Germany
Creglingen

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 1

      Erster Zwischenstopp

      June 20 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

      Nach über 300 endlosen Autobahnkilometern komme ich spät abends an meinem ersten Reiseziel an. Auf dem Camping Paradies Franken empfängt mich der Chef persönlich. Und der kommt extra nochmal von daheim, um mich einzuchecken.
      Auf der Zelt-Wiese bin ich der Einzige. Auch sonst ist nichts viel los. Der schlechte Sommer zollt wohl seinen Tribut.
      Es ist eine Freude, wie schnell mein Zelt steht. Ich habe das kleine dabei. Offiziell für zwei Personen. Die müssen sich aber schon sehr gern haben.
      Auch die Dusche ist nach so einem Tag (bis 16 Uhr arbeiten und dann noch vier Stunden Motorrad fahren) eine Wohltat.
      Ich freu mich auf meine erste Nacht im Zelt. Und morgen auf die Weiterfahrt - diesmal über kurvige Landstrassen. Bis Osterode.
      Read more

    • Day 18

      The Romantic Road Part 1

      October 20, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

      We were both awake at 7am this morning. Considering we spent the night in a car park it was very quiet and even though I’d chained all the doors for security, I did feel quite safe. My biggest concern staying in cities isn’t actually getting robbed in Wanda. It’s more having an accident or someone spraying the side of Wanda in graffiti while we’re sleeping.
      Luckily none of that happened and we got dressed, drank teas and coffees until just gone 9am and then I programmed in the saved route of the romantic road and we left.
      Our first proper stop was going to be Rothenburg Au De Tabor, or Christmas town as it’s known and we could have just driven straight there and it would have taken about an hour but I stuck to the route which took us 2 hours and we passed through little towns and a few villages none of which were very inspiring and then it started raining again.
      We’re in no hurry so we decided rather than wander around Rothenburg in the rain we’ll park outside the town today and go in tomorrow when the weather is supposed to be better and we found a beautiful park up free of charge in the village of Tauberzell.
      It’s in a lovely green space, right on the river Tabor with lots of hiking and cycling paths and as it was still only 1pm I decided to get my bike off and go for my first ride since my accident.
      I knew I had to adjust the gears which took me the best part of an hour and I’ll never get them right because the cable wasn’t replaced. I’m going to look for a proper bike shop or Decathlon service centre as we head down but I can make do with what I have.
      Just after 2pm I set off on my bike leaving Ellie watching YouTube videos in Wanda and I turned right and up a huge hill on a cycle path . My ribs did hurt but I as I went on they hurt less and for the most part I could control my breathing quite well.
      The cycle path mainly followed the river Tabor until I came to a Y junction and there were just 2 green arrows telling me both ways are a cycle path but not where to.
      I turned right and ended up having to cross a main road and then ended up in a town following the green signs until I picked up another cycle way.
      On route I found a huge caterpillar the size of my index finger crawling over the cycle path, I took a few pictures of him and then used google lens to identify him as a fox moth. He was fascinating to watch.
      A little further on I found 2 buzzards one on the floor right in front of me and another looking the part in a dead tree but as soon I got my phone out to take a photo the flew off.
      I ended up in a pretty little village where there were 3 churches and at the top of a big hill after 20km I turned around and started heading back.
      I don’t know what it is but I’m just not feeling it for Germany. It’s definitely the busiest of any European country we’ve been too, even out here in the sticks it’s crazy busy. Obviously the language barrier is a problem but Germans just don’t seem that friendly and welcoming like other countries. It feels very like England where everyone is in a rush and there’s no sense of freedom.
      I can say that for free aires and water and dump stations Germany is far better than England but in all honesty I can’t wait to leave.
      I took a slow pedal back to Wanda and ended up doing just under 40km with 300 meters of climbing. Not too bad considering my cracked ribs so I’m still hopeful I’ll be able to do at least one mountain pass in Italy.
      It was now 4pm and we sat in Wanda people watching as more motorhomes decided to join us in this great little spot. One has come in that is the size of a coach. He’d never be able to take that where we go, so bigger isn’t always better.
      At 5:30pm Ellie cooked us Chicken Schnitzel with the German potato pasta things that we like then it was time for a shower as we can get fresh water here in the morning and then we settled in for the evening.
      Read more

    • Day 732

      Kunst und Kultur des Frankenlandes

      June 9 in Germany ⋅ ☀️ 11 °C

      Der Titel ist insofern irreführend, da nur einige wenige Höhepunkte in kultureller Hinsicht überhaupt angesprochen werden. Auch stellt dieser FP ein Experiment dar und muss wohl leider größtenteils ohne Bilder auskommen. Parallel zur Radreise meiner Follower, Christine H. Und des Zornigen Grizzly inmitten einer der schönsten Flusslandschaften Deutschlands an den Ufern des Mains, werde ich hier mit Bayreuth, dem Startplatz der Tour beginnen.
      Die Wagnerstadt Bayreuth, seit dem vom Wagnerfan König Ludwig II. In Auftrag gegebenen und vom Bayerischen Staat finanzierten Bau des Opernhauses auf dem grünen Hügel blieb der Name des Komponisten mit ihr untrennbar verbunden. In der Hauptstadt, in München, wollte man Wagner nicht haben. Streitereien mit Ministern, sein Verhältnis mit Cosima von Bülow, Tochter von Franz Liszt, der späteren Herrin des Hügels und Witwe im Wahn, so der Titel einer Biographie, verhinderten den Bau am Isarhochufer. Schön, so blieb uns hier wenigstens der Aufmarsch der oberen Zehntausend einmal im Jahr zur Festspielzeit erspart, wenn hier sonst schon so einiges erduldet werden muss. Meine erste Begegnung mit der Musik Richard Wagners, vorher kannte ich lediglich einige Opernovertüren, also eher Ring ohne Worte, fand letztes Jahr beim Arbeitsheimweg statt. Der bayerische Rundfunk überträgt zumindest den Ring der Nibelungen jedes Jahr live über den ganzen Planeten bis nach Übersee. Seit der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg sind die Festspiele weltbekannt. Die fünfziger- und sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren wohl ihre beste Zeit. Jedenfalls schwärmen eingefleischte Wagnerianer von der damaligen Sängerschar und den Herren am Pult. Die Musik, naja du willst jetzt nicht böses sagen, Ist gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Der " Gesang" , wenn man es so nennen will, ist schieres Geplärre, die Akteure schreien sich regelrecht an, immerhin müssen sie das Orchester übertönen. Die Musik Richard Wagners fordert ihren Sängern schon einiges an stimmlicher Brachialgewalt ab. Eine halbe Stunde, wie gesagt bei der Fahrt nach Hause, war die größtmögliche, längstmögliche Dosis. Der Ring läuft an vier Tagen, jeweils vier Stunden. Das Bayreuther Opernhaus, es gibt noch ein zweites aus der Barockzeit, das markgräfliche Opernhaus, ist eng, die Luft schlecht, dazu sommerliche Temperaturen, eine unzureichende Belüftung und die Besucher meist weit jenseits der Menopause, da kommt Freude auf. Zumindest bei den Rettungswagenteams. Bayreuth hat mehr zu bieten, als Schweiss, Blut und Tränen. Es gibt ein Schloss und einen dazugehörigen Garten, ausserdem kommt mein derzeitiges Lieblingsbier daher. .....Bewegen wir uns mainabwärts und machen Halt in Schweinfurt. Ein Blick ins Internet fördert die Erkenntnis zu Tage, dass die Industriestadt mehr zu bieten hat. Es gibt einige Museen, meist Kunst. Die Sammler waren wohl die Erben und Mitglieder der Kugellagerdynastien. Gunter Sachs, auch ein bekannter Jet-Setter hat wohl gern fotografiert. Über der Villa von Brigitte Bardot liess er aus einem Hubschrauber 5000 rote Rosen regnen und wurde geheiratet. ...Ein Sprung ins Maindreieck, wo der Wein als Tischgetränk langsam das Bier ablöst, folgt. In der Kirche Maria im Weingarten hoch über Volkach findet man selbstverständlich eine Madonnendarstellung. Nicht irgendeine, nein, von Tilman Riemenschneider muss sie sein. Über ihn wird später noch zu berichten sein. Ab den frühen sechziger Jahren, als es Anfing, dass Kirchendiebstähle unter den Langfingern sich grösserer Beliebtheit erfreuten, wurde die Madonna im Rosenkranz, so heißt das Kunstwerk, das Opfer einer Entführung. Henri Nannen, der Macher des "Stern" zahlte das Lösegeld. Die Diebe wanderten Jahre später in den Knast. .....Würzburg: die mainfränkische Metropole macht ihren Namen alle Ehre. Die Feste Marienberg liegt hoch und beherrschend über der Stadt, das gemeine Volk in den Bauernkriegen erlitt hohe Verluste bei der Belagerung, ohne die ""Würzburg" erobert zu haben. Das schafften erst die Schweden 1631, von denen weiter im Text noch die Rede sein wird. Teile der Festung, wie das Schönborntor, das 1866 in den Kampfhandlungen des Deutschen Bruderkrieges beschossen, ein Raub der Flammen wurde und wie die übrigen Gebäude in den Jahren 1937 bis 1939 renoviert, um 6 Jahre später beim Bombenangriff vom 16. März 1945, wie auch die Stadt, gänzlich unterzugehen. Die Festung Marienberg, einst Heimat der Fürstbischhöfe, heute Standort des "Museums für Franken", früher "Mainfränkisches Museum", ist Hort einer Vielzahl von Kunstschätzen mit fränkischen Verbindungen. Einer aus dieser langen Reihe des klerikalen Adels, ein Schönborn😄, beauftragte den Architekten Balthasar Neumann für den Bau seiner Stadtresidenz, dessen Ausmalung der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo übernahm, wie auch des Sommersitzes in Veitshöchheim mit seinem ansprechenden Barockgarten. Neumann drückte Main- und Tauberfranken architektonisch seinen Stempel auf. Die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein, der mehrmaligen Erscheinung eines Kindes mit einem brennenden Kreuz wird hier gedacht, ist einer der Höhepunkte des Kirchenbaues in Deutschland....Vom Main geht es jetzt Tauberaufwärts. Wertheim, hier fließt oder entwässert, was ein Ausdruck, die Tauber in den Main. Auch hier dominiert eine Burg oder das was von ihr übrigblieb, den Anblick der Stadt. Die im Dreissigjährigen Krieg infolge einer Pulverexplosion und später durch die Kanonade der Kaiserlichen Armee zerstörte Feste wurde bis in die 1830er Jahre als Steinbruch genutzt. Recht idyllisch, eingebettet in die Landschaft, ein wenig versteckt, liegt die nächste Station an der gemächlich dahinfliessenden Tauber. Das Kloster Bronnbach. Sehenswert und das Eintrittsgeld lohnt allemal. Vielleicht erwischt man eine Führung. Die Besichtigung mit einer Führung, nur mit dieser ist ein Besuch des Renaissanceschlosses Weikersheim überhaupt möglich, rate ich hier dringend an. :) Allein der interessant ausgemalte Schlosssaal mit seinem Elefanten ist überwältigend. Der herrliche Barockgarten mit Orangerie ist ebenfalls einen Besuch wert. Eine der Perlen im Hohenloher Land. Hoppla, jetzt haben wir einige Orte übersprungen wie Tauberbischofsheim oder die Kurstadt Bad Mergentheim mit dem Deutschordensschloss. Bei Elpersheim, Igersheim und Markelsheim gibt es die steilsten Weinberge die ich kenne. Von Weikersheim bis Creglingen wird der Taubertalradweg in einigen Abschnitte auf der ehemaligen 1907 eingeweihten und Anfang der Neunziger Jahre gänzlich stillgelegten Gaubahn, liebevoll verklärend auch Gaubähnle genannten Bahnstrecke geführt. Kurz nach Weikersheim, in der Nähe der Ortschaft Schäftersheim, folgt die Grenze zwischen Württemberg und Bayern, heute noch gut erkennbar an einem gemauerten Doppeltor, durch das die Landstrasse Richtung Tauberrettersheim geführt wird. Der erste Blick hier fällt auf eine alte steinerne Brücke mit fünf Pfeilern von 1732, die die hölzerne Vorgängerin, hinweggeschwemmt bei einem Tauberhochwasser, ersetzte. Ein weiterer Profanbau Balthasar Neumanns. Der Gasthof Hotel Krone beheimatet einen schattigen Biergarten und der Wirt macht ab und an selbst Musik. Der Einheimische sagt Tauberretterschi zu Tauberrettersheim. Überhaupt die Sprache, die Dialekte sind hier sehr vielfältig und wechseln schon nach wenigen Kilometern. In der nächsten Ortschaft, der ersten Europastadt,
      in Röttingen habe ich die ersten fünf Jahre meines Lebens verbracht. Meine Mutter bescheinigte mir wohl, dass ich damals multilingual war, so heißt es heutzutage. Neben Hochdeutsch, Bayrisch und Fränkisch, hätte ich sogar Schwäbisch im Repertoire gehabt. Kinder nehmen das auf und lernen unbewusst durch zuhören? Unvergessen mein Auftritt als Vierjähriger eines Nachmittags in der Weinstube Raub, scherzhaft auch die Raubsritters genannt, vor anwesenden Senioren. Im Bayrischen Slang trug ich den Münchner im Himmel frei vor und es wurde honoriert. Das erste selbstverdiente Geld. Schönste Tage der Kindheit, wohin seit ihr entschwunden? Erinnerungen werden wachgeküsst, wie diese oder diese: Den Liter Milch gab's nicht im Supermarkt, sondern in der Molkerei, Ausgerüstet mit einer Blechkanne wollte sie jeden Abend abgeholt werden. Unsere Nachbarn, die Orthofers, mit Herrn Orthofer bestritt ich meine ersten Schachpartien, seine Frau gewährte mir Exil und verwöhnte mich, wenn ein Stockwerk drunter die Hölle los war. Einmal habe ich unter dem Waschen die Tür der Waschmaschine geöffnet, damals ging das noch und das Lego schwamm Zentimeter hoch in der geräumigen Wohnküche. Oder die Witwe Goldmann und das Ehepaar Schweidler, Hr. Schweidler war Streckengeher bei der Bahn und ein Veteran des ersten Weltkriegs. Oder eine Freundin meiner Mutter, die Linde genannt wurde und nur eine Hausnummer weiter wohnte, die in ihrem Käfer meine Mutter die schwer in den Wehen lag, kann man das so schreiben?, ins Krankenhaus brachte. Linde, ein Bein als Kind im Krieg verloren, mit Holzprothese auf einen Stock angewiesen, dann beim Einsturz der Burg Brattenstein 1971, beim Bau einer Garage, eine der überlebenden Näherinnen der Schneiderwerkstatt im Untergeschoss. Ein im US Army Stützpunkt Giebelstadt ansässiger Spezialist für Tunnelbau rettete damals durch seine Erfahrung mehrere Menschenleben. Vier junge Frauen aber wurden gänzlich verschüttet und verloren ihr Leben. Eine, wenn auch schwarzhumorige Geschichte: Die aufgebrachten Rettungssanitäter nach der Bergung entsetzt über das nach hinten verdrehte Bein, als Antwort von Linde eben die Klarstellung der Situation bekamen und daraufhin ihre Arbeit fortsetzten: ,,Beruhige Sie sich, des is nur a Holzbee!" In ihrem Haus lebte noch einer der wenigen Hundertjährigen, für mich der einzige, den ich je wissend zu Gesicht bekam. Überhaupt in dieser Zeit, damals hieß es: die Kriegsversehrten. An den einarmigen Postboten, der die schwere, schwarze Ledertasche mit den Briefen und Zeitungen, mein Opa war Abonnent der Main-Post, schulterte und alles zu Fuss lief, sowie einige andere Arm- oder Beinamputierte, damals für mich als Kind unerklärlich. Die Geschichte einer älteren Frau, die einen leeren Kinderwagen durch das Städtchen schob und mit dem imaginären Kind sprach. Ihr erwachsener Sohn war gefallen und sie hat das nie verkraftet. Das kenne ich aber nur vom Hörensagen, es war vor meiner Zeit. Die Eltern von Freundinnen meiner Mutter, die Jankers, bei denen wir meist nach dem Tod meines Opas wohnten und mit Ihnen Ausflüge zu Fuss oder mit dem Auto unternahmen, früher VW Käfer und VW 1600 Kombi, später BMW. Alles Vergangen. Die Freunde Ralf und Limmy, der richtige Name fällt mir nicht mehr ein. Doch der Klaus, Klaus wars, der hatte doch voreinigen Jahren einen schweren Motorradunfall, der aber zum Glück recht glimpflich für ihn ausging, als ihm ein Reh 10 Meter vom Röttinger Ortseingang vor die Maschine lief. Dann Rainer, der Bruder von Ralf, die Mutter und Großmutter der Beiden, die süsse böhmische Mehlspeisen auf den Tisch zauberte. Die letzte einigermaßen lebendige Erinnerung kommt mir in den Sinn. Ein Besuch des Käppele hoch über Röttingen mit meinen beiden Damen
      und einer Schulfreundin meiner Mutter, die Streckers Irmgard. Ein letztes Wiedersehen der beiden alten Damen. Irmgard wurde im Krankenhaus in Würzburg Corona zum Verhängnis. Dazu kommen mir immer die beeindruckenden Worte Hermann Hesses in den Sinn: "Die, die damals jung waren, sind heute alt. Die, die damals alt waren, sind heute tot." ....Oh, entfernt Euch ihr trüben Gedanken....Röttingen hat einiges zu bieten: Die Burg Brattenstein mit Ihren Theaterfestspielen, das schöne Rathaus aus der Barockzeit und das vom Würzburger Erzbischof Julius Echter in Auftrag gegebene Spital aus der Zeit der Renaissance mit angeschlossener Kapelle, ein früheres Alten und Siechenheim, in dem zuletzt bis Anfang der 1970er Jahre ärmere Senioren, meist ehemalige Knechte und Mägde, in 5- und 6 Bett-Zimmern untergebracht waren. Das mittelalterlich geprägte Stadtbild mit dem "Hohen Bau", einer Deutschordensburg die damals auf einer Insel inmitten der nahen Tauber lag, bezaubert auch heutzutage die Besucher. Ein Sonnenuhrenweg, der am schönsten an der Tauberseite ist, inmitten von Gärten mit Blick auf die Türme der Stadtmauer. Kulinarisch verwöhnen lässt man sich in der Weinstube Wiehl mit einem bezaubernden Garten oder der Heckenwirtschaft Fries. Keine Frage, dass auch ein exzellenter Tropfen zum Mahl gereicht wird. Die Weinlagen hier: Röttinger Feuerstein und Tauberrettersheimer Königin. Die Biertrinker erwartet süffiges Ochsenfurter Kauzenbräu oder Herbsthäuser Bier, steht dem ersteren kaum nach. Ein Übernachtungstipp wäre das Gästehaus Carl am Anfang der Strüther Strasse. Familär und preiswert. Frau Carl ist wirklich eine Perle. Viele Bio-Radfahrer, diesen Ausdruck habe ich heute zum ersten Mal gehört, der Zornige Grizzly würde sie als ehrliche Radler bezeichnen, nutzen das günstige Übernachtungangebot. Die E-Radler aller Altersklassen, grösstenteils Teilnehmer von geführten Touren, das Gepäck wird vorgefahren, frequentieren die Gastronomie am Marktplatz. Übernachtet wird aber meist nicht. Bieberehren, auch hier wieder Biebaahra ausgesprochen, die nächste Station, weiss momentan gar nicht, was hier...? Ach, der Ortskern ists und die wiedermal idyllisch, ich weiss ich wiederhole mich, gelegene Brücke über die Tauber, diesmal die am Radweg. Das Tal wird jetzt enger und es gibt besonders zwischen Greglingen und Rothenburg einige liebliche :) (Aus)blicke. Hier erblickte ich das Licht der Welt im heißen Juli 67. Man kann die Qual meiner Mutter bei diesen Temperaturen nur erahnen, während der werdende Vater und der werdende Grossvater in der mittlerweile leider geschlossenen Gaststätte Schramm in Röttingen, den Berg weiter hoch, auf den erlösenden Anruf warteten. Mein Opa liess es sich nicht nehmen, jeden der anwesenden Zecher, auf die geglückte Geburt hin, einen auszugeben. Einen Abstecher von 1000 Metern weg vom Taubertalradweg, der es aber wert ist, sei jedem ans Herz gelegt, auch wenn er für gotische Schnitzkunst nicht viel übrig hat. Die Herrgottskirche bei Creglingen, eine Wallfahrtskirche, hier fand ein Bauer eine Hostie in der Erde, mit "dem" Riemenschneideraltar. Sein Meisterwerk, 9 Meter vom Boden bis zur Decke, die Höhe des so bezeichneten Marienaltars, alles geschnitzt. Auf der leider vergeblichen Suche nach einer mindesten halbstündigen Doku auf den bekannten Kanälen über den ausführenden Künstler, doch noch beeindruckende schwarz-weiss Bilder des Kunstwerkes auf SWR Retro gefunden. Die sind unten bereits verlinkt. Einige Eckdaten der Vita einer der bedeutensten Künstler der Deutschen Gotik werden in den beiden Kurzreportagen bereits angesprochen. Der aus Thüringen stammende Riemenschneider heiratete nach seiner Wanderschaft zur Vervollkommnung seiner Kunst, die ihn bis in die damals spanischen Niederlande führte, die Witwe eines Goldschmiedes in Würzburg. Die erste von weiteren drei Ehen, die ihm das Meisterrecht in der Stadt am Main sicherte. Die Voraussetzung für ein eigenes Geschäft, das Einstellen von Mitarbeitern wie Gesellen und Lehrlingen und die Grundlage für seinen späteren Erfolg. Sein Hauptauftraggeber, die Kirche. Berühmt für seine Altarretabeln und Heiligenbildnisse gilt er der Nachwelt neben Veit Stoss als der wichtigste deutsche Holzbildhauer. Hier im Taubertal, wie auch im Ochsenfurter Gau ist der Meister aus Würzburg gut vertreten. Auch im Museum für Franken, früher Mainfränkisches Museum sind seine Werke zahlreich. Am nächsten kommt man seinen beeindruckenden Schöpfungen aber in München im Bayerischen Nationalmuseum wie die Bilder oben beweisen. Weiter an der Tauber folgen noch der Heilig-Blut-Altar in der schönen Rothenburger Stadtkirche St. Jakob, sowie kurz unterhalb der alten Reichstadt das beschauliche Städtchen Detwang im Taubergrund, in dessen Kiche St. Peter und Paul sich der kleinere Heilig-Kreuz-Altar befindet. Dieses 800 Jahre altes Gotteshaus in der herrlichen Umgebung ist direkt am Radweg und als Radwegkirche ausgeschrieben. Weiter entlang der schmalen, mittlerweile zeitweise für den KFZ-Verkehr gesperrten Strasse folgt
      das zur Besichtigung freigegebene Topplerschlösschen, ein ehemaliges Liebesnest eines Rothenburger Ratsherren. Man munkelt von einem Geheimgang der Stadt und Liebesnest verband. Bald darauf erblickt der Pedalritter die wiederaufgebaute, da am Ende des letzten Krieges gesprengte Tauberbrücke aus dem Mittelalter, bevor sich der Weg in Serpentinen an das Stadttor hochschleicht. Rothenburg ist bekannt für seinen Meistertrunk, eine Geschichte aus dem Dreissigjährigen Krieg, heutzutage ein Touristenspektakel. Der Oberbefehlshaber der katholischen Liga, General Tilly, bot bei einem Saufgelage im Rahmen der Siegesfeiern, den protestantischen Stadträten an, Rothenburg von Plündereien und Brandschatzung zu verschonen, wenn einer der Honorationen der Stadt einen Humpen Wein ohne dabei abzusetzen, trinken würde. Der damalige Altbürgermeister Georg Nusch leerte den 3 1/4 Liter fassenden Weinkrug in einem Zug und bewahrte das mit den Schweden verbündete Rothenburg vor dem Schicksal Magdeburgs.......Das Ende der Tour oder der Anfang einer neuen, wer weiß?......Vielleicht kann ich den Footprint Abends mit schönen Fotos von Euch füllen und hoffen, dass der ein- oder andere Tipp von mir beherzigt wird. ( Herrgottskirche Creglingen, Marienaltar unbedingt !!! )....Der geneigte Leser möge mir verzeihen und meine Erlebnisse und Erinnerungen als das nehmen was sie sind. Bilderklärungen: Die ersten 7 Fotos Tilman Riemenschneider und Werkstatt. Nr. 8 ist das Werk eines Augsburger Meisters ungefähr aus der gleichen Epoche.
      Read more

    • Day 406

      Röttingen ob der Tauber

      July 19, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

      Nachdem es gestern lang und anstrengend war, heute ein Ruhetag und Sightseeing in Röttingen. Auch am dritten Tag unserer Kurzreise wieder heißes Sommerwetter, jedenfalls bis 7 Uhr Abends. Dann ein Gewitter und ein 20 minütiger Wolkenbruch. Darauf hat hier alles gewartet. Seit Wochen kein ausreichender Regenguss. Aber musste das genau dann beim Biergartenbesuch in Tauberrettersheim sein?Read more

    You might also know this place by the following names:

    Creglingen

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android