Freitag, 25.04.25
Heute geht es dann weiter nach Hoi An, per gebuchtem Taxitransfer. Etwa 140 km sind es, und die veranschlagte Fahrzeit beträgt 2,5 Stunden ohne Sehenswürdigkeiten am Rande, kostet in etwa 50 Euro. Es gibt jede Menge Anbieter, die diese Strecke mit allerhand sightseeing kombinieren, das alles haben wir abgewählt. Einfach nur direkter Transfer, noch nicht einmal über den berühmten Wolkenpass soll es gehen, denn dieser ist mehr Mythos als echte Sehenswürdigkeit. Zum einen macht er seinem Namen durchaus insoweit Ehre, als man häufig nicht mal irgend eine Aussicht hat (wie sich heute unterwegs auch bestätigt - alle Berge sind von Dunst und Wolken eingehüllt). Zum zweiten hatten wir das "Vergnügen" bereits 2011 und fanden uns damals umlagert von Händlern, Kindern, Verkäufern - sorry - Sacktretern. Alle wollten uns etwas verkaufen, und waren damals bereits echt nervig. Die 2 oder 3 verbliebenen Ruinen aus der Zeit des Vietnamkrieges sind uns nicht als interessant im Gedächtnis gebleben, daher wählen wir dieses mal den direkten Weg, denn es gibt auch eine Tunnelverbindung.
Nun, die Fahrt heute ist trotzdem recht kurzweilig, denn das schauen auf all die bunten Szenen draußem macht Spaß. Nur das letzte Stück durch den hässlichen Moloch DaNang zieht sich ewig. Das Wetter, in Hue vormittags noch in Ordnung, trübt sich allerdings immer mehr ein und erste Tropfen fallen.
Am frühen Nachmittag erreichen wir das gebuchte Guesthouse, diesmal was kleines, privat geführt und ein bisschen basic im Vergleich zum Luxusschuppen in Hue. Es liegt ein Stück außerhalb der Altstadt, aber in Gehweite.
Lange dauert es nicht, bis sich die Wolken mehr und mehr zusammenbrauen und ein Gewitter mit Regen in Anmarsch ist. Kein richtiges Unwetter, aber es genügt, uns erst mal im Zimmer bzw. auf der Terrasse festzuhalten. Als es wieder ein bisschen aufklart, ist schon Zeit, den inzwischen knurrenden Magen zu füllen.
Kleine Familienrestaurants reihen sich auch hier schon dicht, dazu gefühlt alle 50 Meter ein Hair- und Beautysalon, Nails, Lashes, footmassage... richtig gut sieht keiner dieser Läden aus, keine Ahnung, wer die alle bucht. Aber egal.
Nach dem Essen, inzwischen ist es dunkel, machen wir bei leise tropfendem Regen noch den Spaziergang bis vor zur Altstadt.
Ich glaube ja, vor 14 Jahren war hier auch schon viel los, aber soviel nicht. Bevor man die Gassen der Altstadt erreicht, ist erstmal Straßenweise bunter Klamotten- und Nachtmarktplunder aufgebaut, Lampions, Winkekatzen, nachgemachte (?) Jade und Marmor, Souvenir-Kram aus China. Trotzdem ganz nett. Und dann natürlich diese wundervoll herausgeputzten alten Kaufmannshäuser, alle beleuchtet mit Laternen, ein Restaurant schicker als das nächste, Bar's, Läden mit Lederklamotten, Läden mit Kunst oder auch keiner Kunst, BoHo-Schick und und und. So viel, daß man das nicht alles aufnehmen kann, dabei schweift der Blick immer wieder zu den schönen Fassaden und ich muss aufpassen, nicht ständig angerempelt zu werden. So schön, so voll.
War es "früher" nicht so, daß all die vielen Lampions nur zum Vollmond leuchteten? Oder irre ich mich da? Jedenfalls leuchtet es überall, und trotz der vielen Menschen ist es einfach schön.Leer más