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  • Day 15

    Held des Tages

    July 28, 2020 in Germany

    Abreisetag für Uli und Jan. Nochmal ein schönes Brötchenfrühstück mit Eiern, ein paar Planungen für die nächsten Wandergruppe- und Urlaubstouren, dann machten sich die beiden auf zum Bahnhof. Wir überlegten erneut, wie wir nun weitermachen mit dem Wissen, dass wir definitiv nicht über die Elbe zurück kommen wegen des Wasserstands. Es gäbe ja auch die Möglichkeit, statt nach Dömitz, nach Plau zu fahren oder nach Schwerin und da ggfs. sogar das Boot überwintern zu lassen. Aber schnell festgestellt, dass es dort keine vernünftigen Überwinterungsbedingungen gibt. Also doch nach Dömitz. Wir gingen noch zu Edeka wegen Wasser und ein paar fehlenden Sachen für die letzten Tage. Noch ein Eis am Stiel, etwas klar Schiff gemacht und auf zur vorletzten Etappe. Zwei Schleusen später waren wir schon in der kleinen Marina Eldena, die sich durch ein großes kanadischen Blockhaus (Hafenmeisterei und Restaurant, also eher Café und Bar) auszeichnete. Wir legten uns dreist an einen langen Steg, war aber ok.
    Eindeutige das größte und natürlich das schönste Schiff im Hafen. Hier ist es so angeordnet, dass die Wohnmobile rund um das Hafenbecken drapiert sind. Man ist etwas unter Beobachtung. Wir chillten herum und ich wollte es mir mit einem Latte Macchiato an der Reling auf dem Vorderdeck bequem machen, um die Sonne zu genießen, als etwas völlig Verrücktes passierte. Von einem Telefonversuch mit Erika hatte ich noch die AirPods im Ohr und als ich zu meinem Sitzkissen krabbelte, fiel der rechte runter und zwar genau in das Loch, in dem die Ankerkette nach unten läuft und im Wasser endet. Es klatschte aber nicht, also bestand Hoffnung, dass das Teil entweder in der Kette hängen geblieben war, oder auf dem Anker am Ende der Kette. Luft anhalten, Taschenlampe holen, tatsächlich da hing es! Eine falsche Bewegung der Kette und es würde im Wasser landen. Zum Glück bewegt die sich aber nicht. Jetzt kam Sönkes große Stunde und die Stunde der Daseinsberechtigung unseres noch namenlosen Beiboots, das wir nun zu Wasser ließen. Ruder raus, Leinen los, einmal ums Boot gerudert. Ich bog einen Bügel auseinander und versuchte von oben mit dem Draht, den AirPod zu schubsen, sodass Sönke ihn aus dem Boot mit der Pütz auffangen konnte. Aber das Teil saß zu fest. Nächster Plan, die Ankerkette langsam in Bewegung zu setzen. Davor hatte ich echt Angst, denn das geht mit der Handwinde und wenn man abrutscht, rattert das Ding nach unten und der Anker knallt ins Schlauchboot und versenkt Sönke zusammen mit dem AirPod, so meine Vorstellung. Nach einigem Hin und Her schaffte ich es, die Kette Zentimeterweise nach unten zu bewegen, sodass der AirPod quasi im Anker landete und Sönke ihn das rausfummeln konnte. Das ihm das gelungen war, sagte er aber erst, also er schon wieder am zurückrudern war. Die ganze Aktion dauerte über eine Stunde und natürlich wurde er zum Tagesheld erklärt.

    Spät fiel uns ein, dass wir ja noch waschen könnten und los ging’s. Die gewaschene Wäsche hängte ich dann über Nacht zum Trocken im ganzen Boot auf.
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