Hastig schalte ich den Alarm unter meinem Kopfkissen aus, schleiche mich im Dunkeln aus dem Hostelzimmer in den Vorraum, wo mein am Vorabend gepackter Rucksack und meine Kleidung für den Tag auf mich warten. Nach einer spärlichen Katzenwäsche bin ich bereit und warte auf meine Abholung. Es ist noch nicht mal Vier Uhr morgens.
Schuld daran ist ein Taubenschiss zwölf Stunden zuvor: Beim Flanieren durch die Straßen San Cristobals hatte ein kleiner, für Touristen verhältnismäßig eher unscheinbarer Verkaufsstand in einem Hauseingang meine Aufmerksamkeit erlangt. Während ich die Tour zu zwei wundervollen Wasserfällen und alten Maya-Ruinen sowie meinem nächsten Zielort schon absagen wollte, weil ich nicht die nötige Menge Bargeld dabei hatte, zwang mich das gefiederte Geschöpf über mir, entgegen meiner eigentlichen Pläne für den Tag, für eine unaufschiebbare Haarwäsche zur Unterkunft zurückzukehren. Bei der Gelegenheit packte ich gleich noch die benötigten zusätzlichen Pesos ein und zog erneut los.
Angeblich soll es ja Glück bringen, die von den Tauben auserwählte Person zu sein.
Und wie es scheint, können wir das dann bei unserer Fahrt auch mehr als gebrauchen: Ich sitze also frühmorgens mal wieder unfreiwillig in erster Reihe in einem kleinen Minivan, diesmal auf dem Mittelsitz zwischen dem Fahrer und seinem Begleiter, den man nach meinem Verständnis nicht unbedingt als vollwertigen Sitzplatz für Touren anbieten dürfte. Bei der Auffahrt (und an manch anderen für mich nicht erklärlichen Stellen) der berüchtigten Bundesstraße 199 bekreuzigen sich die Herren mehrfach und beten für eine sichere Reise auf der tendenziell eher nicht so sicheren Strecke.
Die Berichte oder vielmehr Gerüchte über Straßenblockaden, -sperrungen bis hin zu Überfällen waren auch mir im Vorfeld nicht verborgen geblieben, als ich mich wunderte, warum man für eine Distanz von 200km über acht Stunden brauchen sollte. Das ist selbst für mexikanische Verhältnisse unverhältnismäßig. Die Erklärung war so simpel wie zeitraubend: Offizielle Busse umfahren die Straße 199 - daher die Tour im Minivan mit einem extra Begleiter.
Aber mein Täubchen brachte mir Glück: Abgesehen von fehlendem Fußraum und schwitzenden Mexikanern zu beiden Seiten verläuft die Fahrt ereignislos.
Und so erlebe ich einen herrlichen Tag an den Wasserfällen Agua Azul, Misol Ha sowie den im Dschungel gelegenen Ruinen der Maya in Palenque (Bilder dazu im nächsten Eintrag).
Abends lasse ich mich im sehr beschaulichen bewohnten Teil Palenques absetzen und lege dort nach dem doch recht zügigen Reisetempo der vergangenen Woche eine zweitägige Verschnaufspause ohne jegliches Programm ein.Read more
Traveler Wow einfach nur wow😍👍
Traveler Ein Foto schöner wie das andere so ein schöner Ort 😍🥰will auch da sein😊
Traveler Ja isch würk troumhaft gsi🥰 definitiv ds empfähle!