Costa Rica
Caño Boca Tapada

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Travelers at this place
    • Day 8

      Sieben Tage Karibik-Feeling

      January 29, 2023 in Costa Rica ⋅ 🌧 25 °C

      Eine Woche Karibik liegt hinter uns. Ich lebe von Ceviche, Melonen-Shakes con leche, von Licht und Meer, von spektakulären Tierbegegnungen und der morgendlichen Aufwach-Geräuschkulisse mit Vogelstimmen und dem Gebrüll der Howler-Monkeys. Wir gehen früh schlafen und stehen im Morgengrauen auf. Längst ist das Frühstück unsere Hauptmahlzeit geworden: Tropische Früchte, Egg-Tortilla, Pancakes mit Ahornsirup, frische Säfte, Kaffee. Danach nur noch Kekse und Pipa Fria bis zum Abendessen.
      Die Wetterlage ist instabil, das Meer außer sich, sein Donnern bis ins hinterletzte Eck unserer Lodge zu hören. Nachts schüttet es meist aus Eimern. Aber nicht nur deshalb steht Puerto Viejo das Wasser bis zum Hals. Auch hier schlägt der Klimawandel zu. Der Meeresspiegel braucht hier nur noch ein paar Zentimeter zu steigen, dann wird das Karibikstädtchen zu Klein-Venedig. Zugegeben - die Vorstellung hat was, denn gegenwärtig droht es an seinem Verkehr zu ersticken. Puerto Viejo ist SUV- und Pickup-Hauptstadt, insbesondere am Abend ist auf der zu beiden Seiten zugeparkten Hauptachse kein Durchkommen mehr. Der Autoverkehr teilt sie sich mit Mofas, Mopeds, Dreirädern, Handkarren, Fahrradfahrern (ohne Licht, ohne Helm), ummotorisierten Zweibeinern, Hunden, Katzen. Zwei Abende verbringen wir trotzdem hier mit Carribean Food und Reggae - Bob Marley tönt aus jeder Kneipe, jedem Lautsprecher (Was heißt übrigens „Stir me up?“).
      Über die Unternehmung, am Freitagnachmittag zu einer größeren Summe Bargeld zu kommen, könnte man ein Drama in mindestens fünf Akten schreiben. Aus Erfahrung weiß man schon vorher, in costaricanischen Banken dauert das, und meist dauert es dann noch viel länger.
      Begegnungen mit der Tierwelt gab es viele in dieser Woche. Die schönsten vielleicht im Cahuita-Nationalpark. Dort hängen die Faultiere geradezu inflationär rum, mit und ohne Nachwuchs, hofiert von Zweibeinern, die ihre Handykameras ausnahmsweise mal nicht auf sich selbst richten, was sie sonst meist tun. Selbst hier in diesem Eldorado feiert der Mensch hauptsächlich die Begegnung mit sich selbst; Mutter Natur, an deren Nabelschnur er hängt, ist allenfalls ein nettes Accessoire zum Schmuck der eigenen Person.
      Auf meiner Wanderung zur Punta Cahuita treffe ich auf ein Faultiermädchen, oder soll ich besser sagen, eine Faultierlady, die aus nächster Nähe lächelnd für ein hingerissenes Publikum posiert. Die Kappuzineräffchen sind eher auf Konfrontation aus, und zwei Waschbären bekämpfen sich gegenseitig. Pünktlich um 16 Uhr wird alles, was Mensch heißt, in einer großen Herde aus dem Paradies hinausgetrieben, und der Park ist wieder für sich.
      An unserem letzten Karibik-Abend gibt es in Puerto Viejo einen Stromausfall. Von der einen zur anderen Sekunde liegt die Lodge in Stockfinsternis. Zähneputzen fällt aus, Klospülung, Wasserleitung, Klimaanlage, Internet, nichts geht mehr. Mit unseren Handy-Taschenlampen finden wir notdürftig unsere Betten und stellen uns schaudernd vor, was sich jetzt im Städtchen abspielt. Dann flüchten wir uns in Tiefschlaf. Am nächsten Morgen erfahren wir vom Chief, dass der Blackout fast die gesamte Talamanca-Region bis Bribri für mehrere Stunden lahmgelegt hat. Da sind wir schon auf dem Absprung, froh, dass wir nach unserem wie üblich opulenten Desayuno unseren halbleeren Mietwagen-Tank füllen können, ehe es zur nächsten Station unserer Reise geht.
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    • Day 10

      Ausflug mit Aussteigen bzw. Aussteiger

      January 31, 2023 in Costa Rica

      Unsere Unterkunft liegt circa 20 Kilometer südlich von Nicaragua. Wir haben eine Boat-Tour nordwärts auf dem Rio Carlos gebucht. Jorge, der junge Mann, der uns morgens zum Frühstück bedient und auch sonst den Laden schmeißt, ist unser Guide. Wir sind spät dran, die erhofften spektakulären Vogelbegegnungen bleiben aus, nach 9 Uhr lässt sich für uns Vogelfans entlang der Flussufer nurmehr wenig Fliegendes blicken. Ein Krokodil döst auf einer Sandbank in der Sonne, ein paar Kilometer weiter eine riesige Schildkröte. Die eigentliche Überraschung des Tages wartet an der Endstation unseres Tripps und ist ganz anderer Art.
      Die Capitan Morgan Lodge liegt an einem exponierten Platz in einem Knie des Rio San Carlos direkt an der Grenze zu Nicaragua. Ruben, der neue Owner, erzählt von der langen Geschichte der Farm, die so düster anmutet, dass es einem kalt den Rücken runter rieselt und einem klar wird, auch am Ende oder auch A…. der Welt geht es weiter, oft eher als anderswo und nicht eben zimperlich. Als Verkehrsknotenpunkt war die Ranch ein Umschlagplatz für Drogen und Waffen, hier verkehrten Geheimdienste ebenso wie Piraten und Schmugglerbanden. Ruben will dem Ort ein neues Gesicht geben, ein Resort des Friedens und der Nachhaltigkeit mitten in der Wildnis soll er werden. Während er uns auf der winzigen asphaltierten Dorf“straße“ an seinem Anwesen entlang führt, erklärt er uns die unterschiedliche Verwendung der dickköpfigen Kokospalmfrüchte: Sind sie grün, eignet sich ihr süßer Saft am besten zum Trinken, das sind die Pipas. Aus dem Fleisch der ausgereiften braunschaligen Früchte wird Öl und Kokosfett gewonnen. Ruben pflückt Blätter verschiedenster Tropenbäume, zerreibt sie zwischen den Fingern und hält sie uns unter die Nase. Koriander, Ylang Ylang. In den Blättern ist das Potential der Samen und Früchte gespeichert. Dass man Orangen- und Zitronenbäume am Aroma ihrer Blätter unterscheiden kann, wusste ich nicht. Die Jackentaschen voller Düfte kehren wir zur Farm zurück und bekommen als Gruß aus der offenen Küche einen eins A Pinacolada-Shake kredenzt. Einmal in der Woche kommt die Einwohnerschaft des Dorfes Boca San Carlos, etwa 45 Menschen, zum Frühstück in dieses urwüchsige Domizil, das soll das Miteinander stärken. Ruben lächelt, während er erzählt. Einer der nicht sein Leben träumt, sondern seinen Traum lebt. Ich bewundere ihn.
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    • Day 21

      Maquenque Lodge

      September 27, 2023 in Costa Rica ⋅ ⛅ 34 °C

      Zum ersten Mal waren wir in der Maquenque Lodge in Boca Tapada nur ein paar Kilometer von der Laguna de Lagarto entfernt. Unfassbar schön dort, tolle Unterkunft direkt am San Carlos River ( man wird dem dem Boot rübergebracht) Mitten im Regenwald sogar Tapire laufen dort herum ( wir haben allerdings nie eines gesehen, immer wenn wir kamen war es gerade wieder weg 😪🤣) vom Restaurant aus hat man einen tollen Blick über die Laguna und kann schon beim Frühstück den vielfältigen Vögeln zusehen 🌴🐦🦜🦅Read more

    • Day 9

      Auf dem Weg nach Boca Tapada

      January 30, 2023 in Costa Rica ⋅ ☁️ 25 °C

      Vom Ende der Welt im costa-ricanischen Südosten sind wir ans Ende der Welt im Norden gefahren. Haben dabei die Erfahrung gemacht: Es gibt noch Gegenden in Costa Rica, in denen man keinen Handy-Empfang hat und wir uns wie vor zehn Jahren auf den Sonnenstand, unseren Orientierungssinn und die gute alte Landkarte verlassen müssen. Erinnerungen werden wach: Wie wir damals geflucht haben, weil es in Costa Rica keine Wegzeichen, Orts- und Richtungsschilder gibt. Wie wir einmal bei Dunkelheit stundenlang mit dem Mietwagen und nicht vorhandenen spanischen Sprachkenntnissen durch San José geirrt sind, unsicher, ob wir den Flughafen pünktlich zu unserem Abflug am nächsten Morgen erreichen würden. Diesmal ist es weniger spannend, aber genauso anstrengend, zumal die Verständigungsmöglichkeiten auf Englisch umgekehrt proportional abnehmen, je weiter wir nach Norden vordringen. Immerhin habe ich ein paar spanische Fragefloskeln parat, ob wir auf dem richtigen Weg sind, und so landen wir am Spätnachmittag in unserer am Fluss gelegenen Lodge nahe Boca Tapada. Die Außendusche unseres Chalets ist mit Helikonien bewachsen, deren leuchtend rote Blüten von Kolibris angeflogen werden. Nach dem Abendessen, das wir der Einfachheit halber in der Lodge einnehmen, erkunden wir noch das Dorf. Am Ende der Welt im Norden ist kurz nach 21 Uhr schon Funkstille, die Kneipe geschlossen, ein Hund sitzt mitten auf der Straße. Der einzige asphaltierte Weg führt zum riesigen verwaisten Fußballplatz, nur in der angrenzenden Sporthalle ist noch Licht, dort trainiert vermutlich der Sponsor mit costa-ricanischen Nachwuchsfußballern für die WM 2026.
      Zurück in unserem Domizil sitzen wir auf der Terrasse, beschallt von der ohrenbetäubenden penetranten Dröhnung eines Froschchors, der wacher ist als alles andere hier in der Gegend und bis weit nach Mitternacht durchhält.
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    You might also know this place by the following names:

    Caño Boca Tapada, Cano Boca Tapada

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