La Châtre und Umland

Herzliche Grüße aus einem kleinen Waldstück bei Cluis, in dem ich gestern Abend mein Lager aufgeschlagen habe. Es wird zunehmend schwerer, zwischen all dem eingezäunten Privatbesitz geeignete OrteWeiterlesen
Herzliche Grüße aus einem kleinen Waldstück bei Cluis, in dem ich gestern Abend mein Lager aufgeschlagen habe. Es wird zunehmend schwerer, zwischen all dem eingezäunten Privatbesitz geeignete Orte zum wilden Campieren zu finden. Auf dem nun vor mir liegenden Wegabschnitt gibt es aber zumindest mehr Campingplätze, die ich sinnvoll bei meiner Etappenplanung berücksichtigen kann.
Die Stadt La Châtre hat mir mit ihrem überwiegend alten Häuserbestand und ihren kleinen Parks gut gefallen. Hier ließ es sich aushalten. Insgesamt ähnelte sie aber den bereits besuchten französischen Kleinstädten sehr, weshalb ich die Kamera nur selten zückte.
Gestern passierte ich unter anderem das ehemalige Zisterzienserkloster Varennes und wanderte durch die Stadt Neuvy-Saint-Sépulchre, die über einen zentral gelegenen See verfügt. Später besuchte ich noch eine Burgruine in Cluis Dessous und überquerte anschließend das lange Viadukt von Neuville.
Heute werde ich durch Gargilesse am Fluss La Creuse pilgern. Dort vereinigen sich die Nord- und Südroute des 'Voie de Vézelay' wieder und ich bin gespannt, ob das zu häufigeren Begegnungen mit anderen Wanderern führen wird.Weiterlesen
Heute gelang es mir leider nicht, dem Regen davon zu laufen. Stattdessen steuerte ich geradewegs auf eine Gewitterfront zu, die mich mit einem Starkregen erwischte, den ich lange nicht vergessen werde. Ebenso hatte ich nicht damit gerechnet, dass sich das, was ich für ein überfälliges Wärmegewitter hielt, in einen noch immer anhaltenden Landregen wandeln würde. Ein Anruf bei der nächsten Pilgerherberge brachte mich nicht weiter. -Leider ausgebucht. Und auch Booking_com und Airbnb konnten nicht helfen. Daher habe ich mein Zelt gerade im Waschhaus von Saint-Germain-Beaupré aufgeschlagen, das sich direkt an der Straße vor dem Ortseingang befindet, und versuche hier, mein durchnässtes Zeug ein wenig zu trocknen. Ich freue mich schon auf den Ersten, der sich darüber beschwert. -Der muss mich dann mit nach Hause nehmen.
Gestern wanderte ich in bei brütender Hitze durch das Künstlerdorf Gargilesse. Sehr schön, aber einen Großteil meiner Aufmerksamkeit widmete ich dem dortigen öffentlichen Trinkwasserhahn. Kurz darauf, bei Cuzion, erreichte ich den Fluss La Creuse. Am Abend landete ich schließlich auf dem völlig überteuerten Campingplatz von Éguzon. 'Sun Camping' (ehem. 'Vallée de la Creuse') arbeitet mit einem Einheitspreis, weshalb ich für meinen Zeltplatz genauso viel zahlen musste, wie eine vierköpfige Familie mit Wohnmobil.
Bis zum Regen wanderte ich heute durch schöne Limousin-Landschaft. Besonders gut hat mir der wildromantische Fluss La Sédelle gefallen, den ich unweit des Ortes Crozant erreichte und an dessen Ufer ich ein Exemplar des Tintenfisch -Gitterlings fand; ein invasiver Pilz. Unabhängig davon, lernte ich in Crozant auch Petra aus Norddeutschland kennen, die ihre Wanderung in Metz begann und noch bis Limoges pilgern möchte. Wie ich, schätzt auch sie das Reisen mit dem Zelt. Gern hätte ich mich noch weiter mit ihr ausgetauscht, doch als Frühaufsteherin hatte sie ihre Tagesetappe bereits in Crozant beenden können.
Wie es morgen weitergeht, hängt stark vom Wetter ab. Erstmal werde ich wohl meine für heute vorgesehene Strecke bis nach La Souterraine vervollständigen.Weiterlesen
Guten Morgen aus meinem Lager unweit von Les Billanges im Département Haute Vienne. Nur einige Meter von mir entfernt plätschert ein kleiner Bach im Wald, was - wie bereits erläutert- sehr praktisch ist.
Die Landschaft hat sich endlich merklich verändert. Es ist bergiger, felsiger und abwechslungsreicher geworden. Das war auch höchste Zeit, denn viel länger hätte ich das ewige Einerlei aus Viehweiden, Hecken und 'Propriété Privée'-Schildern wohl nicht länger ertragen. Die vielen kleinen Seen und Teiche, die auf der Landkarte verzeichnet waren, habe ich nicht mit angeführt, da auch sie sich größtenteils in Privatbesitz befinden und weiträumig eingezäunt sind.
Vorgestern geriet ich erneut in ein Weltuntergangsgewitter, blieb aber halbwegs trocken, da ich in einem Himbeer-Gewächshaus Zuflucht fand. Wegen des anschließenden Campierens im Wald, drang die Feuchtigkeit bis zum nächsten Morgen dennoch in jede Pore. In Bénévent-l'Abbaye zeigte sich die Sonne zum Glück wieder und ich konnte mein Zeug zum Trocknen ausbreiten.
Morgen möchte ich Limoges erreichen und dort einen Tag lang Pause machen. Meinen nächsten Bericht erhaltet Ihr von dort.Weiterlesen
Sonnige Grüße aus der Metropole Limoges, in der ich gestern Nachmittag eintraf und heute meinen freien Tag genießen werde!
Vorgestern überquerte ich bei Saint-Laurent-les-Églises den Fluss Taurion und später, bei Saint-Léonard-de-Noblat, die Vienne. Ganz Saint-Léonard befand sich in emsigen Vorbereitungen für ein anstehendes Fest und die Stadt war bereits entsprechend geschmückt. In der Nähe traf ich überraschend auf meine allererste, für Pilger gezimmerte Schutzhütte auf französischen Jakobswegen. Ihr Dach war jedoch -konstruktionsbedingt- nicht regendicht und die ganze Hütte somit unbrauchbar. Ehrlich gesagt, würde ich mir hier mehr echte Unterstützung für die Wanderer wünschen (Trinkwasserbrunnen, Unterstände, Bänke, Picknickplätze, etc.). Stattdessen gibt es an jeder Ecke bunt bemalte Jakobsmuscheln und Bücherregale, in denen die Einheimischen ihr Altpapier entsorgen können. Damit ist zumindest mir wenig gedient. Mein Nachtlager schlug ich daher in einem nahegelegenen Kastanienwald auf.
Gestern folgte dann der Endspurt auf Limoges, während dem ich durch die Orte Aureil und Feytiat kam und abermals die Vienne überquerte.
Meine Lieben daheim sagen, ich dürfe nicht noch schlanker werden. Diesem Wunsch versuche ich nachzukommen und werde daher heute hemmungslos schlemmen. Was ich sonst noch in Limoges entdecken werde, erzähle ich Euch morgen.Weiterlesen
SommersprosseDas sind noch nicht die Vorbereitungen in den Dörfern für den 21. Juni, dem fête de la Musique oder?
ReisenderKönnte sein, aber ich vermute, dass der viele Papierblumenschmuck dafür zu fragil sein würde...es soll in den nächsten Tagen nochmal regnen. Möglicherweise wird auch die "Ostentions" gefeiert. Vor über 1000 Jahren haben die Menschen hier eine Reliquienprozession veranstaltet, durch die angeblich ein Mutterkornproblem beseitigt werden konnte. Dazu wird seither alle sieben Jahre ein Fest organisiert und 2023 wäre es wieder soweit.
Viele Menschen, eine Fülle von Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten, Bau- und Kulturdenkmäler, schattige Parks. -Die Provinzhauptstadt des dünn besiedelten Limousin hat eine Menge zu bieten und ich habe meinen Aufenthalt hier sehr genossen. Und ja, auch Armut und Elend sind in Limoges zu Hause. Der Kontrast zwischen Stadt und Land könnte nicht größer sein.
Da der Beichtstuhl in der Kathedrale Saint-Étienne gerade anderweitig genutzt wird, werde ich wohl schuldbeladen weiterziehen müssen. Zuvor möchte ich aber noch einige Foto-Eindrücke der Stadt mit Euch teilen.
Von hier aus werde ich in Richtung Périgord wandern und die letzten 500 Kilometer bis zu den Pyrenäen in Angriff nehmen. Längst bin ich näher an der spanischen als an der deutschen Grenze.
Leider wurden für heute Nachmittag wieder Gewitter angemeldet und ich bin gespannt, ob ich mich da irgendwie durchmogeln kann. Drückt mir mal die Daumen!Weiterlesen
ReisenderDrücke dir die Daumen, wir könnten hier ein mal ordentlich Regen brauchen, schick mal rüber!
SommersprosseIn der Gegend war ich Ende der 1990'er Jahre öfter mit dem Auto unterwegs. Das Limousin war damals schon einsam. Das Périgord habe ich ganz anders, viel touristischer in Erinnerung.
Heute sende ich Euch morgendliche Grüße aus dem Zelt, das im Augenblick noch in einem kleinen Haselnuss-Kastanien-Hain in der Nähe des Ortes La Coquille im Naturpark Périgord-Limousin steht.
Vorgestern konnte ich dem befürchteten Gewitter erfolgreich entkommen. Je weiter ich mich von Limoges entfernte, umso geringer wurde die prognostizierte Regenwahrscheinlichkeit. Einmal bot sich mir die Möglichkeit, direkt nach links ins Paradies abzubiegen, doch behielt ich meinen Kurs bei und hoffe, dass dieser mich nicht geradewegs in die Hölle führen wird. Am Abend erreichte ich den Gemeinde-Campingplatz von Flavignac, der sich seine sanitären Einrichtungen mit dem dortigen Sportplatz teilt. Einfach - günstig - wunderbar!
Gestern machte das Périgord seinem Ruf alle Ehre, denn tatsächlich ließen sich am Wegesrand allerlei Pilze entdecken. Auf die Suche nach den berühmten Trüffeln habe ich mich aber nicht gemacht. Es war sehr warm, und damit hatte ich genügend zu kämpfen.
Wenn alles glatt läuft, werde ich morgen die größere Stadt Périgueux erreichen.
Euch Allen ein schönes Wochenende und bis demnächst!Weiterlesen
Herzliche Grüße aus Périgueux, der Hauptstadt des Périgord! Hier bin ich gestern ins Studio gegangen. Weder zum Pumpen, noch um den Soundtrack dieser Reise fertig abzumischen. -Nein, als Studio werden in Frankreich kleine Einraumwohnungen bezeichnet. Sie sind deutlich besser auf die Bedürfnisse von Fernwanderern abgestimmt, als Hotelzimmer oder Pensionen. Wäsche waschen, duschen, rasieren, kochen, Akkus laden....in der Stadt gibt es immer eine Menge für mich zu tun. Daher habe ich leider bisher nur wenig von Périgueux gesehen, zumal ich heute bereits weiterziehen möchte. Gleich werde ich aber noch einen kleinen Rundgang machen und einige Eindrücke sammeln.
Danach geht es schnurstracks weiter in Richtung Pyrenäen. Erst nach Chancelade, wo ich Gas tanken möchte, und dann voraussichtlich weiter bis nach Saint-Astier. Eigentlich sollte es laut Vorhersage hier längst regnen und gewittern, bislang ist der Himmel aber noch blau und es ist weiterhin sehr warm.
Die vorletzte Nacht verbrachte ich übrigens am Rande einer kleinen Nussbaum-Pflanzung in der Nähe von Négrondes. So, jetzt muss ich aber weiter...bis demnächst!Weiterlesen
WildWortWechselAuf mich wirken solche Plätze immer irgendwie eigenartig skurril, leer, ein wenig nach Dystopie.
Guten Abend Ihr Lieben! Eigentlich wollte ich ja schon längst über alle Berge sein bzw. den Bergen zumindest ein Stück näher sein, aber der Regen der vergangenen beiden Tage hat mich leider etwas ausgebremst.
Nach meinem Auszug aus Périgueux zog ich zunächst weiter nach Chancelade, wo ich beim Intersport die letzte vorrätige 100g-Gaskartusche ergatterte (eines der beigefügten Fotos drückt meine Freude darüber aus). Da für den Abend heftige Gewitter vorhergesagt waren, wanderte ich anschließend nur weiter bis nach Saint-Astier. Dort überquerte ich den Fluss Isle zum ersten Mal und stieg dann auf einem Campingplatz ab. Tatsächlich regnete es erst in der Nacht und noch einmal heute Morgen, weshalb ich zunächst mit einem nassen Zelt weiterziehen musste.
Heute gewitterte es bereits zweimal, doch glücklicherweise fand ich geeignete Unterschlupfe um den Regen auszusitzen und blieb halbwegs trocken. Jetzt befinde ich mich auf dem Gemeinde-Campingplatz von Sourzac (ebenfalls am Fluss Isle), auf dem die Saison eigentlich noch gar nicht eingeläutet wurde. Es ist angenehm leer hier. Heute Nacht werde ich dem angemeldeten Regen ein Schnippchen schlagen, weil ich mein Zelt unter einem bereits aufgebauten Festzelt platziert habe. Ob das eine gute Idee war, erzähle ich Euch demnächst.Weiterlesen
Endlich kann ich Euch wieder wahrhaft sonnige Grüße senden, und zwar vom Gemeinde-Campingplatz in La Réole am großen Fluss Garonne. Die vergangenen drei Tage waren, bis auf den gestrigen, sehr regnerisch, was mir das Landstreicherleben gehörig erschwerte. Zwar konnte ich mein Zelt in Sourzac dank des darüber aufgespannten Festzeltes vor dem nächtlichen Starkregen gut schützen, doch musste ich mich am darauffolgenden Tag wieder von Gewitter zu Gewitter hangeln. Schließlich kehrte ich am Abend aus Mangel an Trinkwasser auf dem Campingplatz in Bazange ein, den ich trotz gewährter Pilgerermäßigung ebensolchen nicht empfehlen möchte. Der Platz befindet sich -idyllisch gelegen- mitten im Wald, was zur Folge hatte, dass ich dort in zwei großen französischen Netzen nur schwierig Mobilfunkempfang und gar kein Internet bekam. Jenes kommt dort nur über Satellit an und kann lediglich in einem 5-Meter-Radius um die Rezeption via WiFi genutzt werden. Leider fand ich auf dem gesamten Campingplatz auch keine Steckdose, an der ich ohne CE-Adapter hätte Strom tanken können....und ach ja....in den Pool darf man nur mit kurzen Badehosen; Badeshorts sind dort nicht erlaubt. Gravierender war allerdings, dass der mühsam abgerufene Wetterbericht Gewitter und Dauerregen vorhersagte, und zwar bis zum Abend des darauffolgenden Tages. Und so kam es dann auch. Mein Schlafsack und ich blieben zwar trocken, aber wegen des stark verdichteten Bodens hatte sich unter dem Zelt eine Pfütze gebildet. Zudem hatten sich während der Nacht einige Erdnägel aus dem aufgeweichten Boden gelöst, was das Feuchtigkeitsproblem noch intensivierte. Mir blieb also nichts anderes übrig, als mein nasses Zeug zusammenzupacken und im Regen weiterzuziehen. Innerlich stellte ich mich bereits auf einen Durchmarsch bis zum nächsten Tag ein. Doch dann geschah ein kleines Wunder: Als ich bei Sainte-Foy-la-Grande das Weinbaugebiet Bordeaux bzw. Entre-deux-Mers, durch das ich seither wandere, erreichte, klarte der Himmel entgegen der Vorhersage auf. -Gerade lange genug, um meine Sachen zum Trocknen auszubreiten. Bei dieser Pause lernte ich dann auch Alfons aus Schwaben kennen, der nach seinem Renteneintritt das Pilgern für sich entdeckte und gerade von Limoges nach Santiago unterwegs ist.
Wenig später überquerte ich in Saint-Foy die Dordogne und richtete am Abend ein trockenes Lager in einem Eichenwald zwischen Weinfeldern unweit von Pellegrue ein.
Gestern wurde es dann wieder sehr sonnig und warm; - von einem Extrem ins andere. Mittags legte ich eine Rast am Waschhaus des Dorfes Coutures ein, wo ich auch Jules, einen jungen Koch aus dem Elsass, traf. Er wandert gerade über den Jakobsweg zu Freunden nach Biarritz. Gemeinsam nahmen wir die verbliebenen 15 km bis nach La Réole unter die Füße und haben uns derweil prächtig unterhalten. Gesellschaft tut gut.
Heute werde ich weiter in Richtung der Stadt Bazas wandern, möchte mir aber vorab noch ein wenig La Réole anschauen. Denn wie immer, ließ mir der Fernwanderer-Alltag dafür bisher noch keine Zeit...Weiterlesen
Herzliche Grüße aus einem Pinienwald bei Captieux im Naturpark Gascogne, wo ich im Augenblick noch lagere!
Von La Réole aus zog ich vorgestern in glühender Hitze zunächst weiter bis in die Nähe von Auros. Dort schlug ich mein Zelt in einem Wald unweit einer alten Mühle auf und fand auch noch ein weiteres, diesmal besser erhaltenes Exemplar des Tintenfisch-Gitterlings.
Am nächsten Morgen ging es weiter nach Bazas und zur dortigen Kathedrale. Auf dem Weg dorthin kam ich am idyllischen Waldsee von Brouqueyran vorbei. Anschließend wanderte ich auf einem schönen, schattigen Geh- und Radweg -dem 'Voie Verte'- bis nach Captieux. Von hier aus sind es nur noch etwas weniger als 200 km bis nach Saint-Jean-Pied-de-Port am Fuße der Pyrenäen.
Am Mittwoch werde ich hoffentlich in der größeren Stadt Mont-de-Marsan einlaufen und dort alles für den nächsten Abschnitt meiner Reise vorbereiten. Spätestens dann melde ich mich wieder...Weiterlesen
Reisender
Die Laterne in Kombi mit dem bewachsenen Haus sieht nice aus.
Reisender
Oft geht das Leben eigene Wege, ohne dass man es erstrebt. Das Schicksal kennt dann keine Gnade, es ist nicht leicht, was man erlebt. Manchmal kommt es anders als man denkt, bist dann schwindelig vor Glück, wenn das Schicksal schöne Stunden schenkt, und dein Herz vor Freude hüpft. Schicksalspfade eben...
Reisender
Zum Reinspringen verlockend...