Satellite
Show on map
  • Day 114

    Poliochni/Limnos - Santorin

    September 8, 2019 in Greece ⋅ ☀️ 24 °C

    Poliochni soll die älteste Stadt Europas sein. Neben Troja war in Poliochni ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für den Handel zwischen dem Schwarzen Meer und Mittelmeer. Wir besuchten diese historische mehrere tausend Jahre alte Stätte oberhalb unseres Ankerplatzes. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf die Bucht von Poliochni und unser Schilfboot wirkte dabei so klein.
    Limnos ist touristisch noch nicht so erschlossen wie andere griechische Inseln. Die größeren Städte wie Moudros oder Myrina sind sehr gemütlich, aber große Hotels sucht man da vergeblich. Die Insel ist aber auch sehr weitläufig und ohne Auto ist man auf der Insel aufgeschmissen. Gerade an der Ostküste gibt es nichts. Die Taverne in der wir unser Abendessen genossen, war mehrere Kilometer entfernt. Die einzige große Einkaufsmöglichkeit für das auffrischen unserer Vorräte war im ca. 40 km entfernten Myrina zu finden. Währenddessen wurden am Boot wieder ein paar Ausbesserungsarbeiten vorgenommen.
    Ein Ausflug in die Hauptstadt Myrina war auch noch drin. Ein Teil der Crew bestieg das Castell über Myrina Die Ruinen können besichtigt werden und man erhält einen wunderschönen Blick auf Myrina und die Bucht.
    Am 3.September sollte es weiter gehen. Doch der Wind wollte nicht so wie wir wollten. Es kam beharrlich aus der falschen Richtung, so dass wir die Bucht nicht aus eigener Kraft verlassen konnten. Am späten Nachmittag drehte er endlich und wir konnten doch noch starten. Lediglich beim Ablegen bugsierte uns ein Fischer etwa 300 m von unserem Ankerort. Schnell setzten wir Segel und konnten die Bucht aus eigener Kraft verlassen. Auf ging es in Richtung Santorini.
    Nach 2h lag die Bucht von Poliochni hinter uns. Um Santorini zu erreichen, mussten wir diesmal durch verschiedene Inselstraßen segeln. Die erste war die Straße von Euböa-Andros zwischen den Inseln Euböa und Andros. Nach etwa 2 Tagen erreichten wir diese. Sie gilt als eines der ungemütlichsten Wasserwege am nördlichen Eingang zu den Kykladen. Kreuzsee, starke Strömungen aus unterschiedlichen Richtungen und ebenso ungemütliche Winde weisen die Reiseführer aus.
    Was uns bei der schwierigen Durchfahrt eigentlich noch mehr belastete war der modere Schiffsverkehr. Als wir in Dunkelheit endlich den Ausgang der Straße erreichen und auf Südostkurs halsen, waren alle Mitsegler überglücklich, diesen schwierigen Navigationsweg ohne Zwischenfall gemeistert zu haben.
    Danach ging es weiter Richtung Südosten vorbei an Tinos, Siros und Mykonos. Bei ständig ändernden Windrichtungen, -geschwindigkeiten auch aufgrund der Fallwinde segelten wir in einer Tagesreise vorbei an diesen Inseln. In der Nacht vom 06. zum 07.09. erreichen wir die Meeresenge zwischen Paros und Naxos. Und kurz danach passieren wir auch die Straße zwischen Ios und Sikinos.
    Am 07.September erreichten wir Santorin. Wir wollten gern bei Tageslicht in die Caldera einsegeln. Da wir aber ziemlich spät dran waren, wurde aus Sicherheitsgründen entschieden an der Nordküste zu ankern. Am späten Abend erreichten wir unseren Ankerort vor einem kleinen Fischerhafen an der Nordküste der Hauptinsel Santorin.
    Während wir am Abend noch bei etwa 10 kn Wind ankerten, wurden wir am Morgen von einer stürmischen See in Empfang genommen. Der Wind war merklich aufgefrischt auf über 30 kn. Die Wellen brallten an unser Boot und auch schon mal über Deck. Aber wir mussten an Land um Hilfe zu holen. Nach kurzer Zeit erreichte uns ein Fischerboot, das uns von dieser Position wegschleppte. Er schleppte uns in den Hafen von Korfou auf Thirasia, der gegenüberliegenden Insel von Santorin.
    Read more