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- Mar 1, 2025
- ☁️ 34 °C
- Altitude: 262 m
CongoDjoué4°18’35” S 15°13’55” E
Tag 184, 39 Km/23483 Km

Ich verlasse den Tennisclub und mache mich auf den Weg zum Supermarkt. Keine 500 Meter gefahren gibt es einen Kreisverkehr, vierspurig und mit sieben Ausfahrten, durch den riesigen Kreisverkehr führen nochmal zwei Spuren quer durch die Mitte hindurch. Im Kreisverkehr steht die Polizei und natürlich hält man von allen Autos die hier gerade fahren nur mich an. Die weißbehandschuhte Dame ist super unfreundlich, ich stehe mitten auf einer der Spuren und sie will die Papiere sehen. Ich sage ihr, dass ich erstmal irgendwo ranfahren will, also weist sie mich an, in eine der sieben Ausfahrten zu fahren - in die Richtung, in die ich gar nicht will. Jegliche Diskussion wird ihrerseits sofort unterbunden, genau dort soll ich reinfahren. Im Rückspiegel sehe ich sie mit einem anderen Polizisten sprechen, dann kommt sie zu meinem Auto und sagt, ich darf weiterfahren. Wie gut, dass ich jetzt extra die Ausfahrt genommen habe, die ich eigentlich gar nicht nehmen wollte.
Auf dem Weg zum Supermarkt herrscht unglaubliches Chaos an allen Banken und an allen Geldautomaten. Überall stehen riesige Menschenmassen an. Ob es am neuen Monat liegt, der heute begonnen hat oder ob die Versorgungskrise auch das Bargeld betrifft? Zum Glück habe ich noch genügend Geld und muss mich hier nicht stundenlang in die Schlange anstellen. Glücklicherweise ist die Versorgung im Supermarkt gut, es gibt alle Produkte genauso wie in Europa.
Ich versuche in Brazzaville etwas zu besichtigen, aber eigentlich hat alles dauerhaft geschlossen. Brazzaville eignet sich zum Einkaufen, zum Essen gehen, aber leider nicht zum Sightseeing. Ich fahre also raus aus der Stadt, sehe auf dem Weg zum ersten Mal den Kongo-Fluss. Was ein Gefühl, mit dem Auto bis zum Kongo, dem größten Fluss Afrikas gefahren zu sein. Ich fahre zu den Kongo-Stromschnellen, es gibt ein toll gelegenes Restaurant von dessen Terrasse man einen direkten Blick auf den Fluss hat. Leider ist das Essen ungenießbar.
Auf dem Rückweg zum Tennisclub werde ich zum zweiten Mal von der Polizei angehalten. Nachdem alle Papiere geprüft sind geht es mal wieder um die getönten Scheiben. Die Scheiben im Heckbereich zu tönen ist ein schweres Verbrechen und illegal im Kongo, erklärt er mir. Jetzt geht das schon wieder los, ich denke nicht, dass diese Regel existiert, da 90% der Fahrzeuge getönte Scheiben haben und selbst wenn, ist mein Fahrzeug nicht im Kongo zugelassen. Also beginnt die Diskussion, mittlerweile spule ich schon fast ein einstudiertes Programm ab. Ich bin auch langsam echt stinkig und bringe das auch zum Ausdruck, natürlich soll hier wieder einmal Geld in Bar und ohne Quittung gezahlt werden. In Afrika wird die Resilienz manchmal echt auf die Probe gestellt, die Polizei ist wirklich vom Senegal bis zum Kongo potenziell korrupt. Mittlerweile bin ich schätzungsweise 1000 Mal auf dem Weg von Europa nach Südafrika von der Polizei angehalten worden und kein einziges Mal habe ich Geld gezahlt, alles habe ich ausgesessen. Klappt auch im Kongo, nach 10 Minuten winkt er mich weiter. Ich fahre am Nachmittag zurück zum Tennisclub für eine weitere Nacht auf dem wirklich ruhigen Besucherparkplatz. Brazzaville werde ich morgen früh wieder verlassen.Read more
Traveler Schönen Fastelovend🥂🍻🤡