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- Aug 30, 2024, 6:23 PM
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 726 m
- BrazilSão PauloItaim Bibi23°35’30” S 46°40’45” W
São Paulo
August 30, 2024 in Brazil ⋅ ☀️ 30 °C
São Paulo - unser Einstieg in Brasilien. Nicht nur die größte und leistungsstärkste Stadt Brasiliens - nein, auch ganz Südamerikas. Mit Umgebung soll es mehr als 22 Millionen Einwohner hier geben. Ok. Ich sag mal „knapp“an Tokyo, (37 Millionen) vorbei geschrammt Hier haben sich Hoechst, VW, Mercedes und Siemens niedergelassen, die kräftig zur Wirtschaftsstärke beitragen.
Bei der Vorbereitung auf diese Stadt habe ich nichts „greifbares“ gefunden. Es steht so Einiges auf der Liste. Aber es gibt kein rundes Bild ab. Hab mir dann aber von der netten Flugbegleiterin, die hier
schon öfter war, einfach mal ihre Tipps aufschreiben lassen. Und als der Purser uns seinen Aufenthalt kurz vorgestellt hat : „Ich ess‘ ne halbe Kuh und trinke Rotwein“ war das Programm eingetütet.
Nach dem komatösen Schlaf, dem unsere Körper trotz flatbed in der BC vorhin erlegen sind, stürzen wir uns ins Getümmel, kaufen ein paar Lebensmittel ein, gehen am Abend (zu Fuß!) bei Rico’s lecker essen.
Wir wohnen in Itaim Bibi, einem angesagten Viertel. Der Eingang zum Haus hat eine Art Schleuse, die als kleiner Garten mit Teich getarnt ist. Kurzbewohner wie wir werden jedes Mal gecheckt.
Das Apartment ist sehr cool. Das Wohnzimmer ist eine Art Terrasse an zwei Seiten verglast. Fantastischer Ausblick garantiert. Das Haus befindet sich in der Einflugschneise des Stadtflughafens Congonhas, der vermutlich so viele Starts und Landungen wie Frankfurt hat. Wenn wir überflogen werden, befinden sich die Flugzeuge in einer Höhe von etwa tausend Meter. Gebannt starren wir aber immer wieder nach oben, wenn Helis von all den gegenüberliegenden Dächern starten während Flugzeuge im Landeanflug sind.
Mit dem Besuch des Samstagmarktes in der Praça Benedito Calixto, beginnen wir die wahre Erkundung der Stadt. Ein schöner Flohmarkt mit Dingen, die wir hier nie vermutet haben. Die Menschen sind entspannt. Es gibt Livemusik, Gegrilltes und Bier, das in einer Art gezapft wird, bei dem uns die Kinnlade runterfällt.
Zu Fuß geht’s zur Batman Alley, ein Areal voller Wandbilder. Auch hier herrscht klasse Stimmung. Von Unsicherheit absolut keine Spur.
Ganz nach unserem Geschmack ist die Bezahlweise: Selbst am kleinsten Stand zahlen wir mit Watch, ganz ohne Bargeld.
São Paulo ist riesig. Wir schlendern durch die Straßen Pinheiros und sind begeistert von allem, was wir sehen und erleben.
Noch haben wir keinen Mietwagen und lassen uns auch am Tag 3 mit Uber kutschieren. Es geht zur Pinacoteca do Estado, einem Museum mit Werken, die überwiegend von Brasilianischen Künstlern stammen. Bemerkenswert ist nicht nur der Inhalt sondern der Bau und der danebenliegende dschungelartige Park. Der Eintritt ist für uns über 60jährige übrigens kostenlos!
Das nächste Ziel, das mit seinen 5.000 Wohneinheiten einst größte Wohngebäude der Welt (Edifício Copan) liegt im offiziellen Zentrum der Stadt, das nicht zu den sichersten gehören soll.
Die Häuser hier stehen
sehr eng so dass ein Gesamtbild des Copan absolut unmöglich ist.
Gleich daneben steht das zweithöchste Gebäude der Stadt, das Edifício Itália, zu dessen Aussichtsterrasse es einige Hürden zu bestehen gilt. Erst heißt es, der Eintritt kostet 50 Realos, wir sollen aber in der drüber befindlichen Bar konsumieren und dort auch zahlen. Doch der Barkeeper hat keine Zeit für uns. Gerade zeigt er einem anderen Paar die Stadt. Erst warten wir brav. Eine ganze Weile. Das ist uns irgendwann auch zu blöd. Wir entscheiden dann ohne Cocktail und ohne Erklärung durch die Fensterscheibe zu gucken. Die Aussicht flashed mich überhaupt nicht. Es ist ein homogenes Häusermeer ohne markante Gebäude. Irgendwie sind alle Häuser Hochhäuser. Direkt am Fuße entdecke ich das Copan. Ein Foto und wir gehen. Das Ganze ist uns zu blöd. Mein Fazit zum Terrassenbesuch: Touri-Nepp
Bis zur Viaduto do Chá sind es laut Google nur 12 Minuten. Machen wir doch gleich zu Fuß - meint Rainer. Es ist Sonntag, die Shops in der Fußgängerzone geschlossen. Nur ein paar Obdachlose und Suchties sind unterwegs. Als Rainer beinahe auf eine tote Ratte tritt, bin ich nicht ganz überzeugt, dass diese Entscheidung die richtige war. Aber dann erscheint ein Polizeiauto. Wahrscheinlich aus Vorsicht. Denn bei Lichte gesehen, hat mich niemand angebettelt bzw. angefasst. Sind einfach mal - auf deutsch gesagt - arme Schweine die hier rumlungern. Und alle haben mit sich zu tun.
Hinter dem Viadukt lassen wir uns von einem Uber abholen. Wir sind immer noch im Zentrum, als wir eine Straße fahren, die ich wohl nie vergessen werde. Menschen wie Schlachtvieh, wie parallel gestapelte Sardellen liegen am Straßenrand. Furchtbar. So etwas haben wir weder in Indien noch in Nepal gesehen.
Nun lassen wir uns zur Avenida Paulista bringen. Denn sonntags wird die 2.8 Kilometer lange Straße für den Autoverkehr geschlossen. Was hier statt findet ist pure Lebensfreude. Menschen tanzen ausgelassen zu Livemusik, Familien sind mit Kindern unterwegs, überall wird Musik gemacht und gute Laune verbreitet. Es ist extrem voll. Und von dem Zustand im einsamen Zentrum ist nichts zu spüren. Wir snacken ein paar brasilianische Spieße, trinken Bier und schauen dem Trubel zu. Wie herrlich.
Am letzten Tag holen wir unseren Mietwagen für die kommenden drei Wochen bei einer Stadtstation von Movida ab. Wie nicht anders zu erwarten, spricht hier absolut niemand englisch. Technik die begeistert hilft da weiter. Wir bekommen einen flotten Jeep Compass mit dem wir den Einkauf für die nächsten Tage im entlegenen Ubatuba tätigen.
Da bliebe noch die halbe Kuh - und zwar für jeden - auf dem Plan. Bei einem Rodízio im Barbacoa lassen wir es uns schmecken. Eine Art BBQ auf brasilianisch, bei dem die
Kellner mit frisch Gegrilltem so lange vorbeikommen, bis man per deutlichen Zeichen andeutet, dass man satt ist. Mitten im Restaurant steht noch eine Salatbar. Die Bezeichnung irritiert. Vermeintlich gesunde Salatblätter findet man kaum. Es gibt Unmengen an verschiedenem Antipasti, Käse und Fisch bis zum Abwinken.
Da kommt man schon an die Grenze der Dehnbarkeit seines Magens 🥴
Vier Tage São Paulo war ein guter Einstieg. Die Stadt besteht wie auch Berlin aus vielen Stadtbezirken die für sich allein eine Stadt sind. Mein erster Eindruck die Sicherheit betreffend ist wieder anders als befürchtet. Es ist eine Großstadt mit lebensfrohen, sehr freundlichen Menschen. Wenn man von Favelas absieht, lebt die Gefahr vermutlich im Zentrum, einem Stadtbezirk, den man bei Dunkelheit meiden soll.
In Itaim Bibi, Pinheiros, Jardim Paulista oder Bela Vista dagegen, konnten wir uns bedenkenlos bewegen.
Die ganze Story und noch mehr Bilder gibt es hier:
https://born4travel.de/travel/brasilien2024/sao…Read more
Traveler Zapfen für dummies.
SYLWIA B. Ja. Aber das Ergebnis ist für Feinschmecker 😋
Traveler Das ist definitiv auch meins. Wenn ich das rote Fleisch schon sehe. Mmmhh