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  • Day 1

    I think it's too remote

    February 18 in the United States ⋅ ☀️ 5 °C

    Nächster Halt - New York! Nach einem mehr oder weniger entspannten Flug inmitten einer Schulklasse komme ich am John F. Kennedy-Flughafen an und es geht erst mal durch die Passkontrolle. Hier gerate ich an ein besonders übellauniges Exemplar eines Grenzbeamten und muss seinen Lebensfrust in Form von unglaublicher Unfreundlichkeit ertragen. Trotzdem lässt er mich ins Land - nochmal Glück gehabt.
    Am Gepäckband treffe ich meine Schwester, die trotz 9-Stunden-Flugs noch auf den Beinen steht. Wir sammeln meinen Koffer ein, der geduldig inmitten anderer Koffer neben dem Gepäckband vermutlich schon seit einiger Zeit auf mich wartet (so viel zu niemals das Gepäck aus den Augen lassen), und machen uns dann auf die Suche nach unserem Fahrer. Dank meiner regen Aktivität auf Booking habe ich die Fahrt vom Flughafen zu unserem Hotel als Prämie geschenkt bekommen und wir freuen uns über den Luxus.
    Dann kommen wir am entsprechenden Auto an, fröhlich begrüßt uns hier ein glatzköpfiger Chinese auf - wie könnte es anders sein in Amerika - chinesisch. Es stellt sich heraus, dass er tatsächlich kein Wort Englisch spricht. Wir steigen ein - hier riecht es intensiv nach asiatischem Essen - er fährt los und fängt dann jedoch an über Google Translate seine Zweifel an unserer Bestimmungsadresse zu äußern. Es ist ein wildes Gespräch, das in seiner Essenz ein Ping Pong-Spiel aus "I think it's too remote" und "I have no internet connection" darstellt.
    Nach ewiger Diskussion (was gar nicht so einfach ist über Google translate und bei laufender Fahrt) einigen wir uns darauf, dass er uns trotzdem zu der angegebenen Adresse bringt - was bleibt uns auch anderes übrig. Und die Stunde der Fahrt verbringe ich damit mich daran zu erinnern, dass die Fahrt umsonst ist.
    Doch auch wenn der übereifrige Chinese anfangs Zweifel bezüglich unseres Hotels in uns geschürt hat, kommen wir schließlich an und beziehen unser Zimmer in der 20. Etage eines Hochhauses auf der Wall street.
    Da ich nun wieder in der Zivilisation außerhalb muffiger Hostel-Dorms angekommen bin, muss ich mich erst mal wieder sauber schrubben (in einer warmen Dusche, herrlich), dann spazieren wir zum Aussichtspunkt im Battery Park, um direkt mal einen Blick auf die Freiheitsstatue zu erhaschen.
    Dieser ist wegen einer Baustelle leider mit Zäunen zugebaut, durch die man aber wenigstens hindurch sehen kann. Wir genießen das Gefühl des Eingesperrtseins mit Blick auf die Freiheitsstatue (die von hier aus winzig klein am Horizont erscheint) und den schönen Willkommens-Sonnenuntergang.
    Danach gehen wir in eine "typisch amerikanische Bar" (bisschen zu viel "Tatsächlich...Liebe" geguckt?!) und es gibt Burger und Bier.
    Anschließend besorgen wir uns noch etwas für das morgendliche Frühstück - u.a. Pop tarts, der Zuckerexzess geht weiter - und verlassen den Laden mit einer braunen Papiertüte. Schon jetzt fühle ich mich richtig angekommen.
    Wir bahnen uns unseren Weg zurück durch die Hochhäuser-Schluchten, vorbei an dampfenden Kanaldeckeln, übrig gebliebenen Schneehäufchen in den Parkbuchten und fröhlich in der Kreuzungsmitte baumelnden Ampeln - hier sieht es wirklich aus wie sonst nur in Film und Fernsehen. Schließlich kommen wir an unserem Hotel an - although it's too remote. Zuende ist unser erster Tag in New York und es folgt eine Nacht voll American dreams.
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