Black Sea

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Travelers at this place
  • Day 14

    Am Schwarzen Meer am Strand von Ordu

    September 3, 2024 in Turkey ⋅ ⛅ 26 °C

    330 Kilometer weiter und wir sind in der Schwarzmeer Region angekommen. Die Strecke auf der breiten Bundestraße D010 verläuft problemlos. Wir machen ausreichende Pausen und freuen uns an der Berglandschaft des Pontischen Gebirges. Dicke Wolken ballen sich an den Berghängen. Es ist aber angenehm warm.
    Der lange Sandstrand vor Ordu lädt zu einem Abendspaziergang ein. Wir haben ein nettes Strandplätzchen gefunden, die Einheimischen heißen uns willkommen. Abends sind die türkischen Familien mit ihren Kindern am Strand. Es ist nicht mehr so heiß, sehr angenehme Luft. Der Besitzer des kleinen Strandbüdchens bringt uns soeben einen Begrüßungs-Tee. Wir sind mal wieder im positiven Sinne sprachlos!

    Wenn man im Ausland überwiegend positiv behandelt und willkommen geheißen wird, machen einen die desaströsen Wahlergebnisse in Ostdeutschland im negativen Sinne sprachlos. Manchmal hab ich schon keine Lust mehr zu sagen wo ich herkomme.🥲

    Morgen ist unser vorerst letzter Tag in der Türkei.
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  • Day 14

    Im Siklik Tabiat Parki

    September 3, 2024 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

    Diese großflächige Parkanlage ist ein nationales Schutzgebiet und liegt ein paar Kilometer außerhalb der symphatischen Stadt Çorum nördlich von Ankara. Nach einem ereignisreichen Tag kommen wir spät an. Der Park ist schon geschlossen, der Nachtwächter lässt uns Gott sei Dank noch rein. Die nahegelegene Schnellstraße hört man schon, aber Raki und ein kaltes Effes helfen beim Einschlafen. 😅

    Auf der gut ausgebauten D79 fahren wir ab Ankara gemütlich durch eine bergige und landwirtschaftlich geprägte Natur. Überall sind Stände mit Obst und Gemüse aufgebaut. Tomaten und Kartoffeln kommen frisch vom Feld. 1 Kilo kostet 0,60 Euro. 😊

    In Çorum soll Dirty Harry nun einen Wassertankschutz/Verstärkung
    bekommen. Steinschlag kann dann keinen Schaden mehr anrichten und wir können mit vollem Tank fahren! Was uns neben der Trenntoilette und Solartechnik länger autark macht. Es gibt unzählige Werkstätten auf der Reihe. Mein Fahrer baut auf die türkische Hilfsbereitschaft. Es soll eine Edelstahlwanne angefertigt und diese als Schutz unter den Wasser- und Abwassertank montiert werden. Hilfe ist schnell gefunden, alle schauen bewundernd auf das Wohnmobil und ein Mechaniker steigt bei uns ein, dirigiert uns zu den Experten, die ein Blech zuschneiden und abkanten können. Dann werden wir in eine Werkstatt mit Grube gelotst und bewirtet.
    Der Preis wird ausgehandelt und alle warten auf die einige Hundert Meter weiter bestellten Teile. Der Chef der Montagewerkstatt ruft seinen Cousin, der deutsch spricht, an. Will wissen, ob sein Kunde zufrieden ist. Dieter telefoniert mit ihm.
    Nach zwei Stunden ist alles zur beidseitigen Zufriedenheit erledigt. Wir bedanken uns, alle winken zum Abschied. Wir müssen noch einkaufen, es wird langsam dunkel. Çorum weist ein moderndes Einkaufszentrum auf, breite, begrünte Straßen und ein gepflegtes, nach westlichen Standards ausgerichtetes Äußeres. An der Ampel fotografiere ich die wunderbare Moschee, der Mann im PKW neben uns fragt auf deutsch, wo wir denn hinwollen und wünscht uns gute Fahrt.

    Zum Abschied heute Morgen bringt unser Nachbarn eine Melone vorbei, als Erfrischung auf der Weiterfahrt. MerhabaTürkei! 💚
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  • Day 133–134

    Topuzoglu-Sebinkarahisar-Yavuzkemal

    July 25, 2024 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

    Der wunderbare Stellplatz hat uns noch einen super Sonnenuntergang gegönnt.
    Um 21.00 uhr bekamen wir noch Besuch von den Jandarmen. Sie wollten wissen, woher wir kommen und wohin es geht. Ordnungshalber mussten sie die Pässe sehen. Aber easy und sehr freundlich. Heute morgen war der See spiegelglatt. Super Fotomotiv. Unterwegs konnten wir wieder alle Wasservorräte mit Quellwasser auffüllen. Dann fuhren wir die 91km zum Göksu Travertenleri. Dies ist eine salzkrusten Badelandschaft. Es kommen viele Menschen hierher, um in den Salzpools herum zu laufen. Die einheimischen Frauen gehen mit voller Montur ins Wasser. Die Haut fühlt sich danach samtig-weich an. Das Wasser ist von kalt bis kühl und milchig weiss.
    Der Eintitt kostete 1.12€/P. Danach fuhren wir eine Nebenstrasse zu einem Stellplatz auf 1600müM. Dort war gerade Wochenmarkt, den wir uns kurz anschauten. Die Temp. war nur noch bei 17 Grad. Völlig komisch für uns. Da der Stellplatz aber direkt vor einer Moschee und somit nicht ok war, machten wir uns selber auf die Suche und fuhren die 28-52 über einen kleinen Pass bis in einen Wald mit dickem Nebel. Das hatten wir nun doch schon lange nicht mehr erlebt. In einer Spitzkehre fanden wir einen ebenen Platz.
    Da wir schon früher als sonst standen, befreiten wir den Kühlschrank vom überflüssigen Eispanzer. Musste auch mal sein. Danach folge ein ruhiger Abend. Es ist um 20 uhr schon fast dunkel.
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  • Day 131–132

    Hattusas-Zile-Senyurt

    July 23, 2024 in Turkey ⋅ ☀️ 28 °C

    Ein kurzer Wechsel hinter die Pappeln brachte uns wieder Schatten. Man kann sich immer noch darauf verlassen mit Ost und West in Kombination von Sunset und Sunrise😆☻️👍
    Weiter fuhren wir die D-190 teils 2-4 spurig oder wechselweise. Die Temp. wechselten von 33 Grad bis 38 Grad.
    In Hattusas schauten wir uns die Königs-Stadt der Hethiter an, die über ein riesiges Gebiet herrschten. Dazu gehörte die Türkei, Syrien und Ägypten. Von der 6.5km lange Stadtmauer gibt es nur noch Fundamente und eine 65m lange Nachbildung. Das Spezielle daran, dass der Park mit dem Auto befahren werden konnte und bei jeder Sehenswürdigkeit ein Parkplatz war. Total 8.5km.
    Die letzte Sehenswürdigkeit war dann ausserhalb des Parks. Der Sohn hat diese Kammern für seinen verstorbenen Vater gebaut. Auf dem Parkplatz waren regionale Handwerks-Geschäfte. Einer hat es uns speziell angetan, da er für eine Kooperation von 15 Handwerkern die Produkte verkauft. So verliessen wir diesen Ort schwer beladen mit handbearbeiteten Steinen und Schrift-Tafeln. Wunderschön.
    Danach fuhren wir östlich bis kurz vor Tokat. Bei Senyurt fanden wir einen hübschen Picknick-Ort in den Hügeln. Es waren zahlreiche Lokals am grillieren und Tee trinken. Es wehte ein kühles Lüftchen und wir konnten im Schatten eines Föhrenwäldchens stehen. 711müM.
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  • Day 23

    Wie neugeboren

    April 30, 2024 in Turkey ⋅ ☁️ 21 °C

    Der gestrige Tag galt vorerst der orientalischen Körper- und Badekultur im historischen Hamam von Safranbolu. Dieser wurde im Jahr 1645 errichtet. Ganz traditionell "Männlein und Weiblein" getrennt, mussten wir uns zuerst mit viel warmem Wasser waschen. Während dieses Vorgangs kam ich mit einer jungen frischverheirateten sympathischen Taiwanesin ins Gespäch. Sie seien auf Hochzeitsreise. Bald durfte ich mich auf eine "Marmorliege" legen. Eine fröhliche Türkin in Badekleidung legte geübt und mit festen Griffen Hand an: Mit einem Peelinghandschuh " häutete" sie mich beinahe. Danach wurde ich wunschgemäss samt Gesicht mit warmer Schokolade eingestrichen. Das Bild an die klassische Technik für das Temperieren von Schokolade auf einer Marmor Arbeitsplatte stieg in mir auf... 😉 Während diese Packung einzog, durfte sich die junge Taiwanesin auf die sauber abgespülte Liege legen.
    Nach genügend Einwirkungszeit wusch ich mit viel warmem Wasser die ganze Schokolade vom Körper. Nun stand mir wohl die schönste Massage der Welt bevor: Die "Sabunlama", Seifenschaummassage. Eine Schaumwolke aus ätherischen und wohlfühlenden Düften umhüllte mich.
    Von Kopf bis Fuss, sowie vom Rücken und bis zum Bauch wurde ich massiert und gewaschen. Zum Ende hin tauchte die Badewärterin meinen Kopf und die Haare ebenfalls in viel Schaum ein. Mit viel warmem Wasser übergoss sie anschliessend mein Haupt, dass ich beinahe in Schnappatmung geriet. Nach Abschluss dieser Zeremonie fühlte ich mich wie neugeboren. 😉
    Peter erwartete mich bereits in einem Speiselokal nebenan bei einem Safrantee. Auch er schien das ganze Prozedere genossen zu haben. Während seinem Baderitual kam er mit dem jungvermählten Ehemann aus Taiwan ins Gespräch. Das Paar freute sich sehr uns wieder im Restaurant anzutreffen. Zum Abschluss wünschten sie ganz nach asiatischer Manier ein Bild von uns Beiden zu machen. Was mich zur Nachahmung anspornte.
    Den restlichen Nachmittag schlenderten wir durch das faszinierende Städtchen. Viel Kultur und einheimisches Handwerk trafen wir an. Mit einem Gramm Safranfäden, Safranraumduft, Lokum, Bierstangen und Safranbrotringe aus dem Holzofen, haben wir das örtliche Gewerbe unterstützt. Ein Antikquitätenhändler zeigte uns stolz sein interessantes Geschäft...(Rumpelkammer). Messer- und Silberschmiede versteckten sich bei ihrer Arbeit in dunklen Werkstätten.
    Einen gemütlichen Abend verbrachten wir vor unserem Giotti in netter Gesellschaft mit Silvia und Bernhard bei Wein und Bündner Nusstorte. Mit dem deutschen Paar kamen wir tags zuvor ins Gespräch.
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  • Day 22

    Futtern wie bei Muttern

    April 29, 2024 in Turkey ⋅ ☁️ 15 °C

    Das neue Tagesziel galt dem rund 90 Kilometer von der Schwarzmeerküste entfernten Safranbolu. Die Perle der pontischen Kleinstädte gehört zum UNESCO-Welterbe. Auf einem nahe gelegenen Campingplatz stellten wir das fahrende Zuhause ab. Bevor es zu einer ersten Stadtbesichtigung losging, musste wieder einmal unsere kleine " Waschhexe" in Betrieb genommen werden. Während sie ihre Arbeit erledigte kamen wir ins Gespräch mit einem deutschen Ehepaar. Sie sind mit uns die einzigen Gäste auf dem Platz. Ein Austausch unter Gleichgesinnten in verständlicher Sprache tut zwischendurch gut.
    Die Sonne stand schon ziemlich tief am Horizont, als wir uns in Richtung Eski Safranbolu (Alt-Safranbolu) begaben. Über holprige Pflastergassen führte der Weg an schönerhaltenen Fachwerkhäusern im Osmanenstil vorbei. Pompöse Wein- und Kaffeestuben, "Lokum"- Geschäfte und einige chinesische Touristen zeigten sich. Besonders der historische Hamam (türkisches Bad) fiel uns gleich auf. Es sei eines der schönsten Bäder in der Umgebung.
    Bei Eyvan Yöre Mutfaği haben wir seit langem das beste Nachtessen genossen. Wie aus "Mutters Küche". Von zwei herzlichen Frauen wurden wir beraten und bedient. Unkompliziert zeigten sie anhand türkischer Gäste, was diese assen. Wir wählten dasselbe. Peter eine Art Gulasch, für mich gabs einen lokalen Teller mit Pasta, Bohnen und gefüllten Weinblättern.
    Der steile Rückweg war gerade ein guter Verdauungsspaziergang.
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  • Day 20

    Hotspot an der Schwarzmeerküste

    April 27, 2024 in Turkey ⋅ ☁️ 16 °C

    Über vorerst mehr Feld-, Wiesen- und Waldwege zogen wir weiter, bis wir plötzlich an einer Strassenkreuzung standen und uns eine vierspurige Schnellstrasse über Bartın nach Amasra führte. Zum Glück sind wir ziemlich autark. Campingplätze werden immer rarer. Diese wenigen sind erst ab 1. Mai geöffnet, wenn überhaupt. So wählten wir einmal mehr einen grossen, öffentlichen Parkplatz am Ortseingang von Amasra. Wir mussten unser Gefährt direkt an den steinigen Strand stellen, mit wunderbarer Aussicht über die Bucht. Das Städtchen gilt als schönsten Ort an der türkischen Schwarzmeerküste. Es sind vorallem Türken, welche Amasra als Urlaubsdomizil schätzen. Immer mehr kommen aber auch Ausländer hierher, so dass der Ort ziemlich voll werden kann. Die touristische Infrastruktur holt langsam auf. Viele Souvenirläden mit Ramschware aus China zieren die Gässchen, welche zum Teil recht steil am Hang entlang führen. Es gibt aber auch etliche schön gelegene Speiselokale. Wir müssen zugeben, Amasra besitzt Flair, allein schon wegen der schönen Lage. Das kleine, auf einer Halbinsel gelegene Zentrum wird im Osten vom Büyük Liman ( grosser Hafen) begrenzt, im Westen vom Küçük Liman (kleiner Hafen), da wo wir uns für zwei Nächte niedergelassen haben.
    Den Abend liessen wir vor unserem Giotti bei Lektüre und einem Glas Wein gemütlich ausklingen. Vor uns packten türkische Familien ihre Picnic-Accesoires aus, traditionelle Musik erfüllte die Luft...Feuer wurden entfacht...wir befürchteten, dass uns einmal mehr eine unruhige Nacht bevor stand... doch Zeus schickte Blitz, Donner und heftigen Regen.
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  • Day 19

    "No Camping"

    April 26, 2024 in Turkey ⋅ ⛅ 18 °C

    Der gestrige Tag war von viel Armut, Schaufelbaggern, Förderbänder und Kohleberge vor schroffen Felsen geprägt. Dennoch waren wir froh, in Zonguldak, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz gelandet zu sein. Die Stadt wurde im 19.Jh zum Leben erweckt, dank des dunklen Brennstoffes. Doch die zur Verhüttung von Eisenerz notwendige Steinkohle wird langsam weniger. Früher mühelos im Tagebau gewonnen, wird sie nunmehr mit wesentlich höherem Aufwand unter Tage gefördert. Die Bergwerke der Region, die noch heute rund 52'000 Menschen Arbeit geben, zählen aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen als sehr gefährlich. Immer wieder ereignen sich tödliche Unglücke. Der Lohn der Bergarbeiter ist mickrig, mehr als umgerechnet 400 € nimmt kaum einer mit nach Hause. Viele Kumpels sind deswegen aus der Region als Gastarbeiter in deutschen Bergwerken beschäftigt.
    Das Objekt meiner Begierde war eine "Eczane", auf gut Deutsch Apotheke. Starke Kreuzschmerzen mussten bekämpft werden... 😢
    Da nützten alle Turnübungen und guten Ratschläge von Peter nichts mehr. Eine kompetente Apothekerin wusste gleich, mit welchen Tabletten und Salbe sie mir helfen kann. Es wirkt...
    Auffallend in dieser sonst sehr ärmlichen Gegend sind die vielen Patisserien. Die Auslagen sehen sehr verlockend aus. Ob wohl die 200'000 Auswanderer während den Sommermonaten ihrer Heimat einen Besuch abstatten und sich bei Kaffee/ Tee und Kuchen die Tage versüssen?
    In einem Geschäft ( eher Schuppen) mit Elektronikangebot konnten wir unsere Einladungen (für die Visaerteilung) von der Iranischen Botschaft in Ankara ausdrucken lassen. Der nette Herr wollte für diese Dienstleistung kein Geld annehmen. Wir legten ihm dennoch ein kleines Trinkgeld hin. Hoffentlich haben wir ihn nicht beleidigt. Andere Länder, andere Sitten.
    Gegen Abend erreichten wir einen kleinen Ferienort an der Küste. An einer Strandpromenade errichteten wir unser Nachtlager. Immer wieder fuhr die Polizei die Strasse ab.
    Die Nacht war ruhig. Heute Morgen klopfte es um 9.00h an der Aufbautür. Wir hatten gerade unser Frühstück beendet. Ein freundlicher Polizist versuchte uns zu erklären, dass hier "no camping" sei. Immerhin liessen sie uns die Nacht über schlafen. 😀
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  • Urlaub im Urlaub

    September 9, 2023 in Turkey ⋅ 🌙 22 °C

    Wir lassen den Tag gemütlich angehen, heute ich schließlich "Ruhetag", und starten um neun Uhr mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Am späten Vormittag machen wir uns auf den Weg zum "Sinop Kale Cezaevi". Das ehemalige Staatsgefängnis, das aufgrund des verschärften und menschenrechtsverachtenden Haftvollzugs als "Anatoliens Alcatraz" gilt, wurde als eines der ältesten Gefängnisse der Türkei 1887 im Inneren der Sinop-Festung errichtet. Aufgrund seiner Lage innerhalb einer Festung galt es als Hochsicherheitsgefängnis ohne Fluchtmöglichkeit. Im Jahr 1997 wurde es geschlossen und die Insassen in ein neu errichtetes modernes Gefängnis in Sinop verlegt, 1999 erfolgte die Umwandlung in ein Museum. Wir müssen uns leider mit Außenansichten der Anlage begnügen, da das Hauptgebäude aufgrund von Restaurierungsarbeiten derzeit nicht zugänglich ist. Im Anschluss an die Besichtigung dieses eher "düsteren" Ortes kaufen wir an einem Stand eine große Portion frisches Obst, welches wir in unserem Hotelzimmer zu einem fruchtigen Salat verarbeiten, um kalten Joghurt ergänzen und uns schmecken lassen.
    Den Anflug der halbherzigen Idee, möglicherweise doch noch mit unbeladenen Fahrrädern die Halbinsel zu umrunden, verwerfen wir schnell wieder. Stattdessen nehmen wir das Wort "Ruhetag" weiterhin ernst und faulenzen noch eine Weile im Hotel. Am frühen Abend raffen wir uns aber doch noch einmal auf und begeben uns an die frische Luft. In einem sehr skurrilen Geschäft, in welchem wir zufällig landen und in dem es auf engstem Raum scheinbar alles gibt, erwerben wir eine Spülbürste, die uns zur Reinigung unserer Trinkflaschen dienen soll. Den Rest des heutigen Abends begleitet uns das gelbe Plastikteil in Heikos Hemdtasche. Ebenfalls eher zufällig finden wir uns wenig später vor dem Aufgang zum Sinop-Kalesi. Wir steigen die Steintreppen auf die Burg hinauf und freuen uns über einen herrlichen Blick auf den Hafen und das Schwarze Meer. Ein Stündchen flanieren wir noch die quirlige Uferpromenade auf und ab, bevor es uns zum Abendessen in ein Restaurant zieht. Hier bestellen wir beide die regionale Spezialität "Sinop-Mantı", wobei die Besonderheit in der Zugabe von gehackten Walnüssen besteht. Wie so oft lassen wir uns auch heute einen Besuch im Café für Tee und Süßspeise zum Tagesabschluss nicht entgehen...
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  • Zu Gast beim Leuchtturmwärter

    September 6, 2023 in Turkey ⋅ ☁️ 25 °C

    Kurz nach Eröffnung des Buffets finden wir uns im Frühstückssaal des Hotels ein. So kommen wir dann auch mit neun Uhr für unsere Verhältnisse recht früh los. Mit reichlich Wasser decken wir uns noch ein und kaufen auf einem überdachten Markt etwas Obst und Gemüse, dann radeln wir stadtauswärts. Bafra hinterlässt einen gemischten Eindruck bei uns. Ziemlich abgerockt wirkte der Ort, irgendwie wuselig und unsortiert. Gleichzeitig haben wir das Gefühl, dass er anders ist als die Städte, die wir zuvor gesehen haben. Vielleicht liegt es an der anderen Region, in der wir inzwischen unterwegs sind, vielleicht ist es auch Zufall, wir wissen es nicht. Geradewegs nach Norden lenken wir unsere Räder, immer meerwärts. Kaum aus der Stadt heraus prägt wieder Landwirtschaft das Bild. Hühner, Kühe und Schafe laufen in der Gegend herum, die aber auch äußerst fruchtbar zu sein scheint. Rechts und links des Weges arbeiten Menschen in den Feldern, auf welchen knallrote Paprika, Pepperoni und Frühlingszwiebeln angebaut werden. Immer wieder weht uns auch der entsprechende Duft um die Nase. Am Wegesrand stehen Granatapfel- und Feigenbäume, an letzterem bedienen wir uns zwischendurch. Weiter am Fluss entlang radelnd erreichen wir bald das Kızılırmak-Delta, bei welchem es sich um das größte Feuchtgebiet im Schwarzmeerraum handelt. Hier wird der Gemüseanbau abgelöst von riesigen Reisfeldern und vereinzelt auch Flächen mit Tabakpflanzen. Diese Gegend ist zudem als Vogelschutzgebiet und international als wichtige Raststätte für Zugvögel anerkannt. Unzählige Vögel unterschiedlicher Art und Größe bekommen auch wir während unserer Fahrt durch das Feuchtgebiet zu Gesicht. Schließlich kommen wir an der Flussmündung an. 1355 km muss das Wasser des längsten Flusses der Türkei, des Kızılırmak, fließen, bis es auf das Schwarze Meer trifft und auch wir mussten für diesen Anblick lange radeln. Es ist ein besonderer Moment, nach den Erlebnissen der letzten Wochen tatsächlich mit den Rädern vor dem Meer zu stehen und es rauschen zu hören. Wir steuern als erstes den Leuchtturm in Fener an, der im Jahr 1880 erbaut wurde. Vor dem Leuchtturm stehen auf recht abenteuerliche Art und Weise drei Bänke und ein provisorischer Tisch auf oder eher zwischen den Felssteinen am Wasser. Wir nutzen diese interessante "Sitzgruppe" für ein Picknick mit Tee, Cappuccino, Sesamstangen und Zitronenmuffins. Mehr als zwei Stunden bringen wir in diesem schönen Ort zu, schauen auf das Meer und lassen es uns einfach gut gehen. Nachdenklich stimmt einen der Gedanke, dass auf der anderen Seite am Horizont die Ukraine ist. Wie Heiko feststellt, ist die Krim nur etwas mehr als 300km von uns entfernt. Kurz nach diesen Gedanken bekommt Heiko ausgerechnet an diesem Ort eine Nachricht von Natascha, der Ehefrau des von uns nach Kriegsbeginn beherbergten und inzwischen an seiner Krebserkrankung verstorbenen Sergii. Sie schickt ein kurzes Video von der Seebestattung, die vor wenigen Tagen in Kiel auf der Ostsee stattgefunden hat. Sergii hat das Meer und während seiner Zeit in Kiel die Ostsee sehr geliebt. Wir senden Natascha ein Bild vom Schwarzen Meer, den Blick auf die Ukraine gerichtet und an Sergii denkend...

    Als Option stand es schon im Raum, aber jetzt und hier beschließen wir, die Nacht an diesem Ort zu verbringen. Noch nicht wissend, wo wir das Zelt aufschlagen werden, schnappen wir uns noch einmal unsere Räder und fahren zu einer Mole in Sichtweite. Dort angekommen finden wir zwar keinen Zeltplatz, haben aber erstens nochmal eine schöne Perspektive auf den Leuchtturm und werden zweitens von einem Herrn auf einem Moped angesprochen, der uns quasi zum Zelten am Leuchtturm einlädt. Also zurück zu selbigem, wo wir auch den freundlichen Herrn wiedertreffen, und schon bald ist unser Lagerplatz mit Meerblick eingerichtet. Wir staunen nicht schlecht, als der Mann plötzlich mit einem großen Tablett von seinem Haus zu uns rüber spaziert und frisch zubereitete Gözleme, etwas mundgerecht geschnittenes Gemüse, Feigen und Tee überreicht. Für sich selbst hat er auch einen Tee mitgebracht und damit gesellt er sich eine Weile zu uns. Wir erfahren, dass er der Leuchtturmwärter ist und beantworten die üblichen Fragen zu unserer Reise. Auch seine Frau kommt kurz zu uns an den Strand, herrlich, diese Begegnungen, immer wieder aufs Neue! Am Abend sitzen wir allein am Strand vor unserem Zelt, neben uns knistert ein Lagerfeuer und lassen uns noch ein paar Tomaten und ein Fladenbrot schmecken, selbstverständlich gefolgt von Tee und Keksen. Es ist dunkel geworden und bald gesellt sich der helle Schein des Leuchtturms zum Licht unseres Lagerfeuers, herrlich!
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