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  • Day 30

    Abenteuer light

    December 5, 2023 in Vietnam ⋅ ☁️ 19 °C

    Der Tag beginnt - nach erstem Blick durch das Fenster in das gewohnte Weiß meiner Wolke (langsam schließe ich sie ins Herz), Adventskalenderbuch und Wham! - wieder mal mit einem Banana pancake, während dessen Verzehr sich Kilian unserem Matsch-Wander-Trupp für die heutige Tour nach Cát Cát anschließt. Zunächst treffen wir Sabrina und Julia bei Le Gecko für einen stärkenden Kaffee. Anschließend laufen wir los. Trotzig habe ich mich am Morgen für meine Jeans statt der gewohnten Wander-Leggings entschieden, da ich beschlossen habe heute keinen Schlamm-Kontakt zu haben. Das funktioniert leider nur begrenzt und so trotzt das Schicksal zurück und schmeißt mich samt Trotz-Jeans in den Schlamm. Diese trägt von nun an eine Troll-Kotze-gleiche, grüne Spur an ihrem Bein, wie um der Welt zu zeigen, dass ich verloren habe. Gegen das Wetter gewinnt man einfach nie.
    Wir zahlen am Tor zu Cát Cát Eintritt und gehen hinein. Hier erwartet uns ein süßes Dorf am Hang mit engen Gassen und liebevoller Bepflanzung, das leider vollgestopft wurde mit Geschäften ("hello shopping!"), Insta-Spots und Inszenierungen der urtümlichen Kultur ethnischer Minderheiten (ich glaube hier sind es auch die Hmong) und wir fragen uns durchgängig was davon vor viiiiel Zeit mal echt war. Der Spaziergang durch das Dorf fühlt sich somit eher wie eine Disneyland-Tour an, mitten hindurch durch ein gespielt mittelalterliches Dorf, überall Menschen in Landestracht, die sich im Fluss, an einem Feuer am Fluss, vor den Wasserfällen, auf herzförmigen Baumhäusern und an allen erdenkbaren, künstlichen Orten fotographieren lassen.
    Im Rosengarten verweilen wir eine kleine Weile, essen Cracker und getrocknete Mango bis erstmalig die Wolkennebeldecke aufzieht und Einblicke auf die Reisfelder und die schöne Aussicht gewährt. Da wir bereits zuvor in Fotolaune waren (vielleicht war es auch die Langeweile vor dem Blick in den dichten Nebel), folgt hier natürlich erneut eine epische Fotosession. Anschließend müssen wir uns nach all der Anstrengung erst mal ausruhen und kehren ein.
    Hier genießen wir im Bambusrohr gegarten sticky rice (der nach Nichts, Salz und Erdnüssen schmeckt), eine vietnamesische Pizza (Bánh tráng nướng, ein Reismehl-Crêpe, der vielseitig belegt ist und sehr würzig schmeckt), einen (vor allem für Sabrina) romantischen Zimt-Tee und zuletzt einen gesalzenen Kaffee (Cà phê muối, dieser besteht aus süßer Kondensmilch, vietnamesischem schwarzen Kaffee und gesalzener Schlagsahne und schmeckt etwas eigentümlich, aber gut).
    Mittlerweile hat es angefangen zu regnen, als wir wieder aufbrechen jedoch glücklicherweise nur noch wenig. Wir gucken uns die letzten 5 Minuten einer Show mit traditionellem Tanz an, spazieren noch zwei weitere Wasserfälle ab und fahren dann mit dem Taxi zurück nach Sa Pa. Schon während der Fahrt klart es weiter auf und man kann mehr und mehr vom umgebenden Gebirge, einschließlich dem höchsten Berg Indochinas, dem Fansipan, sehen. Wunderschön!
    Nun macht auch mein Homestay seinem Namen alle Ehre und ich kann von der Dachterrasse aus noch eine mega view genießen.
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