Parlons-nous français

June - July 2018
A 23-day adventure by Constance Read more
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  • Day 5

    Pooltime und SchlossShopping

    June 27, 2018 in France ⋅ ☀️ 25 °C

    Die Kinder ignorieren den Morgen und liegen den Tag ignorierend in ihren Betten. Gemeinsam mit Carlotta, der kein Ausflug zu viel oder zu weit ist, fahren wir mit Julien, dem Vermieter unseres Häuschens zur etwas anderen Schlossbesichtigung. Uli hegt den Traum eines kleinen eigenen Häuschens in der Provence. Die provencialische Romantik wird in Büchern oft beschrieben und bei jedem Aufenthalt in diesem wunderschönen Fleckchen Erde erwacht der Traum aufs Neue. Also warum sich nicht einfach ein paar schöne Häuschen oder Schlösschen anschauen und träumen.
    In einem beliebten "alle sind wichtig" Dorf fahren wir durch ein imposantes, in die Jahre gekommenes Tor in ein scheinbar unbewohntes, mit Efeu und Dornen bewachsenes Grundstück, und halten vor einem schlossähnlichen sehr großen Landhaus. Kneift man seine Augen ganz fest zu, verschwinden Staub und Löcher im Putz, und man kann man deutlich den verflossenen, ehemaligen Glanz erkennen. Das Zukneifen beherrsche ich sehr gut. Makulatur war die Kunst des Ostens. Auch Carlotta schreitet nahezu durch das "Schloss". Selbst die staubigsten und hässlichsten Ecken glänzen bei ihr in Gold und Diamanten. Das Haus gewinnt deutlich an Wert, als sie auf das Wertvollste im ganzen Gebäude stößt, Braungold und Weißgold - 2 Schlosspferde! Ob die wohl Teil des Deals wären? Diese Frage wird ihr in den nächsten Stunden, Tagen keine Ruhe lassen. Mit jedem Schritt durch das gesamte Anwesen rechnet und kalkuliert Uli, und auch er hat seine Beschäftigung für die nächsten Tage hier in der Provence gefunden. Ich spaziere einfach nur friedlich und detailverliebt durch die Räume, auf der Suche nach anderen, vergessenen Schätzen. Pferde schließe ich aus;-)
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  • Day 6

    Zur "kleinen" Quelle der Sorgue

    June 28, 2018 in France ⋅ ☀️ 23 °C

    Schon gegen 9 Uhr sitzen alle am Frühstückstisch. Ich habe heute mit Amon Küchendienst. Eigentlich habe ich immer Generalküchendienst. Ich schwebe sozusagen im Backround wachend über die Durchführung. Der eigentliche Dienst vermeidet oft den Geschirrspüler wie der Teufel das Weihwasser. Alles wird in der Küche gestapelt und getürmt mit der festen Überzeugung, das räumt sich wohl selbständig in den Spüler. Also ist der Generalküchendienst notwendig, um zeitnah einzugreifen, bevor alle augenblicklich im Pool verschwinden. Nichts funktioniert bei dieser Anzahl von Menschen geräuscharm. Nur dieser eine Moment, nachdem das Geschirr schnell in der Küche ungeschickt gestapelt wurde, ist der Moment ohne Diskussionen, ohne lautstarkem Fragen oder Klagen. Hauptsache schnell und leise aus dem Ort der Plackerei raus, verpissen sozusagen. Hockt man einmal im Pool, ist die Chance groß, dass man triefnaß nicht wieder zurück gebeten - befohlen - wird, um die Sklavenarbeit zu beenden.
    Heute sind wir auf dem Weg zur Fontaine de Vaucluse, zur Quelle der Sorgue am Fuß einer riesigen Felswand. Nur ca 30 min mit dem Auto durch wunderschöne Dörfchen hier im Liberon und schon stehen wir in Fontaine de Vaucluse, inmitten sonnenschirmgeschützter, fofografierender, bunt gekleideter Chinesen. Wir fotografieren auch oft anstrengend viel, Uli und ich in gleichem Maß, aber eben anders ;-), nicht chinesisch, ohne Pause in jeder erdenklichen Ecke oder Unecke. Uli befürchtet sowieso die chinesische Invasion in nicht allzu ferner Zukunft. So betrachtet er die große Zahl der Besucher des anderen Kontinents doch sehr skeptisch. Sollten uns 1,4 Mrd freundliche Chinesen besuchen, wird es tatsächlich wackelig auf unserem Kontinent.
    Bei schönstem Wetter spazieren wir in morgendlicher Frische der Quelle der Sorgue entgegen. Meine bisherigen Quellen, meist in meiner Kindheit besucht, waren eher kleine plätschernde Rinnsale, die aus einem Steinvorsprung hervor sprudeln. Diese Quelle hier ist ein reißender Strom, nicht flüsternd plätschernd sondern lautstark sprudelnd. Der Blick in den Wasserlauf lässt erahnen, welche Gestalt die Quelle nach ein paar Tagen Regen annehmen kann. Ich sehe panisch flüchtende, sonnenbeschirmte, fotografierende Chinesen vor meinem inneren Auge.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fontaine-de-Vau…
    http://www.oti-delasorgue.de/entdecken/land-der…
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  • Day 6

    Hollywood in der Provence

    June 28, 2018 in France ⋅ ☀️ 25 °C

    Unseren Nachmittag verbringen wir nach provencialischer Manier sonnenträge auf der Liege, am oder im Pool. Wie immer lautstark! Gegen Abend begleiten die Mädels der Reisegruppe , Carlotta, Lara und ich, Uli auf eine kleine Landfahrt, ohne Ziel. Ohne Ziel findet man meist das schönste Ziel, das kleine, stille Örtchen Joucas. Wunderschön, fast wie die Kulisse eines französischen Filmes, und ein Fest der Sinne mit herrlichem Blick auf den Luberon. Da die 3 Jungs in der Hoffnung auf ein paar unbeobachtete Momente am Smartphone maulend ihr Zuhausebleiben einfordern, genießen wir kulinarisch und optisch eben alleine ;-)
    Ach und dann kam da noch Jonny Depp ;-) ;-) ;-) (Interviews dazu gibt Carlotta!)
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  • Day 7

    Colore Colorado

    June 29, 2018 in France ⋅ ⛅ 23 °C

    Wieder recht früh auf den Beinen ist unser Ziel heute der Colorado Provencal, eine in verschiedenste Ockertöne getauchte Felsenlandschaft. Mit festem Schuhwerk und Wasserproviant gerüstet entscheiden wir uns für die längere der beiden Strecken. Trotz des beeindruckenden Schauspiels versuche ich den Begriff "längere Strecke" bei den Kindern zu vermeiden. Kommt nie gut an! Am besten man erwähnt nur "leichter Spaziergang". Und tatsächlich reden wir hier von nur 3,9 km!
    In der Sahara, der ersten Formation in diesem Ockersteinbruch, hört man das erste große Staunen. Am lautesten von mir, den ich liebe diese Naturschauspiele. Die Kinder erklimmen den ersten felsigen Gipfel und mit ockerfarbenem Kopf winken sie auf die im Tal geblieben, Carlotta und mich;-) Carlotta stopft sich die Taschen voll Reiseandenken, dem Sand der Ockersahara;-).
    800 m unseres "Spaziergangs" haben wir schon zurück gelegt. Die Felsbesteigung und der beschwerliche Abstieg lässt die Kinder auf einen schnellen Ausgang dieses Spaziergangs hoffen, trotz großer Begeisterung. Ich hoffe auf den Schatten des Waldes, der die erhitzten und farbigen Köpfe der Bergsteiger wieder normal temperiert. Das funktioniert weniger schnell als gewünscht. Humpelvincent schlägt sich tapfer. Sein Zeh scheint schon wieder felsresistent zu sein. Zu Beginn des Urlaubs habe ich ihn ja schon auf Krücken, schlimmstenfals auf einer Sänfte durch die Provence gleiten sehen.
    Wir setzen unseren Weg fort. Gelb, der "lange" Weg, ist unsere Wahl. Gelb scheint aber gesperrt, ein Hindernis blockiert den Weg und plötzlich ist gelb gleich blau. Diese Farbmischerei gefällt uns nicht. Wir trennen die Mischung. Mit einem Plan in unserer Hand überwinden wir die "Hürde" - und schleichen auf verbotenem gelbgelben Weg weiter durch das Ockerland. Schleichen war die Ansage, impliziert Stille. Die Dezibel in dieser Gruppe erinnern eher an das durchgehende Schwatzlautstärkelevel eines provencialischen Wochenmarktes. Amon übernimmt die Dezibelspitzen mit gewohntem ungewöhnlichem Kinderbasston und Noah übernimmt das Permanentrauschen im mittleren Bereich. Eine unendliche Wortflut begleitet die Teenager hinter mir. Wann dieses Kind Luft holt, ist mir ein Rätsel. Die Teenager ertragen in scheinbar unendlicher Geduld.
    Der gelbgelbe Weg ist vor unseren Füßen noch sichtbar, verjüngt sich aber zusehends. Irgendwie lässt mein Vertrauen in den Plan nach. Vorsichtshalber versuche ich Google Maps zu aktivieren, natürlich ohne Erfolg. Ocker und Wald sind Google-resistent. Uli übernimmt weiterhin die Führung. Hier und da muss er sich an Wegkreuzungen entscheiden. Er versichert noch immer absolute Ortskundigkeit. Dem entgegnen steht der verunsicherte Blick an einer kaum erkennbaren Wegkreuzung. Carlotta und ich spazieren entspannt hinter Uli. Carlottas Geschichten sind ebenso zahlreich wie Noahs. Da sie aber doch hin und wieder Luft holt, bestaunt und fotografiert, ist mir diese Begleitung sehr angenehm. Hinter uns in etwas größerem Abstand der Rest der Gruppe, unuberhörbar selbst bei fehlender Sicht. Irgendwann erreichen wir mit leeren Wasserflaschen und für die Kinder gefühlten "vielen" km den Hauptweg, gelb und blau mischen sich hier wieder. Ein letzter, fast schon nachlässiger Blick auf die ockerfarbenen Feenfelsen und wir erreichen schon bald unseren Parkplatz, unter größtem Stöhnen über diese unglaubliche Anstrengung. Ach, aber war doch super, diese Ockrigkeit! ;-)

    The Provençal Colorado

    Association du Colorado de Rustrel, siège: cabanon de Petacheu, D 22, 84400 Rustrel
    04 90 75 04 87

    https://g.co/kgs/Z2rpts
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  • Day 7

    Hangover 4 und Raoul Petite

    June 29, 2018 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach unserer "beschwerlichen" Ockerreise und einem schläfrigem Nachmittag sind wir mit Vincents Gästen, Elisa einer Schulfreundin und deren Eltern, auf dem Weg zum ersten Platz des kleinen Ortes. Dort tritt heute Raoul Petit, ein französischer ungewöhnlich bunter Sänger mit seiner Band auf. In bester Urlaubskleidung flanieren wir in den Ort. Der Platz füllt sich. Mit Pommes, vegetarischem Irgendwas und Crepes in der Hand überdauern wir die 4! Vorbands. Das dauert gefühlt ewig und nach unserem Ockertrail sind wir fußlahm. Die Teenager sitzen auf dem Asphalt. Wir warten. Carlotta findet die kreative Lösung für das lange Warten - einen Hennatattoostand. Alle Kinder und Teenager folgen und einer nach dem anderen lässt sich Hand, Arm oder Schulter mit einem indischprovencialischen Hennamuster schmücken. Ich warte geduldig und bin etwas erstaunt über Ulis Großzügigkeit für diesen kreativen Unsinn. Noch mehr erstaunt mich unwesentlich später dass Uli versehentlich beinahe beim Durchqueren des Hennazelttempels eine Zeltstange umreißt, damit den ganzen indischen Zauber beinahe beendet hätte und dann selbst auf dem Behandlungsstuhl der Henna-Künstlerin sitzt. Die Teenager weisen mich ununterbrochen lautstark lachend auf Uli auf dem Hennastuhl hin. Ich hoffe inständig, dass die Hennadame ihn nicht von einem Tattoo auf der Stirn überzeugt. In seiner aktuellen Großzügigkeit und überschwenglichen Freundlichkeit hätte er sich sicher von der Hennadame überzeugen lassen. Die kam gottseidank nicht auf die Idee! ( Meine wäre es sicher gewesen ;-) ) Die Teenager sind großzügig in ihrem Urteil " Bei den paar Pommes im Magen! Das Bier war sicher Starkbier!!" Ich bleibe ruhig und versuche die Übersicht zu behalten. Meine Geduld wird aber wirklich deutlich strapaziert, als Uli unentwegt mit Hennahand und Finger vor meinem Gesicht herum wedelt.
    Pünktlich zum Ende des Vorprogramms verlassen wir alle, außer Uli, den Platz. Die Füße verlangen ihren Ockertribut. Die 3 Kleinen schauen nun schon seit mehr als 2 Stunden den Menschen auf Po und Nacken und können die Musik und Geräusche auf der Bühne nur optisch interpretieren. Das ist wenig spaßig und so geben wir auf, ohne Raoul Petit kennengelernt zu haben.
    Das hat Uli für uns übernommen. Scheinbar hat der Starkbiereinfluss nachgelassen und am nächsten Morgen erzählt er uns von einem unglaublichen, überwältigendem, bunten, hochmusikalischem Spektakel - ein grandioses Konzert, dass wir leider zu früh verlassen haben. Uli erzählt sehr bewegungsintensiv - schon wieder wackelt seine Hand vor meinem Gesicht und beschreibt seine Begeisterung. - Und ich sehe Henna !!!

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Raoul_Petite
    https://www.youtube.com/watch?v=lk8moc-Hcf4
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  • Day 8

    Nur Feiglinge bremsen!

    June 30, 2018 in France ⋅ ☀️ 31 °C

    Wie verabschieden uns von der Provence. Ich komme ganz bestimmt wieder, vielleicht in Ulis neues Schloss;-) Das Haus ist geputzt und das Auto gepackt. Dieses Unternehmen funktioniert immer erstaunlich gut. Alle verantworten ihr Zimmer und Gepäck selbständig. Ein Kontrollgang am Ende und schon reisen wir weiter gen Cevennen. Schon vor unserer Reise buchen wir eine Kanufahrt auf der Gard, auf mein Drängen. Ich war von Pont du Gard restlos begeistert und das Viadukt zu unterpaddeln, empfand ich als grandiose Idee. Die Kinder sind begeistert, und verängstigt. Vincent erzählt in stolzen Tönen von seiner Kanukunst. Schließlich saß er schon einmal in einem solchen Boot - 30 min lang;-) Er sieht sich schon raftend heldenhaft durch die Stromschnellen kämpfen ;-) Wir haben also einen Profi an unserer Seite;-) Amon, Carlotta und Noah schwatzen beängstigend und ängstlich durcheinander " Sitzen wir alleine im Boot? Gibt es Wasserfälle? Tauchen wir unter? Fahren wir sehr schnell? Ist der Fluss tief?" Diese Fragen sind nicht zu beantworten. Keiner von uns ist je auf der Gard Kanu gefahren. Da sie aber bedenkenlos kleine Kinder auf den Fluss lassen, kann es kein reißerischer Amazonas sein. Wir sitzen in 5 Kanus . Vincent, Lara und Noah dürfen sich alleine durch die Strömung kämpfen, Uli und Amon als Duo und Carlotta zusammen mit mir im Kanu. Das Wetter ist wie immer bisher grandios, ca 30 Grad, eine leichte Brise und herrlich klares, erfrischendes Wasser unter uns. Alle reden begeistert durcheinander. Es ist himmlisch auf der Gard. Hier und da könnte der Fluss ein bisschen an Fahrt zulegen, aber so schaffen es selbst die absoluten Kanuneulinge gefahrenlos auf der Gard zu gleiten. Carlotta springt als Erste in das kühle Nass, großartig! Ich hinterher, wunderbar! Wir unterbrechen immer wieder für ein Bad. Ich schätze die Temperaturen der Gard auf ca 26 Grad. Das Wasser ist sehr flach und der Fluss fließt sehr langsam, also ausreichend Zeit für angenehme Temperaturen. Carlotta und ich entscheiden uns von Beginn an für die Poleposition, von hinten ;-) Irgendwie scheint unser Kanu langsamer als das der anderen, obwohl wir ständig unserer Paddel ins Wasser tauchen, vielleicht nicht immer ganz synchron;-) Der Vorteil dieser Position ist aber die komplette Übersicht und das Erkennen von Gefahren im Voraus. Die anderen sind ja schon durchgefahren:-) Klitzekleine Niagarafälle sind zu überwinden. Den ersten hat der Rest unserer Gruppe schon gemeistert. Wie sammeln unseren Mut und paddeln auch geradewegs auf den sprudelnden Abgrund zu. Und schon wieder macht dieses Kanu was es will! Eben nicht geradewegs, sondern immer im Kreis vor dem vermeintlichen Abgrund. Die anderen parken ihr Kanu auf der gegenüberliegenden Seite. Man könnte meinen etwas spöttisch. Nach einigen Piruetten schaffen wir endlich den Weg über den sprudeligen "Abgrund" . Wir feiern uns. Leider etwas zu lange, denn vor uns erscheint nur wenige Sekunden später eine Felswand. Da unsere Gedanken noch rückwärts gerichtet sind, rasen wir ungebremst auf diese Wand zu. Carlotta springt in letzter Sekunde noch in den mittleren Teil des Kanus und schon trifft die Spitze des Plastikkanus auf den Vorsprung des Felsens. Von 100 auf 0 kmh , das muss erstmal jemand schaffen! Spott und Häme treffen uns augenblicklich, großes Gelächter von den anderen Booten. ------ Ha! "Nur Feiglinge bremsen!!!!" Wir mutigen Kanuhelden fahren stolz weiter auf der Gard. Auch Lara mag Abenteuer. Erst lässt sie sich von Amon nach einem Blitzangriff in feindlicher Übernahmeabsicht aus ihrem Kanu schmeißen und als ob das nicht genug wäre, verfängt sie sich kurze Zeit später mit ihrem Kanu in den "entsetzlichen kanufressenden Gardschlingpflanzen". Mit letzter Kraft und hochrotem Kopf kann sie sich befreien. Und wer jetzt denkt, sie hat doch ihren Prinzen dabei, der genau auf solche Rettungsaktionen wartet, der sei eines Besseren belehrt. Vincent gleitet stolz, nonchalonce in vorderster Poleposition über das Wasser ohne Blick zurück auf seine Prinzessin in den Schlingpflanzen.
    Nach ca 90 min flussabwärts erreichen wir den Höhepunkt unserer Flussreise, die Pont du Gard. Hier gleiten wir auf unseren Booten langsam und staunend unter dem antiken, sensationell großen Viadukt hindurch. Vincent erzählt von seinem weniger erfolgreichen Test im Französischunterricht mit dem Thema Pont du Gard. Ich denke, lieber erfolgreich und echt in der Praxis als erfolglos in der Theorie! Also 15 Punkte für diesen Ausflug;-)
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  • Day 8

    In den Wäldern der Cevennen

    June 30, 2018 in France ⋅ ☀️ 29 °C

    Müde und glücklich finden wir unser kleines Schloss - irgendwo im französischen Nirgendwo - in den Wäldern der Cevennen. Das Haus ist toll! Sehr schnell besetzen wir das Haus, strömen aus und finden unsere Lieblingsplätze. Nach dem Abendessen wird es still im Haus. Alle ziehen sich entkräftet aber zufrieden zurück, meist in die Smartphonewelt ;-) Die Welt soll schließlich von unserem Abenteuer erfahren;-)Read more

  • Day 10

    Grotte des Demoiselles u.ein kühles Bad

    July 2, 2018 in France ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach dem Frühstück sitzen wir wieder in unserem Auto auf dem Weg zu einer neuen Sensation, zumindest kündigt Uli es so an. Und es sollte sich bewahrheiten! Ungewöhnlich friedlich fahren wir durch die bewaldete Landschaft der Cevennen in das ca 40 km entfernte Saint-Bauzille-de-Putois. Wir erwarten eine Höhle am Fuß des Berges. Zu unserer Verwunderung führt uns der Weg aber über Serpentinen an der Bergwand hinauf. Kein anderes Auto ist auf der Straße zu sehen, weder auf unserer Seite noch uns entgegen kommend. Panisch versuche ich einen eventuellen Irrtum in den Öffnungszeiten zu ergoogeln. Einige wenige Autos sind auf dem Parkplatz zu sehen, womöglich die Angestellten? Im großen Eingangsbereich der Höhle kein Mensch! Totenstille! Laut Google geöffnet, aber ich bin skeptisch. Eilig laufe ich vor und siehe da, man verkauft uns Karten für die Höhle, also tatsächlich geöffnet. Eine der schönsten Höhlen Frankreichs, und keiner geht hin! Komisch! Später erfahren wir, dass sich Mitte Juli zur französischen Ferienzeit die Menschen hier am Einlass drängen. Und so kommen wir in den Genuss einer Privatführung, in französisch ;-) Unser Guide ist ein ausgesprochen netter und kompetenter Höhlenmensch. Während der Führung erfahren wir, dass er seit mehr als 15 Jahren ca 200 Tage jährlich in einer Höhle verbringt, führt und forscht. Ich mag gar nicht ausrechnen, wieviele dunkle und feuchte Stunden das sind. Dafür sieht er aber erstaunlich gut aus, erinnert jedefalls nicht an einen Gollum.
    Eine kleine Bahn fährt uns in das kalte Innere des Berges. Wir bewundern großartige Höhlenräume, geschmückt mit den schönsten Stalaktiten und Stalagmiten. Uli ist unentwegt am übersetzen. Tatsächlich spricht der Höhlenmensch aber so angenehm langsam und deutlich, dass ich ohne die Sprache je gelernt zu haben, vieles verstehe. Die Teenager verstehen laut Vincent nahezu alles. Unser kleines Urlaubsforschungsteam schleicht andächtig durch die Höhle. Der Höhlenmensch erklärt uns, dass hier unter Tage in diesen Millionen von Jahren alten glitzernden, märchenhaften, fast sincefiction mäßigen "Erdlöchern" das Klima unseres Planeten erforscht wird. Jeder dieser "Zapfen" - Stalaktiten und Stalagmiten - gibt - wie die Jahresringe eines Baumes, nur viiiiiiiiel viel älter - Zeugnis unserer vergangenen Klimaperioden, und damit vielleicht auch Rückschlüsse auf unsere Zukünftigen.
    Beeindruckend, faszinierend, wunderschön! So laufen wir staunend durch die Höhle. Und das Beste kommt fast zum Schluss! Durch einen engen Gang gelangen wir in die "Kathedrale" der Höhle. Hier finden wir keine Worte! "Ah,Oh,Wau,Puh, - Wahnsinn!" Ich habe nie etwas vergleichbares gesehen! Vielleicht die Sacrada Familia, von Menschenhand gebaut und ungleich jünger. Das hier ist ein Wunder tief im Berg. Uns allen stockt der Atem. 60m tief, 100 mal 40 m breit stehen wir am Rand der schönsten Naturkathedrale. Kristallzapfen größer und beeindruckender als man es sich je vorstellen kann. Wir stehen hier in Demut bei 14 Grad Celsius ;-) Der Höhlenmensch erzählt uns in wohlklingendem französisch von der Kathedrale, von der Höhle, von vielen Höhlen. Viele Fragen liegen uns auf der Zunge, die er sehr geduldig beantwortet, der Luxus einer Privatführung. Nach ca 1,5 h verlassen wir den Berg, die schönste aller schönen Höhlen - und die nicht mehr ganz angenehmen 14 Grad. Wir blinzeln noch immer völlig geflasht ins Sonnenlicht.
    Ich bemühe eilig meinen Google Übersetzer :
    "Vielen Dank für die großartige Führung. Es hat uns sehr gut gefallen! - Merci beaucoup pour les super tours que nous avons vraiment aimé! "
    Alle staunen!!!! - Ich war schnell;-)

    http://www.demoiselles.fr/index.php/en/
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  • Day 11

    Garde de tortures !

    July 3, 2018 in France ⋅ ⛅ 29 °C

    "Aua, autsch, Mist, Sch..." fluchend kämpfen sich Lara, Carlotta und ich durch die Strömung. Anfangs bin ich noch Flipflopgerüstet in der Gard unterwegs. Viele wackelige, nahezu gefährliche, rutschige, glitschige Momente später verabschiedet sich mein Flipflop in die Fluten der Gard. Nein, ich springe NICH hinterher, NICHT die Staustufe hinunter! Mit schmerzenden Füßen kämpfen wir uns langsam und vorsichtig dem Schlappen hinterher. Der wurde aber schon lange von den reißenden Fluten verschluckt. Immer wieder fallen wir, rücklings, bäuchlings, seitwärts. Unsere Füße stecken in den Spalten der größeren Steine, zwischendurch wieder schmerzende Kiesel. Wir lachen und schimpfen gleichzeitig. Ich beende die Tortur früher als Lara und Carlotta. Irgendwie funktioniert mein Gleichgewichtssinn deutlich weniger gut als der der Beiden. Ich stürze unentwegt. Nach einer gefühlten Ewigkeit landen alle wieder am steinigen Strand. Lara und Carlotta deutlich erschöpft, Amon hinterher, und Noah und Vincent? Lachend und heldenhaft laufen sie mit ihren dicken Schwimmreifen an Land. Von Schmerzen keine Spur!
    Blaugefleckt jammern wir Unbereiften noch bis zum späten Abend über unsere Tour de Force.
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