• Donjaclaudia
June 2025

Wilde Speisekammer

Ich habe Sehnsucht nach dem Aichbainthof in Wiggensbach im Allgäu. Der Ort meiner Ausbildung zur Fachberaterin für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen. Daher habe ich spontan einen Kurs gebucht: Wilde Speisekammer. Ich freue mich auf 3 Tage mi Read more
  • Trip start
    June 12, 2025

    Anfahrt ins Allgäu

    Jun 12–15 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Um 09.09 Uhr ging es heute Morgen in Lauta los. Da ich derzeit Grundstücksverantwortliche bin, gab es vor Reiseantritt einiges zu beachten: Schuppen abschließen, Gas zudrehen, Gewächshaus teilweise öffnen, Bewässerung überprüfen, Fische füttern, Fenster schließen… und vor allem gutes Essen für unterwegs einpacken. 640 km in etwa 7 Stunden lassen sich fahren… Außerdem kündigt der Wetterbericht (endlich) warme Temperaturen an. Aber - wir sind auf 850 m Höhe … Tasche packen! Puh, das zählt zu meinen Herausforderungen. Und diesmal ist auch einiges an Utensilien für den Kurs „Wilde Speisekammer“ mitzunehmen. Zuerst einmal Hausschuhe, sonst muss ich barfußlaufen. Dann verschiedene Gläser und Flaschen für die herzustellenden wilden Produkte, ein Sammelkorb, Regenbekleidung, Gummistiefel, Sammelkörbchen… Ich schnappe mir einfach meinen kleinen Rucksack von meinen eigenen Waldtouren…da ist alles drin, einschließlich Liberpee…
    Warmes Wasser, eine Tasse Kaffee, etwas Grünzeug für die geschmierten Brötchen…Hm, muss ich nun noch mal oder nicht!
    Ab geht es endlich.
    Es läuft gut. Den ersten Halt mache ich am Rasthof Vogtland, einen weiteren noch mal kurz vorm Ziel (150 km sind es dann noch).
    Eine knappe Viertelstunde Stau wegen einer Ölspur, ansonsten verläuft die Fahrt ruhig. Mein Mercedes schnurrt vor sich hin. Ich habe es auch nicht eilig und bin ziemlich entspannt. Allerdings sind gefühlsmäßig etw 1/4 der gesamten Strecke Baustellen…
    Eine gute Stunde verfolge ich in der Aufzeichnung den Abschlusscall meiner 15-monatigen Ausbildung zum Ganzheitlichen Gesundheitsberater nach Ruediger Dahlke. Yeah…geschafft. Es hat mir so viel gebracht. Mal schauen, wie ich mein Wissen künftig anwenden werde…neben meiner eigenen Weiterentwicklung, meine ich. Das Zertifikat kommt demnächst. Ich liebe es jetzt schon. Gut, ein Modul hänge ich hinterher, aber das macht nichts. Hab ja Zeit.
    Die Strecke fährt sich gut. Es wird immer wärmer. In Wiggensbach angekommen, wird das Thermometer 29 Grad anzeigen.
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  • Rauhensteinmühle - meine Unterkunft

    June 12 in Germany ⋅ 🌙 18 °C

    Zurück von der Käserei, den Kühlschrank in Betrieb nehmen - oha, das wird dauern - und eine Spaziergang angehen.
    Es klopft an der Zimmertür - meine Gastgeberin Katharina begrüßt mich. Sie betreibt das Yogastudio und wir tauschen uns kurz aus. Draußen begegne ich den jungen Leuten von meiner Ankunft. Sie wohnen in einem der Bauwagen. Mit Handtuch umwickelt kommen sie mir entgegen. Ein Bad, frage ich. Nein, unten plätschert ein Bach. Oh herrlich. Bei diesen Temperaturen! Ich steige die Stufen im Wald herab, genieße den Anblick, entledige mich meiner Schuhe und tauche mit den Füßen in das eiskalte Wasser ein. Wunderbar!
    Und was hier alles wächst. Was aussieht, wie ein gezähnter Giersch ist tatsächlich der Kälberkropf. Kenne ich von uns gar nicht. Spannend!
    Ich mache einen kleinen Rundgang, erfreue mich am Gebimmel der Kuhglocken und knipse hier und da etwas Grünes für mein Essen ab.
    Später treffe ich meine Gastgeber, wir plaudern und ich darf den Garten besichtigen. Ist natürlich eine ganz andere Erde hier im Allgäu. Und die Jahresmenge an Regen (1.200 mm) ist natürlich auch eine andere Hausnummer. Interessanterweise ist die Vegetation hier etwa 4 Wochen später als bei uns. Gutes Gespräch.
    Später verabschiede ich mich und genieße noch einen Happen Käse mit Rotwein… Ob der Kühlschrank es schaffen wird? Er soll auch die beiden Kühlakkus wieder in einen gefrorenen Zustand verwandeln. Hm…
    Morgen startet mein Seminar erst um 14 Uhr. Zeit für gemütliches Aufstehen und Frühstücken. Ob ich mal nach Kempten fahre? Sind ja nur 5 km.
    Nun, ich werde sehen. Es war ein guter Tag heute.
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  • Angekommen

    June 12 in Germany ⋅ ☀️ 19 °C

    Die letzten Kilometer sind wie immer spannend. Natürlich biegt der LKW vor mir auf der Autobahnen auch nach Dietensried ab. Ich hätte ihn spielend überholen können.
    Gut 12 km geht es noch straff bergauf. Und logo - wieder eine Umleitung. Mein Navi will mich dann mal schnell über die Wiese schicken…nee! Ich bleib auf der Straße. Und dann entdecke ich den Hinweis: Yogaschule Rauhenstein. Da will ich, glaub ich, hin. Etwas buckelig, aber dann - geschafft.
    Und erst einmal niemand da, an der alten Mühle. Aber sehr idyllisch schon mal. Ich nutze erst einmal die Toilette im Yogastudio - ok - das Wichtigste erledigt..
    Dann rufe ich an - und ja, der Herr Papa wird mich in Empfang nehmen. Bernd und Katharina sind meine Gastgeber bei AirBnB.
    Es geht bis ins Dachgeschoss. Klein, aber fein. Die Treppe zum Schlafen hoch werde ich nachts wohl sehr sorgsam benutzen.
    Es scheint hier eine sehr ruhige Gegend zu sein. Zusätzlich zur umgebauten Rauhensteinmühle gibt es mehrere Wohnanhänger, einen Gemüsegarten mit Gewächshaus - von Beckmann namens Botanis, mit hochschiebbaren Seitenwänden - und sehr entspannte Leute, wie es aussieht. Wahrscheinlich trägt das beruhigende Kuhglockengebimmel, was überall zu hören ist, dazu bei.
    Ich tausche mich kurz mit dem Vater von Bernd aus und beschließe, noch die 1,5 km in den Ort zu fahren. Es wird sich doch bestimmt irgendwoher noch Kaffee und Kuchen auftreiben lassen.
    Kurz vor der Bio-Schaukäserein in Wiggensbach kann ich gleich tanken und dann, welch Glück, bekomme ich in der Käserei ein Stück Rueblikuchen und Kaffee. Herrlich - ich liebe es - und lasse mich im „Heugarta“ nieder. Später erledige ich dann meinen Genusskäse-Einkauf für zuhause. Butter und Brot haben sie auch da - da kann ich morgen super frühstücken. Das Grünzeug sammle ich mir dann vor der Haustür.
    Raus - ach nein, Wein fehlt noch…haben sie auch da. 100 Euro später verstaue ich meine kulinarischen Schätze und fahre zurück.
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  • Freitagmorgen

    June 13 in Germany ⋅ ☀️ 29 °C

    Es ist schönstes Wetter. Ich habe ganz gut geschlafen - nachts die Hühnerleiter hoch und runter - nun gut…ich bin habe es gemeistert. Am liebsten würde ich sofort vor die Tür ins Freie treten. Das geht hier aber nicht - es sind zwei Stockwerke bis nach unten. Dann also Morgentoilette - okay - ich habe meine Zahnbürste vergessen. Aber immerhin steckt die Zahnpasta in der Waschtasche.
    Morgentoilette, Rucksack schnappen und ab geht es hinaus. Die Wiesen erkunden. Das Seminar beginnt heute erst 14 Uhr - genug Zeit für mich in Stille.
    Ich laufe diesmal links ums Haus. Die Sonne brennt schon ziemlich kräftig. Gleich auf der Anhöhe hinterm Haus begrüßt mich ganz aufgeregt ein Dackel. Seine Besitzerin möchte los, ebenfalls in die Wiesen. Er springt an mir hoch, mag nicht ablassen. Sie muss ihn anleinen.
    Dann gewähre ich etwas Abstand und schlendere ins Grüne. Ab und zu eine Wildpflanze verifizieren, Fotos machen, die Zeit mit mir genießen. Herrlich. Gut, dass ich nicht „mal schnell“ nach Kempten rübergefahren bin. Sind zwar nur 5 km, aber was hätte es mir gebracht?
    Auf einer Anhöhe im Schatten von Holundersträuchern setze ich mich ins Gras, trinke mein Wasser und genieße meinen schrumpeligen Apfel. Zeit für eine Meditation. Später dann zurück und eine Brotzeit in meiner Wohnung einnehmen. Genussvoll und ganz in Ruhe. Ich liebe es.
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  • Seminar beginnt - erster Tag

    June 13 in Germany ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Anfahrt wird etwas komplizierter - mitten in Wiggensbach gibt es eine Baustelle. Okay, also erst ins Zentrum zu Edeka - Zahnbürste kaufen - dann Umleitung suchen Richtung Aichbainthof. Ich komme pünktlich an und freue mich über einige bekannte Gesichter. Bianca und ich drücken uns - wir freuen uns immer sehr, wenn wir uns begegnen. Ich war bereits einige Male auch Gast bei ihr online im Forum essbare Wildpflanzen. Unsere Dozentin, Sigrid Trebo kenne ich auch, wie sich schnell herausstellt. Wir hatten hier ziemlich genau ein Jahr zuvor beide den Gourmetkurs. bei Bianca belegt. Und Anna - meine Nachbarin vom letzten Jahr kommt auch an. In der Vorstellungsrunde wird deutlich, wie ähnlich wir 15 Frauen und 1 Mann doch ticken. Es wird eine gute Zeit hier.Read more

  • Impressionen vom Aichbainthof

    June 14 in Germany ⋅ 🌩️ 25 °C

    Eine schöne Gemeinschaft, der Aichbaint 5. Hier wohnt Dr. Markus Strauß. Hier ist der Sitz von Ewilpa e.V. Hier habe ich meine Ausbildung zur Fachberaterin für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen abgeschlossen. Hierher komme ich immer wieder gern zurück. Ein Kraftort.Read more

  • 2. Seminartag - Samstag

    June 14 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Pünktlich um 10 Uhr ging es heute weiter auf dem Aichbainthof. Zur Einstimmung gab es wie immer einen grünen wilden Smoothie von Bianca. Heute mit der Grünkraft vom Wiesenbärenklau. Guter Start!
    Den Seminarteil startete Sigrid mit etwas Theorie. Nun sind wir auch im Besitz der gedruckten Seminarunterlagen. Auch wenn ich oft denke: ja…merk ich mir…ist es doch ganz hilfreich, nachschlagen zu können. Und die Tipps nebenher einzutragen, finde ich ebenfalls sinnvoll.
    Nachdem es gestern um Kräutersalz (im Mörser hergestellt) und den Anfang der eingelegten grünen Walnüsse ging, war heute der Holunder ein großes Thema. Wir fermentieren. Diese Haltbarmachungsmethode ruft bei vielen Teilnehmern immer noch großen Respekt hervor. Auch ich kann ehrlicherweise konstatieren, dass ich bereits sehr viel Lehrgeld im Sinne von Arbeit für den Kompost gezahlt habe. Aber ich werde immer besser!
    Heute also fermentierte Gurke mit Knoblauch und Holunderblüten.
    Alle Mann mit klaren Sammelanweisungen hinaus. Körbe, Beutel und Sonnenschutz schnappen, Schuhe tauschen und zur ersten Wiese. Gierschblüten, Holunderblüten - jeder 40 Dolden! Ein Glück, dass der Holunder in diesemJahr so üppig blüht.
    Auch heute haben wir wieder echtes Sommerwetter. Kleine Pause im Schatten, dann weitersuchen. Auf dem Rückweg kurz vor dem Hof kommt uns Markus Strauß, unser Ausbilder und Freund entgegen. Eine herzliche Begrüßung und ein kurzer wilder Exkurs in der Nähe seines wilden Gartens - dann achtet Sigrid darauf, dass wir zum Verarbeiten zurück an die Tische kommen.
    Nachdem wir gestern stundenlang Wiesenkümmel von den Dolden gepflückt haben, steht heute das Abstriffeln der einzelnen Holunderblüten (ohne grüne Stiele!) auf der Tagesordnung. Da geht einiges an Zeit drauf und kurz könnte der Gedanke an Strafarbeit aufploppen - aber nein, es ist auch eine gute Gelegenheit, sich mit den andern Teilnehmerinnen auszutauschen. Spannend, wie verschieden die Lebensentwürfe so sind. Kurz vor dem Mittag um 13 Uhr dann doch ein warmes Kaffeegetränk, etwas Schokolade und einen Keks - das hebt die Stimmung wieder.
    Um 13 Uhr hat Bianca unser Mittagessen fertig. Wir unterbrechen bereitwillig die Arbeit am Holundertisch und reihen uns rund um den großen Tisch ein. Bianca erklärt und dann darf sich jeder seinen Teller vollschaufeln. Heute gibt es einen Blattsalat mit wilden Blüten, Ofenkartoffeln mit Dost und Skyr mit Wildkräutern. Für den Salat wurde der Rest vom Smoothie veredelt. Auch Markus findet sich zum gemeinsamen Mahl ein. Er sitzt mir gegenüber und wir können uns wunderbar austauschen.
    Nach der Mittagspause vervollständigen wir das Gurkenferment und setzen ein Holunderblüten-Oxymel an. Aber vorher hoch weitere Theorie. Nach der Kaffeepause gehts dann wieder ans praktische Umsetzen.
    Ganz zum Schluß demonstriert und Sigrid dann noch ihre Methode der Fruchlederherstellun, unter Verwendung der verschiedenen Trester und Rückstände und leckeren Erdbeeren. Sieht prima aus. Morgen werden wir die gedörrten Leckereien probieren.
    Gegen 18.30 Uhr findet der heutige Seminartag seinen Abschluss.
    Zurück in meinem Quartier, nehme ich mir eine Tüte und sammle etwas wildes Grün als basische Ergänzung zu Rotwein, Brot und Käse. Bevor ich hochgehe und das Essen anrichte, hänge ich meine Füße noch in den kühlen Bach. Herrlich!
    Was für ein schöner Tag!
    PS: mit Herbert, dem Vater des Eigentümers Bernd gibt es diesen Abend noch einen inspirierenden Austausch zu Rudolf Steiner, Universumsgesetzen, Manifestationen, Lebenswegen etc.
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  • Sonntag und Abschluss

    June 15 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

    Und schon wieder neigt sich unser Kurs dem Ende zu. Nach dem morgendlichen grünen Smoothie geht es mit Markus in Richtung seines wilden Gartens. Unten vor dem Seminarraum gibt es von ihm einen kurzen Erklärteil zum Aichbainthof. Dann geht es weiter, an den wunderschön blühenden Kletterrosen vorbei hin zum ehemaligen Bodenaushub… daraus entstand nämlich sein Garten. Herrlich ist alles anzuschauen. Auch bei ihm darf so gut wie alles wachsen, was nicht unmittelbar stört oder zu sehr wuchert. Ringsherum ist ebenfalls alles sehr idyllisch anzusehen. Dass da früher kein Gewässer war - schwer vorstellbar und doch wahr. Christian, der Eigentümer des Aichbainthofes und seine Mitbewohner tragen Jahr für Jahr ihren Teil dazu bei, dass die Naturoase prächtig gedeiht.
    Viel Zeit hat Markus heute nicht - er wird online verlangt. Die Erläuterung für die anstehende neue Wildpflanzencoach-Ausbildung steht an.
    Wir gehen zurück zu unserer Arbeitsstätte und vervollständigen die angefangenen wilden Konservierungen. Mittags gibt es dann als Abschluss nochmals ein wildes Gericht aus Biancas Küche. Wir lassen es uns schmecken und geben uns gegenseitig Feedback. Schön war es die letzten drei Tage. Informativ, unterhaltsam, herzlich. Einiges kannte ich bereits, manchen Tipp habe ich jedoch aufgenommen. Es wird eine WhatsApp-Gruppe geben. Wer möchte, bleibt verbunden.
    Gegen 14.15 Uhr starte ich in Richtung Heimat. Die Fahrt wird entspannt werden. Lediglich die letzten 3 Stunden werde ich im Starkregen nach Hause fahren. Kleiner Stau unterwegs, nichts Gravierendes. In Lauta werde ich dann die ersten zaghaften Regentropfen entdecken. Sie werden sich ebenfalls zu einem erquicklichen Niederschlag ausweiten.
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    Trip end
    June 15, 2025