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  • Hari 39

    ¡Sobreviví México!

    17 Februari, Meksiko ⋅ ☁️ 17 °C

    Es ist soweit - mein letztes mexikanisches Stündlein hat geschlagen. Und so wache ich ziemlich gestresst auf - was will ich noch alles machen? Was nochmal essen? Was noch alles sehen? Der Druck wird zu groß, ich stehe auf und - es regnet. Ein Glück! Es ist als würde der Regen mir meinen Erlebnisdruck nehmen - viele Dinge kommen somit gar nicht in Frage und ich kann einen entspannten letzten Tag in Mexikos Hauptstadt verbringen.
    Wie ich so durch den Nieselregen spaziere, kriege ich fast etwas Heimweh. Ich hole mir Frühstück auf die Hand und stelle mich erneut für die Besichtigung des Nationalpalastes an - und heute sogar erfolgreich.
    Die Führung ist richtig gut und ich bin froh, dass eine Besichtigung ohne gar nicht möglich war - so gibt es viele Hintergrundinformationen zu den Murales. Und diese sind unbedingt lohnenswert, die bemalte Fläche ist unglaublich groß und die Gemälde von solcher Liebe zum Detail. Besonders gut gefällt mir die - politisch natürlich zweifelhafte - linke Wand des Treppenhauses - man mag seine Ansichten ja nicht ganz teilen, aber hier merkt man, dass er all seine Leidenschaft reingesteckt hat, richtig intensiv. Und insgesamt ganz schön beeindruckend, das alles ist schon irgendwie ein Lebenswerk mit stolzen 23 Jahren Entstehungsdauer.
    Danach gibt es noch eine kleine Führung durch die Gärten und wir erfahren, dass der Nationalpalast eigentlich 22 Katzen gehört. Die regieren einfach die Welt....
    Nach der Führung bin ich wieder mal ganz schön durchgefroren und schon ist das Heimweh wieder weg - das fehlt mir nun wirklich nicht. Somit beschließe ich, dass es Zeit für eine letzte Chocolate ist und fahre hierfür ins hippe Expat-Viertel Condesa, in dem ich einen Buchladen gefunden habe, der gleichzeitig ein Café ist - die Cafebrería El Péndulo.
    Entspannt in einem Sessel zwischen hundert Büchern verbringe ich hier ein paar Stunden, schlürfe eine Chocolate mit leichter Chilinote und genehmige mir mittags ein letztes Mal Enchiladas mit Mole. Ich wärme mich ausreichend auf bis ich mein Buch ausgelesen habe und bin anschließend bereit für einen hippen Spaziergang durch das hippe Viertel. Und mittlerweile scheint sogar ein wenig die Sonne und die Eiseskälte hat sich etwas gelegt. (Viele Grüße an der Stelle an die 8° C Zuhause!)
    Auch hier ist es schön, das Flair von Coyoacán hat mir aber nochmal besser gefallen. Mein neues Ziel ist das Castillo de Chapultepec im gleichnamigen Park, welcher ganze 4 km² umfasst und somit größer ist als der Central Park in New York. Der Park ist schön und kurz vor dem Schloss gibt es ein paar Stände, an denen man sich allerlei Quatsch kaufen kann, wie bunte Plüschaffen mit steil nach oben ragendem, beweglichen Schwanz als Kopfbedeckung - me gusta. Ist doch eh schon so ernst das Leben, dann kann man es auch mal genießen, dass ein Haufen erwachsener Leute mit einem Plüschaffen auf dem Kopf durch den Park spaziert.
    Eine Besichtigung des Schlosses gibt es heute nicht für mich, hierfür ist es schon zu spät, aber eigentlich bin ich eh hauptsächlich für die Aussicht hergekommen - und die ist phantastisch. Einerseits auf die Stadt, andererseits - und das ist besonders beeindruckend - auf den Vulkan Popocatépetl.
    Anschließend lasse ich mich von einem Uber-Fahrer einsammeln, genieße ein letztes Mal einen ziemlich hartnäckigen Stau in dubiösen Seitenstraßen und schließlich - nach Verlassen des Autos neben dem unglaublich hohen Torre latinoamericana - ertönt der Erdbeben-Alarm, ich schließe mich einfach allen anderen an und stelle mich auf den Platz vor dem Museum. Hier stehen wir eine Weile herum, viel von dem vermeintlichen Beben bekommt man allerdings gar nicht mit (da hat mein Bett in den letzten Nächten schon mal spürbarer gewackelt). Zumindest stürzt uns allen nicht das Hochhaus auf den Kopf - das ist doch etwas!
    Dann wird gepackt, ich lausche eine letzte Nacht lang dem Partylärm meines Partyhostels (irgendwann erwischt es einen immer) und dann geht es am nächsten Tag früh raus in Richtung Flughafen.
    Hier gibt es einen Kaffee und einen Muffin für 15 Euro, die Durchsage weist noch einmal darauf hin, dass es nicht gestattet ist seinen Sombrero zu tragen und weiter geht es.
    Und somit - ein letztes Mal - überlebe ich auch den 40. Tag Mexiko mit vielen schönen, neuen Erinnerungen. Schön wars! Und die meisten Sorgen - mutmaßlich umsonst. Con suerte regresaré un día.
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