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- Jul 18, 2024
- ⛅ 35 °C
- Altitude: 650 m
- GreeceWest MacedoniaKastoriaFourka40°29’54” N 21°16’0” E
Tag 46: Bären
July 18 in Greece ⋅ ⛅ 35 °C
Heute gefahren: 105km
Bisher gefahren gesamt: 2.640,5km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 1.180hm
Höhenmeter im Anstieg bisher: 23.193hm
Pausentage gesamt: 11
Fahrtage gesamt: 35
Der Tag startet früh am Campingplatz. Unser heutiges Ziel: Kastoria in Griechenland. Wir kommen pünktlich los. Der Weg überrascht uns gleich Mal mit einer stark befahrenen Straße, ca. 8% Steigung und Bären-Warnschildern.
Nach einer Stunde biegen wir auf eine Seitenstraße ab und können die Landschaft genießen. Der albanische Süden ist bergig und karg. Die Menschen grüßen herzlich. Einer schenkt uns ungefragt aus dem fahrenden Auto heraus zwei Flaschen Wasser. Er hat uns in der Ferne gesehen und uns in einem Shop Wasser gekauft und ist uns hinterhergefahren. Wirklich sehr nett! Wir kommen gut voran.
Im letzten Ort in Albanien geben wir unser restliches albanisches Geld aus und lassen das Gewitter am Mittag an uns vorbei ziehen. Vor der Grenze tauchen erneut die Bären-Warnschilder auf.
Der Grenzübertritt funktioniert problemlos. Wir sind in Griechenland! Unsere Uhren und Handys zeigen plötzlich unterschiedliche Uhrzeiten an - Wir reisen in der Zeit! Die Landschaft ist bergig und bewaldet. Wir fühlen uns ein wenig wie in Kanada. Wir sind allein auf der Straße. Die ersten Dörfer sind gänzlich verlassen. Die Bären-Warnschilder nehmen zu und werden eindeutiger: Wer einen Bären anfährt, muß bis zu 4.000€ Strafe zahlen. Oder auch: Bitte die nächsten 50km vorsichtig fahren, hier ist ein Bären-Habitat.
Wir kommen in Kastoria an und suchen nach einem Zeltplatz. Wir werden von ein paar Fußballern (die uns auch erstmal ungefragt Wasserflaschen in die Hand drücken - sehr nett!) die vor ihrem Clubhaus sitzen zum nächsten großen und eingezäunten Spielplatz gebracht. Super, denken wir: es gibt einen Brunnen, es gibt Schatten, die Straßen ist schwach befahren und wir sind am Ortsrand, d.h. hier kommen keine Bären her. Außerdem ist der Spielplatz - mannshoch - eingezäunt. Also keine Hunde oder Bären. Top.
Also bauen wir unser Ökosystem auf: Zelt, Luftmatratzen, etc. und beginnen zu kochen. Es ist 19:40 Uhr und wir haben einen Schlafplatz und bald etwas zu essen. Die Eltern auf dem Spielplatz grüßen und sind zurückhaltend. Irgendwie kommen wir mit einem Vater, der englisch spricht, ins Gespräch. Hier in Kastoria ist es dieses Jahr sehr schwierig mit den Bären. Wir sollen aufpassen. Die kommen in der Nacht und am frühen Morgen in den Ort und suchen nach Futter. Gut ja und der Zaun? Da klettern sie drüber. Einfach das Essen weit weg packen, schlägt er vor. Kristina kocht erstmal weiter und ich beginne nach einem Ort zu suchen wo wir das Essen über Nacht lagern können. Mh irgendwie nicht so wirklich möglich Essen zu verstecken. Google verrät uns, dass es dieses Jahr in Kastoria bereits zwei Vorfälle mit Bären gab. Der Tierschutzorganisation Arcturos zufolge, leben in Griechenland etwa 450 bis 500 Braunbären. Die meisten davon sind im Pindos-Gebirge (in dem wir uns gerade befinden) sowie in den Rhodopen (hier waren wir vor wenigen Wochen auf der bulgarischen Seite) anzutreffen. Wie haben Rumänien extra ausgelassen, weil wir in keine Bären-Gebiete wollten. Jetzt sind wir binnen weniger Wochen gleich mehrfach in Bären-Regionen. Was für ein Abenteuer! Na gut ist jetzt so und jetzt, wie geht es weiter?
Uns ist guter Schlaf wichtig, daher suchen wir online nach einem Hotelzimmer. Uns ist der gute und sichere Schlaf einfach wichtiger. Geld ist jetzt egal und auf unruhigen Schlaf haben wir einfach keine Lust. Auch wenn die Chance gering ist, das etwas passiert.
Der nächste Vater quatscht uns nebenbei an und wir kommen ins Gespräch. Er würde die Bären-Situation als harmlos sehen. Es gibt in der Stadt ein Hotel das ist gut und günstig. Was für ein Zufall: das ist das Hotel welches wir auch gerade online gefunden haben. Mitten in der Stadt und gut und günstig. Er ruft netterweise für uns an und reserviert uns ein Zimmer. Wirklich sehr sehr nett und hilfsbereit.
Wir essen unserer Essen, spülen ab und packen ALLES wieder ein. Als wir die 4km stadtauswärts radeln wundere ich mich: Der Vater meinte doch das Hotel sei in der Stadtmitte?
21:40 Uhr: Am Hotel angekommen weiß der Mann an der Rezeption nix von einer Reservierung. Es stellt sich heraus, dass es ein Hotel mit ähnlichem Namen in der Stadt gibt. Offenbar hat der nette Vater dort reserviert. Gut bewertet ist jedoch das Hotel in dem wir an der Rezeption stehen.
Kristina zaubert und wir bekommen das Zimmer zu einem guten Preis und die Fahrräder werden im Foyer vom Nachtwächter bewacht. Fahren wir halt morgen nach dem Frühstück in die Stadt. Auch gut.
Ein langer Tag geht zu Ende und ich muss die Eindrücke erstmal sortieren und aufschreiben. Wir sitzen noch ein wenig auf der Terrasse und genießen die kühle Luft.Read more
Traveler Oh..oh.. jetzt haben die Mütter wieder Angst wenn die Bären kommen🐻
Weiterhin viel Spaß ihr Weltenbummler. Liebe Grüße Onkel Duck [Dirk]
Traveler Bitte sagt Bescheid, ich zaubere (=transferiere) euch jederzeit Geld für ein Hotel damit ihr nicht in einem Bärengebiet zeltet!