Kolumbien
Niza

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Reisende an diesem Ort
    • Tag 63

      Bogotá - Kolumbiens graue Hauptstadt

      6. Juni 2017 in Kolumbien ⋅ ⛅ 19 °C

      Bogotá galt lediglich als Zwischenstation, da wir aufgrund der begrenzten Zeit den Süden Kolumbiens aussparen wollten. Wer mehr Zeit hat, der findet auch durchaus interessante Orte in Südkolumbien wie beispielsweise San Augustin mit seinen mystischen Felsskulpturen oder natürlich Leticia im Amazonasgebiet, welches wir ja jedoch bereits in Bolivien besucht hatten. Im Falle eines längeren Aufenthalts lohnt es sich demnach ggf. den Landweg einzuschlagen. Für uns hingegen hätte dieser einen ganzen Tag Busfahren bedeutet, den wir uns gern ersparen wollten. Unser erster Eindruck der Stadt bestätigte, was Freunde und Bekannte uns zuvor über Bogotá berichtet hatten. Die Stadt ist groß und dreckig. Unsere vorgesehene Zeit von lediglich einem Tag weiteten wir hier demnach auch nicht aus. Stattdessen beschränkten wir uns auf einige gezielt ausgewählte Elemente zur Stadterkundung. Im Rahmen einer Walking-Tour besichtigten wir zunächst einige Graffitis. Diese machen die sonst recht graue und trist anmutende Stadt durchaus in einigen Bereichen farbenfroher und damit lebendiger. So ist insbesondere die Straße, die den Flughafen mit der Innenstadt verbindet, von diversen Kunstwerken dieser Art geprägt. Leider gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen über diese Art der Kunst, welche dazu führen, dass zum Teil ein sehr rauer Umgang mit den Graffiti-Künstlern vorherrscht. 2011 wurde hierbei sogar ein Graffiti-Künstler von zwei Polizisten angeschossen und dabei tödlich verwundet. Insbesondere der klassenspezifisch unterschiedliche Umgang mit der Kunst sorgt bei den Künstlern für Unbehagen. So wurde bei einem Besuch von Justin Bieber im vergangenen Jahr von der Polizei bereitwillig ein Großteil der Innenstadt abgesperrt. Hintergrund war der Wunsch von Herrn Bieber sich – inspiriert von den zahlreichen Graffitis – ebenfalls künstlerisch hier zu verewigen. Einige Tage darauf äußerten die Hobby-Künstler Ihren Verdruss, in dem sie die wohl eher laienhaften Gemälde von Justin Bieber übersprühten. Zweiter Punkt auf unserer Großstadtagenda war, wie so häufig, das Aufsuchen eines Aussichtspunktes. In Bogotá eignet sich hierzu der Cerro de Monserrate. Mit einer Bahn fährt man für etwa 10 Minuten auf den Hausberg und hat von oben einen exzellenten Blick auf die Stadt. Auf der Spitze des 3.200 Meter hohen Berges befindet sich eine Kirche, welche zugleich ein beliebter Pilgerort ist. Zudem gibt es unweit entfernt einen kurzen Rundweg auf dem nicht ganz bibeltreue Christen die Geschichte der Kreuzigung Jesus in etwa 10-15 einfachen Bildern inklusive eines Satzes erklärt bekommen. Naja, was soll ich sagen?! Wir haben hier durchaus noch etwas gelernt. Im Anschluss schlenderten wir noch etwas durch Bogotás Zentrum. Neben einer kurzen Überquerung des Hauptplatzes Plaza de Bolívar ging es vorbei an einigen Kirchen sowie dem Präsidentenpalast. Das Highlight des kurzen Spazierganges war schließlich jedoch eine kleine tolle Bar, die wir mehr oder weniger zufällig ausfindig machten. Neben der spannenden Komposition aus modernen Elementen und dem Altbaucharme mit sorgfältig freigelegten Ziegeln war es schlicht und einfach der Maracuja-Daiquiri, der hier überzeugte. Für alle gleichgesinnten Fans der Passionsfrucht: Leider weiß ich entgegen meiner sonstigen Dokumentationen den Namen nicht mehr, aber die Bar befindet sich in einer Seitengasse unweit entfernt vom Plaza Bolívar.Weiterlesen

    • Tag 89

      Bogotá

      16. Dezember 2016 in Kolumbien ⋅ ⛅ 17 °C

      16.12.: Da wir auf unserer Reise schon mehr als genug Bus gefahren sind, haben wir uns zum Schluss noch einmal einen Inlandsflug von Santa Marta nach Bogotá gegönnt. Statt in 20 Stunden waren wir in gut 1 Stunde in der Hauptstadt Kolumbiens. Dass hier kein warmes Karibikklima mehr herrscht merkt man sofort... So können wir uns wenigstens schon ein bisschen auf die Kälte in Deutschland vorbereiten!

      17.12.: Bei einem kleinen Spaziergang durch "La Candelaria", die historische Altstadt Bogotás, konnten wir jede Menge Straßenkunst an den Wänden sowie schöne koloniale Gebäude bewundern. Zur Stärkung kehrten wir am Mittag in ein altehrwürdiges Café ein, in dem als Spezialität heiße Schokolade mit einem Stück Käse serviert wird, dazu bestellten wir noch ein Tamale (im Bananenblatt gedünsteter Reis mit Mais und Hühnchen). In der Fußgängerzone versuchten wir dann unser Glück beim Meerschweinchen-Rennen. Leider haben wir auf das falsche Haus gesetzt 😕. Der Verlust hielt sich allerdings in Grenzen und belastet die Reisekasse nur unmerklich.

      18.12.: Bei strahlendem Sonnenschein (nicht unbedingt selbstverständlich für Bogotá) ging es heute noch einmal hoch hinaus - und zwar mit der Seilbahn auf den 3200m hohen Hausberg Bogotás, den "Cerro de Monserrate". Von dort bietet sich einem ein wunderbarer Blick auf die riesige Stadt. Auf dem Berg befindet sich eine Kirche, welche als Pilgerstätte dient sowie zahlreiche Souvenierstände.
      Wieder unten angekommen besuchten wir noch die "Quinta de Bolívar", ein schönes Anwesen umgeben von einem kleinen Garten, das einmal Simón Bolívar gehörte, dem Freiheitskämpfer und Nationalheld vieler südamerikanischer Länder.

      19.12.: Eigentlich wollten wir heute einen Museumstag einlegen, mussten aber feststellen, dass montags die Museen in Bogotá wohl geschlossen haben! Stattdessen ist Pascal eben zum Friseur gegangen - die haben hier montags nämlich nicht frei.

      20.12.: Heute hat es geklappt mit den Museen! Zuerst waren wir im "Museo del Oro", dem wohl bedeutendsten Goldmuseum der Welt. Der Besuch hat sich wirklich gelohnt! Ganz im Gegensatz zum Polizeimuseum - hier wurden wir von einem Zivildienstleistenden (die können hier auch zur Polizei gehen) sehr lustlos und wenig informativ durch das Museum geführt. Zudem hat er uns nicht abgenommen, dass wir Spanisch verstehen. Zum Glück war es umsonst!

      21.12.: Werden uns demnächst auf den Weg zum Flughafen machen und dann heißt es Abflug in die Heimat!
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    • Fiebriges Fliegen

      9. September 2018 in Kolumbien ⋅ ⛅ 17 °C

      Ich erwachte um 06:30 schweißgebadet und konnte nicht mehr schlafen. Definitiv Fieber, Höhe ohne Thermometer oder wenigstens fremde Person nicht bestimmbar. Das sollte ein anstrengender Tag werden, aber ich hatte ja Ibuprofen in ausreichenden Mengen dabei und davon nahm ich direkt 600mg. Ich wälzte mich noch eine Stunde im Bett hin und her, bis ich aufstand und mich zur Bushaltestelle schleppte. Am Flughafen angekommen, gab es von Avianca (der Fluggesellschaft) *F1 nur zwei offene Schlafter für die Gepäckabgabe. Dementsprechend wartete eine lange Schlange an genervtaussehenden Touris. Der eine Schalter wurde von einer Tour-Managerin belegt, die mit 7 Pässen und min. so viel Gepäck herumhandtierte. Da die Pässe überwiegend mexikanisch waren, galt das für die Bandmitglieder vermutlicherweise auch. Nach dem endlich alle eingecheckt waren und die Diskussion über erste und zweite Klasse beendet war, hatte ich schon große Hoffnung, dass es jetzt mit zwei Schaltern doppelt so schnell vorangehen sollte. Das Schicksal lachte höhnisch auf und die Mitarbeiterin schloss ihren Schalter. Meine Nerven nahmen kontinuierlich ab und es ging im Schneckentempo weiter. Als ich dachte, jetzt kann es nicht mehr lange dauern, hatte das Schicksal noch einen Ass im Ärmel und der andere Schalter schloss auch. Damit gab es gar keinen offenen Schalter mehr und ich überlegte mein Gepäckstück einfach über diesen zu werfen und laut "hasta San José por favor" zu schreien. Da ich allerdings so schon Angst hatte, dass mein Gepäck in Bogotá bleiben würde, wo ich umsteigen musste, beschloss ich geduldig zu warten. Da ich nicht genau weiß, wie oft ich bisher beim Fliegen umsteigen musste, ist eine Quote nicht zu ermitteln. Allerdings kam ich schon in Havanna (Kuba) an, während mein Gepäck in Madrid liegen geblieben war. Das Gleiche passierte mir in Manila (Philippinen). Die Quote konnte daher nicht ganz gering sein, dass bei einem Flug mit Umsteigen mein Gepäck auf der Strecke bleiben würde. Der Angestellte versprach sofort zurück zukommen, was er tatsächlich tat und wir restlichen Touris unser Gepäck auf regulärem Weg los wurden. Ich wurde gefragt, ob ich gegen Gelbfieber geimpft sei und bejahte. Ein kritischer Blick auf mein köperlichen Zustand veranlasste den Mitarbeiter mich zu diversen Krankheitssymptomen auszufragen, dabei ging es besonders um Fieber. Ich verneinte und behauptete, nur verkatert zu sein, da ich ahnte, dass die Ausreise sich auf unbestimmte Zeit verschieben würde, falls ich gestand, Fieber zu haben. Ich war der Überzeugung, dass es sich nicht um Gelbfieber, Dengue oder Chikungunya handelte, da jeweils Symptome fehlten. Stattdessen betonte ich, wie wichtig es mir wäre, dass mein Gepäck mit mir zusammen in San José landen würde. Der Mitarbeiter schaute mich an und ich konnte in seinem Blick sehen, dass er mich für einen von diesen panischen Touris hielt, dabei das Fieberthema allerdings vergaß. Ich hätte ihm gerne meine bisherigen Erfahrungen mit verlorenem Gepäck geschildert, allerdings war das - wie gesagt - der einzige offene Schalter und noch eine beträchtliche Anzahl an langsam die Nerven verlierender Wartender. So ließ ich mir mit belustigem Blick einen guten Flug wünschen und begab mich erleichtert, dass ich wegen des Fiebers nicht im Land gehalten wurde, zum Gate. Ohne Werbung im Blog machen zu wollen, muss ich sagen, das Ibu einfach das Beste ist. Ohne wäre ich nicht mal bis zum Flughafen gekommen. Ich gab meinen Fensterplatz einer das erste Mal fliegenden und überaus dankbaren 30 Jährigen ab. Jeden Tag eine gute Tat, hoffentlich regestrierte das Karma das und geleitete mein Gepäck sicher bis San José - weniger Fiebre und mehr Energie wäre auch nice, aber konzentrieren wir uns auf das Gepäck. Ohne Vorkommnisse landeten wir in Bogotá, ich aß einen leckeren Burger und schon ging es wieder in die Lüfte. Diesmal verlor ich meinen Fensterplatz an eine hysterische geschätzt 16 Jährige, die neben ihren Eltern sitzen wollte und ich in der Hoffnung auf einen Flug ohne viel Geschrei mit ihr Tauschte. Die Taktik ging auf und alle verhielten sich ruhig während des Fluges. Nur ein potentieller Diabetes Typ 2 Kandidat von ca 8 Jahren quängelte ununterbrochen - mein Nebensitzer. Ich zeigte ihm, dass er auf dem Bildschirm vor sich Pacman spielen konnte und wie das funktionierte. Schwabbelchen glücklich. Ruhe. Die Mutter warf mir einen dankbaren Blick zu. Und ich gönnte mir weitere 600mg Wundermittel und hielt so mein Fieber unten und mein Kreislauf oben. Laune: Resignation. Wir landeten holprig und - Wunder oh Wunder - ich sah meinen geliebten Backpack auf mich zu kriechen (Gepäckband). Wir freuten uns beide, uns zu sehen und schlossen uns in die Arme (auf den Rücken). Wie die verehrten Leser dieses Blogs merken, ist mein Fieber am folgenden Tag (an dem ich gerade den Eintrag schreibe) immer noch vorhanden. Ich umkreiste ein paar Taxifahrer, sprach einen sympathischaussehnden an und fragte, wo es zu den Bussen gehe. Nach dem er mir eine Fahrt für 25 Dollar anbot, ich ihm erklärte, dass das außerhalb meines Studenten-Budgets lege, führte er mich freundlicherweise zur Station und wünschte mir alles Gute. Der erste Eindruck der Costa-Ricanern ist also freundlich und hilfsbereit. Der Busfahrer hatte seinen Führerschein wohl an einem Pokerabend gewonnen und so, wie er schaltete, konnte dieser noch nicht allzu weit in der Vergangenheit liegen. Das Gefühl während eines Gangwechsel entsprach dem eines leichten Auffahrunfalls. Dennoch kam ich nach weiteren zwanzig Minuten zu Fuß am Hostel an. Ein chilliger Rezeptionist aus Costa Rica, der allerdings in den Niederlanden Musik studiert und die letzten zwei Alben der Sportfreunde Stiller mit aufgenommen hat, philosophierte über diverse Musik. Dabei lernte ich Einiges über jamaikanische, so wie latinoamerikanische Ursprünge und die moderne Entwicklung, welche jazzige und blusige Einflüsse beinhaltet. Abends ging ich in ein typisches, lokales Restaurant, aß sehr lecker und testete das erste costa-ricanische Bier "Pilsen", was relativ gut war. Schließlich schlief ich um halb 8 erschöpft ein.

      *F1: Ansonsten war ich mit Avianca überaus zufrieden. Flexibles und kostenloses Umbuchen möglich. Bei Verspätung sofort ein Gutschein als Entschädigung. Selbst auf Kurzstreckenflügen freies Medienpaket, Getränke und Snacks oder "richtiges" - wir sind immer noch in einem Flugzeug - Essen. Bei Condor, mit denen ich die Langstreckenflüge habe, musste man für alkoholische Getränke und das Medienpaket zahlen - bei einem 400$ Flug!!!!

      Conny
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