New York, New York

February 2024
"If I can make it there I'll make it anywhere." - Frank Sinatra Read more
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  • Day 1

    I think it's too remote

    February 18 in the United States ⋅ ☀️ 5 °C

    Nächster Halt - New York! Nach einem mehr oder weniger entspannten Flug inmitten einer Schulklasse komme ich am John F. Kennedy-Flughafen an und es geht erst mal durch die Passkontrolle. Hier gerate ich an ein besonders übellauniges Exemplar eines Grenzbeamten und muss seinen Lebensfrust in Form von unglaublicher Unfreundlichkeit ertragen. Trotzdem lässt er mich ins Land - nochmal Glück gehabt.
    Am Gepäckband treffe ich meine Schwester, die trotz 9-Stunden-Flugs noch auf den Beinen steht. Wir sammeln meinen Koffer ein, der geduldig inmitten anderer Koffer neben dem Gepäckband vermutlich schon seit einiger Zeit auf mich wartet (so viel zu niemals das Gepäck aus den Augen lassen), und machen uns dann auf die Suche nach unserem Fahrer. Dank meiner regen Aktivität auf Booking habe ich die Fahrt vom Flughafen zu unserem Hotel als Prämie geschenkt bekommen und wir freuen uns über den Luxus.
    Dann kommen wir am entsprechenden Auto an, fröhlich begrüßt uns hier ein glatzköpfiger Chinese auf - wie könnte es anders sein in Amerika - chinesisch. Es stellt sich heraus, dass er tatsächlich kein Wort Englisch spricht. Wir steigen ein - hier riecht es intensiv nach asiatischem Essen - er fährt los und fängt dann jedoch an über Google Translate seine Zweifel an unserer Bestimmungsadresse zu äußern. Es ist ein wildes Gespräch, das in seiner Essenz ein Ping Pong-Spiel aus "I think it's too remote" und "I have no internet connection" darstellt.
    Nach ewiger Diskussion (was gar nicht so einfach ist über Google translate und bei laufender Fahrt) einigen wir uns darauf, dass er uns trotzdem zu der angegebenen Adresse bringt - was bleibt uns auch anderes übrig. Und die Stunde der Fahrt verbringe ich damit mich daran zu erinnern, dass die Fahrt umsonst ist.
    Doch auch wenn der übereifrige Chinese anfangs Zweifel bezüglich unseres Hotels in uns geschürt hat, kommen wir schließlich an und beziehen unser Zimmer in der 20. Etage eines Hochhauses auf der Wall street.
    Da ich nun wieder in der Zivilisation außerhalb muffiger Hostel-Dorms angekommen bin, muss ich mich erst mal wieder sauber schrubben (in einer warmen Dusche, herrlich), dann spazieren wir zum Aussichtspunkt im Battery Park, um direkt mal einen Blick auf die Freiheitsstatue zu erhaschen.
    Dieser ist wegen einer Baustelle leider mit Zäunen zugebaut, durch die man aber wenigstens hindurch sehen kann. Wir genießen das Gefühl des Eingesperrtseins mit Blick auf die Freiheitsstatue (die von hier aus winzig klein am Horizont erscheint) und den schönen Willkommens-Sonnenuntergang.
    Danach gehen wir in eine "typisch amerikanische Bar" (bisschen zu viel "Tatsächlich...Liebe" geguckt?!) und es gibt Burger und Bier.
    Anschließend besorgen wir uns noch etwas für das morgendliche Frühstück - u.a. Pop tarts, der Zuckerexzess geht weiter - und verlassen den Laden mit einer braunen Papiertüte. Schon jetzt fühle ich mich richtig angekommen.
    Wir bahnen uns unseren Weg zurück durch die Hochhäuser-Schluchten, vorbei an dampfenden Kanaldeckeln, übrig gebliebenen Schneehäufchen in den Parkbuchten und fröhlich in der Kreuzungsmitte baumelnden Ampeln - hier sieht es wirklich aus wie sonst nur in Film und Fernsehen. Schließlich kommen wir an unserem Hotel an - although it's too remote. Zuende ist unser erster Tag in New York und es folgt eine Nacht voll American dreams.
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  • Day 2

    High line to the edge

    February 19 in the United States ⋅ ☀️ 5 °C

    Der nächste Tag beginnt mit einem Frühstück, das es in sich hat - an Zucker wird hier definitiv nicht gespart! Unter dem Einfluss einer Blutglucose um die 1000 mg/dl begeben wir uns nun an die Planung, die bisher etwas zu kurz gekommen ist, bis Marijke in ihrem Urlaub rumstreben muss und an einem Online-Meeting der Steuereintreiber-Elite teilnimmt. Ich arbeite in der Zeit dagegen weiter hart an unserer Urlaubsplanung - das Leben ist schon nicht fair.
    Gegen Mittag machen wir uns dann endlich auf den Weg und steuern zunächst zwei Ziele an, die sich als Illusion entpuppen. Nach dem ersten und zweiten Scheitern des Tages erwerben wir erfolgreich ein Subway-Ticket, nur um dann aus dem Subway herauszutreten und zu einer anderen Haltestelle zu laufen anstatt zu fahren (zugegeben, logisch scheint diese Maßnahme retrospektiv nicht). Und zu allem Überfluss ist die neu angesteuerte Haltestelle heute auch noch geschlossen, da Washington's birthday ist. Also geht es wieder zurück zur Ausgangshaltestelle.
    Wenigstens stolpern wir auf dem Rückweg über einen vielversprechenden Souvenirstand und kaufen in fließendem Spanisch (hab ich ja extra für Amerika gelernt) die ersten Andenken.
    Dann wuseln wir uns durch das Subway-Labyrinth und fahren zu unserem ersten Ziel - dem Chelsea Market - Zeit für einen Snacky!
    Aus dem Snacky wird schnell ein Burger und dazu gibt es einen Strawberry-Milkshake - ganz was Leichtes. Ich denke Kalorien zählen sollte man in diesem Land nicht.
    Da wir nun schon einmal in diesem Markt sind, wird auch geshoppt - ich schätze wir haben den New York-Vibe verstanden.
    Nachdem wir unser Portemonnaie also erleichtert haben, läuft es sich gleich viel besser weiter und wir spazieren die High line entlang bis zu the edge. Hier kommen wir etwa zur Sonnenuntergangszeit an, bekommen jedoch erst ein Ticket für die Aussichtsplattform für kurz nach dieser Zeit und hoffen trotzdem noch einen schönen Ausblick zu ergattern. Unsere Hoffnung wird nicht enttäuscht - blutrot leuchtet der Horizont und die 1000 Lichter der Stadt leuchten wie die Sterne. Hier toben wir uns fotographisch aus, gruseln uns jedes Mal, wenn wir an eine der Glaswände herantreten, dann wenn wir auf der berühmten Ecke stehen und schließlich, wenn wir auf den Glasboden treten. Schon komisch, wie schwer man sich plötzlich fühlt, wenn man den Boden unter sich für zerbrechlich hält. Prompt bereue ich die Zucker-, Fett- und Kalorien-Exzesse des Tages. Doch wir haben Glück und das Glas bricht trotzdem nicht ein. Somit stellt sich auch die Reue wieder ein.
    Anschließend fahren wir wieder hinab und begeben uns zu einem Supermarkt. Das Auswärtsessen ist einfach zu teuer, daher wollen wir ein bisschen sparen. Sparsam fühlt es sich beim Einkauf allerdings überhaupt nicht an, kaum ein Produkt kostet weniger als 5 Dollar - wie kann es Menschen geben, die sich ein Leben in dieser Stadt leisten können?!
    Dann geht es mit der Subway zurück in unser (remotes) Hotel und wir fühlen uns so richtig angekommen - es hat nur einen Tag gebraucht und wir nennen die Subway nicht mehr Metro, überqueren Straßen ohne mit der Wimper zu zucken und verlaufen uns nur noch ein bisschen in den Subway-Irrungen - waschechte New Yorkerinnen quasi.
    Nur eines ändert sich einfach nicht - mein stetes Staunen über die unglaublich hohen Hochhäuser, das (sehr zur Freude meiner Begleitung) jedes Mal, dass es zum Vorschein kommt, natürlich auch in Worte gefasst werden muss.
    Es folgt ein leichtes Abendessen - selbstgekochte Fertig-Mac'n'cheese und zum Nachtisch ein paar Peanutbutter-Smarties - und im sanften Dusel des erneuten Zuckerrausches geht der Tag zurneige.
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  • Day 3

    Hauptsache hoch hinaus

    February 20 in the United States ⋅ ☀️ 3 °C

    Heute machen wir uns direkt morgens auf den Weg zum Rockefeller Center in dem Glauben mit unserem Sightseeing Pass ohne vorherige Reservierung den Aussichtspunkt besichtigen zu können. Aber - Pustekuchen und wir bekommen erst einen Termin für den Folgetag. Da uns jedoch eindeutig die Höhenluft fehlt, reservieren wir uns schnell einen time slot für den Nachmittag für das Empire State Building.
    Dann starten wir unsere Sightseeing-Runde entlang der 5th Avenue, sehen die New York Public Library, viele hohe Gebäude (beeindruckend!), Kirchen, machen Mittagspause wie echte finanziell beeinträchtigte New Yorker im Whole foods market, sehen die Grand Central Station (hier muss ich an die erste Folge von Gossip girl denken, xoxo), in der wir in der whispering hall über die Ecken fernkommunizieren und gelangen schließlich zum flat iron building. Hier machen wir eine kurze Rast und es gibt einen ganz besonderen Aperol Spritz und das nicht nur wegen des exorbitant hohen Preises (das auch), sondern es ist Marijkes allererster. Er hat es nicht leicht so inmitten der Kälte und des Schnees, aber er wird von ihr sicher nochmal eine zweite Chance im Sommer bekommen.
    Dann geht es ein Stück zurück zum Empire State Building und an dieser Stelle möchte ich einen kurzen Abschnitt meiner Nasenspitze widmen - es ist SO kalt und sie muss an der ärgsten Front kämpfen - und schafft trotzdem den Tag ohne Kältenekrosen. Ein Hoch auf dieses unterschätzte Körperteil.
    Am Empire State Building angekommen gibt es erst mal eine kleine, unerwartete Ausstellung über die Entstehung des Gebäudes, die ich hauptsächlich dazu nutze wieder warm zu werden (Schande über mein desinteressiertes Haupt). Trotzdem freue ich mich sehr über die gemeinsamen Geschichten von King kong und dem Krümelmonster mit dem Gebäude.
    Dann folgt die sehnlichst erwartete Höhenluft auf der 86. Etage und wir genießen wieder einen absurd schönen Ausblick über die Hochhäuser (auch hier kann ich mich nur wiederholen - die bringen mich jedes Mal wieder zum Staunen) in der Nachmittagssonne.
    Anschließend geht es zurück auf den Boden der Tatsachen und wir spazieren die 5th Avenue weiter bis zum Washington Square Park. Park ist ein großes Wort für diese kleine Grünanlage, aber nett ist es trotzdem - auf einem kleinen, kreisrunden Platz wird geskatet, überall sitzen New Yorker auf den Bänken (im Übrigen bemerkenswert, dass die überall draußen herumsitzen, obwohl wir arktische Temperaturen haben) und munter toben die Grauhörnchen durch den Park auf der Suche nach ihren Nüssen - scheinbar wird in der "city that never sleeps" nicht mal den Eichhörnchen ihr Winterschlaf vergönnt (ja, ist ja nur eine Winterruhe, aber damit ginge der Witz nicht so gut auf).
    Abends geht es dann ins Kesté, ein italienisches Restaurant ganz remote in der Nähe unseres Hotels. Hier gönnen wir uns eine Pizza und eine Limonade für stattliche 80 Euro. Leider stehen auf den Tischen keine echten Kerzen, sonst hätte ich anschließend gerne noch ein paar Dollarscheine hinterher verbrannt. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag...
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  • Day 4

    Have a good one!

    February 21 in the United States ⋅ ☁️ 5 °C

    Heute geht es zum letzten Aussichtspunkt auf unserer Liste - dem Top of the Rock. Hier werden wir um 11.10 Uhr erwartet.
    Da unsere morgendliche Kaffeekreation ohne jegliche Kaffeemaschine heute eher dirty water produziert, will ich mir noch einen Coffee to go holen - nicht jedoch ohne Marijkes Gezeter in den Ohren, dass wir hierdurch zu spät kommen würden. Das halte ich eiskalt aus und prognostiziere als wahre Kölnerin im Herzen, dass wir dennoch pünktlich um 11.11 Uhr ankommen werden. Hierfür ernte ich zwar einen argwöhnischen Blick, kann mir jedoch in Ruhe meinen Kaffee holen und ihr sogar auch noch einen aufschwatzen. Beschwingt wünsche ich der Kaffeeverkäuferin "a good one" wie ichs mir von den coolen Amis abgeguckt habe und gehe stolz mit meinem Pappbecher in der Hand zur Subway.
    So bahnen wir uns unseren Weg durch den Untergrund der Stadt bis wir am Rockefeller-Center ankommen und es ist (Trommelwirbel) 11.11 Uhr. Ha!
    Dort angekommen stellen wir uns brav hinten an der Schlange an (Schlange stehen ist mittlerweile eine unserer Lieblingsbeschäftigungen geworden), ich nehme mir allerdings ein Herz und frage vorne nochmal nach, wie es mit unserem time slot aussieht. Die Türsteherin öffnet die Absperrung und winkt uns hindurch - wie wir so an der Schlange vorbeilaufen, den roten Teppich betreten und schließlich das Gebäude fühlen wir uns wie Superstars. So geht es nämlich auch - einfach nicht überpünktlich kommen, dann wartet man nicht so lange. Zum Glück haben wir 70 Stockwerke bis zum Aussichtspunkt, sodass ich genug Zeit habe Marijke über diese These in Kenntnis zu setzen.
    Oben angekommen genießen wir die Aussicht - heute die Stadt unter dramatischem Wolkenhimmel - und machen mal wieder milliarden Fotos. Dann gibt es ein paar Peanutbutter-Smarties und anschließend laufen wir die 5th Avenue entlang Richtung Central Park. Zugegeben - der ist im Sommer sicher imposanter. Trotzdem ist es ein schöner Spaziergang, wir laufen vorbei an der Pulitzer-Fountain, dem John Lennon-Memorial, einer romantischen Brücke und der Alice im Wunderland-Statue. Durch den Park huschen wieder unglaublich viele Grauhörnchen und einige absurd bunte Vögel.
    Dann treten wir aus dem Park hinaus und betreten die Upper Eastside - der Geruch von Geld weht durch die Straßen, ansonsten ist es jedoch ein erstaunlich unaufgeregtes Viertel.
    Unser Ziel ist die Pastrami queen zum Mittagessen - hier gibt es ein hot pastrami sandwich und garlic fries, dazu ein soda - allerdings nicht die celery and natural flavours-Version (ehm bäh?). Das Fleisch ist lecker, allerdings liegt es zwischen zwei Brotscheiben, die mit ganzen Körnern des Teufelsgewürzes (Kümmel) bestreut sind. Das versaut mir ein wenig das Erlebnis. Zwei zusätzlich zum Sandwich gereichte halbe Gurken - eine sauer, die andere scheinbar frisch - haben auch einen etwas eigenartigen Geschmack. Aber das Fleisch ist wirklich gut und das Essen wird uns für ziemlich lange Zeit satt halten.
    Wir zahlen, wobei ich mittlerweile völlig resigniert meine Kreditkarte in die Hände des Verkäufers gebe, und gehen zur Subway. Dabei passieren wir einen Eis-Laden, an dem wir natürlich nicht ohne Weiteres vorbeigehen können und so füttern wir unseren Nachtischmagen noch mit einem leckeren Eis.
    Dann geht es zum Aufwärmen in unser remotes Heim und abends schwärmen wir nochmal aus - nach Agrabah. Heute geht es ins Musical!
    Wir haben uns Aladdin herausgesucht und werden nicht enttäuscht - alles glitzert, ist bunt, macht Spaß! Besonders schön sind die Szenen in der goldenen Gruft und auf dem fliegenden Teppich (natürlich). Wunderschön und jeden Cent wert!
    Danach statten wir dem Times Square noch einen Besuch ab und bestaunen die vielen bunten Reklamen - die völlige Reizüberflutung! Nach so viel Lichtermeer sehnen wir uns wieder in unser remotes Heim und so gehts wieder zurück. Have a good 1001!
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  • Day 5

    Freiheit und verkratzte Wolken

    February 22 in the United States ⋅ ☁️ 6 °C

    Da wir mittlerweile alle spannenden Aussichtspunkte abgegrast haben, bleibt uns nichts anderes übrig als nun den Seeweg zu befahren - endlich geht es zur heiß ersehnten Freiheitsstatue!
    Leider überlasse ich Marijke die Planung der Bootstour und somit läuft alles etwas ungeplant. Aber halb so schlimm, so krempeln wir das eigentliche Programm halt "ein wenig" um und machen etwas ganz anderes - obwohl wir bereits vormittags zum Pier fahren, gibt es die Bootstour erst nachmittags, daher erwerben wir ein Ticket und fahren dann mit der Subway wieder quer durch die Stadt zum 9/11 Memorial. Dort wo früher das World Trade Center stand, sind nun zwei Gräben, in die von allen Seiten aus Wasser herabfällt, an den Seitenwänden stehen die Namen der Opfer geschrieben. Es ist ein schönes Denkmal für ein furchtbares Ereignis.
    Danach sehen wir uns das direkt angrenzende Oculus Center an und fahren hiernach zurück zum Pier. Ein Gutes hat die ganze Subway-Fahrerei - so sehen wir allerlei typische New York-Charaktere ein- und aussteigen und auf der Bank gegenüber von uns Platz nehmen. Da fehlt eigentlich nur Popcorn.
    Und à propos Corn - auf dem Weg kommen wir am Times Square vorbei, wo wir uns endlich auch ein Corn dog gönnen.
    Dann geht es auf das Boot und wir machen eine Tour entlang von Manhattan und zur Freiheitsstatue - der Tag ist gekommen und wir dürfen sie von Nahem bestaunen. Der Weg dorthin ist leider eisig kalt an Deck des Schiffes, aber der Anblick ist es wert. Nachdem wir ihr also einmal gewunken haben, verziehen wir uns schnell ins Innere des Bootes für die weitere Fahrt und genießen den Anblick aus der Wärme. Irgendwann schlägt sich Marijke jedoch eisern wieder hinaus, sodass sogar trotz eisiger Temperaturen einige Erinnerungsfotos existieren.
    Leider zieht sich das Wetter schon zu Beginn der Bootsfahrt ziemlich zu und irgendwann fängt es auch noch an zu regnen. Ekelhaftes Wetter, die Wolkenkratzer machen nun jedoch ihrem Namen alle Ehre und kratzen ordentlich an den Wolken - auch ein schönes Bild!
    Nach der Tour sind wir ziemlich erschöpft von den arktischen Winden, außerdem wird es schon bald dunkel, sodass wir nur noch herzerwärmende Ramen essen, danach einen kleinen Lebensmitteleinkauf erledigen und uns dann vor der Kälte fliehend in unser Hotelzimmer verkriechen.
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  • Day 6

    Meet the stars

    February 23 in the United States ⋅ ☁️ 8 °C

    Regentag! Wir passen uns dem Wetter an und verbringen einen entspannten Tag bei Madame Tussauds mit Michael Jackson, der Queen und E.T.
    Dann folgt natürlich noch ein bisschen Shopping, natürlich essen wir ganz amerikanisch einen Bagel zu Mittag und zur Belohnung für diesen ereignislosen Tag gibt es abends noch einen Margarita in unserer next door-Bar. Ich bestelle mir einen Spicy Margarita, der mir leider überhaupt nicht schmeckt und so bekomme ich Ersatz in Form eines Moscow Mules. Ich bin versucht mich weiter durch die Cocktailkarte zu probieren, indem ich mir diesen Cocktail wieder ersetzen lasse, bleibe dann aber doch vorerst bei dem Cocktail. Wir genießen ein paar Happy Hours hier und schlurfen dann rüber ins Hotel. Und damit endet mein wohl kürzester Reisetagebuch-Eintrag in der Geschichte der Menschheit.

    Kann man natürlich nicht so stehen lassen - also Nachveröffentlichung: Die Shopping-Action umfasst eigentlich lediglich Marijkes Vorhaben für André eine personalisierte Cappie anfertigen zu lassen. Erst dauert der Entscheidungsprozess relativ lange, dann fällt endlich die Entscheidung und wir verlassen erleichtert das Lids-Geschäft. Als wir zurückkehren, um das fertige Kunstwerk abzuholen (nachdem wir ein wenig im Urban Outfitters abgehangen haben), wird uns leider mitgeteilt, dass das ausgesuchte Motiv nicht möglich ist. Das beantwortet Marijke auf fließendem Englisch mit einem "öhm, nich?" und der Entscheidungsprozess für ein neues Motiv beginnt. Schließlich wird eine Kassette ausgesucht und es folgt die Farbanpassung. Ich frage, ob es auch "turquoise" gibt, spreche es vermutlich völlig falsch aus und die Verkäuferin versteht "turkey". Ohne mit der Wimper zu zucken sagt sie "klar" und sucht einen Truthahn. Wir lösen das nochmal auf, amüsieren uns im Nachhinein jedoch ziemlich darüber - "hm ne die Farbe gefällt mir nicht, dann hätte ich gerne einen Truthahn" - "klar, kein Problem" (als wäre es der natürliche Lauf der Dinge). Schließlich bleibt es (leider) doch bei der Kasette. Aber - Projekt Cappie erfolgreich abgeschlossen.
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  • Day 7

    Brooklyn - from dawn till dusk

    February 24 in the United States ⋅ ☀️ 6 °C

    Neuer Tag, neues Wetter, neue Motivation! Heute geht es früh raus, um den Sonnenaufgang an der Brooklyn Bridge zu verfolgen. Leider spielt uns das Wetter einen Streich und es ist überwiegend bewölkt, also sehen wir die Sonne während des Aufganges nur kurz durchblitzen. Während dieses versteckten Sonnenaufgangs gibt es Frühstück - Müsli mit Obst aus liebevoll gespülten Plastikbehältern, die ehemals der Ramen gedient haben.
    Leicht eingefroren spazieren wir dann über die Brücklyn nach Brooklyn und wärmen uns dort erst mal in Joes Coffee auf. Und es gefällt mir gut hier - industrial chic, es kommen viele junge Familien und Hundehalter her und nebenher rieselt entspannter Indie-Rock aus den Lautsprechern. Anhand unserer Gespräche merkt man hier allerdings, dass wir bislang noch nicht die adäquate Menge Koffein zu uns genommen haben -
    "Wusstest du, dass Shirley Temple eine Schauspielerin ist?"
    "Wer ist Shirley Temple?"
    "Eine Schauspielerin nach der der Shirley Temple benannt wurde."
    "Was ist ein Shirley Temple?"
    "Ein Getränk namens Shirley Temple."
    - ich schätze dosisdichter wurde dieser Name in keinem anderen Gespräch jemals zuvor benutzt.
    Danach spazieren wir weiter - über die Squibb Park Bridge, durch den Brooklyn Bridge Park, zum Pebble Beach, an die Stelle für "the foto" von der Manhattan Bridge und besichtigen Dumbo. Durch den eisigen Wind ist es furchtbar kalt, die Aussichten sind aber wunderschön. Auch hier am Pier sieht man viele Leute Sport machen, spazieren gehen, Kaffee trinken - endlich finde ich in dieser Stadt ein bisschen Veedel-Jeföhl.
    Danach fahren wir ein Stück mit der Fähre nach Williamsburg und schlendern hier herum, ebenfalls den industrial chic und das familiäre Flair genießend. Ich zumindest, Marijke ist es hier zu ranzig - das Luxusweibchen fühlt sich nur noch auf der Wall Street wohl.
    Nach dieser kurzen Schlenderei fahren wir ein Stück mit der Subway nach Bushwick und bestaunen hier die Street Art. Hier finde selbst ich es etwas ranzig und somit bleibt es bei einem kurzen Spaziergang und wir fahren wieder nach Manhattan.
    Aufgrund der gestrigen Shopping-Eskapaden sind wir noch Little Italy und China Town einen Besuch schuldig geblieben und den holen wir nun nach.
    Little Italy ist leider nicht sehr fotogen, dafür essen wir hier die erste Pizza Amerikas - sehr lecker! Danach folgt jedoch der Schock - ich will ganz italienisch postprandial einen Espresso trinken, das Restaurant serviert jedoch keinen Kaffee. Wiebitte? Ein italienisches Restaurant? Keinen Kaffee?
    Der Schock wirkt wie ein Koffeinstoß und so schaffe ich es dennoch weiterzugehen.
    Wir spazieren durch China town und fahren dann für eine kleine Siesta nochmal zu unserem Hotel.
    Nach ein wenig Ausruhen und Aufwärmen machen wir uns dann auf den Weg zu unserem Abendprogramm - in die Roof top bar Westlight nach Brooklyn bei Sonnenuntergang (bzw. kurz danach, da wir keinen früheren Tisch bekommen haben). Der Hinweg ist eine einzige Hetzerei, wie echte New Yorkerinnen sind wir ordentlich spät dran und dann ist die Fähre auch noch so verspätet, dass wir kurzerhand auf die Subway umsteigen müssen. Dennoch kommen wir einigermaßen zeitig an, beziehen unseren Tisch und genießen die Aussicht, Cocktails und ein feines 2-Gänge-Menü. Dieses kostet natürlich ein Vermögen (und bringt uns dem Diabetes ein Stückchen näher) und zur Abwechslung wird die Kreditkarte nun schon vor Erhalt von Getränken oder Speisen verlangt. Da wir jedoch längst jegliche Bindung an unser Geld aufgegeben haben, machen wir alles brav mit und ignorieren den pekuniären Teil des Abends solange es geht.
    Nach diesem gelungenen Tagesausklang geht es nun aber mit der Fähre wieder hinüber zur Wall street (nach einer ordentlichen Friererei während des Wartens und einem Aufwärmspaziergang durch einen Supermarkt) und vorbei ist unser Brooklyn-Tag. Mein persönliches Fazit: für mich ist Brooklyn auf jeden Fall der place to be.
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  • Day 8

    Kunst, Kalorien und Eiskunstlauf

    February 25 in the United States ⋅ ☀️ 4 °C

    Nach der ganzen Action am Vortag ist heute erst mal wieder Zeit für ein bisschen Entspannung und Reiseplanung am Morgen.
    Danach geht es los ins MoMa, das berühmte Museum für moderne Kunst. Hier verbringen wir die nächsten 2-3 Stunden und bestaunen die Kunstwerke vieler bekannter Künstler, wie Pollock, Picasso und Monet, aber auch unbekanntere Werke.
    Das Museum ist riesig, hier könnte man locker den ganzen Tag verbringen, wir entscheiden uns jedoch dafür the unmissables zu sehen und den Rest nur nach Interesse zu begutachten.
    Danach geht es für ein Mittagessen zu Shake shack - immerhin ist das unser letzter ganzer Tag im Ami-Land, da muss man kulinarisch und kalorisch nochmal aus den Vollen schöpfen.
    So viel Energie getankt machen wir uns dann auf den Weg zum Rockefeller Center, um hier auf der pittoresken Eisbahn ein paar Runden zu drehen.
    Die ersten Schlitterer sind schwierig, nach und nach gewinnen wir aber mehr Sicherheit und fahren endlich irgendwann keine Kinder mehr über den Haufen (damit hier kein falsches Bild aufkommt - es war wohl ein gegenseitiges über-den-Haufen-Gefahre). Für eine Piourette soll es bis zuletzt jedoch nicht reichen. Dafür laufe ich mir schön zwei Blasen an beiden Füßen, sodass sich diese nach nur einer Stunde Eislaufen direkt wieder geschunden anfühlen - und das wo gerade meine Surfwunden verheilt waren. Kein leichtes Leben da unten.
    Im Anschluss machen wir uns auf den Weg zum Hotel, nicht jedoch ohne vorher noch einen Milkshake to go bei Bill's Bar & Burger mitzunehmen. Hier sieht es so richtig schön amerikanisch aus und wieder staunen wir über die typisch amerikanische Bar, an der ein paar einsame Seelen sitzen. Um das mal nachzuempfinden setze ich mich dazu und trauere über das Leben (oder was man als einsame Seele so macht während man einsam an der Bar sitzt). Nach den Regeln bestellt man sich dann traurig einen Whisky, ich halte mich jedoch nicht daran und nehme einen Strawberry Milkshake. Sobald dieses Gebilde aus Sahne, Zucker und Erdbeer-Aroma ankommt, ist es auch prompt vorbei mit der Trauer - ein happy end für ein kurzes Dasein als einsame Seele an einer typisch amerikanischen Bar.
    Nach 2 Schlücken Milkshake scheinen leider ein paar Zuckerkristalle die Blutzufuhr zu unseren Gehirnen zu verstopfen und so steigen wir auf dem Rückweg erst mal in die falsche Subway. Ich schaffe es noch früh genug durch die sich schließende Tür auf das Gleis zu hüpfen, Marijke bleibt jedoch in der Bahn. Es folgt eine dramatische Trennungsszene, in der wir uns entsetzt durch das Fenster ansehen - etwa 3 Sekunden lang - dann hat der Zugführer aber scheinbar Mitleid mit uns zwei Idioten und macht die Tür nochmal auf. Und so schaffen wir es dann auch in voller Gruppenstärke wieder Heim.
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  • Day 9

    Goodbye, Sweetheart!

    February 26 in the United States ⋅ ☀️ 10 °C

    Und schon beginnt der Abreisetag - das heißt ein letztes Mal Frank Sinatra an und Käffchen im Bett mit Blick auf den East River.
    Dann checken wir aus und machen uns auf den Weg für einen letzten kleinen Spaziergang entlang des Flusses. Am Ufer des Pier 6 ist ziemlich viel Polizei-Aufgebot, was uns zu wilden Spekulationen anregt, wer da so ankommen soll und einigen uns schließlich auf Biden und Brad Pitt (Nachtrag: laut Google war es tatsächlich Biden!).
    Schließlich kommt uns ein typisch amerikanischer Cop entgegen - leicht speckig, dunkelblaue Uniform, schusssichere Weste, dunkle Sonnenbrille auf der Nase und eine große Tüte von Dunkin Donuts in der einen und die dazu passenden Kaffees in der anderen Hand. Das ist ein Zeichen des Himmels - also gehen auch wir zu Dunkin Donuts, um ein letztes Mal ein gelöchertes Gebäck zu verzehren.
    Hiermit setzen wir uns in die Wartehalle der Staten Island Ferry, eigentlich mit der Idee hiermit nochmal um unsere geliebte "Eiffel-Statue" zu fahren (Spoiler: haben am Ende aber doch keine Lust dafür anzustehen). But first - donuts!
    Hierbei stelle ich mich leider etwas dumm an und verschütte meinen gesamten Cappuccino über den Wartesaal-Boden. Etwas beschämt stammle ich dem Fähren-Personal mein Anliegen vor, woraufhin die Dame nur meint "thank you, sweetheart" und zack, fühle ich mich wieder wie 12 - eine bessere Verjüngungskur gibt es nicht. Außerdem rät sie mir zu Dunkin Donuts zurückzugehen, mein Missgeschick zu melden und um einen neuen zu bitten. Ich finde zwar das ist doch eigentlich mein Problem, wenn ich zu doof zum Kaffee trinken bin, versuche es aber trotzdem. Und tatsächlich - ich bekomme einen neuen! Gratis! Obwohl das sehr nett ist, sind die Mitarbeiter nicht sonderlich freundlich (scheinbar lassen sie lediglich ihre Taten sprechen) und die einzig wichtige Frage ist - drinnen oder draußen verschüttet? Ich bin irritiert, scheine mit draußen jedoch die richtige Antwort erwischt zu haben, da die Aktion ja von Erfolg gekrönt ist.
    Danach spazieren wir noch zum Charging Bull, einem Wiedererkennungssymbol der Wall street als Sinnbild für aggressiven finanziellen Optimismus (aha), und hier zeigt sich ein skurriles Bild - es gibt eine Schlange, um ein Foto mit dem Kopf des Bullen zu machen - so weit, so gut - und eine, um einen Schnappschuss mit seinem Hinterteil während eines beherzten Griffes an seine Hoden zu schießen.
    Obwohl wir Warteschlangen in dieser Woche liebgewonnen haben, verzichten wir auf unser Bullenarsch-Foto, setzen uns an diesem etwas milderen Tag noch ein wenig ans Wasser und genießen die Sonne.
    Mittags gibt es dann hot dogs - wenn wir schon den Bullen auslassen, komplettieren wir somit wenigstens die dogs - und machen uns schließlich auf den Weg zum Flughafen. Und hier trennen sich nun auch unsere Wege.
    Goodbye, New York! Goodbye, Marijke! Wir haben es gemeistert - 1 Woche New York und die Jeans passt noch immer!
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