Satellite
Show on map
  • Day 43

    Heißes Wasser, kaltes Warten

    April 9 in Argentina ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach einem entspannten Morgen mache ich mich heute auf den Weg zu den Thermalbädern von Cacheuta. Hierfür spaziere ich zunächst durch die Stadt zu ihrem hässlichen Busbahnhof, schaffe es mir ein Ticket für die öffentlichen Busse zu kaufen (für stolze 1,50 Euro hin und zurück) und tuckere schließlich 1 Stunde lang in einem gemütlichen Sitz durch Luján de Cuyo - ein weiterer Vorort von Mendoza, in dem sich Weingüter zwischen Weinfeldern vor spektakulären Aussichten auf die Anden knubbeln. Je näher wir zu den Thermen kommen, desto mehr ändert sich die Landschaft - es wird karger, felsiger, wüstiger, immer mehr Kakteen, immer mehr Berge.
    Bei der Therme angekommen, drehe ich erst mal eine kleine Runde über das Gelände - dieses ist schön und erstreckt sich bis zum Río Mendoza, überall stehen riesige Agaven, es gibt viele Picknick-Tische und schöne Ausblicke auf das ockerfarbene Gebirge. Dann ab ins Wasser, hier probiere ich einige, zum Teil blubbernde Pools aus bis ich schließlich den heißesten unter ihnen finde - die Temperatur ist hart an der Schmerzgrenze (trotz Außentemperaturen um die 20°C dampft das Wasser), also genau meine Temperatur! - und gare mich hier somit fröhlich ein wenig durch.
    Es folgen ein paar entspannte Stunden in der Therme bis ich schließlich keine Lust mehr habe im Wasser rumzuliegen. Draußen ist es leider etwas zu frisch, um entspannt viel Zeit dort zu verbringen, somit entscheide ich mich etwas früher als eigentlich geplant zu gehen. Das bedeutet aber auch, dass ich gehe ohne zu wissen wann der nächste Bus kommt. Eine funktionierende Internetverbindung ist leider nichts für diese entlegene Gegend und so sitze ich schließlich irgendwo im nirgendwo an der Straße, warte und friere (definitiv falsches Outfit gewählt für das heutige Wetter - doch deutlich kühler als die Tage zuvor). Sitting, waiting, wishing könnte man sagen. Etwa eine Stunde muss ich herumfrieren, irgendwann kommt ein Argentinier hinzu und fragt mich etwas - scheinbar ist jedoch auch mein Hirn eingefroren und so fällt die Kommunikation etwas schwer. Und dann - endlich - ein Bus. Er ist proppenvoll und so stehe ich im Gang - weniger luxuriös als die Hinfahrt aber wenigstens ist es warm. Vom Busbahnhof aus nehme ich mir dann nur noch ein Uber zu meinem Hostel, nehme eine heiße Dusche, esse meine Essensreste à la Cheese-Steak (darf man vermutlich keinem Argentinier zumuten diese Zubereitungsform) und verbringe nur noch einen entspannten Abend im Hostel.
    Read more