Niederlande 2023

March - April 2023
Zur holländischen Tulpenblühte vom 31. März bis 14. April 2023. Read more
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  • Day 1

    Großbottwar | Wohnmobilstellplatz

    March 31, 2023 in Germany ⋅ 🌧 10 °C

    Diese Reise hatte einen 11-jährigen Vorlauf. 11 Jahre? Ja, genauer gesagt seit dem 16. Mai 2012. An diesem Tag startete unser Abenteuer durch die chinesischen Provinzen Sichuan und Junan. Unsere Flugverbindung nach Chengdu sah einen „Stop over“ (dt.: Zwischenlandung) am Amsterdamer Flughafen Schiphol vor. Am drittgrößten Flughafen Europas war viel Betrieb, weshalb wir beim Landeanflug etliche Warteschleifen drehen mussten. So hatten wir ausgiebig Gelegenheit, die Niederlande aus der Vogelperspektive zu betrachten.
    Was wir sahen, gefiel uns sehr. Wir nahmen uns noch im Flieger vor, unser Nachbarland einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Da aber Fernreisen auf uns einen größeren Reiz ausübten, dauerte es bis August 2017, bis wir der Hauptstadt Amsterdam einen Besuch abstatteten. Amsterdam war toll, doch uns fehlten die grünen Landstriche entlang der Kanäle, die uns im Flugzeug ins Auge stachen.
    Aber wie erkundet man nun authentisch die Niederlande? Dafür gibt es zwei Favoriten: entweder mit einem Hausboot auf den zahlreichen Wasserstraßen oder mit einem Camper. Somit war es obligatorisch, dass unser erste große Roadtrip mit dem eigenen Wohnmobil in die Niederlande führen würde. Und dies natürlich zur spektakulärsten Reisezeit, die man mit diesem Land in Verbindung bringt: zur Tulpenblüte.

    Die Beladung des Fahrzeugs dauerte länger als angenommen. Der Vorgang muss sich noch einspielen. Wir fuhren daher erst um 16.30 Uhr von zu Hause ab. Bei Dämmerung suchten wir einen geeigneten Stellplatz für die Nacht. Mehr durch Zufall gelangten wir daher in die bis dato uns unbekannte Stadt Großbottwar. Der dortige Wohnmobilstellplatz ist ideal für die Durchreise, nur wenige Kilometer von der BAB 81 entfernt.
    Die Parkgebühr in Höhe von 5 € wirft man in einen extra dafür aufgestellten Briefkasten. Simpel und analog. Die Münzen entnahmen wir der Spardose, die wir für Barzahlungen eingerichtet haben. Geldwechsel ist in diesen Fällen in der Regel nicht möglich. Neu war jedoch, dass wir das Geld, anstatt damit einen Automaten zu füttern, in ein mit dem Kfz-Kennzeichen beschriftetes Kuvert hinterlegen mussten. Dass bei Wohnmobilreisen Briefumschläge zur Grundausstattung gehören, hatten wir bisher nicht auf dem Schirm. Ein gefaltetes Blatt Papier tut es aber auch.

    Die Formalien waren rasch erledigt. Unsere Mägen forderten nun ihr Recht. Wir verschwanden dann alsbald in die Kojen. Morgen müssen Kilometer gemacht werden.
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  • Day 2

    Aachen | Tanken

    April 1, 2023 in Germany ⋅ 🌧 9 °C

    Für Kutscher von Wohnmobilen über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht ist die BAB 61 eine Probe auf die Belastbarkeit des Nervenkostüms. Auf dieser Autobahn ist über rund 250 km fast durchgängig ein Überholverbot für Kraftfahrzeuge dieser Gewichtsklasse ausgewiesen. Das heißt im Klartext: Obwohl wir eigentlich als Höchstgeschwindigkeit 100 km/h fahren dürften, müssen wir artig hinter den maximal 80 km/h fahrenden Lastwagen bleiben. Ausgenommen sind nur Pkws und Omnibusse. Warum Wohnmobile nicht dazugehören, ist ein unerschöpfliches Thema weit über die Fahrdauer auf der BAB 61 hinaus.

    Nichtsdestotrotz ist dann doch einmal der Augenblick gekommen, an dem wir Richtung Aachen abgebogen sind. Wir zogen es vor, kurz vor der Grenze zu den Niederlanden zu tanken. Im Nachhinein hatte es keine Bedeutung. Der Sprit war in Deutschland und den Niederlanden annähernd gleich teuer.
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  • Day 2

    Vaals | Wilhelminatoren

    April 1, 2023 in the Netherlands ⋅ 🌧 9 °C

    Aachen und Vaals sind direkt aneinander gebaut. Der Grenzübertritt von Deutschland in die Niederlande ist daher kaum erlebbar. Vielleicht noch am besten an der unterschiedlichen Gestaltung der Verkehrsschilder.

    Am westlichen Ortsrand von Vaals bogen wir links ab und fuhren auf den Vaalserberg, die höchste Erhebung des europäischen Teils der Niederlande. Als erstes steuerten wir den Wilhelminatoren (dt.: Wilhelminaturm) an. Die Aussichtsplattform wurde erstmals 1905 erbaut und nach der Königin Wilhelmina benannt. Zwischenzeitlich wurde er mehrfach um- und nach Kriegsschäden wieder neu aufgebaut. Die letzte Renovierung fand 2011 statt. Heutzutage erhält man auf einem Skywalk in 34 m Höhe ein 360°-Panorama auf die Grenzregion, insbesondere auf die Stadt Aachen. Doch von ihr war heute hinter den tiefhängenden, regengeschwängerten Wolken nichts zu sehen. Ein Ausblick von oben erübrigte sich daher.
    Vor unserer Parkposition entdeckten wir ein Denkmal. Es erinnert an den Absturz eines Marineflugzeugs am 27. Juni 1932. Mehr konnten wir darüber nicht in Erfahrung bringen.

    Es hat sich inzwischen eingeregnet. Auf dem Kiesparkplatz bildeten sich zahlreiche Pfützen. Ein ungemütliches Wetter für einen Aufenthalt im Freien. Wir rafften uns trotzdem auf. Der Vaalserberg hat schließlich noch weitere Attraktionen zu bieten.
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  • Day 2

    Vaals | Drielandenpunt

    April 1, 2023 in Belgium ⋅ 🌧 9 °C

    Wir ließen unser Wohnmobil beim Wilhelminatoren stehen. Zu den anderen Sehenswürdigkeiten auf dem Vaalserberg machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Normalerweise ist der Parkplatz für die Gäste des Turms und des im Erdgeschoss untergebrachten Restaurants vorbehalten. Er war jedoch kaum frequentiert. Außerdem wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht, ob wir im weiteren Straßenverlauf einen geeigneten Parkplatz für unsere Landyacht bekommen werden.
    Unsere Instinkte sollten Recht behalten. Vor dem Drielandenpunt sind zwar riesige Parkflächen angelegt. Doch die Zufahrten sind so eng geschnitten, dass sie nur mit Pkws befahren werden können. Heute waren die Parkplätze leer. Aber welche Menschenmassen werden wohl hier sein, wenn sie alle belegt sind?

    Nach etwa 800 m haben wir den besagten Ort erreicht. Der Drielandenpunt hat das Flair eines kleinen Freizeitparks, den man bei schönem Wetter im Rahmen eines Sonntagnachmittagsausflugs besucht. Das eigentliche Ziel war das Dreiländereck Deutschland / Belgien / Niederlande, an dem wir das Europa ohne Grenzen bewusst erleben konnten. Der Punkt wird durch einen meterhohen Grenzstein markiert. Einmal um ihn gekreiselt, durchliefen wir in Sekundenschnelle drei EU-Mitgliedsstaaten. Markus kassierte dabei seinen 28. Länderpunkt, da er sich bislang noch nie auf belgischem Staatsgebiet aufhielt.
    Zwischen 1830 und 1919 war der Standort sogar ein Vierländereck, als noch das 3,4 km² große Neutral-Moresnet angrenzte. Ab 1907 hätte das neutrale Territorium ein Esperanto-Staat mit dem Namen „Amikejo“ werden sollen. Stattdessen wurde es im Versailler Vertrag an Belgien übergeben. Ein Fleck mit historischer Bedeutung also.

    Unweit entfernt kennzeichnet ein ähnlicher Stein den höchsten Punkt im europäischen Teil der Niederlande. Er befindet sich exakt 322,4 m über dem Meeresspiegel.
    Rund um einen zentralen Platz kann man sich noch anderweitig vergnügen. Essen, Trinken und Souvenirs werden zum Kauf angeboten. Auf einem weiteren Aussichtsturm kann man seine Blicke in die Ferne schweifen. Für Kinder ist ein Spielplatz angelegt und für die gesamte Familie ein Irrgarten aus Hecken, der einige nasse Überraschungen parat hält.

    Wir verzichteten gänzlich darauf. Unser Nass kam permanent von oben. Die Eintrittsgelder sparten wir uns dadurch auch. Wir genossen stattdessen das behagliche Gefühl, wieder in trockenen Klamotten im warmen Wohnmobil zu sitzen.
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  • Day 2

    Maastricht | Camperplaats Papillon

    April 1, 2023 in the Netherlands ⋅ 🌧 10 °C

    Es wurde langsam Zeit, nach einem Nachtlager Ausschau zu halten. Die App park4night ist uns dabei stets eine willkommene Hilfe. So stießen wir auf den Wohnmobilstellplatz Papillon, nördlich von Maastricht. Trotz Wochenende waren bei unserer Ankunft noch einige Parzellen frei. Da wir am nächsten Tag die Stadt besichtigten wollten, war er nahezu ideal.
    Das Areal ist durch eine Schranke versperrt. Wir haben uns am Automat für zwei Nächte eingebucht. Nachdem wir die Gebühr (18 € pro Nacht inklusive Steuern und Entsorgung) per Kreditkarte bezahlt haben, erhielten wir einen Nummerncode, der uns die Zufahrt berechtigte. Die Schranke öffnete sich, bis dahin war alles in Ordnung.

    Schon bei der Vorbereitung zu diesem Roadtrip mussten wir feststellen, dass viele der niederländischen Wohnmobilstellplätze auf Rasen gebettet sind. Markus machte sich zu jener Zeit berechtigte Sorgen, ob wir mit dem schweren Fahrzeug bei Regen einsinken werden. Nun standen wir vor diesem Problem.
    Die Zufahrten waren lose aufgekiest. Einige der Parzellen auch, doch diese waren alle belegt. So wählte Markus einen freien Rasenplatz, der optisch noch relativ unversehrt aussah. Doch da nahm das Unheil schon seinen Lauf: der Untergrund war dem Gewicht unseres Mobils nicht gewachsen. Er gab nach.
    Zwei Details mussten jetzt die Situation retten. Zum einen haben wir für diese Fahrt vorsorglich die Winterräder montiert gelassen, zum anderen haben wir den NiBi mit einem zuschaltbaren Traktionssystem konfiguriert. Und tatsächlich: sie halfen! Wir kamen aus eigener Kraft wieder frei.

    In der ersten Nacht standen wir auf einem provisorischem Platz, ehe wir am nächsten Morgen auf einen frei gewordenen Kiesplatz wechselten. Den Zugang über die Grünflächen legten wir mit so genannten Schrittfliesen aus, die vom Betreiber des Stellplatzes extra zur Verfügung gestellt wurden.
    Klasse, dass unser NiBi auch solch widrige Situationen meistert. Werden wir die Umstände während dieser Reise aber noch öfters erleben?
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