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  • Day 12

    Cascadas agua azul alias verde

    January 21 in Mexico ⋅ ☁️ 24 °C

    Obwohl uns the meaning of life bis 1 Uhr nachts wachgehalten hat (absoluter Rekord bisher) weckt mich meine senile Bettflucht bereits um 6 Uhr morgens auf. Natürlich hurkle-durkle ich noch ein wenig herum (mein neues schottisches Lieblingswort, das dafür steht, dass man obwohl man aufstehen muss noch entspannt liegen bleibt), stehe dann aber doch irgendwann auf und gehe mit Julie frühstücken - weit weg von dem unzumutbaren Hotel-Kaffee - liebevoll auch dirty water (bitte merken, das wird der rote Faden) genannt. Wir landen im Café Jade, hier ist es zwar nicht ganz günstig, dafür gibt es eine leckere Croque madame und einen Café de olla, der mit seiner leicht zimtigen Note direkt Weihnachtsgefühle weckt. Anschließend packen wir unsere Sachen zusammen und werden um 12 Uhr vom Tourbus abgeholt - meiner nimmt mich mit zu den Wasserfällen Misol-Ha und Agua azul und fährt mich direkt im Anschluss nach San Cristóbal de las casas, Julie fährt ebenfalls zu den Wasserfällen, im Anschluss jedoch wieder nach Palenque zurück, da sie (wie die meisten) andersherum reist.
    Angekommen am Wasserfall Misol-Ha ist dieser beeindruckend groß und produziert ordentlich Wind und Nieselregen. Hier gibt es nur einen kurzen Stopp und weiter geht es zu den Cascadas agua azul - die Wasserfälle mit dem blauen Wasser. Da es die ganze Nacht geregnet hat, rechnen wir mit dem schlimmsten (einem schlammigen agua marrón), als wir ankommen ist das Wasser jedoch wunderschön türkis-grün. Die Wasserfälle reihen sich endlos aneinander und die Kombination aus dem türkis-grünen Wasser und dem ocker-farbenen Stein ist richtig schön. Wir spazieren ein wenig herum bis es schließlich ordentlich anfängt zu regnen (so ordentlich, dass Julie eine Blitzschwangerschaft entwickelt) und wir uns in einen semi vertrauenswürdigen Imbiss retten. Hier gibt es ein paar Empanadas und Guacamole und wir verquatschen uns bis schließlich unser Bus losfahren will.
    Nach dem frischen Regen sieht das Wasser nun auch schlammig-braun aus und wir freuen uns, dass wir früher da waren. Dennoch irgendwie passend dieses dreckig aussehende Wasser (dirty water again) zu sehen bevor ich in die Stadt des dreckigsten Wassers überhaupt (and again) fahre (und ja, da wütet wohl der wahre Montezuma und ich habe Angst).
    Meine Angst vor Überfällen und Entführung dagegen hat deutlich abgenommen seitdem ich weiß, dass in den Eintrittspreisen für beispielsweise die Wasserfälle auch Schutzgeld enthalten ist (was natürlich auch ordentlich auf dem Ticket ausgezeichnet ist). Somit bin ich mir sicher auch mit dem gesamten Tourenticket Schutzgeld gezahlt und die Drogenkartelle unterstützt zu haben. Klasse.
    Dann trennen sich Julies und meine Wege, nicht jedoch ohne uns wilde Treppen-Vorsätze für Paris und Köln vorzunehmen. Schließlich geht es für mich nach einer kleinen Dschungeltour (richtig schön!) und einem Buswechsel unter Beaufsichtigung von Rico, meinem ersten Fahrer, nach San Cristóbal. Hier komme ich um 23 Uhr an und werde in mein dorm gebracht, wo einer schnarcht und der Rest schnieft und hustet. Großartig. Auf die nächsten Tage darf man also gespannt bleiben - wird es Grippe oder Durchfall?
    Doch Tag 12 ist - in bester gesundheitlicher Verfassung und nun jedoch diskreter kurzfristiger Zukunftsangst - überlebt!
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