Colombia
Bellavista

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Travelers at this place
    • Day 29

      Hasta luego Colombia ❤️

      January 14, 2023 in Colombia ⋅ 🌧 13 °C

      Unser Heimweg geht weiter über Bogota und heute Abend zurück nach München. Wir haben Zeit über die tollen letzten 4 Wochen nachzudenken und sind super dankbar, dass wir so viel erleben durften! Das waren wirklich unvergessliche und wunderschöne Flitterwochen für uns ❤️ Colombia - Gracias por todo!Read more

    • Day 84

      Bogotá, Kolumbien

      February 25, 2020 in Colombia ⋅ 🌧 19 °C

      Meine Lieben, meine persönliche „Kuba-Krise“ ist endgültig beendet 😉. Ihr wisst ja schon, dass ich gut gelandet bin in Bogotá und mittlerweile habe ich auch genügend Eindrücke und Fotos gesammelt, um sie mit Euch zu teilen.

      Der Flug von Havanna bis Bogotá dauert etwa 3,5 Stunden war ganz schön unruhig für meine Begriffe. Die Einreise verläuft vollkommen problemlos, allerdings sind die Grenzbeamten wegen des Corona-Viruses mit Mundschutz ausgestattet, weshalb ich sie, noch dazu hinter einer Glaswand, kaum verstehe. Nach zweimal Nachfragen verstehe ich endlich, dass ich herzlich Willkommen in Kolumbien geheißen werde und 90 Tage ohne Visum bleiben darf. Ohne Mundschutz kann ich das kolumbianische Spanisch ziemlich gut verstehen, nachdem mir der kubanische Dialekt in etwa so vorkam, als sei ich in einem spanischsprachigen Oberbayern gelandet. Spanisch ist für unsere Ohren ja doch ziemlich s-, c- und z-lastig, die Kubaner verzichten jedoch gefühlt auf sämtliche Zischlaute. So wird aus der Frage „Estás lista?“ („Bist Du fertig/bereit?“) auf Kuba schlicht und einfach „E ta li ta?“ und die Verwirrung ist perfekt🙈. Zumindest war sie das für mich.

      An der Gepäckausgabe (die dieses Mal außergewöhnlich schnell verläuft, Gregy dreht schon seine Runden auf dem Gepäckband und wartet sehnsüchtig auf mich) treffe ich Kaarel aus Tallin, Estland, der auch alleine in Südamerika unterwegs ist und mit dem ich erfolgreich die emsigen Taxifahrer am Flughafen verscheuche, während wir auf unser Uber warten. Als Kaarel mir zum Abschied in guter alter europäischer Manier höflich, aber distanziert die Hand gibt und mir somit nicht zu nahe kommt, könnte ich nach den vergangenen Wochen kaum dankbarer sein😆.

      Die Fahrt mit dem Uber durch die Stadt dauert gut anderthalb Stunden, der Verkehr in Bogotá ist schlicht gruselig. Ein paar Tage später lerne ich, dass man mit seinem Auto in Bogotá nur jeden zweiten Tag fahren darf. Es handelt sich hierbei um eine Maßnahme des Straßenverkehrsministeriums, um das übermäßige Verkehrsaufkommen zu steuern. An welchem Tag man fahren darf, sieht man an der letzten Ziffer des Nummernschildes - die geraden Ziffern dürfen Montags, Mittwochs und Freitags fahren, die ungeraden Ziffern Dienstags, Donnerstags und Samstags (oder umgekehrt, das weiß ich gerade nicht mehr). Sonntags dürfen jedenfalls alle fahren, die Situation wird völlig verrückt.

      In Bogotá wohne ich wieder in einer Gastfamilie, die ich über die App „Workaway“ gefunden habe. Über Workaway kann man weltweit Arbeit meist gegen Kost und Logis finden. Die meisten Angebote findet man in Schulen oder in Hostels, die Unterstützung benötigen, es gibt aber auch andere Aufgaben, zum Beispiel im handwerklichen oder landwirtschaftlichen Bereich. Als ich mir vor einigen Wochen die Angebote in Kolumbien angeschaut habe, bin ich auf die etwas ungewöhnliche Anzeige von Carolina und José gestoßen,
      die mich sofort angesprochen hat. Carolina und José sind große Deutschland-Fans, lernen seit gut drei Jahren Deutsch und verbringen jedes Jahr etwa drei Monate in Deutschland, da sie eine Wohnung in München besitzen. Über Workaway suchen sie deutsche Reisende, die mit ihnen Deutsch üben und sie ein bisschen im Haushalt oder bei handwerklichen Aufgaben unterstützen. Im Gegenzug bekommen die Reisenden ein Zimmer und Verpflegung. Ich freue mich riesig, dass ich für eine Weile bei ihnen wohnen darf und so die kolumbianische Kultur aus nächster Nähe erfahre. Carolina und José haben ein sehr hübsches Haus in einer der besten Wohngegenden Bogotás, dem Viertel Usaquen im Nordosten der Stadt.

      Witzigerweise ist José auch Anwalt und Carolina ist freie Journalistin für klassische Musik mit einer eigenen Radiosendung in Bogotá. Beide arbeiten freiberuflich von zu Hause aus - José hat sein Büro unter dem Dach und Carolina ihres im Souterrain. José ist begeisterter Birkenstock-Latschen-Träger, da fühle ich mich gleich wie zu Hause☺️.

      Die beiden sind wirklich außerordentlich gastfreundlich, die Küche ist mit allerlei Köstlichkeiten gefüllt und überall blinzeln mir dm-Bioprodukte oder die 6-Kräuter-Teemischung von Meßmer aus den Regalen zu😉. Gleich am ersten Abend kocht Carolina, die auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, köstliche Pasta mit Tomaten und Büffelmozzarella. Nach den letzten Wochen muss ich mich wirklich zusammenreißen, nicht die ganzen Nudeln auf einmal zu verschlingen🙈😆. Auch in den nächsten Tagen lerne ich nach und nach typische kolumbianische Hausmannskost kennen, die sich interessanterweise nicht grundlegend von der traditionellen deutschen Küche unterscheidet. Häufig gibt es Hühnchen oder sehr langsam gegartes Rindfleisch mit Salat. Wie fast überall in Lateinamerika isst man hierzu sowohl Kartoffeln als auch Reis, was für uns etwas ungewöhnlich ist. Mein Lieblingsessen ist schon bald die sogenannte „Ajiaco“, eine für Bogotá typische Suppe aus vier Sorten verschiedener Kartoffeln, Hühnchen, Kapern und Kräutern.

      Da Carolina und José besondere Liebhaber der deutschen und insbesondere der bayrischen Küche sind und Carolina eine gute Metzgerei in Bogotá aufgetrieben hat, bekomme ich an einem Abend sogar bayrischen Wurstsalat und an einem anderen Abends Leberkäse mit Kartoffelsalat☺️. Den Wurstsalat und unsere kolumbianisch-deutsche WG könnt Ihr auf einem der Bilder sehen.

      Frühstück gibt es meistens auf der schönen, von Bäumen umsäumten Terrasse, wobei wir meistens von einem Kolibri beobachtet werden, der in einem der Bäume auf der Terrasse herumschwebt. Da Carolina großer Fan von Musik und Heilkunst der Hildegard von Bingen ist, taufe ich den Kolibri Hildegard. Leider ist sie sehr scheu und wollte nicht für ein Foto für Euch posieren. Falls mir doch noch ein Foto gelingt, liefere ich es Euch gerne nach☺️.

      Eigentlich möchte ich nur eine Woche bleiben, da ich am 4. März nach Santa Marta fliegen möchte, um eine fünftägige Wanderung zur „Ciudad Perdida“, der „Verlorenen Stadt“, zu unternehmen. Die Klimaanlage im Flugzeug und wahrscheinlich auch die für mich anstrengenden letzten zwei Wochen haben jedoch für eine Mandelentzündung gesorgt und so entscheide ich mich, noch eine weitere Woche bei Carolina und José zu bleiben und die Wanderung um eine Woche zu verschieben. So habe ich noch ein bisschen mehr Zeit, Bogotá und das schöne Viertel Usaquen zu erkunden. Usaquen war früher ein Dorf, das mit der Zeit eingemeindet wurde und heute zu Bogotá gehört. Tatsächlich hat man aber immernoch das Gefühl, in einem Dorf zu leben. Es gibt einen kleinen Park mit einer Kirche, den ihr auf einem der Fotos sehen könnt, viele kleine Cafés, eine Eisdiele, Blumen- und Dekoläden, Bars, Restaurants und sogar ein kleines Kino, das sehr aktuelle Filme zeigt. An einem Nachmittag gehe ich mit Carolina ins Kino und schaue „Little Women“, der auf Spanisch „Mujercitas“ heißt und den ich, besonders den Mädels unter Euch, wärmstens empfehlen kann. Von dem Kino habe ich Euch ebenfalls ein Bild gemacht. Sonntags gibt es in den Straßen und Gässchen Usaquens einen tollen Kunsthandwerkermarkt, auf den ich gleich zweimal gehe, um ein paar Mitbringsel zu besorgen.

      Carolina und José erweisen sich für mich als Glückgriff, sie integrieren mich wirklich vollkommen in ihren Alltag und stellen mich vielen ihrer Freunde vor, die oft zum Mittags- oder Abendessen vorbeischauen. Es ist für mich sehr spannend, den Gesprächen beizuwohnen und so zu lernen, was die Kolumbianer bewegt und worüber man eben so spricht. Natürlich ist das Coronavirus auch hier ein großes Thema und ich muss mehr als einmal betonen, dass ich schon seit mehr als drei Monaten nicht mehr in Deutschland war und wohl niemanden anstecken kann😆. Bei einem dieser Gespräche lerne ich, dass die Drogenkartelle auch heute nach den Zeiten Pablo Escobars noch sehr viel Macht haben. Völlig skurriler fun-fact hierzu: es gibt tatsächlich ein Problem mit den Tieren aus Pablo Escobars ehemaligem Privatzoo, da sich unter anderem Elefanten und Nilpferde fleißig vermehrt haben und den kolumbianischen Dschungel übervölkern. Das kann ich zunächst kaum glauben, aber sowohl Carolina als auch José beteuern, dass dies tatsächlich so ist.

      Da Carolina als Journalistin regelmäßig Karten für Theater- und Operaufführungen bekommt, darf ich an einem Samstagabend mit in die Oper um Mozarts „Don Giovanni“ anzuschauen. Um die Karten abzuholen, fahre ich nachmittags mit dem Fahrrad zu einer Freundin von Carolina und kann es kaum fassen, dass ich tatsächlich durch eine Metropole wie Bogotá radel, als wäre es Köln oder Düsseldorf. Die Aufführung ist sehr modern inszeniert, Don Giovanni treibt sein Unwesen in der Damenwelt ausgestattet mit Kapuzenpulli und ipad, während er sich zwischendurch eine Line Kokain zieht. Ich bin doch einigermaßen überrascht. Nicht dass ich schon zehn Inszenierungen von „Don Giovanni“ gesehen hätte (es war meine erste😆), aber ich hatte bei Mozart traditionelle Kostüme erwartet. Als ein paar Tage später der Programmdirektor der Oper bei uns zum Abendessen zu Besuch ist, weil er viel mit Carolina zusammenarbeitet, erfahre ich, dass viele Zuschauer sehr allergisch auf diesen Kokain-konsumierenden Don Giovanni reagiert haben. Viele Kolumbianer sind es verständlicherweise leid, immer wieder auf die Kokainproduktion reduziert zu werden.

      Ein paar Mal fahre ich mit dem Bus von Usaquen aus ins Zentrum Bogotás, was mir wirklich richtig gut gefällt. Wegen des Verkehrs braucht der Bus für etwa 8 km, die immer geradeaus gehen, gut und gerne 70 Minuten. Im Zentrum angekommen wird man für die Mühe jedoch belohnt, es gibt unzählige Cafés und Straßenkunst, viele Museen und ein tolles, quirliges Studentenviertel mit einem Park, in dem es streetfood und frisch gepresste Säfte zu kaufen gibt. Ganz besonders gut gefällt mir, dass Bogotá von mit dichtem Grün bewachsenen Bergen umgeben ist. Da Bogotá bereits auf 2.600 m über dem Meeresspiegel liegt, sind die Bergspitzen manchmal von Wolken verhangen, was wirklich beeindruckend aussieht. Ein besonderes Highlight ist die Fahrt mit der Seilbahn auf den Berg Monserrate. Die Aussicht auf die Stadt vom Monserrate aus habe ich versucht, Euch in dem Video aufzunehmen. Leider war der Tag etwas diesig beziehungsweise versmogt , sodass die Dimensionen der Stadt nicht ganz so sichtbar werden. Vielleicht könnt Ihr sie Euch trotzdem vorstellen ☺️.

      Trotz des Verkehrs und der Armut, die in den Straßen Bogotás durchaus sichtbar ist, fühle ich mich ausgesprochen wohl. Es gibt viele Grünflächen und ich empfinde die Kolumbianer als sehr höflich. Vor allem die jüngeren Menschen sind super-hip gekleidet, Levi’s-Jeans im 80s-Style, DocMartens-Boots oder Vans-Sneaker sind genauso beliebt wie in Berlin oder Köln. Wenn ich nach der richtigen Bushaltestelle frage, wird mir sofort geholfen und viele sprechen prima Englisch, was bisher weder in Mexiko noch in Guatemala oder Kuba der Fall war und daher sehr auffällig ist (wobei ich immer schnell darauf verweise, dass ich lieber Spanisch üben möchte, was dann gerne angenommen wird ☺️). Eine Situation im „Juan Valdez Café“, dem kolumbianischen und wirklich ganz hervorragenden Analog zu Starbucks, verliere ich einen 20.000 Pesos-Schein, was etwa 5 EUR entspricht, und während ich ihn in meiner Tasche suche, kommt eine Stundentin zu mir und bringt mir den Geldschein, den sie aus meiner Tasche hat fallen sehen. Ich freue mich riesig und kaufe ihr zum Dank einen Schokokeks, woraufhin sie sich riesig freut. Wieder einmal merke ich, dass es diese ganz kleinen Dinge sind, die darüber entscheiden, ob man sich an einem Ort wohlfühlt oder nicht.

      Die nächsten Tage werde ich noch in Carolina und Josés schönem Haus genießen, bevor ich Euch demnächst von meiner Wanderung zur „Ciudad Perdida“ berichte. Bis dahin wünsche ich Euch allen ein erholsames Wochenende und sende Euch liebste Grüße aus dem schönen und spannenden Bogotá.

      Eure Astrid😘❤️
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    • Day 78

      Bogota: Unser Start in 2017!

      January 10, 2017 in Colombia ⋅ ⛅ 18 °C

      Ja und so verstreichen die ersten Tage in 2017 mit Joggen, Spazieren im botanischen Garten und in den zahlreichen Parks von Bogotá gemeinsam mit den beiden Hunden der Familie (einem hochgradig aggressiven und bissigen Scheißköter, den man nicht angucken durfte, weil der einen sonst beißt…!) sowie Fahrradfahren. In Bogotá ist die Fortbewegung mit dem Rad 🚴🏼🚴🏼‍♀️ ein aufkommender Trend, der mit ziemlich viel Risiko einhergeht, da die Strassen und Gemüter der Einwohner (noch) nicht auf die Radler eingestellt sind. Es gibt, wie in vielen Städten Deutschlands Fahrradtouren (halb Demonstration, halb Spass), die in großen Gruppen von hunderten oder gar tausenden durch die Straßen ziehen und für mehr Rechte von Radlern “demonstrieren” und generell die Nutzung von Fahrrädern beliebter machen wollen. Diese Radtouren gibts ebenso in Kolumbien. Da der sogenannte “Ciclopaseo” gerade pausiert, machen wir mit Camila und MP unsere eigene Fahrradtour bei Nacht, welche uns nochmal eine ganz andere Stadterfahrung beschert. Die Strassen sind sonst staubig und grau durch die vielen Autos und die Busse mit lautstarker Salsamusik, die wir ebenfalls täglich zur Fortbewegung nehmen. Unterhaltsam sind diese allemal, denn es sind immer Verkäufer, Künstler und Bettler unterwegs. Berlin ist dagegen harmlos. 🤹🏽‍♂️
      Erschreckend sind im Gegenzug die Straßen zur Nacht bzw. bereits zum Abend.... ab 20:00 sollte man sich nicht mehr zu Fuß auf der Straße aufhalten. Läden verbarrikadieren ihre Türen, Passanten sieht man nur noch in Bussen und die Obdachlosen sind nur noch die einzigen Personen auf der Straße. Es ist beängstigend wie diese auf Touristen wie auch Einheimischen zugehen und nach Geld betteln. Selbst die Leute die in Bogota wohnen haben für diesen Fall immer Kleingeld in der Tasche um einer unangenehmen Situation ausweichende können und den Obdachlosen wenigstens etwas zu geben, bevor diese aggressiv werden. Diesen Tipp eigenen wir uns ebenfalls schnell an und meiden die leeren Straßen bei Anbruch der Dunkelheit.... 🌒

      Bei unserem dritten und letzten Couchsurfing-Host Gustavo (+ Freundin Rita) kommen wir auch ein paar Tage unter. Wir haben bisher Glück, dass wir stets ein eigenes Zimmer (und manchmal auch eigenes Bad) bekommen. Die beiden sind sehr freundlich und in unserem Alter. Beide arbeiten von zu Hause und wir haben dadurch auch wesentlich mehr Zeit miteinander, z.B. zum Basketball-Spielen (Philipp und Gustavo) ⛹🏻⛹🏼 und gemeinsamen Kochen. Die beiden haben sich bei einem Praktikum über AIESEC in Indien kennengelernt und somit gibts die ein oder andere Köstlichkeit vom Subkontinent. Sie ist aus der Ukraine und hat noch nicht so ganz ihren Platz in Kolumbien gefunden. Arbeiter von zu Hause für eine amerikanische Firma und vertreibt sich sonst die Zeit mit Häkeln und Gürtel "Knoten", welchen Jessy auch gleich als Geschenk bekommen soll 😍

      Wir besuchen auf Gustavos Empfehlung die nahegelegene, unterirdische Salz-Kathedrale, gehen weiterhin regelmäßig nach Downtown-Bogota und schauen uns das Gold-/National-/ und Boteromuseum (Botero = bekannter Künstler aus Medellin der die Gesellschaft in seinen Gemälden mit 100 kg mehr darstellt) an. Das Goldmuseum ist sonntags kostenlos und ganz interessant, das Nationalmuseum kostete eine "freiwillige" Spende von 0,65€ und war das Langweiligste und das Botero Museum (immer kostenlos) zwar das Kleinste jedoch Beste. Wir erkunden weitere Stadtviertel mit Hilfe einer Free-Walking Tour und nehmen an einer Tour speziell über Street Art teil (alles "for free" also es wird gegeben was man will je nachdem wie es einem gefallen hat .... naja empfohlen werden 30,000 COP also knapp 10$ pro Nase) 😏. Diese "kostenlosen" Stadtführungen gibt es in jeder Stadt und lohnen sich wirklich, um einen ersten Einblick der Stadt zu bekommen oder neue Bekanntschaften zu machen, wie wir diesmal Harry einen Piloten aus LA 👨🏼‍✈️ kennenlernen, zu Mittag essen und uns über Bogotá austauschen, was man noch sehen sollte oder eben nicht so sehenswert ist.
      Bogotá ist sehr bekannt für seine Street Art, die man an jeder Ecke sehen kann. 🎨 Echt faszinierend. Auf der Street Art-Tour erfahren wir noch einiges mehr über die Entwicklung der Künstler-Szene Bogotás. Generell ist Graffiti in Bogota verboten, es sei den man hat eine öffentliche Erlaubnis bzw. die des Eigentümers des Gebäudes an welches gesprayt wird. So kommt es vor, dass wenn die Polizei Sprayer erwischt, diese schnell an das Fenster/Tür klopfen und um Erlaubnis bitten, um nicht abgeführt zu werden... 😄
      Vor nicht allzu langer Zeit kam ein junger Sprayer auf der Flucht vor der Polizei durch Schüsse ums Leben, ohne dass der betreffende Polizist dafür verurteilt wurde. Kurz darauf kam Justin Bieber 👨🏼‍🎤 auf seiner Lateinamerika-Tour in die Stadt und hinterließ auch ein “Wandgemälde”, netterweise eskortiert von der Polizei und Kamerateams (da war es auf einmal erlaubt!). 😡 Als Protest und Unmut über den “legalen” Geleitschutz des eigentlich illegalen Sprayers übermalten die lokalen Sprayer innerhalb weniger Stunden Justin Biebers "Kunstwerk". Mehr als 100 Sprayer versammelten sich und bemalten den kompletten Straßenzug 2 Tage lang. Anscheinend aus Verlegenheit und um sich bei der Sprayer-Gemeinde “freizukaufen” brachte die Stadt Farben, Dosen, Pinsel usw. zu der Wand. Die Sprayer benutzten jedoch die kostenlos bereitgestellten Utensilien der Stadt nicht und wurden mit Spenden von Anwohnern unterstützt. Sie brachten angefangene Farbeimer, Rollen, benutzte Pinsel und versorgten die Künstler mit Essen und Trinken. 👍🏻

      Natürlich nicht zu vergessen ist das Chicha Festival auf dem wir zufällig gelandet sind! Wir liefen nur so in der Stadt herum, als wir beschließen einer Menschenmenge zu folgen, welche schnurstracks den Berg in der Candelaria (Name des Stadtteils im Zentrum Bogotás) hinauf stapfte. Auf einmal befinden wir uns in einer Einlasskontrolle und uns kommt das gelbliche dickflüssige Getränk, welches jeder Einheimische (vor allem Indigene) in der Hand hat sehr bekannt vor. Wir haben bereits auf der Free walking Tour davon gehört und es gekostet "Chicha"! Das ist ein süßliches, alkoholisches Getränk vorrangig aus Mais hergestellt 🌽, welches das Nationalgetränk der Region um Bogotá war und in den 50er Jahren verboten wurde. Warum? Weil das westliche Leben und vor allem der Kapitalismus seinen Senf bzw. Bier dazugeben wollte. Es gab von nun an nur noch Werbung der deutschstämmigen Bavaria-Brauerei, die Chicha verpönt und gleichermaßen die Leute die es konsumieren. So wurde eine Werbung kreiert in der ein schwarzer Mann im Gefängnis sitzt und eine indigene Frau um ihn weint, während daneben eine westliche Familie sitzt, lacht und sogar das Kind der Familie Bier zu trinken bekommt! 😮 So verschwand Chicha von der Bildfläche.... langsam aber sicher erkämpfen sich die Einheimischen das Nationalgetränk zurück und es wird wieder öffentlich verkauft. 💪🏻 So auch auf dem Chicha Festival auf dem sich tausende Rollos (Bogotaner) treffen, Chicha trinken und zusammen feierten sowie Lechona essen (ganzes Schwein gefüllt mit Reis, Gemüse und eben Fleisch 🐽). Wir wurden beglückwünscht und ein wenig gefeiert, dass wir "westlichen Leute" mit den Einheimischen die Wiedergeburt des Chicha feiern. Dazu gibt es Live-Musik, Leute die zu ehren der Heiligen drei Könige auf Strommasten klettern und dann bejubelt werden (haben wir auch nicht ganz kapiert...) und eben viiiel Chicha zu trinken 😋

      Nach 2 Wochen in Bogotá und vielen guten Ausflugstipps im Umland, schauen wir uns noch das UNESCO-Erbe Villa de Leyva an, ca. 2 Stunden von Bogotá und bleiben auch über Nacht im Casa Vienna. Dies war unter anderem eine Empfehlung von Gabriel, einem Freund von Philipp aus Montpellier. Wir treffen ihn und seine Frau einen Tag zum Mittag in Bogotá. Die waren grade ebenfalls zufällig in Bogotá, um seine Eltern zu besuchen, die wir dann auch ganz bald kennenlernen werden… 😉

      Highlights Bogotá Jessy: drei verschiedene Couchsurfer-Hosts in einer Stadt, Street-Art-Tour, 2 unterschiedliche Silvesterfeiern, versuchter Diebstahl, erstes Salsatanzen auf der Reise, Chicha Festival

      Highlights Bogotá Philipp: Street-Art-Tour, After-Silvesterfete mit Camilas Familie, Unterhaltung durch Künstler/Verkäufer in Linienbussen
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    You might also know this place by the following names:

    Bellavista

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