen Luftzug der die Una mit sich bringt, als wir die grosse Brücke überqueren. Der Ort hier stahlt eine Atmosphäre aus, die ich persönlichstark mit Urlaub verbinde. Es gibt hier fast rund um die Staat unglaublich schöne und sehr urtümliche Laubmischwälder. Die Stadt ist umgeben von sanften Hügel und und in der Ferne lässt sich ein grösserer Gebirgszug erahnen. Die Una, ein türkisblauer Fluss, der sich durch die gesamte Stadt zieht und deren Wasser sich vor Bihac trinken lässt, lädt zum Baden und ausruhen ein. Daneben ist die Stadt durchwachsen von kleinen Cafes, Restaurants, Herbergen und Bars, die zum Geniessen und Feiern einladen.

      An diesem Morgen zieht uns direkt gegenüber ein Schar von jungen Menschen auf der Brücke an uns vorbei. Sie besitzen eine merklich dunklere Hautfarbe und schwarze Haare, reden in einer Sprache, die ich nicht verstehe und tragen allesamt sowohl bequeme Sneaker wie auch einen grossen und merklich schweren Rucksack sowie einen kompakten Rucksack. Würden wir sie fragen, woher sie kommen, so würden sie hauptsächlich darauf Antworten aus Syrien, Afganistan oder Pakistan zu kommen.

      Wer hier schon etwas länger in Bihac lebt weiss, dass es sich hierbei nicht um eine Touristengruppe handelt, die einen Ausflug ins Grüne machen, sondern um Menschen auf der Flucht handelt (POM, People on the move) die in einem neuen Versuch aufs "Game" gehen.
      Ein ziemlich ironischer Name dafür, dass diese Menschen die nächsten zwei Wochen mit schlechtem Fusswerk zu Fuss durch unwegsames Gelände im Gebirge zwischen Bosnien, Kroatien und Italien unterwegs sein werden. Sie wandern in der Hoffnung, die Grenze zur europäischen Union unbemerkt überqueren zu können und irgendwann eine besser Zukunft in Frankreich, Deutschland oder der Schweiz zu haben.
      Der Weg dahin, ist nicht nur gezeichnet von vielen Strapazen und Entbehrungen sondern birgt grosse Gefahren für das eigene Leben und die Psyche. Entdeckt sie die Polizei, das Militär oder die Grenzschutzbehörde auf ihrem Weg nach Europa, werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit ohne einen Antrag auf Asyl stellen zu können, wieder zurück nach Bosnien abgeschoben. Davor werden sie verprügelt und gedemütigt) sowie ausgeraubt. Ihr gesamtes Hab und Gut wird vor ihren Augen angezündet und verbrannt und oftmals müssen sie nach ihrer "Rückführung" ohne Geld, Nahrung und Wasser, Kleider und Schuhe zur nächsten grösseren Ortschaft wandern, um sich dann Tage oder Wochen von Ihren Strapazen und Wunden erholen. Alsbald versuchen sich diese Menschen dann auf dieses gefährliche und teure Spiel einzulassen. Es ist ihre einzige Hoffnung, wenn sie nicht irgendwo in einem "Auffanglager" hängen zu bleiben. Dass die eine derartige Rückschaffung illegal sind und sowohl das Recht auf einen Asylantrag wie auch die Würde und das Recht auf Besitz und körperliche und psychische Unversehrtheit verletzen, ist den betreffenden Staaten scheinbar egal und bleibt ohne Konsequenzen. In sogenannten Pushback-Aktionen, werden POM sogar über mehrere Grenzen von Slowenien, Italien oder gar Österreich zurück nach Bosnien gebracht, nur um wieder in einem Sammellager zu landen, das ihnen weder eine Perspektive noch eine grundlegende Infrastrukur (Wasser, Strom, medizinische Versorgung) bietet. Die EU sieht ihre Aufgabe dagegen scheinbar eher im Ausbau von Grenzschutzorganisationen wie Frontex oder der Finanzierung von ebendiesen "Auffanglagern" in Staaten, die selber einen eher schlechten Ruf besitzen, was die Einhaltung von Menschenrechten angeht wie z.B. die Türkei. Sie trägt damit aktiv dazu bei, eine skurille und äusserst menschenfeindliche Maschinerie am Laufen zu halten, die zutiefst von Korruption und kriminellen Strukturen durchzogen ist und in der viele Hilfsgelder verloren gehen. Sie schafft damit eine Lösung, die diese Bezeichnung in keinster Weise verdient und viel eher einer Verdrängung leicht. Für Grenzländer wie Bosnien, Griechenland und Italien bedeutet dies, dass sie fast gänzlich alleine mit der Flüchtlingsthematik klar kommen müssen, was zur Überforderung führt und das ein perfekter Nährboden für faschistische Strömungen in der zunehmend frustrierten Bevölkerung bietet. Ein weiteres trauriges Kapitel in der europäischen Geschichte und ein Thema, dass sich auch dank dem Klimawandel und den destruktiven kapitalistischen und neoliberalen Strukturen weiter zuspitzen wird.
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    Drobinica

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