• GenaGeht
maj – okt. 2022

Fernwanderung D/DK/NO

Es geht los!
Start ist in Celle
Zwischenziele: Hamburg, Lübeck, Kiel, Flensburg, Hirtshals, Kristiansand, Setesdal Hardangervidda, Jotunheimen, Rondane, Dovrefjell
Zielort: Trondheim (Norwegen)
Im Herbst geht es dann wieder in Deutschland weiter :)
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  • Start på rejsen
    23. maj 2022
  • Tag 5 & 6

    28. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 12 °C
  • Versuch den Raubvogel zu fotografieren
    Schwaan am DrüsenseeImmer wieder eine Wohltat :)Am Ratzeburger SeeHeinrich der Löwe, man erahnt es wenn man ran ZoomtErstmal chillenPausen sind wichtigMein Zeltplatz für heute Nacht

    Tag 10 & 11

    2. juni 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 17 °C

    Moin Leute ich hoffe euch gehts allen gut. Bei mir ist alles gut, langsam komme ich rein in den Fernwander Modus :) Bin inzwischen ca 300km gegangen. Gestern hatte ich eine tolle Begegnung mit zwei anderen Fernwanderern, ein älterer Herr der auch auf dem e1 unterwegs ist, er ist in Flensburg gestartet und läuft nach hause nach Bayreuth (800km) und ein junge der aus Dänemark kommt, er hat mir sogar einen Schlafplatz in Dänemark angeboten, wenn ich da vorbei komme, aber das liegt leider nicht auf meiner Route da ich in Dänemark nicht mehr auf dem e1 laufe, sondern auf dem North sea trail und Nordseeradweg. Die beiden waren ultra nett. Wir haben etwas geplaudert und dann bin ich weiter gezogen. Im nachhinein bereue ich es etwas, nicht länger mit denen Pause gemacht zu haben. Hätte jetzt noch viele Fragen an die. Aufjedenfall haben die mir viele wertvolle Tipps gegeben und waren mega nett. Vllt gucken die ja ins Gästebuch der ein oder anderen Schutzhütte und finden mein Eintrag, mit einem kleinen Hinweis auf Findpenguins und verirren sich hierhin :)
    Sonst sind die Wege sehr schön, außer Asphalt, das sind die schlimmsten Wege, aber die gehören dazu, wenn man durch Deutschland so lange Wege geht. Die schönen Strecken überwiegen bis jetzt.

    Ps: ich habe jetzt den GPS Tracker von findpenguins an gemacht, da ich gut mit dem Akku zurechtkomme. Wenn ihr also auf mein Profil geht (oder beim Footprint oben bei der Karte auf "Zur Route") und über dem Profilbild auf die Karte klickt dann seht ihr alle Footprints und jetzt auch etwas genauer die Route. Ohne GPS Tracker werden die Footprints nur mit Luftlinie verbunden. Solange ich mit dem Akku gut auskomme, lasse ich den Tracker an.

    Laufe jetzt noch ca 4 km bis zu einer Wiese die angeblich sogar ein legaler Wildcampingplatz ist und am Elbe Lübeck Kanal liegt. Mal schauen.

    Liebe grüße, gena
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  • Tag 12 & 13

    4. juni 2022, Tyskland ⋅ ☀️ 16 °C

    Hallo Leute. Gestern, an Tag 12, habe ich einen weiteren Fernwanderer getroffen. Sandro aus der Schweiz. Er ist auch gerade auf dem E1 unterwegs. Er ist ihn sogar schon vom Nordkap gegangen und hat viele weitere geile Wanderungen gemacht. Er geht jetzt nach Hause in die Schweiz. Er ist schon viel rum gekommen und es hat mich sehr sehr gefreut ihn kennen zu lernen. Er ist sehr symphatisch und wir haben uns gut unterhalten. Er hat auch eine tolle Website www.sandrokoster.com Schaut mal rein!

    Und heute an Tag 13 habe ich tatsächlich den Gründer vom Wandermagazin getroffen, Michael. Er ist auch auf dem E1 unterwegs.
    Er hat 1984 das Wandermagazin gegründet.
    Seit März 2016 ist er im „Un-Ruhestand“ 😁 und schreibt nun als freiberuflicher Autor für das Wandermagazin und das Magazin OutdoorWelten. (www.wandermagazin.de)
    Und ich kannte es garnicht ( Schande über mich 😅). Musste ich erst den Gründer und Jahrzentelangen Chefredakteur treffen um das Wandermagazin kennen zu lernen, werde ab jetzt immer wieder mal reinschauen und mir vllt das Magazin besorgen. Hätte liebend gerne länger mit ihm geredet.

    Sonst treffe ich auch noch einige nette Menschen mit denen man etwas quatscht. Wie z.b.
    Eine nette Frau die ich im Bus durch den Herrentunnel kennen gelernt habe, sie war total begeistert, ist mir ca 1km mit ihrem Fahrrad gefolgt und hat mir viele Fragen rund ums Fernwandern gestellt. Man weiß nie was der nächste Tag bringt. Spannend!

    Ich bin jetzt an der Ostsee, an einem Campingplatz angekommen (siehe Karte/Route) und werde morgen einen Ruhetag machen. Sonst läuft es ganz gut, die Begegnungen mit anderen Wanderern motivieren mich sehr.

    Liebe Grüße, gena
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  • Tag 15 & 16

    7. juni 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 16 °C

    Hey Leute, hätte nicht gedacht dass ich wieder so schnell was zu Berichten habe. Habe wohl echt Glück so viele andere Wanderer zu treffen.

    Nach meinem Ruhetag bin ich erstmal 8 km an der Ostsee entlang gegangen bis ich wieder auf den E1 getroffen bin. Gute Entscheidung, denn der Weg war sehr schön.

    Gestern (an Tag 15) habe ich wieder einen Fernwanderer getroffen, er heißt Micha und ist gerade auf dem E6 unterwegs. Er hat schon viel Erfahrung vom Fernwandern, dementschprechend konnte er mit sehr gute und viele Tipps geben.
    Ich weiß nicht genau, wie lange wir gequascht haben, aber es müssen so 1-2 Stunden gewesen sein. Es hat mich sehr gefreut ihn zu treffen und sich zu unterhalten. Er hat auch eine Homepage, die ich vorher sogar schonmal besucht habe 😁
    Dort Berichtet er unter anderem auch von seinen Touren.

    https://thruhiking.de/

    Am Abend hatte ich dann etwas Schwierigkeiten einen schönen Platz zum Schlafen zu finden. Habe dann an einer Schutzhütte, die direkt neben dem Weg lag, abends mein Zelt aufgebaut und früh wieder ab gebaut. Es ging, aber ich hatte nicht viel Schlaf und die Mücken waren dort besonders aktiv 😁

    Heute an Tag 16 habe ich tatsächlich den nächsten Fernwanderer getroffen, Manfred. Er ist für eine Woche auf dem E1 unterwegs. Wir haben uns natürlich auch länger unterhalten. Es war sehr nett ihn kennen zu lernen.
    Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele andere Fernwanderer treffe. Gut dass ich Richtung Norden laufe, denn alle die ich getroffen habe, kamen mir entgegen. Wenn man in die selbe Richtung läuft, dann ist es unwahrscheinlicher sich zu begegnen.

    Andere Gleichgesinnte zu treffen ist echt cool, man tauscht sich aus über Ausrüstung und Routen, bekommt Tipps zum Weg und es entwickeln sich auch drüber hinaus interessante Gespräche.

    Die Landschaft ist auch ganz schön und das gehen fällt mir leicht, mal gucken wie sich das entwickelt, aber da bin ich guter Dinge. Ich laufe durch ein Gebiet was die hier, die Holsteinische Schweiz nennen. Mini Berge oder besser gesagt Hügel, viel Felder, Weideflächen und heute auch viele und sehr große Gewässer. Und dazwischen tolle Wege und ab und zu natürlich auch Asphalt Straßen, es hält sich aber in Grenzen.

    Appetit habe ich sehr sehr viel, natürlich esse ich auch dementsprechend. Wenn ich im Supermarkt (Schlaraffenland) bin, würde ich am liebsten den halben Laden leer kaufen 😅

    Heute gehe ich etwas früher Schlafen, da ich letzte Nacht nicht viel davon hatte. Ich bin an einem schönen ruhigen Plätzchen, was ein öffentlicher Badestrand einer ganz kleinen Gemeinde ist. Habe einfach mal die Bürgermeisterin angerufen und gefragt ob ich hier eine Nacht mein Zelt aufschlagen kann, sie hat mir einen schönen Aufenthalt gewünscht 👍

    Liebe Grüẞe, gena
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  • Tag 17 & 18

    9. juni 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 16 °C

    Mooin, wie sie hier alle sagen.
    Morgens an Tag 17 war das Wetter so schön dass ich im Trammer See baden war. Dann ging ich los und traf einen Bauern, der mir erzählte dass der Begriff Holsteinische Schweiz von so nem Typen (Namen vergessen) für Marketingzwecke erfunden wurde. Ein paar Kilometer weiter sah ich eine Frau die im Garten ihres Hofes arbeitete. Ich fragte sie, ob ich Wasser auffüllen kann, da ich fast nichts mehr hatte. Kein Problem meinte sie und hat mich zum Kran geführt. Sie war sehr Wanderer freundlich. Sie hat erzählt dass sie auch schon welche bei sich zelten gelassen hat und dafür gesorgt hat, dass die Beschilderung des E1, der vor ihrem Hof lang geht, aufgefrischt wird. Weiter ging es und die Sonne knallte, den ich lief viel auf Feldwegen und Straßen zwischen Feldern, wo aber kaum Autos lang fuhren und die Kamille so einen starken Duft verströmte, herrlich. Dann sah ich ein Opa im Garten rasen mähen und fragte ob ich meine Mütze an seinem Brunnen waschen/nass machen kann. Er bot mir sogar noch ein Getränk an, aber ich habe dankend abgelehnt, ich hatte ja bereits genug Wasser. Der Tag verlief ziemlich Tierisch. Ich habe viele Tiere gesehen, darunter ein Eichhörnchen was mir ca 30 cm vor meinen Füßen lang gelaufen ist, als ich ruhig auf der Bank saß. Ein Pfau was, aber an einem Vogelkäfig (Gefängnis) rumlief. Aber frei, seine Kollegen waren im Käfig. Graureiher, Habicht/Bussard, sieht man oft, kann ich aber schlecht unterscheiden. Kraniche, die hatte ich sonst nur Fliegen gesehen und da erkennt man ja nicht viel. Es war das erste mal dass ich sie am Boden gesehen habe. Das tierische Highlight des Tages war eine Ringelnatter, die mir den Weg kreuzte. Ich habe es gerade noch geschafft ein Foto zu knipsen, bevor sie im Kraut verschwunden ist. Bevor ich abends mein Zelt, ein paar Kilometer vor Kiel, aufgstellt hatte, saß ich auf einer Bank und hörte ein kurzes grunzen/schnaufen neben mir im Rapsfeld. Ich musste sofort an ein Wildschwein denken, stellte mich auf die Bank und konnte genau beobachten wie es sich durchs Feld bewegt, da sich die Pflanzen dort natürlich auch bewegen. Daraufhin guckte ich im Internet nochmal nach, wie man sich bei einer Begegnung mit Wildschweinen verhält 😅
    Die Nacht war ruhig, als ich morgens aus meinem Zelt gekrochen bin, haben sich die Rehe erschreckt und sind davongelaufen.

    Morgens an Tag 18, also heute, saß ich wieder auf der gleichen Bank um zu frühstücken. Da spazierte eine Frau an mir vorbei und meinte: was machst du denn schon so früh hier. Ich erzählte ihr von meiner Wanderung. Sie sagte: Ich wohne genau da drüben in der Senke, hättest ruhig fragen können ob du dein Zelt bei mir aufstellen kannst. Sie wünschte mir viel Glück und gab mir ein vierblättriges Kleeblatt, was sie kurz vorher auf ihrem Spaziergang gefunden hat. Wie nett. Als ich mir das Kleeblatt ansah, sah ich sogar fünf Blätter. Ich habe es dann zwischen meinem Handy und der Hülle geklemmt, dort begleitet es mich jetzt auf meiner Reise. Als ich dann fertig war und los ging, habe ich selbst ein vierblättriges Kleeblatt, ein paar Meter von der Bank, gefunden. Naja ich hatte schon eins und das hatte sogar 5 Blätter 😅 und war ein Geschenk. Also schenkte ich meins der nächsten Person die ich getroffen habe. Sie hat sich sehr gefreut.
    Dann ging es weiter durch Kiel und ich musste mit zwei Fähren, einmal die Kieler förde und den Nord-Ostsee Kanal überqueren. Fast den ganzen Tag ging es dann am Strand entlang, da mir einer erzählte, der Weg sei schöner, habe ich alternativ zum E1 diesen Weg gewählt. Ich habe mich ein paar mal im Industriegebiet oder so verzettelt, weil dort überall Firmengelände ist, wo ich nicht weiter kam. Aber als ich da durch war, war der Weg am Strand entlang sehr schön. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen wieder ins Meer zu springen, dannach lief es sich wieder luftig 😁 und ich traf auch wieder auf den Wanderweg. Die Kieler scheinen echt nett zu sein, ich habe viele lächelnde Gesichter gesehen und nette kurze Gespräche geführt (würde den Rahmen hier sprengen)
    Später auf dem Weg sah ich vor mir einen Mann der in den Himmel schaute, ich stellte mich daneben und guckte, was er sich anschaut. Ich sah zwei große Vögel mit einer sehr großen Spannweite. Er sagte mir das sind Seeadler und erzählte, dass es die wieder häufig gibt hier. Ich glaubte ihm, er schien ahnung zu haben. Er sagte noch, vllt sehen wir uns in Norwegen, er ist in 3 Wochen nähmlich auch da xD Weiter ging es am Strand entlang und ich dachte mir, wäre doch der Hammer am Strand zu Zelten. Also fing ich an ausschau nach einem geeigneten Platz zu halten und siehe da hier sitze ich an einem Strandabschnitt wo bis jetzt noch keiner vorbeigelaufen ist und ich ein wenig Gebüsch habe um mein Zelt unauffällig aufzustellen. Aber damit warte ich noch ein wenig, ist noch zu früh. Werde jetzt erstmal noch was futtern 😁

    Liebe grüße, gena
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  • Tag 19 (Wandertag) & Tag 20 (Ruhetag)

    11. juni 2022, Tyskland ⋅ 🌙 13 °C

    Morgens an Tag 19 bin ich um ca. halb sechs wach geworden weil mir zu warm im Zelt wurde. Die Sonne stand schon ein Stück über dem Horizont und knallte genau in mein Zelt. Die Nacht dort war wunderbar, es kam am Abend und am Morgen keiner vorbei, ich hatte den Strand für mich allein und habe sehr gut geschlafen 😁
    Ich hatte in der Nacht nicht einmal meine Isomatte aufgepustet, weil der Sand schon weich genug war.
    Das Wetter war sehr schön, ich wollte diesen Platz garnicht mehr verlassen aber es musste weiter gehen. Ich genoss noch den ruhigen Morgen und um ca 8 Uhr ging ich los. Den ganzen Tag bin ich am fast menschenleeren Strand lang gelaufen, außer in der nähe von Campingplätzen, dort tummeln sich immer ein paar herum. Man kommt nicht so schnell voran am Strand, aber das gehen empfand ich dort als besonders angenehm. Als ich an einem Campingplatz vorbei kam, sah ich ein paar Leute die vor ihrem Wohnwagen saßen und den Blick aufs Mehr genossen. Ich fragte sie ob ich Wasser haben kann. Wir quatschten ein bisschen und ich zog, mit wieder aufgefüllten Wasserflaschen, weiter. Es war ein ganz kleiner privater Campingplatz, direkt am Strand, mit nur 34 Wohnwagen und ohne Strom. Später wollte ich einen abstecher in ein Ort machen um mir im Supermarkt dort was zu essen zu kaufen, also ging es ein Stück durch den Wald und an der Steilküste entlang, mit tollem Ausblick aufs Meer. Dann kam mir Michael entgegen, er ist in Flensburg gestartet und läuft auf dem E1 bis nach Celle. Da wo ich meine Wanderung begonnen habe. Wir hatten ein sehr nettes Gespräch und es hat mich wieder total gefreut, einen gleichgesinnten zu treffen! Kurz vor Eckernförde ging es dann wieder etwas durch den Wald und die Mücken haben mich mal wieder total genervt. Die lieben meine Waden und stechen mich sogar wenn ich in Bewegung bin. Direkt am Strand entlang hatte ich das Problem nicht. Ich habe zwar ein Mückenspray dabei, aber ich vermeide es, dieses zu benutzen. Da ich keine Lust auf das klebrige Zeug auf meiner Haut habe. Nur wenn es ganz schlimm wird, kommt es zum Einsatz. Dann traf ich noch Christian mit einem großen Rucksack, Jeans und Wanderschuhen. Ich fragte ihn was er vorhat und er erzählte mir dass er einfach nur seine Ausrüstung testen will, weil er bald mit seinen Freunden eine einwöchige Tour in Schweden macht. In Eckernförde am Strand angekommen, hörte ich laute Musik und wollte mal schauen was dort los ist. Es war ein Yoga Festival. Ich weiß nicht mehr wie die Musikrichtung hieß, aber es hörte sich cool an.
    Also setze ich mich da hin, lauschte etwas Musik und beobachtete die Menschen. Sie tanzen zur Musik bei völlig freier Bewegung. Was zu Essen gab es dort auch. Ich holte mir Kachari, ein indisches Gericht, was sehr gut geschmeckt hat.
    Außerdem bekam ich dort noch irgendein, angeblich besonderes, gereinigtes Wasser (kostenlos) ich durfte es nicht in meiner Plastikflasche aufbewahren und sollte es sofort trinken 😅 Ok, also erstmal ein Liter Wasser getrunken. Dann ging ich weiter Richtung Mcdonals, der genau auf dem Weg liegt. Ich hatte mit meiner Schwester vereinbart, dass sie mich dort Abends abholt und wir gemeinsam, mit meiner Nichte und Neffen zu ihrem Wohnwagen an der Ostsee fahren, der nur 20km von Eckernförde steht.

    Heute an Tag 20 war also mein Ruhetag bei meiner Schwester Ira am Wohnwagen. Es gab gutes Frühstück. Am Mittag habe ich mit meiner Nichte erfolgreich auf Krabben gefischt. Sie hat es mir beigebracht. Wir haben sie dann wieder frei gelassen. Wir machten einen ausgiebigen Spaziergang in den nächsten Ort, wo es auch wieder was leckeres zu Essen gab. Nach einem kleinen Strandbesuch ging es wieder zum Krabben fischen.
    Es war echt spannend die Muschel ins Wasser zu halten und zu beobachten wie die Krabben sich da dran klemmen. Es hat mir sehr gut gefallen viele Stunden mit meiner Nichte am Strand zu verbringen. Einen guten Schlafplatz habe ich hier auch noch und habe meine Wäsche wieder mal Waschen können. Es hat mich sehr sehr gefreut etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen und bin froh dass es geklappt hat und sie hierhin gekommen sind.

    Morgen werde ich wieder bei Mcdonals in Eckernförde abgesetzt und die Wanderung geht weiter 😁

    Liebe Grüße, gena
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  • Tag 21 & 22

    13. juni 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 11 °C

    Morgens an Tag 21 frühstückten wir gemeinsam und es ging nochmal schnell an den Strand zum Krabbenfischen 😁 Um ca. zwei Uhr Mittags wurde ich dann in Eckernförde ausgesetzt und ging meinen Weg weiter. Ich hätte selbst nicht damit gerechnet, dass mich der Abschied so umhaut. Ich war bis zum Abend ziemlich traurig und musste an meine lieben denken. Irgendwann ging es dann wieder, ich war wieder angekommen. Die Mücken hatten mich wieder 😅 Im Seemoor bei Damendorf war es ganz schlimm, aber die Wege dort sehr schön. Dort wurde beim torfstechen mal eine Leiche gefunden die ziemlich gut erhalten war und fast 2000 Jahre alt ist. Auch die Kleidung war noch gut erhalten. Man kann sie jetzt im Archäologischen Landesmuseums Schloss Gottorf in Schleswig begutachten. Die Wege waren an diesem Tag sehr schön. Selbst die Feldwege mag ich inzwischen, solange der Boden nicht Asphaltiert ist. Ich habe an diesem Tag kaum einen Menschen getroffen, aber das war auch mal schön, die Ruhe zu genießen. Im laufe des Tages schaute ich schonmal wo ich am Abend ungefähr landen werde und siehe da. Der erste Trekkingplatz der auf meinem Weg liegt und dass auch noch passend zum Abend. Ich hatte mir die Pdf von wildes Schleswig Holstein runtergeladen, wo alle Trekkingplätze verzeichnet sind. Man sollte sich dort bei jemandem anmelden, aber dass übernachten ist auf diesen Plätzen umsonst und nur für Wanderer oder Radfahrer gedacht. Ich rief dort an und erreichte erstmal keinen. Naja 2km weiter wäre eine Schutzhütte gewesen. Aber ich bekam einige Zeit später einen Anruf, das ich vorbei kommen kann und mein Zelt dort aufschlagen kann. Am Platz angekommen stieg ich über den Zaun und schon kam Rüdiger, der den Platz zur Verfügung stellt und zeigte mir alles. Wir quatschten glaube ich noch ca 1 Stunde bis ich mein Zelt aufbaute, mir noch was zu Essen machte und schließlich im Schlafsack verschwand. Der Garten ist sehr schön, viele tolle Pflanzen und Vögel sind dort. Rüdiger kennt sich auch sehr gut mit denen aus.
    Nebenan ist eine Wiese wo Pferde, Ziegen und Schaafe zusammen rumlungern 😁
    Ich durfte sogar das Badezimmer benutzen, was direkt von außen begehbar ist.

    Morgens an Tag 22 als ich mein Zelt abbaute kam Rüdiger wieder und wir hatten noch ein interessantes Gespräch. Er ist sehr cool drauf und auch total nett. es hat mich gefreut ihn kennen zu lernen. Als ich ging bekam ich noch selbst gebackenes Brot (sehr lecker) und Wasser. Dann zog ich los. Ein paar Kilometer gegangen und es fing an zu Schütten. So ein Regen hatte ich glaube ich noch nicht auf meiner Wanderung, aber da muss ich durch, dachte ich mir.
    Meine Shorts und Schuhe waren klitschnass, aber nach ein paar Stunden, mit immer wieder neuen und starken Schauern, blieb es ab Mittags trocken. Nur der Wind ließ nicht nach. Und es waren heute viele Straßen dabei, was nicht so schön ist, aber nunja, so ist es. Ein paar schöne Strecken gab es auch. Wie z.b. der Brekendorfer Forst, direkt am Morgen. Selker Noor und Haddebyer Noor. Und wie der letzte Tag, so habe ich auch an diesem kaum jemanden getroffen, außer als ich nach ca 20km in Schleswig ankam und mich im Supermarkt mit Proviant eindeckte und mich voll futterte. Jetzt liege ich in einem Wald. Ziemlich dunkel hier, aber super versteckt
    Hier könnte man wahrscheinlich sogar ein Ruhetag machen und keiner würde vorbeikommen 😅

    Gute Nacht und liebe Grüße, gena
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  • Tag 23 & 24

    15. juni 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 13 °C

    An Tag 23 habe ich erstmal bis 9 Uhr ausgeschlafen. Dann bin ich an den Idstedter See, wo es eine öffentliche Badestelle gibt. Insgesamt bin ich schon an vielen solcher Badestellen vorbeigekommen. Das kenne ich so gar nicht. Zumindest bei uns in der Gegend. Da gab es eine super saubere öffentliche Toilette wo ich mich erstmal frisch gemacht habe. Draußen gab es sogar noch eine Dusche, aber danach war mir nicht. Es war ziemlich windig und ich war noch nicht warm gelaufen. Dann ging es los Richtung Flensburg. Ich hatte für den Abend einen Trekkingplatz von wildes SH angepeilt. Und der lag ein paar Kilometer hinter Flensburg. An der Flensburger Förde angekommen, holte ich mir erstmal einen Gyros Pita und musste mein Essen vor den Möwen sichern. Sie kamen sofort zu mir und geierten um mein Essen. Aber nicht mit mir, ich brauche die Kalorien selber. Also saß ich da an der Förde und beschützte mein Pita wie der Gollum seinen Schatz. Weiter ging es, noch ein paar Kilometer zum Trekkingplatz. Endlich aus Flensburg raus (Ich mag große Städte nicht, aber an der Förde war es schön) wurde es ruhiger. Ich musste quer über die Weide wo Koniks und Galloways graßen. Das Konik ist ein Abkömmling des europäischen Wildpferdes, dem Waldtarpan. Die letzten Waldtarpane lebten noch bis in das 19. Jh. in den polnischen Wäldern. Rettungsversuche für diese Art scheiterten. Und Galloways sind eine uralte Robustrinderrasse, die ursprünglich aus den Highlands des süd-westlichen Schottlands kam. Der Platz war richtig Toll. Ich machte mir noch ein Tee aus Holunderblüten, die ich zuvor gesammelt hatte. Am Abend kam der Vollmond zum Vorschein und sah fantastisch aus.

    Tag 24 begann ganz schön, die Sonne scheinte. Als ich die Weideflächen verließ erwarteten mich an diesem Tag fast nur Straßen. Seit Flensburg war ich nicht mehr auf dem E1 unterwegs. Schade dachte ich, ich fand es toll dem X zu folgen und vorallem andere Wanderer zu treffen die auch aif diesem unterwegs sind, aber mein Weg führt mich jetzt woanders hin. Dann ging es ca 6km auf einer Hauptstraße entlang. Ich hätte einen anderen Weg nehmen sollen, denn es fuhren dort viele Autos und Lkw's. Ich hatte nur einen kleinen Streifen hinter der weißen Linie und wenn Lkw's kamen bin ich weiter ins hohe Gras um denen nicht zu nah zu kommen. Die schlimmsten Kilometer bis jetzt. In Jardelund bin ich zur Feuerwehr, weil ich wusste dort gibt es einen Kran, außen am Haus und ich wollte mein Wasser auffüllen. Ich drehte ihn auf und es kamen nur ein paar einzelne Tropfen heraus. Mißt, was jetzt? Es kam ein Auto angefahren und parkte an dem Haus neben der Feuerwehr. Ich fragte die Frau nach Wasser. Natürlich sagte sie und fragte mich noch was ich den mache. Sie sagte, die Feuerwehr hat wahrscheinlich den Kran abgestellt, weil die Kinder zu viel damit rumspielen. Glück gehabt, ich hatte mein Wasser. Bis jetzt hat mir noch keiner das Wasser verwehrt. Warum auch. Für den Abend peilte ich wieder einen Teekkingplatz vom Land SH an und lief die letzen Kilometer auf einem Fahrradweg neben einer Landstraße dorhin. Ein Auto hielt an und der Typ fragte ob er mich mittnehmen soll. Ich sagte ihm, ich bin schon ca. 640 km gegangen, wo ich hin will und dass ich alles zu Fuß laufen möchte. Er fand es toll und wünschte mir alles gute. Angekommen am Trekkingplatz Süderlügum der in einem Wald liegt, waren die Strapazen vom Tag alle erledigt. Der Platz ist sehr schön. Es gibt einen Shelter zum übernachten. Ein schöner See mit einem Floß an dem man sich mit einer Schnur zur anderen Seite rüberziehen kann und ein paar Bänke und Tische.
    Viel Vogelgezwitzscher, wobei ich die nicht am Ruf idendifizieren kann, da kenne ich mich zu schlecht aus. Aber den Ruf des Kuckuck kenne ich, der ist sehr einfach und den höre ich tatsächlich jeden Tag seit ich unterwegs bin.
    Morgen geht es dann rüber nach Dänemark, mal schauen was mich dort erwartet.

    Liebe Grüße, gena
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  • Kurz vor der Grenze
    Schöner Pfad am Fluss entlangKongens MoseDraved SkovDas Klockenspiel hörte sich schön anMein erster Zeltplatz in Dänemark, sogar mit Feuerstelle und GrillrostHier mache ich morgen meinen Ruhetag

    Tag 25 & 26

    17. juni 2022, Danmark ⋅ ⛅ 19 °C

    An Tag 25 sollte es über die Grenze nach Dänemark gehen, erst lief ich noch ein Stückchen durch deutsche Wälder bevor es soweit war.
    An der Grenze angekommen, war ich etwas verwundert. Nicht einmal ein Schild oder so. Ich hätte mir sowas gewünscht wie "Wilkommen in Dänemark" :) Da war ein Schild, aber auf dem war nichts mehr zu erkennen. Vielleicht lag es auch daran das ich so eine Schmuggelroute gewählt hatte. Direkt hinter der Grenze begann ich dem Weg "Drivvejen" zu folgen. Der Weg ist ein alter historischer Weg im Westen Dänemarks. Dieser Weg wurde schon im Altertum genutzt. Über tausende von Jahren sind Ochsentreiber, Topfhändler, Krämer, Hausierer und andere Reisende auf diesen Wegen gewandert. Der Weg fing sehr schön an, erst auf Rasen, dann irgendwann dachte ich es geht hier nicht weiter, aber dann sah ich einen kleinen Pfad und folgte diesem durch das hohe Gras, was teilweise bis zur Brust ging. Dann folgten viele Feldwege und Straßen. Es ging auch durch ein Moorgebiet dem "Hochmoor Kongens Mose" und dem daran angrenzenden, größten Naturwald Dänemarks den "Draved Skov" mit seinen 250 Hektar doch eher ziemlich klein. Er enthält Eichenmischwald mit Ursprung in der Steinzeit. Irgendwann kam ich durch den ersten Ort und ging in den Supermarkt um mir was zu Essen zu kaufen. Erstmal an die Währung gewöhnen und alles umrechnen. 1 Euro sind 7,5 Dänische Kronen.
    Dann peilte ich einen Schlafplatz für den Abend an. Es gibt hier viele freie Zeltplätze die Frit teltningsområde, Primitiv overnatningsplads, Shelter på primitiv overnatningsplads und Lejrplads. Viele sind kostenlos und man kann einfach hin und sein Zelt aufschlagen und oft sogar Feuer machen und grillen. Angekommen an meinem Platz der in der Råbjerg Plantage liegt, baute ich mein Zelt auf und wurde schon beim aufbauen von diesen kleinen nervigen Gnitzen total massakriert. Da sind mir doch sogar die Mücken lieber. Die Gnitzen, auch als Midges aus Schottland bekannt, sind so extrem nervig. Die fliegen dir überall hin und stechen/beißen einen. Im nachhinein nicht so schlimm, aber während sie beißen oder stechen (ich weiß es nicht) juckt es heftig. Dann stellt euch mal so ein Schwarm mit gefühlt hunderten davon um euch herum vor, dann wisst ihr bescheid. Zum glück gab es die bis jetzt noch nicht so oft. Einmal am Anfang der Wanderung, wo meine Freunde noch mit dabei waren, hatten wir auch so einen Platz. Die wissen wie nervig die sind. Aber sobald man im Zelt liegt, hat man seine Ruhe.

    Morgens an Tag 26 waren die Gnitzen zum Glück nicht mehr so zahlreich anwesend. Ich baute also mein Zelt ab und ging weiter. Um die Mittagszeit rum ging es wieder durch ein Ort und ich war wieder im Supermarkt einkaufen. Diesmal mit schon etwas mehr Orientierung. Aber irgendwie fühlte ich mich total müde, obwohl ich viel geschlafen hatte. Mein Körper schrie wieder nach einem Ruhetag. Also dachte ich mir, gehe ich zu einem kleinen "Luxus Shelter" den man buchen muss um am Samstag dort meinen Ruhetag zu machen. Am Platz angekommen, kam auch schon der Gastgeber Benny an und wir redeten ein bisschen und er zeigte mir alles. Er fragte mich, ob ich morgen in den nächsten Ort "Ribe" will. Warum denn, sagte ich, gibt es dort etwas besonderes? Er meinte dort gibt es die älteste Kirche Dänemarks. Naja, Kirchen interessieren mich nicht so und morgen wollte ich eigentlich garnichts machen, außer Essen. Mal schauen. Ich war gerade Duschen und dass tat soooo gut, nach sechs Tagen ohne, so ein luxus. Ich war solange drin bis meine Finger schrumpelig wurden. Benny machte noch ein Feuer an, ich weiß garnicht wofür, ich brauchte es nicht.
    Ich habe einen tollen Ausblick aus dem Bett und das Badezimmer ist gleich nebenan. Ich werde morgen noch einen Footprint vom Ruhetag hochladen mit ein paar Bildern vom Platz hier.

    Liebe Grüße, gena
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  • Heilige Dusche 😅
    Alles waschen und trocknenWohnzimmerSchlafzimmerHunger stillenPferd, was als Kuh getarnt istSchönes SchiffWeinbergschnecken bin ich gefühlt hunderten begegnetSchöner Schwefelporling

    Tag 27 (Ruhetag)

    18. juni 2022, Danmark ⋅ ⛅ 15 °C

    Hier mal ein paar Fotos von meiner Unterkunft, wo ich heute meinen Ruhetag mache. Und noch einige von den letzten Wochen der Wanderung, die ich nicht gepostet habe, da ich pro Footprint nur 10 Stück hochladen kann.

    Mein Gastgeber Benny ist sehr nett, ich habe ihm einen kleinen Verbesserungsvorschlag gegeben, den er sofort umgesetzt hat. (Haken an der Wand um z.B. seine Jacke aufzuhängen) Ich brauche es nicht, wollte ihm nur einen Tipp geben.

    Tut richtig gut nichts zu machen, außer Wäsche waschen und Essen holen, lag ich heute nur herum 😁 Morgen geht es dann an der Westküste entlang weiter Richtung Norden.

    Liebe grüße, gena
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  • Tag 28 & 29

    20. juni 2022, Danmark ⋅ 🌙 13 °C

    Morgens um ca. 10 Uhr verabschiedete ich mich von Benny und seiner Frau und machte mich auf Richtung Westküste. Es war schon der 28te Tag. Wahnsinn, wie die Zeit verfliegt. Oft weiß ich auch nicht welcher Wochentag ist. Aber wofür auch?, die Supermärkte haben hier auch Sonntags geöffnet :)
    An der Küste angekommen traf ich auf einen richtig schönen Shelterplatz. Mit allem drum und dran. Also mehreren Schlafkabinen, Feuerstellen, eine Toilette und eine Wasserzapfstelle. Echt top dass in Dänemark so viele Plätze sind, wo man einfach übernachten darf und meistens sogar umsonst.
    Manchmal gibt es Plätze wo man 30-40 Kronen zahlen muss (4-5 €). Da gibt es dann aber auch eine Dusche, soweit ich weiß. Auf so einem Platz war ich noch nicht. In Deutschland muss man sich immer beim Wildcampen verstecken, was aber auch ganz gut klappt. Also, es ging erstmal zum Wattenmeer, vorbei am Weg Mandø Ebbevej. Er verbindet die Insel Mandø (Manö) mit dem Festland. Der Weg wird zweimal innerhalb von 24 Stunden überflutet und lässt sich, wenn überhaupt, nur wenige Stunden bei Ebbe befahren.
    Das hängt von der Windstärke und Windrichtung ab. Jahrhundertelang war Mandø Ebbevej der einzige Weg nach Mandø. Etwas weiter nördlich traf ich auf noch so einen Weg und sah wie die Autos da rüber fahren, es sah schon etwas abenteuerlich aus. Beide Wege werden bei Hochwasser überflutet. Ich lief ca 20km an der Küste entlang, die Landschaft war wunderbar weit. Erst lief ich auf dem Fahrradweg, bis ich mir dachte, ist doch viel schöner oben auf der Düne entlang zu laufen. Das war es auch. An diesem Tag lief ich an unzähligen Schaafen vorbei, die alle direkt am Meer graßen.
    Ich traf einen Fotografen der Möwen knipste. Die waren auch zahlreich vertreten. Die Kamera bzw das Objektiv von dem Typen war locker 40cm lang.
    Wir quatschten noch über die "Schwarzen Sonne".
    Im Frühling und Herbst übernachten die Stare oft in großen Schwärmen. Wenn die Schwärme am Abendhimmel in engen Formationen auftreten, wird das Schwarze Sonne genannt. Es soll ein schönes Phänomen sein. Etwas später machte ich eine Pause und aß ein paar Wraps mit Honig. Bis ich gesehen habe dass die Wraps schon über 40 Tage abgelaufen sind. Naja ich konnte noch keinen Schimmel sehen, aber um auf Nummer sicher zu gehen, schmiss ich die restlichen in den Müll. Am Abend ging es noch mitten durch das Industriegebiet von Esbjerg um zu meinem Shelter Platz zu kommen.
    Der Shelter war richtig schön, dicke Matratzen mit Gummiüberzug und ziemlich sauber. Ein Mückennetz um den Eingang zu verdecken, war auch noch da. Super, brauche ich nicht mein Zelt aufstellen. Aber direkt neben dem Shelter, also ganz ganz nah, war ein Windrad. Was ordentlich Krach machte. Es störte mich aber nicht und im Shelter hörte man es durch die dicken Wände eh kaum. Irgendwann, so gegen 22-23 Uhr müsste es gewesen sein, ging das Windrad einfach aus, obwohl der Wind nicht nachließ. Jemand müsste es wohl ausgestellt haben oder es war so programmiert. Es machte noch komische Geräusche, so als ob Wasser durch fließt xD
    Ich machte noch meine Dehnübungen, die ich, die Tage zuvor schon etwas vernachlässigt habe. Ich musste aber an Micha denken, den Fernwanderer, den ich getroffen habe, mit dem ich so lange geredet habe. Er hat es mir dringend ans Herz gelegt.
    Nachts wurde ich wach und hatte einen Hustenanfall. Keine Ahnung wieso, aber ich hustete etwa 20min lang immer wieder und hatte so ein komisches Kratzen im Hals was nicht weg ging. Ich hatte auch kaum noch Wasser da, deswegen nahm ich immer wieder viele kleine Schlücke um den Hals zu beruhigen. Es war ein richtig fießer trockener Husten. Irgendwann ging es wieder und ich konnte weiter Schlafen.

    An Tag 29 merkte ich noch immer meinen Hals. Vllt, weil ich in der Nacht so viel gehustet hatte? Beim Schlucken tat es ganz leicht auf einer Seite weh. Aber sonst war alles in Ordnung. Ich ging los und erreichte nach ein paar Kilometern den Netto in Esbjerg. Ich hatte mega Lust auf was frisches. Ich holte mir 500g Erdbeeren, einen großen Salat, so ein Zimtgebäck Teil und drei Bananen, die übrigens pro Stück abgerechnet werden, wie Äpfel etc. auch. Nicht wie bei uns in Kilogramm. Also immer die größten aussuchen ;) Ich setzte mich auf mein Schaumstoffpolster vor den Supermarkt und verspeißte erstmal das Essen. Alles schmeckte so himmlisch, eine wahre Freude. Das Zimtgebäckding kaufte ich, weil davon kaum noch welche SB-Regal lagen. Also musste es gut sein und das war es auch, genauso wie der Rest. Die Erdbeeren, einfach eine Geschmacksexplosion. Eine Frau sprach mich auf Dänisch an. Ich sagte ihr auf Englisch dass ich nichts verstehe. Sie wünschte mir einfach einen guten Appetit. Den hatte ich auch. Dann ging es noch in den Outdoor Laden, wo ich mir so einen typischen Fernwanderer Hut kaufte, der mich mehr von der Sonne schützen soll. Und eine Regenhose die etwas robuster war, als meine, die ich dabei habe.
    Ich hatte die nicht viel benutzt, aber im Schritt war die Beschichtung schon durch. Ultraleicht Ausrüstung eben. Und ich wollte für Norwegen eine, auf die ich mich verlassen kann. Aus dem Outdoorladen raus, fing es auch schon an zu regnen, es regnete mehrere Stunden und teilweise sogar heftig. Es kam genau das, womit ich gerechnet habe. Die Schwachstelle im Schritt ließ Wasser durch. Enttäuschend. Ich war froh eine neue und etwas robustere gekauft zu haben. Ich hoffe die lässt mich nicht im Stich. Ich ging am Strand entlang und ab ca 16 Uhr ließ der Regen auch nach. Die Sonne kam zum Vorschein und meine Sachen begannen zu trocken. Vom Strand ging es dann etwa 3km durch ein Waldstück die "Marbaek Plantage". Sehr schönes Wäldchen. Am Wegesrand stieß ich auf eine rießige Horde Pilze die wie Pfifferlinge aussahen. Kurz einen etwas genauer betrachtet und siehe da, er hatte Leisten und keine Lamellen. Ich lag mit meiner Vermutung richtig. Allerdings waren es noch kleine Babys, noch zu klein. Sonst hätte ich mir welche für das Abendessen mitgenommen. Von da an ging ich im Pilz-Modus durch das Waldgebiet :) Aber außer der Horde Pfifferlinge fand ich nur noch einen Birkenpilz. Wieder kam ich an einem schönen Shelter vorbei, aber es war noch etwas zu früh um dort zu bleiben. Ich machte dort Pause, genoss es, nach dem Regen, in der Sonne zu sitzen und aß etwas. Jetzt bin ich an meinem "Teltplads" in der Kjelts Plantage und es ist ein toller Platz. Kein Shelter aber den habe ich ja auch im Rucksack. Dafür eine Feuerstelle, Toilette und 400m weiter soll es auch eine Wasserzapfstelle geben. Die schaue ich mir Morgen an. Ich bin echt begeistert von diesem Netzwerk an freien Plätzen, zum Übernachten und Zelten, die es hier in Dänemark gibt. Diese Plätze sind echt zahlreich vorhanden.

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  • Tag 30 & 31

    22. juni 2022, Danmark ⋅ ⛅ 14 °C

    Morgens an Tag 30, ich hatte gerade alles abgebaut und gegessen, kamen zwei Frauen auf dem Fahrrad an und fragten ob ich dort gezeltet habe und wo ich hin will. Wir quatschten kurz und dann ging ich los.
    Ca 400 Meter weiter war ein Haus, was als Wasserzapfstelle angegeben war. Ich schaute nach dem Wasserhahn und fand ihn. Erstmal trank ich soviel ich konnte und füllte alle Flaschen auf. Etwas weiter kam mir ein Pärchen aus Deutschland entgegen. Ich fragte sie, ob sie eine lange Tour machen. Weil die Rucksäcke so groß waren. Ja erwiederten sie. Von Küste zu Küste durch Dänemark. Es war gerade ihr erster Tag. Sie waren ohne Zelt unterwegs. Ich frage mich was die in den Rucksäcken hatten. Der Man hatte einen etwa 80 Liter Rucksack auf dem Rücken, die Frau einen etwas kleineren. Hehe, der durfte bestimmt die ganzen Wechselklamotten schleppen, dachte ich mir 😅
    Außerdem waren sie mit Trekkingstöcken bewaffnet. Die schienen mir eher so als ob sie gleich einen Fünf Tausender besteigen wollen. In Oksbøl war ich kurz im Supermarkt und holte mir wieder mal was frisches und was zum mitnehmen.
    Der Tag war von der Landschaft her sehr abwechslungsreich. Es ging durch zwei schöne Waldgebiete darunter die Vrøgum Plantage. Sie wurde ca. 1880 angelegt um das Sandtreiben zu bekämpfen. Die Landschaft wird von Binnendünen aus Flugsand geprägt, der sich auf der Altmoräne von Varde abgelagert hat. Mehrere Bunkeranlagen liegen verstreut im Wald. Dannach ging es durch die Kaergård Plantage. Ein schönes Gebiet. Teilweise lief ich an diesem Tag auf herrlichen Single Trails. Unterwegs hörte ich immer wieder Schüsse, die von einem naheliegeneden Truppenübungplatz stammten. Irgendwann kam ich an einem Shelter vorbei und machte dort eine längere Pause. Da ich die letzten Nächte, diesen fießen trockenen Husten hatte, machte ich mir einen Tee aus Spitzwegerich Blättern. Die ich sonst eigentlich für die Mückenstiche benutze, aber die Blätter sollen als Tee auch gut bei Husten helfen. Dann ging es durch eine schöne Heidelandschaft, die Filsø hede. Allerdings auf dem Fahrradweg. Dort befindet sich auch ein See der Filsø genannt wird. Er war einmal der zweitgrößte Dänische See. Aber im Jahr 1852 wurde er verkleinert und in den 1940ern wurde er dann entwässert. Seit ca 10 Jahren entsteht der See wieder neu. Es handelt sich hierbei um eines der größten Naturwiederherstellungsprojekte in Dänemark. Ich beschloss Richtung Strand zu gehen und lief einen kleinen schönen Pfad durch die Heidelandschaft. Kurz vor dem Strand stieß ich auf eine Siedlung mit vielen Ferienhäusern, wo fast nur Autos mit deutschen Nummernschildern standen. Darauf folgten die Dünen und dahinter natürlich der Strand. Ich ging ca. 6 km am Strand entlang. Eigentlich hatte ich geplant schon früher einen Zeltplatz/Shelter anzusteuern. Doch es war noch früh und es gefiel mir so gut am Strand entlang zu gehen, dass ich beschloss zum nächsten Platz zu gehen.
    Ein schöner Platz mit Schutzhütte, Wasserzapfstelle, einer primitiven Toilette und Grill. Ich machte mir noch was zu essen und noch einen halben Liter Spitzwegerichtee und ging Schlafen.

    In der Nacht zu Tag 31 hatte ich noch etwas gehustet, allerdings war es nicht mehr so ein trockener Husten sondern es lößte sich Schleim. Es tat eher gut zu husten, wenn der Reiz dazu kam. Die leichten Schmerzen beim schlucken waren auch verschwunden. Ich glaube der Spitzwegerichtee hat geholfen. Zur Sicherheit machte ich mir noch einen zum Frühstück. Ab jetzt mein Hausmittel Nummer Eins bei Husten. Beim Frühstücken beobachtete ich, wie die Schwalbeneltern (ich denke zumindest es waren Schwalben) alle 10-20 sek abwechselnd angeflogen kamen und ihre kleinen fütterten. Das Nest war in der Schutzhütte direkt neben meinen Zeltplatz und sie hatten keine Scheu. Schließlich ging es um ihren Nachwuchs den sie verpflegen mussten. Ich machte mich noch etwas am Wasserhan frisch, so eine Katzenwäsche halt, und ging los. Zuerst etwa 2 km durch den Wald bis ich durch Nymindegab kam, mir dort etwas Gebäck und eine Mango kaufte. Ab dann lief ich fast nur noch am Strand entlang. Über 20 km direkt am Meer. Es kam mir teilweise so vor, als würde ich garnicht vorankommen, weil die Landschaft immer gleich aussah. Links das tobende Meer und Rechts die Dünen. Vor mir der endlose Strand. Es war aber irgendwie schon fast meditativ. Ich sah viele tote Möwen, die am Strand angespült wurden. Woran die wohl gestorben sind?
    Vielleicht hatten sie ja ihre Lebenserwartung erreicht und sind an einem natürlichen Tod geendet. Aber es waren echt viele, ich schätze so, an 40-50 Stück, bin ich vorbei gegangen. Und ein toter Fisch, der ziemlich groß war. Etwa 1,20m. Er hatte eine Fluke und eine Finne. Sonst konnte man nicht mehr viel erkennen. Er sah schon nicht mehr so appetitlich aus. Am Strand tummelten sich immer wieder Menschen die Steine und Muscheln sammelten. Ja, es gab echt schöne Steine, manche schienen fast so als würden sie leuchten. Wären sie nicht so schwer, würde ich auch welche mitnehmen. Einige Leute ließen Drachen steigen.
    Ein paar versuchten ihr Glück beim Angeln.
    Andere gingen einfach Spazieren.
    Außerdem lief ich an einem großen Bunker vorbei, der wie ein sinkendes Shiff, zur Hälfte im Sand versank. Er war mit coolen Graffitis besprüht. Leider habe ich kein Foto davon gemacht, weil viele Kinder um, und auf dem Bunker spielten. Irgendwann ging ich über die Dünen, rüber zum Rinkøbing Fjord und erreichte meinen Shelter, der direkt neben dem Ort Hvide Sande liegt. Ich schaute in den Shelter und stieß mir heftig den Kopf. Jetzt habe ich eine große Beule am Kopf 😅

    Liebe grüße, gena
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  • Tag 32 & 33

    24. juni 2022, Danmark ⋅ ☁️ 16 °C

    An Tag 32 holte ich mir erstmal eine neue Gasflasche und ordentlich was zu Essen, setzte mich neben ein paar Angler und aß mein Essen.
    Sie angelten auf Hering und Hornhecht wie ich später erfahren durfte. Nur leider wollten die Fische nicht so, wie so oft beim angeln. Dann ging es durch die Dünen und weiter auf dem Nordseeküstenradweg entlang. Es wurden immer mehr Ferienhäuser zwischen den Dünen. Ich hatte keine Lust zwischen solchen Siedlungen zu laufen und ging deswegen zum Strand. Dort war ganz schön was los. War ja auch in der Nähe von den vielen Ferienhäusern. Aber nach ein paar Kilometern, hatte ich den Strand wieder für mich allein. Der Himmel war wolkenlos und es war angenehm warm. Ich sprang kurz ins Wasser, bzw. ging ich nur bis zur Hüfte rein und tauchte ein paar mal unter. Ganz schön heftig die Strömungen und Wellen. Das darf man echt nicht unterschätzen. Ich versuchte sauber wieder raus zu kommen. Doch die Wellen wirbeln den Sand so auf, dass man nicht Sandfrei aus dem Meer kommt. Also trocknete ich mich erstmal in der Sonne und versuchte alles abzuwischen so gut es ging und lief weiter. Was so alles an den Strand gespült wird, ist schon lustig. Zum Beispiel ein großer Sack voller Zwiebeln xD Irgendwann sah in der Ferne Rauch aufsteigen und fragte mich was dort los ist. Als ich dort ankam waren da etwa 150-200 Menschen und es brannte ein großes Feuer. Ich fragte ein paar Leute, was hier los ist. Sie sagten, dass sie das Mittsommerfest feiern. Also die Sommersonnenwende. Ich hatte schonmal davon gehört dass in den Skandinavischen Ländern diese Tage mehr Bedeutung haben als bei uns, aber hatte es nicht mehr auf dem Schirm. Ich finde es gut. Manche sagen sogar, dass die heidnischen Feiern und Bräuche um die Wintersonnenwende (21 oder 22 Dezember) von dem Christentum verdrängt und übernommen wurde. Den 25. Dezember wählten die Christen angeblich im 3. Bis 4. Jahrhundert, weil er damals als Tag der Wintersonnenwende galt, an dem der Sonnengott gefeiert wurde. So konnten sich die Menschen besser an die neue Religion gewöhnen. So sah es auch ein alter Däne, den ich am Abend am Strand traf. Naja, wer weiß schon. Er und seine Frau kamen auch um sich den Sonnenuntergang anzuschauen. Dann ging es noch schnell die letzten 3.5 Km zum Shelter und ab ins Bett.

    An Tag 33 ging ich erstmal ein paar Kilometer durch die Husby Klitplantage. Das war wieder so eine Plantage die im Kampf gegen das Sandtreiben entstanden ist. Früher war das Sandtreiben ein großes Problem für die Bauern. Der Sand legte sich über die Feldfrüchte, selbst viele Kilometer im Land und drohte sogar die Häuser zu bedecken. Im Jahre 1856 baten vier lokale Bauern um Audienz bei König Frederik dem 7. in Kopenhagen. Er hörte ihnen zu und sande Revierförster Drewsen, der mit Pflanzen und Samen, in Zusammenarbeit mit den einheimischen den Grundstein der Husbyer Dünenplantage legte. Schönes Gebiet. Dann ging es wieder an den Strand, mir war so heiß, das ich wieder ins Wasser wollte. Ich legte mich ans Ufer und ließ die Wellen über meinen Körper rauschen und mich etwas hin und her schleifen. Später kam ich an einem Fischereihafen vorbei. Dort war ein kleiner Laden wo ich mir Fischbrötchen und einen Fischburger geholt habe. Ausgezeichnet. Hier war ich schließlich direkt an der Quelle zu frischem Fisch. Es ging wieder weiter am Strand entlang, der Menschenleer war. Die sammeln sich immer alle an gewissen Hotspots. Am frühen Abend kam ich an meinem Shelter an. Ein Platz, wo doch ganz schön viel los war. Direkt am Strand, Parkplatz, gute Badestelle. Ich hatte Glück, einer der beiden Shelter war noch frei, es gab sogar eine Dusche nebenan, die habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen. Eiskalt aber Geil. Und ich hatte noch größeres Glück. Denn meine Shelternachbarn Beat und Margrith waren super nett und gut drauf. Sie luden mich sogar ein mit ihnen Spaghetti mit Pesto und geribenen Käse zu essen, den Beat zubereitet hat. Es war sehr köstlich. Wir saßen den ganzen Abend zusammen und unterhielten uns prächtig. Es war echt toll auf die beiden gestoßen zu sein. Hat mich Mega gefreut. Sie kommen aus der Schweiz und reisen mit dem Fahrrad durch Dänemark. Beat wird mal die alte Seidenstraße bis nach Peking mit dem Fahrrad fahren und ist auch sonst schon sehr viel auf unserem kleinen Planeten rum gekommen. Ich hoffe sehr er wird seinen Traum verwirklichen. Ich glaube daran. Ich wünsche den beiden alles alles gute.

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  • Tag 34 (Wandertag) & Tag 35 (Ruhetag)

    26. juni 2022, Danmark ⋅ 🌧 16 °C

    Morgens an Tag 34 habe ich noch einen Kaffe von Beat und Margrith bekommen und wir haben uns noch etwas unterhalten. Beat schreibt übrigens auch einen Blog über seine Reisen, den man hier lesen kann:

    https://reisen.mibox.ch

    Ich ging ersmtal wieder ein bisschen am Strand entlang und dann oberhalb davon, an der Steilküste. Dannach hatte ich die Wahl zwischen Strand und Fahrradweg. Ich entschied mich für den Fahrradweg, weil ich die letzten Tage schon sehr viel am Strand entlang gelaufen bin. Der Fahrradweg war ganz in Ordnung. Mir gefiel es sogar auf dem harten Boden zu laufen. Nach den letzten Tagen, die ich größtenteils auf Sand gelaufen bin. Es gibt Abschnitte wo der Sand überall weich ist, dort ist es ziemlich anstrengend. Und es gibt welche, wo der Sand nicht so nachgibt, da kann man sehr gut gehen. Als ich an einem Supermarkt vorbei ging, kaufte ich mir viel zu viel Essen 😅 Sodass ich einen Teil davon, ein paar Kilometer mit der Hand getragen habe. Ich hätte es irgendwo reinquetchen können, aber es war so ein fettiges großes Gebäckteil und ich wollte die anderen Sachen im Rucksack nicht anfetten. Ich kam schnell voran auf dem Nordseeküstenradweg. Ich ging an einer Stelle vorbei, wo sich hinter den Dünen, ein Giftlager befindet. Unter anderem mit Pestiziden. Vom Giftlager aus ist die Verunreinigung viele Jahre in die Nordsee gesickert. Man hat diese Verunreinigung eingekapselt, indem man Stahlplatten um und eine Kunststoffmembran über die Verunreinigung
    gesetzt hat. Unter dem Lager befindet sich
    eine dichte Lehmschicht. Die Stahlplatten und die Membran halten etwa 15-20 Jahre lang.
    Die Einkapslung der Verunreinigung soll
    die Nordsee gegen weitere Verunreinigung
    sichern, während man an einer Lösung für
    die Reinigung des Lagers arbeitet. 🤦🏻‍♂️
    Gegen 18 Uhr war ich schon an meinem Bunker angekommen. Ja tatsächlich, ein Bunker der als Shelter ausgewiesen war. Ich bin inzwischen schon an so vielen Bunkern vorbei gegangen. Die Festung Thyborøn ist ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Betonbunker, aus denen die Festung bestand, sind in den Dünen und entlang der Wasserlinie zu sehen. Die Festung war die größte in Dänemark und bestand ursprünglich aus 66 großen und 44 kleinen Bunkern, die über eine Länge von fünf Kilometern verteilt waren.
    Die Westküste Jütlands wird sowohl als Küste der Schiffswracks als auch als Eisenküste bezeichnet, da hier viele Strandungen stattgefunden haben. Hier liegen unzählige Schiffswracks. Es ist eine Küste mit Sandbänken und Brandungswellen (hohe Wellen, die sich an den Sandbänken brechen), mit Strömungs- und Windverhältnissen, die Schiffe vom Kurs abbringen können, sodass sie an den Sandbänken in Küstennähe enden. In früheren Zeiten gab es an der Küste keine Häfen, in denen die Schiffe bei rauem Wetter Schutz suchen konnten. Während des Ersten Weltkriegs fand 1916 die größte Seeschlacht der Weltgeschichte, die Skagerrakschlacht, 100 Seemeilen vor Thyborøn statt. 8645 deutsche und britische Seeleute kamen ums Leben, insgesamt 100.000 Männer auf 250 deutschen und britischen Schiffen kämpften um die Vorherrschaft. Der Kanonendonner war so gewaltig, dass er in Thyborøn zu hören war. Die Schlacht dauerte 12 Stunden. Als sie vorbei war, lagen 25 Schiffe auf dem Meeresgrund.
    Kurz nachdem ich also bei meinem Bunker angekommen bin, kam ein Paar vorbei, sie stellten ihre Fahrradtaschen bei mir ab und sind noch schnell zum Supermarkt. Es waren Holly und Saskia aus Deutschland. Sie fahren mit dem Fahrrad durch Dänemark. Was ein Glück schon wieder so nette Menschen zu treffen. Sie luden mich auf die Dachterasse (auf dem Bunker) zu einem Glas Wein ein. Von dort hat man auch einen schönen Meeresblick.
    Ich habe nur einen kleinen Schluck genommen, da ich so gut wie keinen Alkohol trinke. Was zu Essen haben sie mir auch noch Angeboten, aber davon hatte ich an diesem Tag schon genug und noch viel mehr im Rucksack. Also habe ich dankend abgelehnt. Wir unterhielten uns den ganzen Abend und schauten uns den Sonnenuntergang an. Man trifft immer so tolle und nette Menschen wenn man unterwegs ist! Hat mich sehr gefreut die beiden kennen zu lernen. Ich wünsche ihnen nur das Beste!

    Morgens an Tag 35 verabschiedete ich mich von Holly und Saskia und saß erstmal noch ein paar Stunden herum, kochte mir Holunderblütentee, aß etwas und machte mich in der Toilette etwas frisch. Heute ist schließlich mein Ruhetag. Irgendwie hatte ich trotzdem das verlangen weiter zu gehen. Aber mein Körper soll die Erholung bekommen. Ich ging am Hafen von Thyborøn spazieren, der einer der größten Fischereihäfen Dänemarks ist, schaute schonmal wo und wann die Fähre morgen abfährt. Am Hafen war ein Restaurant (Fiskehallen), wo ich was gegessen habe. Schollenfilet mit Krabben, Pommes, Salat und hausgemachter Remoulade.
    Sowas feines habe ich schon lange nicht mehr gegessen, es war einfach ultra köstlich. Dann ging ich zu meinem Hostel. Check-in sollte erst ab 16 Uhr sein. Ich war schon um 15 Uhr da und schaute schonmal rein. Die Rezeption war geschlossen Aber es lag ein Umschlag dort, wo mein Name draufstand und darin befand sich der Schlüssel. Na dann, alles klar. Vielleicht hätte ich noch viel früher kommen können. Ich fing direkt an meine Klamotten zu waschen damit die bis morgen trocken werden und ging mich auch selber waschen. Duschen ist immer so ein großer Luxus. Jetzt liege ich schon im Bett, knabbere Salzstangen und schreibe diesen Bericht hier. Außer faulenzen werde ich heute natürlich nichts mehr machen. Morgen geht es dann weiter 😁

    Liebe grüße, gena
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  • Tag 36 & 37

    28. juni 2022, Danmark ⋅ ⛅ 14 °C

    An Tag 36 nahm ich um 11 Uhr die Fähre von Thyborøn Richtung Agger. Die Überfahrt dauerte nur etwa 10 Minuten. Nach ca. 2 Km Fahrradweg, begann ich einem Wanderweg zu folgen. Ich weiß nicht genau wie er heißt, aber die Markierung war Grün mit einem Weißem Blatt darauf. Ich machte noch spontan ein Bogen um einen See den "Flade Sø". Dort war sowas wie ein Erdwall um den See, auf dem ich lief. Es kam eine Schranke mit einem Text auf Dänisch. Ich verstand nur das Wort "forbudt".
    Was soviel bedeutet wie "verboten". Solche Schilder hatte ich in Deutschland und in Dänemark schon ein paar und kam trotzdem immer gut durch die Wege. Irgendwann sah ich dass der Wall eine Unterbrechung hat und daneben ein großer Bagger arbeitet. Ich lief trozdem weiter. Dort angekommen stieg ich den Wall herunter und ging zum Baggerfahrer. Ich fragte ihn ob ich hier durch kann.
    Er sagte nur "Yes you can, be carefull. Dont drop in the Water". Ok, also ab durch den rutschigen Matsch und wieder den Wall hoch. An meinen Schuhen klebte ein dicker Haufen Matsch, der jedoch schon nach wenigen hundert Metern verschwunden war. Den es regnete den ganzen Tag und ich ging durch hohes Gras auf diesem Wall. Ich kam an einem Leuchtturm vorbei. Ich glaube er heißt der Lodbjerg Leuchtturm oder so. Ein Mann sah mich ankommen und ich schaute wohl ziemlich naß aus, war es aber nur von außen. Er sagte mir ich kann dort in ein kleines Haus und mir den Kamin anmachen. Ich ging dort rein und wollte nur eine kleine Pause machen und etwas essen. Dann kam der Mann wieder rein und machte den Kamin an. Wir unterhielten uns ein bisschen und er gab mir noch den Tipp, dass in 6 Km wieder ein Haus kommt, wo ich mein Wasser nachfüllen kann, um nicht ünnötig viel zu schleppen. Er arbeitete wohl da. Außerdem war dort ein Cafe, ein kleines Museum, mehrere Shelter, Toiletten, eine Wasserzapfstelle und dieses "Hønsehuset" mit dem Kamin und einer Schlafstelle darüber. Es war früher ein kleiner Schweinestall. Ich aß also etwas und dann kam eine junge Frau rein, die einen großen Rucksack trug. Ich fragte sie, ob sie Wandern geht und wohin. Sie sagte mir den Weg aber ich habe es nicht verstanden und sagte nur "ok". Sie hat 2 Tage geplant. Ich glaube es war der gleiche Weg, den ich ging, mit dem Blatt als Wegzeichen. Er führt durch den Nationalpark Thy. Ich war begeistert von den schönen Wegen. Später an diesem Haus, den ich als Tipp bekommen habe um mein Wasser nachzufüllen, traf ich die junge Frau wieder. Sie wollte dort die Nacht verbringen. Wir quatschten noch ein bisschen und ich ging weiter, denn ich wollte zum nächsten Shelter. Dort angekommen, machte ich ein kleines Feuer und meinen Schlafplatz zurecht.

    An Tag 37 gab es den ganzen Tag schönes Wetter und es ging weiter durch den Nationalpark Thy. In Vorupør war ich einkaufen und traff ein Paar aus Deutschland was mit dem Fahrrad unterwegs ist.
    Zufällig kamen sie aus der gleichen Stadt wie Holly und Saskia, die ich an Tag 34 kennen lernen durfte. Am frühen Abend traf ich nochmal das Paar, mit denen ich am Supermarkt in Vorupør geredet habe. Sie hatten wohl lange Pause gemacht. Wir kamen wieder ins Gespräch. Später ging ich noch durch Klitmøller, was wohl ein kleiner Surfer Hotspot ist. Am Strand sah ich tatsächlich zwei Surfer, die sogar ein wenig auf den Brettern standen und die Welle mitnahmen. Die allerdings heute ziemlich klein aussahen. Ich hätte nicht gedacht dass es schon zum Surfen ausreicht. Nachdem ich durch Kitmøller durch war, ging ich etwa 8 Km am Strand entlang. Dort begegnete mir kein einziger Mensch. Es lag ziemlich viel Müll herum, der an den Strand angespült wurde. Und ich hatte mit Sodbrennen zu kämpfen, der aber nach etwa 1-2 Stunden vorbei war. Vorher hatte ich mir irgendwelche Kekse mit einer Füllung reingehauen. Davon ziemlich viel. Ich denke die bekamen mir nicht so gut. Die letzten, etwa 4 Km zu meinem Shelter, wo ich gerade bin, waren sehr abwechslungsreich. Viele kleine Pfade, durch Gebüsch, über Weiden, kreuz und quer, hoch und runter. Das war ich von Dänemark garnicht gewohnt. Die letzten zwei Tage durch den Nationalpark waren echt sehr cool. Der Nationalpark deckt eine Fläche von 244 Km² ab und umfasst Küste, Dünen, Dünenheiden, Küstenschutzpflanzungen, große Seen und kleinere, marginale, landwirtschaftlich genutzte Flächen.
    Gerade habe ich noch David kennen gelernt, er kommt aus Schweden und schläft im Shelter nebenan. Heute ist sein erster Tag, er fährt eine Woche mit dem Rad durch Dänemark. Er hat mir gezeigt wo die Wasserzapfstelle ist, die ist garnicht so einfach zu finden und wir haben uns etwas unterhalten.

    Liebe grüße, Gena
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  • Tag 38 & 39

    30. juni 2022, Danmark ⋅ ☁️ 18 °C

    Morgens an Tag 38 unterhielt ich mich noch mit Jasper, der auch in einem der Shelter geschlafen hat. Er ist schon seit vier Wochen mit dem Fahrrad unterwegs. Durch Schweden und Dänemark. Jetzt ist er auf dem Weg nach Deutschland. Er meinte, er könnte sich schon kaum noch vorstellen, Zuhause anzukommen, sein Fahrrad abzustellen und nicht mehr unterwegs zu sein. Ich glaube, ich weiß was er meint. Unterwegs zu sein ist einfach eine andere Art zu Leben. Eine Simple. Man braucht so wenig. Nur was in den Rucksack passt und Nahrung/Wasser. Alles was darüber hinaus geht ist purer Luxus. Zuerst folgte ich an diesem Tag etwa 6 Km der "Hanstholm gul-rute" die mit einem Gelben Pfeil markiert war. Ein sehr schöner Weg, ca. 60-100 Meter oberhalb des Meeresspiegels. Öfters musste ich über Weideland, wo Rinder mit großen Hörnern grasten. Bei einer, standen sie direkt auf dem Weg. Da hatte ich schon ein bisschen bange, nahm einen Bogen und hielt etwa 50m Abstand. An einer anderen Stelle kam eine Gruppe von Rindern auf mich zugerannt. Aber nur kurz, sie nahmen die Kurve. Sie mussten quasi ein Stück auf mich zurennen um weiter von mir wegzurennen. Ich denke, die hatten mehr Angst vor mir, als ich vor ihnen. Habe ich eigentlich schon erzählt, dass es hier sehr viele Holunderbäume am Weg gibt, die einen sehr starken Duft verströmen. Immer wieder läuft man durch diese Duftwolken. Nach der "Hanstholm gul-rute" entschied ich mich auf dem Nordseeküstenradweg weiter zu laufen. Die Alternative wäre sonst geradeaus am Strand entlang und der Radweg führte zum Teil durch Wälder, da hatte ich Lust drauf. Als ich durch die Hjårdemal Klitplantage ging, sah ich etwa 300 Meter vor mir, einen Hirsch den Weg überqueren.
    Ich meine zumindest es war ein Hirsch, für ein Reh war es viel zu groß. Abends erreichte ich einen schönen Platz, wo ich mein Zelt aufgeschlagen habe. Dort war auch ein Shelter, der wieder ein Bunker war, wo ein ganz langer Tisch und sogar ein Kamin drin war. Aber danach war mir nicht, ich wollte lieber im Zelt schlafen.

    An Tag 39 ging ich erstmal wieder ein paar Kilometer am Strand entlang, aber nicht auf dem Sand, sondern daneben auf einem schönen graßigen Pfad. Ich kam bei Thorup Strand vorbei, sah das "Fiskehus" und musste nicht lange überlegen. Ich gönnte mir eine gute Portion Fish'n'Chips und als Nachtisch noch ein Eis. Es hat so lecker geschmeckt, ich glaube das Essen schmeckt immer besser, desto länger man unterwegs ist 😁
    Die Fischer in Thorupstrand fischen im Skagerak. Sie verwenden schonende Fangmethoden wie z.B. Snurrewaden und Stellnetze. Das Skagerak ist ein fischreiches Meeresgebiet, wo die große Meerestiefe und der wechselnde Meeresgrund den Fischen viele Lebensräume bieten. Die Fische werden am Tag des Fanges angelandet und sind deshalb frisch. Die Fischerei wird als Anteilsfischerei betrieben, wo alle einen Prozentanteil des Fangwertes bekommen. Die Küstenboote werden auf den Strand gezogen, was stabile Schiffsrümpfe erfordert. Nach Thorup Strand ging ich noch durch ein paar Wälder und machte einen kleinen Umweg nach Fjerritslev um Proviant zu kaufen. Ich hatte nähmlich nicht mehr viel Nahrung im Rucksack. Mit vollem Rucksack lief ich noch die letzten Kilometer zu meinem Zeltplatz. Heute mal kein Shelter, aber davon war ich eh schon zu verwöhnt. Im Zelt ist es auch gemütlich. Hier soll auch eine Wasserzapfstelle sein, die habe ich allerdings noch nicht gefunden. Gut das ich genug habe.

    Liebe Grüße, Gena
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  • Tag 40 & 41

    2. juli 2022, Danmark ⋅ ⛅ 15 °C

    An Tag 40 weckte mich die Sonne schon um etwa 7 Uhr morgens. Nicht weil es zu hell war, sondern weil sie mein Zelt so erhitze. Also startete der Tag schon etwas früher als gewohnt. Ich folgte fast den ganzen Tag dem "Haervejen", das ist der historische Ochsenweg, eine alte Handelsstraße.
    Ich glaube er gilt weiter im Süden als Radweg und hier wo ich bin als Wanderweg.
    Der Weg führte mich erst durch das "Nøddedalen", das Nusstal. Es macht seinem Namen alle Ehre. Dort wachsen hauptsächlich Haselsträucher, stellenweise unterbrochen von verkrüppeltem Wachholder, der davon zeugt, dass dieses Gebiet einst abgegrastes Brachland war. Im Tal herrscht großer botanischer Reichtum mit zahlreichen Moosen, Farnen und Kräutern.
    Im oberen Bereich ist Nøddedalen ein trockener
    Hang, weiter unten jedoch fließt ein kleiner Bach,
    der von den Quellen gespeist wird, die aus den
    Hängen des Tals hervorsprudeln. Obwohl der Himmel inzwischen bewölkt war, kam ich so stark ins schwitzen, wie noch nicht zuvor auf meiner Tour. Das lag wohl an den Steigungen und am dichten Pflanzenwuchs. Dort herrschte ein ganz eigenes Klima. Dann kam ein Wald, wo ich mich fühlte wie auf einem schönen Wanderweg in Deutschlands Mittelgebierge. Ein dänischer Tageswanderer sprach mich an und fragte wohin ich unterwegs bin. Er erzählte mir eine Geschichte von einer Frau, die von Schweden nach Rom gewandert ist. Es fing an stark zu regnen, es dauerte nur etwa 10 Minuten an. Dannach regntete es immer wieder mal über den Tag verteilt, aber nur noch leicht. Auch das Pilzvorkommen war in dieser Gegend höher. Ich sah einige unbestimmte Täubline, Perlpilze, Pfifferlinge, irgendwelche Risspilze und eine Stinkmorchel, die ich schon gerochen habe, bevor ich sie gesehen habe. Endlich treffe ich mal etwas, was mehr stinkt als ich 🤭 Als ich an einem Shelter vorbeikam und mein Wasser auffüllen wollte, merkte ich schnell, dass das Wasser einen komischen Geruch hatte, es roch etwas nach Gülle. Also lieber doch nicht. Das war die erste Wasserzapfstelle in Dänemark, die mir komisch erschien. Später musste ich dann auch ein paar Kilometer auf einer Straße laufen, bevor es wieder in den Wald zu meinem Shelter ging. Dort gab es auch gutes Trinkwasser. In einem der vier Shelter dort, war bereits Melanie. Sie kommt aus Deutschland und ist schon seit fünf Wochen mit dem Fahrrad Richtung Lofoten (Norwegen) unterwegs. Am Tag zuvor hatte sie eine Reifenpanne und war gerade dabei diese zu beheben. Wir unterhielten uns sehr nett an diesem Abend. Es hat mich total gefreut sie kennen zu lernen. Sie postet übrigens auch ab und zu was bei Instagram von ihrer Reise, hier der link:

    https://www.instagram.com/yellowgirlontheroad/

    Tag 41 startete damit, dass ich einen Abstecher nach Hune machte um mir bei Aldi was zu Essen zu kaufen. Dabei lief ich zufällig an der größten Sandburg der Welt vorbei. Ich folgte an diesem Tag der Wegmarkierung "Nordøstien", "Haervejen" und zum Teil auch dem Nordseeküstenradweg. Die Wege führten mich an den Strand, der anders war als die anderen, an denen ich lang gelaufen bin. Der Sand war sehr fest. Perfekt zum gehen. Sogar Autos fuhren dort, ohne eine sichtbare Staubwolke zu hinterlassen. Und auch die Fahrradfahrer fuhren dort lang. Schließlich verlief da auch der Nordseeküstenradweg. Ich sah einige Leute schwimmen und das motivierte mich auch ins Wasser zu gehen. Der Abschnitt war gut zum schwimmen geeignet, denn auch im Wasser war der Sandige Untergrund fester und es wurde nicht so viel aufgewirbelt. Auch die Strömung war nicht so stark, sodass ich weiter rein gehen konnte. Es gefiel mir so gut, dass ich lange im Wasser blieb und es sehr genossen habe. Als ich mich abtrocknete und wieder anzog kam Melanie vorbei geradelt. Wir quatschen noch kurz und dann zog sie davon. Ein wenig später kam ich an einer öffentlichen Dusche am Strand vorbei. Sehr gut, ich konnte mir den Salz vom Körper waschen. Das Baden im Meer tat heute so gut, ich fühlte mich wie neu geboren. Später kam ich noch an riesigen Dünen vorbei und lief oben an den Klippen entlang. An meinem Shelter angekommen hatte ich wieder mal Glück. Zwei der sechs Shelter waren noch frei. In einem der Shelter ist eine Familie aus Deutschland, die mit dem Bulli durch Dänemark unterwegs ist. David, Kathrin, Mark, Laura und Jana. Ich habe mich sehr nett mit ihnen unterhalten. Ein paar Jugendliche sind auch noch hier und ein Fahrradreisender, der seit ich gekommen bin im Shelter liegt und wahrscheinlich schläft. Gerade kamen noch drei Männer die den letzten freien Shelter nutzen und bauten ihre Shischa auf und legten Holz aufs Feuer um gleich ihre Schaschlikspieße zu grillen. Mir wird das Wasser im Mund zusammenlaufen, das weiß ich jetzt schon.

    Nachtrag: Ich saß noch bis etwa 1 Uhr Nachts mit David und Kathrin zusammen am Tisch, wir haben uns sehr gut unterhalten und es gab noch eine Kleinigkeit Lamm vom Spieß und Pilze von den netten Herren die hier gegrillt haben 😁
    Außerdem ist es schon kurz nach 1 Uhr Nachts und immer noch nicht richtig Dunkel.
    Und der Fahrradreisende erwies sich als eine Frau aus Frankreich. Sie ist in Hamburg gestartet und fährt jetzt wieder nach Hause Richtung Frankreich.

    Liebe Grüße, Gena
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  • Tag 42 & 43

    4. juli 2022, Norge ⋅ ⛅ 11 °C

    An Tag 42 unterhielt ich mich noch mit David, Kathrin und deren Kindern Mark, Laura und Jana. Hat mich wieder gefreut so nette Menschen zu treffen und ich finde es echt cool das sie so eine Tour machen und auch die Shelter nutzen. Und mit der Frau die letzten Abend schon im Shelter lag, habe ich auch noch kurz geredet. Sie ist in Hamburg gestartet und fährt jetzt wieder Heim nach Frankreich. Dann ging es ab nach Hirtshals. Auf dem Weg dorthin war Landschaftlich nochmal alles dabei. Direkt am Strand entlang, durch die Dünenlandschaft und den Wald. Diese Abwechslung hat mir auch sehr gut in Dänemark gefallen. Auf dem Weg nach Hirtshals kaufte ich noch eine Flasche Wein als kleines Geschenk für die Leute, die mein Paket angenommen haben. Was mir einer meiner besten Freunde geschickt hat. Der Inhalt bestand aus Trekkingstöcken, neuen Schuhen, einer Karte für Norwegen und ein Mückennetz für den Kopf.
    Ein paar neue Socken habe ich mir in Hirtshals auch noch gekauft, da meine schon durchlöchert waren. Ich ging noch etwa 7 Km weiter, ich wollte dort an einem Shelter schlafen und dann am nächsten Morgen wieder zurück nach Hirtshals laufen um die Fähre nach Kristiansand zu nehmen.
    Am Shelter angekommen war dort ganz schön was los. Alle vier Shelter waren besetzt, aber ich hatte ja mein Zelt dabei. Ich schaute mich um und ein Typ winkte mich zu ihnen. Es war Sebastian aus Ahaus, er fährt mit dem Rad bis zum Nordkap und außerdem nutzt er seine Tour auch um Spenden für Baderollstühle zu sammeln. Damit auch Rollstuhlfahrer einen unbeschwerten Badetag genießen können. Hier gehts es zu der Homepage, schaut mal rein:

    https://www.betterplace.me/ride-for-rollstuhl

    Und seine Tour kann man hier verfolgen:

    https://www.instagram.com/ride_for_rollstuhl/

    Ich kenne es auch bei uns aus der Gegend, wo z.B. Leute im Rollstuhl an Bahnhöfen mehrere Stationen weiter fahren müssen um den Zug zurück zu nehmen damit sie an ihrer Station aussteigen können. Oft ist auf einer Seite nur eine Treppe, deswegen müssen sie diesen Aufwand betreiben. Wie blöd ist das denn? Und nochmal herzlichen Dank an Sebastian dass er mich zu der Truppe zugewunken hat. Sonst hätte ich wohl irgendwo alleine mein Zelt aufgestellt. Und was für eine coole Truppe dort war. Neben Sebastian war auch Joren da. Er kommt aus Holland und ist in Portugal gestartet und durch Spanien, Frankreich, Deutschland, Dänemark geradelt und jetzt kommt er bald durch Schweden, Finnland, Norwegen bis ans oberste Ende von Norwegen an die russische Grenze. Er postet auch was bei Instagram von seiner Tour, hier könnt ihr mal reinschauen:

    https://www.instagram.com/jorenkruit/

    Außerdem waren dort noch Hardey und Andrea aus Deutschland, sie fahren auch mit dem Fahrrad zum Nordkap. Wahnsinn, die Norwegen Truppe hat sich gefunden und alle machen so eine lange Tour. Die waren alle super nett und cool drauf. Ich bekam Tee und Kaffe angeboten, Kekse und sogar das ich mit im Shelter schlafen kann. Ich habe Glück gehabt den Abend mit ihnen verbringen zu dürfen.

    Morgens an Tag 43 bin ich früher als sonst aufgestanden, da ich noch nach Hirtshals zurück laufen musste und ich wollte früh genug da sein um nicht in Eile zu geraten. Schließlich musste ich noch die Fähre buchen. Also lief ich entspannt am Strand entlang zurück nach Hirtshals und buchte die Fähre für 12 Uhr. Mittlerweile bin ich (π•👍) etwa 1150 Km gelaufen. Dänemark hat mir besser gefallen als ich es mir vorher gedacht habe. Die Leute waren alle freundlich, die meisten grüßen einen mit "Hej" und viele wünschten mir eine "god tur".
    Auf der Fähre traf ich Sebastian, Hardey und Andrea wieder und wir haben uns nochmal gut unterhalten. Sie haben mir sogar Angeboten das ich mal bei ihnen zelten kann, wenn ich in der Nähe bin. Ein Paar aus der Schweiz war auch auf der Fähre, sie waren an einem der Shelter von gestern Abend. Allerdings habe ich sie gestern nur ein paar mal vorbei laufen gesehen aber nicht mit ihnen geredet. Dafür heute auf der Fähre. Sie fahren auch mit dem Fahrrad zum Nordkap. Leider habe ich nicht nach ihren Namen gefragt. Sie waren aber total nett und gut drauf, wie die anderen auch. Die Fähre war riesig, mit so einem Schiff bin ich noch nie gefahren. Die Fahrt dauerte etwa 3 Stunden. In Kristiansand angekommen hielt ich Ausschau nach einem Elektronikgeschäft, das ich dann auch fand. Ich kaufte mir noch eine kleine Powerbank mit drei aufklappbaren Solarpanels. Damit ich etwas mehr Strom habe hier in Norwegen, weil ich nicht weiß, wir oft ich hier an einer Steckdose vorbeikomme. Ab der Hardangervidda wird es nicht mehr viele Ortschaften geben, wo ich durchlaufe. Höchstens die Dnt-Wanderhütten könnten noch eine Solarplatte auf dem Dach haben mit 12 Volt Anschluss. Ich muss aber erstmal die Tage testen ob die überhaupt was taugt. Die ersten 200-250 Km bis zur Hardangervidda werde ich etwas improvisieren müssen und jeden Tag schauen, wo ich lang gehe.
    So machte ich es auch heute. Nachdem ich aus Kristiansand raus war, lief ich ein paar Km auf einer Straße weiter, wo auch schon kein Auto mehr fuhr. Dann sah ich auf meiner Karte einen kleinen Pfad der in die Richtung führte, wo ich lang wollte und eine Schutzhütte war auch noch auf dem Weg. Also beschloss ich diesem Pfad zu folgen und als Ziel für heute Abend die Schutzhütte anzupeilen. Ich kann nur sagen "Heftig". Es waren gerade mal 5-6 Km. Für die brauchte ich gefühlt drei Stunden. Der Weg war herausfordernd. Über große Felsen, rutschige Steine, dicht bewachsene Wege mit Gräßern bis zu den Knien, Pfützen/Matsch, Farn der mir bis zum Kopf ging. Durch kleine Sumpf/Moor Gebiete, wo das Wasser aus dem Boden kommt, wenn man auftritt. Jetzt weiß ich was Sandro meinte mit "In Norwegen wirst du immer nasse Füße haben" 😁 Über und unter Baumstämme. Oft hat man den kleinen Pfad garnicht mehr gesehen und musste genau schauen wo es weiter geht. Überall kleine fließende Bäche und Seen. Viele Heidelbeeren von denen ich schon fleißig genascht habe.
    Und dass alles auf den wenigen Kilometern.
    An der Schutzhütte angekommen war ich überrascht, was für ein toller Platz mit zwei großen Sheltern, auf felsigem Boden.
    Mir hat es gefallen. Ich weiß das Norwegen eine Herausforderung wird. Genau die möchte ich auch. Man muss sehr achtsam gehen. Die Trekkingstöcke waren mir eine große Hilfe. Und zum Glück habe ich die Schuhe gewechselt. Ich wollte erst noch mit den alten etwas weiter laufen. Das wäre auch in Dänemark noch gut gegangen, aber hier brauche ich das neue Profil. Die werden bestimmt nach 500 Km schlimmer aussehen als die ersten nach 1000 Km.
    Eigentlich steht auch ein Ruhetag an, aber das war mir in Kristiansand zu teuer. Vielleicht mache ich die Tage einen, irgendwo in einer Schutzhütte oder im Zelt. Mal schauen, was Norwegen noch so für mich bereit hält.

    Ps: beim letzten Footprint habe ich ein paar Sachen vergessen, bzw. sind auch noch später passiert, den Bericht habe ich nochmal bearbeitet.

    Liebe Grüße, Gena
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  • Tag 44 & 45

    6. juli 2022, Norge ⋅ ⛅ 12 °C

    An Tag 44 bin ich Mittags an einem See vorbei gekommen, der nach einem Badesee aussah. Also bin ich erstmal ein paar Runden schwimmen gewesen. Das Wasser war viel wärmer als erwartet und schwimmen ist einfach immer so gut, man fühlt sich danach so frisch. Nachdem ich mich abtrocknet habe und den See wieder verlassen wollte, traf ich auf Nana und Jenko. Sie kommen auch aus Deutschland und sind für 3 Wochen mit ihrem Camper Van in Norwegen unterwegs.
    Was ein Glück die zu treffen. Sie haben mir ein paar Butterbrote mit Käse gemacht, Apfelstücke, eine Karotte und 1,5 Liter Wasser gegeben. Außerdem durfte ich meinen Müll bei ihnen entsorgen, darunter ein Paar meiner Socken, was mir etwas unangenehm war, weil die total am stinken waren. Die waren durch, das waren meine ersten Wandersocken die ich je gekauft habe. Durchlöchert und durchgescheuert. Wir haben uns echt nett unterhalten. Voll lieb von denen, mir so viel anzubieten. Sah ich etwa so hungrig aus? 😅 Leider habe ich garnicht daran gedacht nach einem Foto zu fragen. Aber das werde ich nicht vergessen. PS: Falls ihr das lest und Instagram oder sowas macht, schickt mir gerne den Link. Dann kann ich da mal reinschauen und den hier reinschreiben. Und nochmal vielen vielen Dank für das nette Gespräch und das Essen! An diesem Tag fand ich einen Wanderweg, der mich erstmal ein paar Tage in die richtige Richtung führen sollte. Den "Barnevandrersti". Manchmal gibt es ein Schild, aber meistens ist es nur eine blaue Farbmarkierung auf Bäumen, Latten die im Boden stecken und ganz oft auf Steinen am Wegesrand und sogar auf dem Boden. Aber an einigen Stellen fehlt die Markierung, dann gucke ich halt auf die Karte. Irgendwann stand ich vor einem Elektrozaun und überlegte was ich machen soll. Ich ging ein paar hundert Meter zurück, dort war ein Haus und es saß ein Mann draußen. Ich fragte ihn ob ich da durch kann. Er sagte "Ja aber komm dem Bullen nicht zu nahe" 😅
    Durch Sumpf musste ich auch, es sieht aus als ob man da gut lang gehen kann. Aber sobald man drauf tritt, versinkt der Fuß samt Schuh fast komplett. Und dazwischen auch noch richtige Wasserlöcher mit einer Tiefe von etwa 50cm, die man teilweise wegen dem hohen Gras nicht sieht. Ich habe immer mit meinen Trekkingstöcken den Boden abgetastet bevor ich den nächsten Schritt gemacht habe. Gut zu begehende Wege waren an diesem Tag dabei und auch Straßen, auf denen aber nicht viele Autos fuhren. Abends machte ich mich langsam auf die Suche nach einem geeigneten Zeltplatz und fand dann einen See wo ich mein Zelt aufstellte. Dort standen sogar zwei Stühle herum.

    Morgens an Tag 45 ging ich weiter und merkte nach ein paar Hundert Metern, das irgendwas nicht stimmt. Es ging nicht mehr weiter. Ich schaute auf Handy und das Gps zeigte mir an, dass ich etwa 1,5 Km vom Wanderweg "Barnevandrersti" entfernt bin. Ich musste gestern Abend schon bevor ich an meinem Zeltplatz angekommen bin falsch gelaufen sein. Also wieder zurück. Nicht schlimm, es war nicht weit und immerhin habe ich dafür einen schönen Platz zum zelten gefunden. Heute ging es viel neben der Straße entlang und auch auf dieser. Aber auch durch sumpfiges Gebiet führte mich der Weg wieder, wo ich im Matsch auf Abdrücke von Elchen stieß. Später auch welche auf sandigen Boden. Heute habe ich sehr viele Elchspuren gesehen und auch Kot von ihnen gefunden. Ich kam an einem großen Fluss vorbei, wo ich ein paar Angler fliegenfischen sah. Einer von ihnen hatte einen Atlantischen Lachs gefangen. Er erzählte mir das dieser Fisch 1 Jahr im Meer war und dann wieder hier in die Flüsse zieht. Als ich durch Konsmo lief, hielt ein Auto an und der Mann sagte irgendwas auf Norwegisch. Ich sagte ihm dass ich nichts verstehe. Also unterhielten wir uns auf Englisch weiter. Er wollte wissen wohin ich gehe und war sehr interessiert. Er geht auch viel Wandern erzählte er. Und ich fragte ihn, wie ich mich verhalten soll, wenn ich einem Elch begegne, was für Gefahren hier im Wald lauern und welches Wasser ich bedenkenlos trinken kann. Er sagte Elche sind nicht gefährlich zu dieser Jahreszeit, im Winter sind sie etwas angriffslustiger. Wenn ich einen sehe soll ich nicht auf ihn zugehen. Er sagte es gibt ein paar Wölfe aber nicht hier in der Gegend. Das gefährlichste seiner Meinung nach ist die Kreuzotter. Sie ist aber nicht tödlich giftig, nur wenn man allergisch reagiert und für Kinder und Hunde gefährlicher. Er meinte der Biss tut sehr weh, wurde aber selber noch nie gebissen. Und dass die Scheu sind. Wasser aus fließgewässern kann ich bedenkenlos trinken, wenn ich nicht gerade im Tal bin oder irgendwelche Tiere daneben grasen. Das habe ich auch schon gemacht, aus Bächen, Flüssen und einem großen See habe ich schon getrunken, aber ich filtere das Wasser um auf Nummer sicher zu gehen. Er bestätigte mir auch, dass es Abdrücke von einem Elch waren, welche ich fotografiert habe. Ich fragte ihn noch nach einem guten Spot zum Zelten für heute Abend. Er zeigte mir eine Stelle auf meiner Karte und meinte das ist ein schöner Ort. 6 Km waren es noch bis dahin. Aber erstmal ging es von Konsmo steil bergauf. So eine Steigung bin ich noch nie gewandert. Es waren garnicht so viele Höhenmeter. Etwa 160, aber auf einer Strecke von ca. 360 Metern. Sehr steil, steinig und rutschig, da es seit dem späten Nachmittag schon die ganze Zeit geregnet hat. Mir tropfte nur so der Schweis vom Gesicht. Aber das ist bestimmt noch garnichts im Gegensatz dazu, was noch kommen wird 😁
    Als ich fast an dem Spot war, den mir der Norweger als Tipp gegeben hat, hielt wieder ein Auto an und sagte was auf Norwegisch. Also wieder das gleiche Spiel wie vorhin. Er fragte wohin ich gehe, wie lange etc. Dann fragte er ob ich gerne Fisch esse. Ja sagte ich und er meinte ich könnte zu seiner Hütte gehen, mein Zelt aufschlagen und dass dort ein Netz liegt, was ich in den See schmeißen kann und am nächsten Morgen hätte ich ca. 25 Fische. Er zeigte es mir auf meiner Karte am Handy. Wow, wie nett ist dass denn? Sind die hier alle so drauf? Er heißt Maurius. Dass war nur ein paar hundert Meter von dem Spot, den mir der Mann in Konsmo empfohlen hat. Den Aufwand mit dem Netz wollte ich nicht mehr betreiben. Außerdem, was soll ich mit so vielen Fischen machen am nächsten morgen, wenn die im Netz verrecken? Ausnehmen und dann zubereiten, da hatte ich auch keine Lust drauf. Aber aus Interesse schaute ich bei seiner "Hyta" vorbei und ging dann noch ein paar hundert Meter weiter bis zu dem empfohlenen Platz, der gefiel mir besser als mein Zelt an der Hütte aufzustellen. Morgen soll den ganzen Tag die Sonne scheinen, vllt gehe ich morgens erstmal eine Runde schwimmen. Mal schauen.

    Liebe Grüße, Gena
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