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- 20 apr 2014
- ☁️ 22 °C
- Altitudine: 64 m
- CinaBeijing ShiQinglongqiaoKunming Hu39°59’24” N 116°15’53” E
Sommerpalast - Garten
20 aprile 2014, Cina ⋅ ☁️ 22 °C
Vor dem Ausgang fängt uns gleich ein Fahrer ab, natürlich kein ofizielles Taxi, aber gut. Da wir aber auch gar keine große Lust haben, erst ein Taxi zu suchen oder zur U-Bahn zu gehen, akzeptieren wir seinen (Wucher)preis von 100 RMB und lassen uns in die gemütlichen Polster fallen.
Richtung Stadt, zum Jingshan-Park, welcher auf einem künstlich aufgeschüttetem Hügel (dem sogen. Kohlehügel) gleich hinter der verbotenen Stadt liegt.
Ähnlich wie überall bisher empfängt auch hier ein imposantes Eingangstor – und Menschen. Natürlich.
Geht’s noch voller als im Sommerpalast, dann hier. Halb Peking nutzt diesen – wirklich sehr schönen – Park, um hier Picknik zu machen und den Sonntag zu verbringen. Hier sind die Wege gesäumt von hunderten blühender Pfingstrosen – ein Traum von Farben und Duft. Eine derartige Vielfalt an Pfingstrosen sucht wohl ihresgleichen – und diese zauberhaften Schönheiten blühend zu erleben, zu riechen vorallem, ist schon einmalig.
Dafür jedoch teilt man dieses Vergnügen eben mit allen anderen.
Ein weiteres Vergnügen des Pekinger Bürgers ist es, sich öffentlich, laut und inbrünstig dem Gesang (oder auch dem Spielen verschiedenster Instrumente) zu widmen, so dass im gesamten Parkgelände an jeder Ecke Chöre verschiedenster Größe, Einzelkünstler oder Kleingruppen lauthals schmettern, mitunter kaum 50 Meter voneinander entfernt, so dass sich diese einzeln, mitunter durchaus guten Darbietungen untereinander vermischen und einen ungläubig und grinsend vorbeigehen lassen.
Musikalisch bewegt sich diese Kakophonie irgendwo zwischen russisch angehauchter Volksmusik, Märschen der Baltischen Rotbannerflotte und Chören aus Verdis Opern. So etwas erlebt man wohl auch nicht so oft, am besten, wenn dazu auch noch ein fröhlicher Gruppentanz aufgeführt wird. Die spinnen, die Chinesen.
Und: endlich, endlich haben wir mal das richtige Wetter, denn weiter oben auf dem Hügel bietet sich vom „Pavillon des ewigen Frühlings“ aus ein fantastischer Blick auf die riesige Anlage des Kaiserpalastes und weiter bis hin zum Olympiagelände, welches in der Ferne verschwimmt. Klare Sicht, kein Dunst, ein Traum.
Nun, der Nachmittag hier verging zumindest sehr unterhaltsam und mit vielen Fotos von wunderschönen Pfingstrosenblüten verlassen wir auch diesen Park.
Was wiederum von uns doch sehr vermisst wurde – ein Cafe, ein „Glas-Bier-Geschäft“, ein Kneipchen zum sitzen – all das gibt es in diesen Parks und Gärten (und eigentlich auch in der ganzen Stadt) eben nicht.
Zwar an jeder Ecke ein Stand mit Getränken, Süßem und kitschigen Souvenirs, jedoch eben nirgends was zum hinsetzten. Der Pekinger selbst sitzt einfach am Weg oder auf einem Stein und hat sein Essen dabei, ganze Familienpiknicks mit Kind und Kegel, buntem Spielzeug, Thermosflasche und allem drum und dran werden abgehalten. Wozu da also an die wenigen denken, die’s „westlich“ mögen.
Und wen wundert’s dann, dass man nach Stunden auch einfach nur mal sitzen möchte, irgendwo, in Ruhe.
Und nicht mehr laufen mag.
Und es schon wieder so weit zu gehen ist, entlang geschäftiger Gassen, an endlosen Mauern vorbei, Richtung Platz des Himmlischen Friedens, der ja auch so unendlich ist, wieder Straßenkilometer, wieder endlos laufen.
Glücklicherweise erklärt sich auf halber Strecke zum Tianmen-Platz der dritte von uns angesprochene Taxler bereit, uns zum Hotel zu fahren. Schwarz – natürlich.
Onehundret.
Dies scheint das einzige englische Wort zu sein, was sich alle eingeprägt haben. Sei’s drum, im Grunde ist’s ja für uns noch ein Spottpreis.
Aber es ist schon bezeichnend, wie viele Taxifahrer einen als Westler schlichtweg ignorieren, nicht verstehen wollen – trotz chinesischer Zeichen auf dem Zettel – oder eben nur ohne Meter zum x-fachen des normalen Preises mitnehmen. In jeder anderen asiatischen oder sonstigen Stadt würde man sich das nicht gefallen lassen, es kommt ja sofort der Nächste, der einem die Fahrt förmlich aufdrängt. Nicht so in Peking. Akzeptiere oder lauf - das ist die Alternative.Leggi altro