• Hop oder Top?

    25 November 2022, Jerman ⋅ ☁️ 1 °C

    Die Nacht ist kurz, der Wecker klingelt um 6 Uhr, 6:30 Uhr Frühstück, um 7:30 Uhr ausgehfertig, kommen wir in den Genuss eines herrlichen Sonnenaufgangs - aber wir sind ja nicht (nur) zum Vergnügen hier.

    Um 8:30 Uhr ist unser "Vorstellungsgespräch" im amerikanischen Generalkonsulat. Smartphone und Kamera bleiben im Safe und sozusagen nackig mit einem Stapel Papier machen wir uns auf.

    Wir haben nämlich ein Visum beantragt, für die USA. Warum? Nun, wir haben nach 2011 ein Land der Achse des Bösen besucht. Dazu zählen Syrien, Iran, Irak, Jemen, Sudan, Somalia, Nordkorea und seit neuestem auch Kuba. Unsere Hochzeitsreise 2008 nach Kuba ist zwar schon verjährt, aber wir waren 2016 mit Studiosus im Iran. Für 1 Woche! Und zack, schon ist man raus aus dem Visa Waiver mit ESTA und muss ein Visum beantragen.

    Der Ritter hat sich tapfer wochenlang durch den schier unendlichen Antrag für uns beide geklickt, der wurde dann online eingereicht, inclusive der speziell nach US-Vorgaben erstellten Passfotos (wir würden damit niemanden einreisen lassen...), Visagebühren bezahlt (z.Zt. € 160,- pro Nase), jetzt geht es zum obligatorischen Interviewtermin (für alle unter 80!).

    Akribisch haben wir uns vorbereitet: Nachweise, dass man ein festes Einkommen hat, Steuerbescheid, Grundsteuernachweis, einen Grund nicht in die USA zu emigrieren usw. Denn es heißt hop oder top - 10-Jahresvisum oder 10 Jahre Access denied!

    Einmal im Konsulat geht alles ganz schnell. Sicherheitskontrolle, Fingerabdrücke abgeben, und das Interview bestand dann aus 3 Fragen und dauerte keine 5 Minuten:
    1. Warum wollen Sie in die USA?
    2. Wann waren Sie im Iran?
    3. Warum waren Sie im Iran?

    Visum erteilt, Mission accomplished, Pass kommt dann in 14 Tagen wieder….
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