Roadtrip Marokko 2024

Februar - April 2024
Ich bereise mit Andreas, seinem 2x4 Kastenwagen und meinem 4x4 Hymer ML-T 580 Marokko Weiterlesen
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  • Tag 22

    Einmal zum Mond, zur Oase und zurück

    9. März in Marokko ⋅ ⛅ 10 °C

    Ich habe 3 Probleme: Problem Nr. 1: wohin mit den zahllosen Videos und Fotos?
    Problem Nr. 2: Wann soll ich das alles verarbeiten?
    Problem Nr. 3: irgendwann fahre ich meine Kiste kaputt, weil ich ständig irgendwohin schauen muss, aber nur nicht auf die Straße.
    Also: noch so ein Tag, der eigentlich für einen ganzen Urlaub reicht. Wir fahren durch den südlichen Antiatlas, quer durch einsame Steinwüsten. Die Wetteraussichten für die Berge sind nicht so toll, es rauscht ein Tief aus Spanien an. Also Richtung Süden. Die Landschaft gleicht Mondlandschaften. Irgendwann verengt sich das Tal zu einer engen Schlucht und plötzlich: wieder wie aus einer Fata Morgana sind wir mitten in einer wunderbaren Oasenlandschaft, eingerahmt von Palmenhainen und rotbraunen, bizarren Felslandschaften. Nicht von dieser Welt.
    Wir landen irgendwann auf der R107. Die Straße kann ich Euch nur empfehlen. Eng, abenteuerlich, wunderschön. Weitere Canyons und Oasen folgen. Der Grand Canyon in den USA kann kaum atemberaubender sein. Später folgen breite, ausgetrocknete Flusstäler, erste Dromedare tauchen auf, wir nähern uns wieder der Wüste. Noch einmal komplett andere Landschaften. Gefühlt habe wir heute gleich mehrere Klimazonen und mehrere Welten durchquert. Wie kann man soviele Eindrücke in so kurzer Zeit verarbeiten?
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  • Tag 23

    Das alte Dorf

    10. März in Marokko ⋅ 🌬 15 °C

    Heute ist eigentlich Ruhetag. Also Bilder und Videos sichern, Video schneiden und hochladen, ein anderes Video veröffentlichen und solche Sachen halt.
    Aber ganz ohne Programm geht es auch nicht. Wir haben uns um 16 Uhr mit Abdellah verabredet. Abdellah ist ein örtlicher Touristen Guide, der uns das alte Dorf Icht zeigt und uns einen Einblick in die Lebensweise der hiesigen Berber gibt. Er führt uns im alten Ort durch dunkle Gänge, in eine ehemalige sehr einfache Moschee und alte Wohnhäuser aus Lehm und Palmenblättern gebaut. Zum Schluß führt er uns in sein Haus und schenkt uns Tee aus. Wir diskutieren noch ein wenig über die Probleme Marokkos und er erzählt uns einige Dinge über die Probleme hier über die Runden zu kommen. Ein einfaches Leben ist das hier wahrlich nicht, aber das ist für uns natürlich nicht überraschend. Es ist aber schon etwas anderes die Sichtweise von Abdellah und seine persönliche Betroffenheit mit den sehr schwierigen Lebensumständen direkt zu erfahren.
    Wer Marokko nur in bunten Farben malt, blendet die rauhe Wirklichkeit aus.
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  • Tag 24

    Die Schlucht von Amtoudi

    11. März in Marokko ⋅ ☀️ 24 °C

    Weiter geht es vom Camp in Icht. Zunächst fahren wir in einen benachbarten Ort um aufzufangen und ein wenig Obst und Gemüse einzukaufen. Hier hat außer dem örtlichen Militär offenbar kaum jemand etwas sinnvolles zu tun. Der örtliche Jugendclub ist Mittags rammelvoll. Draußen wird Kicker gespielt, gute Gelegenheit mir ein wenig Respekt zu verschaffen und der Jugend ihre Grenzen aufzuzeigen 😉.
    Weiter geht es durch die kargen Steinwüsten. Unser heutiges Ziel ist Amtoudi. Das ist wieder einer der wenig bekannten Schluchten, die kaum in irgendeinem Reiseführer zu finden sind und deswegen umso reizvoller sind. Wir parken quasi im Flussbett, wo wir heute auch übernachten werden. Hier ist seit vielen Jahren kein Regen mehr gefallen, sodass das Wagnis sehr überschaubar ist.
    Die Wanderung führt uns entlang uralter Bewässerungssysteme durch einen genauso alten Ort entlang schattiger Palmenhaine.
    Die Schlucht ist gewaltig. Uns erwartet irgendwann dann tatsächlich Wasser. Das Wasser aus den Bergen sammelt sich in schmalen Becken. Hier kann man tatsächlich zwischen den auch erstaunlicherweise vorhandenen Fischen in relativ warmen Flußwasser schwimmen. Toll.
    Heute beginnt der Ramadan, der örtliche Muhezzin läßt am Abend daran keinen Zweifel aufkommen.
    Hoffen wir dann mal auf eine ansonsten ruhige Nacht...
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  • Tag 24

    Das nächste Video ist online

    11. März in Marokko ⋅ ☁️ 23 °C

    Diesmal geht es in die Schlucht von Amtoudi

    https://youtu.be/60egIcM-MYo

    Nur bei GI WomoNews
    Nur auf Youtube

  • Tag 25

    31 Grad, unendliche Weiten

    12. März in Marokko ⋅ 🌙 25 °C

    Heute habe ich mal versucht ein wenig Pädagogik bei den Kindern von Amtoudi anzuwenden. Nachdem ich erst 5, dann weiter 10 Kinder mit mitgebrachter Marmelade versorgt habe, versuche ich den Jungs klar zu machen, dass es echt sch.... ist Steine auf Fahrzeuge zu werfen. Das ist uns leider gestern im Nachbardorf passiert. Die Jugendlichen haben nichts zu tun und versuchten uns zum Anhalten zu zwingen. Da sind wir nicht drauf eingegangen. Folge war ein Steinwurf, der mein Heck getroffen hat mit der Folge einer Beule. Na ja, das Heck muss eh ausgetauscht werden. Trotzdem blöd.
    Wir sind jedenfalls von Amtoudi aus dann weiter gefahren. Im Prinzip meist auf der N12 parallel der algerischen Grenze. Der Wind hat gedreht, kommt aus Süd und bringt ordentlich Sahara Sand mit, sodass die Sicht meist schlecht ist. Dafür wird es bis zu 31 Grad warm. Zwischendurch kreuzt eine Herde Dromedare die Straße. Die haben reichlich Nachwuchs, so süß. Wir steuern heute das Camp Rimal Tata Camp an. Ein sehr nettes Camp, wo wir uns direkt wohl fühlen und den Abend mit einer Tajine abschließen.
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  • Tag 26

    Das Krankenhaus von Tata

    13. März in Marokko ⋅ ☁️ 21 °C

    wollte ich eigentlich nicht von innen sehen, mußte dann aber doch sein. Der Reihe nach: gestern Abend haben wir uns im Rimal Tata Camp mit einer Tajine verwöhnen lassen. Das Camp wird von einer außergewöhnlichen jungen Frau geleitet, die das hier quasi als Startup ins Leben gerufen hat. Wir können Euch das unbedingt empfehlen. Am Morgen passiert dann ein blödes Malheur. Ich versuche mit einem Q-Tip meine Ohren zu reinigen. Dabei lößt sich ein Wattebausch und ist tief im Gehörgang verschwunden. Echt unangenehm. Alle Versuche scheitern, das heraus zu holen. In Tata gibt es einen Krankenhaus. Also ist es wohl besser das aufzusuchen. Eine weitere Premiere auf dieser Reise. Mein erstes Krankenhaus in Afrika. Hätte ich gerne drauf verzichtet. Tatsächlich werde ich in so etwas ähnliches wie ein Behandlungszimmer geführt, alle sind sehr zuvorkommend und nett. Der junge Arzt kann englisch, daß vereinfacht die Sache. Ich klammer mal die überschaubaren hygienischen Umstände aus, nur das Ergebnis zählt. Der Arzt schafft es mit etwas Mühe den Störenfried zu entfernen. Geld will er für die Behandlung nicht haben, da bleibt mir nur mich herzlich zu bedanken.
    Wir verbringen noch etwas Zeit in Tata, aber so doll ist das hier nicht.
    Also geht es wieder auf die Piste. Es geht wieder rein in den Antiatlas. Und schlagartig sind wir wieder in absurd schönen Landschaften, die oft Mondlandschaften ähneln. Das Ziel ist das alte Bergberdorf Ait Kine.
    Leider ist der örtliche Burgwächter des historischen Agadirs nicht gewillt, seinen Nachmittagsschlaf zu unterbrechen. Weiter geht es zur nächsten Oase und damit zur zweiten offroad Tour dieser Reise. Die Piste schraubt sich immer höher ins Gebirge. Wir werden mit fantastischen Landschaften belohnt.
    Irgendwann ist dann in einem einsamen Tal Schluss. Zeit das Nachtlager aufzuschlagen. Wir bekommen aber schon sehr bald Besuch eines Einwohners aus einem Nachbardorf. Wir kommen schnell mit Ismael ins Gespräch. Er ist ein sehr interessanter Mann. Offenbar ist er Wünschelrutengänger, denn er kann offenbar Wasseradern aufspüren und so arbeitet er auch für ein Firma, die Wasserquellen bohrt. Er zeigt ein paar spannende Videoschnipsel seiner Arbeit. Ein netter Kerl, mit dem ich dann auch schnell über Instagram connectet bin. Solche Begegnungen kannst du nicht planen. Dann wird noch ein Salat zubereitet und eine Suppe gekocht, dann endet wieder ein mehr als ereignisreicher Tag...
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  • Tag 27

    Das Grinsen im Gesicht

    14. März in Marokko ⋅ ☀️ 19 °C

    soll heute eigentlich fast nicht mehr vergehen. Und das ist bei mir immer der Fall, wenn ich happy bin. Das liegt an der heutigen Tour, die uns über 180 km quer durch den Anti-Atlas führt. Das wird wieder eine abenteuerliche Tour über Stock und Stein. Zunächst landen wir wieder irgendwo an einem Ort wo gerade Markttag ist. Und das ist immer ein Erlebnis. Wir sind hier definitiv die Exoten und werden von allen Seiten nett begrüßt und angesprochen. Gelegenheit Obst und Gemüse einzukaufen. Überhaupt ist heute Tag der Nettigkeiten. Wir werden oft sehr freundlich gegrüßt, sodass meine mitgebrachten Süßigkeiten rasant schwinden. Später werde ich bei Viehhirten im Gebirge auch ein bißchen Kleidung los, was dankbar angenommen wird. Und das ist nicht irgendwelche Schrottware, sondern gute Kleidung, die ich einfach im Überfluss hatte. Es geht immer höher hinaus und irgendwann wechseln wir wieder auf eine Piste. Das nächste Offroad Abenteuer startet. Wir erreichen den höchsten Punkt bei über 2500 Meter bei schönstem Wetter. Die Piste wird immer rauer. Felsbrocken blockieren die schmalen Wege, aber es geht dann doch immer wieder gut. Wir werden wieder belohnt mit Landschaften, die eigentlich nicht von dieser Welt sein können. Nur eines wird schwierig: hier einen passenden Übernachtungsplatz zu finden. Am Schluss ist dann die Sonne bereits untergegangen, als wir einen Platz in der steinigen Einsamkeit finden. Mehr als ein Abschlussbier geht nicht mehr. Wir sind für heute fertig. Was für ein Tag...Weiterlesen

  • Tag 28

    Die Wüste ruft

    15. März in Marokko ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach fantastischen Tagen im Anti-Atlas geht es wieder südwärts in Richtung Wüste. Heutiges Ziel ist Foum Zguid, wo wir das gemütliche Camp Palmeria Rachid ansteuern. Zuvor machen wir aber einen unerwartet längeren Halt in Taznakht. Hier gibt es zahlreiche Teppichhändler. Der Teppichhändler unserer Wahl kredenzt uns dann auch trotz Ramadan leckeren Tee. Das lohnt sich am Ende für beide Seiten.
    Am Ende fahren wir wieder durch fantastische Landschaften, die wir mittlerweile wie selbstverständlich hinnehmen. Auf dem Camp werden wir auf jeden Fall einen Tag ausruhen. Das ist jetzt dringend notwendig.
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  • Tag 29

    Die Welt ist klein

    16. März in Marokko ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute ist relaxen angesagt. Schäden am Fahrzeug begutachten, sauber machen , rasieren, Haare schneiden und klar: abhängen in der Hängematte.
    Wir sind mal unter das Fahrzeug gekrochen und tatsächlich einen zusätzlichen Schaden festgestellt. Ich bin irgendwann unterwegs etwas unsanft mit dem Heck aufgesetzt. Dabei hat sich einer der Stahlträger des Abwassertank verschoben. Nicht tragisch, aber unschön. Die Kiste muss unbedingt hinter höher gelegt werden.
    Dann gab es noch eine nette Überraschung. Auf unserem Platz steht Kai mit ein paar Freunden. Kai betreibt den Youtube Kanal TravelCampingLiving. Er ist schon mit verantwortlich, dass wir diese Reise so machen, denn er hat uns schon stark inspiriert. Natürlich lassen wir die Gelegenheit nicht verstreichen und kommen mit ihm auch ins Gespräch. Ansonsten: 32 Grad, windstill, Bier für 35 Dh.
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