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  • Dag 70–75

    Trinidad 🌇🐴🏞🦎🏥🍕🍕🍕

    29 september 2023, Kuba ⋅ ☀️ 32 °C

    * Verfasst von Henne

    29.09.23 - Alter Glanz und neue Bekannte

    Als wir Trinidad erreichen, stellen wir fest: Diese Stadt ist sehr flach! Kein Gebäude ist höher als zwei Etagen, die Straßen sind schmal, alles wirkt irgendwie etwas verlassen. Wir werden direkt vor unserer Casa Particular abgesetzt, bezahlen den Taxifahrer und werden Willkommen geheißen. Die untere Etage gehört der Familie (hochschwangere Mutter, Vater, kleines Kind, Opa?), die Treppe nach oben führt zu einem Flur mit Kühlschrank und zwei Zimmern sowie dem Außenbereich mit Blick auf den Hof und großem Baum. Von dort kommt man auf die Dachterasse, die eine wirklich tolle Aussicht über die Stadt und Richtung Berge bietet. Wir bekommen das Zimmer Richtung Straße. Wir chillen kurz im Zimmer. Als ich etwas zum Kühlschrank bringe, grüßt mich ein Mädchen auf dem Gang. Sie kommt mir vage bekannt vor, mich erkennt sie direkt - es ist unsere polnische 'Nachmieterin' aus Viñales, die uns beim Abschied über den Weg lief! Die Welt ist klein für uns Backpacker, wie wir immer wieder feststellen 😄👣 Wir verabreden uns für in einer Stunde zum Stadt erkunden.

    Der zweite Eindruck bestätigt den ersten: Diese Stadt ist sehr ruhig. Später erfahren wir, dass hier mal der Bär gesteppt hat, doch Covid und die Trump-Absurditäten haben leider ihre Spuren hinterlassen. Die Menschen nicken uns freundlich zu, Kinder betteln nach 'Caramellos', Zigarren und Schmuck werden uns von teilweise aufdringlichen Menschen angeboten, einer will mein T-Shirt kaufen. Dennoch wirkt hier alles ruhig und freundlich, wenn man sich davon nicht verschrecken lässt. Wir finden einen Eckladen, der Wasser (und noch einige wenige andere Sachen) zu einem annehmbaren Preis verkauft, und decken uns damit ein. Zuvor hatten arge Probleme, uns mit einer Papierstraßenkarte zurechtzufinden. Wir Plattenbaukinder wieder 😅 - hier sieht alles anders gleich aus!

    In einem relativ leeren Restaurant neben dem Hauptplatz genießen wir ein lokales süßes alkoholhaltiges Getränk (und das halbwegs funktionierende WLAN), dann geht es zurück zur Unterkunft. Mittlerweile haben wir nämlich auch wieder einen Blackout (Stromausfall). Ich klettere noch auf die Dachterrasse und schaue mir kurz die dunkle Stadt sowie das Gewitter in den fernen Bergen an, dann gehen wir heiern.

    30.09.23 - Kunst und Kultur

    Heute lassen wir es ruhig angehen und 'entschleunigen' - wir haben nichts weiter vor. Also wandern wir nur durch die Straßen. Trinidad ist bekannt für seine Kunst und die dementsprechenden Läden, die wir uns gerne anschauen. Einige Bilder sind wirklich außergewöhnlich, man kann den Künstlern quasi auch bei der Arbeit zuschauen. Natürlich gibt es viel von der Stange, doch unser mittlerweile geschultes Auge entdeckt die Diamanten unter den Glassteinchen 😇 Einige Zeit verbringen wir auch wieder auf dem schönen Hauptplatz bei unserem ganz eigenen Fotoshooting ^^ Als wir weiter wandern, kommen wir in ein ärmlicheres Viertel, das etwas Unwohlsein in uns auslöst. Obwohl uns keinerlei bedrohliche Situation begegnet, fühlen wir uns hier definitiv fehl am Platz. Ein paar Seitenstraßen weiter sind wir wieder auf gewohntem Terrain. In einen Souvenirladen erfahre ich nach etwas Smalltalk, dass der junge Verkäufer (er macht gerade Feierabend) seit drei Tagen nichts verkauft hat. Die Sachen sehen wirklich gut aus, doch nützen uns leider auch nichts. Wir kommen außerdem an einem weißen Haus vorbei, in dessen Vorhalle eine schwarze geschmückte Puppe ausgestellt ist. Dies ist ein Tempel für eine der zahlreichen afrikanischen Religionen, der Altar befindet sich ebenso wie ein paar Bänke im Folgeraum. Wir dürfen alles ansehen, eigenlich liegen hier nur ein paar lethargische Leute herum und rauchen Zigarre ^^

    Am Abend holen wir uns wieder zwei kleine 2-Euro-Straßenpizzen pro Person (sie sind wirklich klein, aber auch günstig und lecker), sie wir pünktlich zum Blackout auf der Dachterasse wieder mit Gewitterblick verspeisen. 🍕🍕🌩⛰️

    01.10.23 - Auf dem Pferd und unter dem Wasserfall

    Nachdem wir in Viñales so viel Freude beim Reitausflug hatten, wollen wir das heute wiederholen. Unsere Bekannte schließt sich uns an, sodass wir uns nach dem erneut sehr leckeren Frühstück zusammen auf den Weg machen. Es geht wieder Richtung Innenstadt, ich bin gespannt, wie diesmal alles funktioniert. An der Adresse angekommen, sehen wir: Nix! Scheint die falsche Adresse zu sein? Wir wandern ein paar Meter weiter, und ein Mann mit ledernem Cowboyhut kommt uns entgegen gelaufen 🤠 (wie oft man dieses Smiley wohl sinngemäß nutzen kann? 😅). Nun sehen wir auch die Pferde die Straße weiter unten! Wir werden also direkt den Pferden zugewiesen, steigen auf, und reiten direkt durch die Stadt! Das hatten wir auch noch nicht 😄

    Wir weichen Karren, Menschen und Autos aus, während unser Weg uns weiter aus der Stadt heraus führt. Schließlich sind wir draußen, der Weg führt hier in ein Tal. Wir müssen absteigen und die Pferde so führen, weil es etwas steil und asphaltiert ist. Das gibt uns die Gelegenheit, uns die Pferde etwas genauer anzuschauen. Leider sehen diese nicht sonderlich gepflegt aus, könnten etwas kräftiger sein. Was jedoch am meisten auffällt, ist, dass sie ganz schön viele Zecken überall haben. Mit einem eher mitleidigem Gefühl geht es weiter.

    Wir passieren Felder und grüne Wälder, reiten durch Schlammwege, vorbei an kleinen Seen,... Es ist wieder alles wundervoll anzusehen. Wir nehmen an einer Kaffeetour teil, probieren den leckeren Kaffee auch und beobachten zuvor die Zubereitung. Der Kaffeeröster ist mit Temperament und guter Laune dabei, stimmt zur Arbeit ein Lied an, sodass alle gute Laune haben und lachen.

    Der nächste Stopp ist ein... Wasserfall! Yeah! 🥰 Dazu müssen wir aber erst unsere Pferde 'parken' und gehen dann ohne Guide in den Nationalpark, laufen da einige Minuten den Fluss aufwärts entlang. Schließlich kommen wir an zwei versetzte Becken, in das obere ergießt sich der Wasserfall. Es ist herrlich kühl und auch noch nicht allzu voll. (Das ändert sich jedoch bald). Man kann etwas hnter den jleinen Wasserfall schwimmen, der direkt neben einer Art Grotte ist. Diese ist mit Steinen gefüllt, sodass man hier sitzen kann. Der Rest des Beckens geht wirklich tief! Einige kleine Fische schwimmen umher, und an der Decke der Grotte entdecken wir sogar Fledermäuse! Der Abschied hier fällt uns schwer, es ist wirklich schön (und auch schön erfrischend 😄).

    Danach bekommen wir in einer sehr einfach gehaltenen Behausung lecker Mittagessen. Hier helfe ich auch Zuckerrohr auszupressen, den wir anschließend als frische Limonade serviert bekommen. Das Essen ist reichhaltig und die Portionen groß, herzhafter (Koch-)Bananenbrei mit Tomatensauce und Brot. 😋

    Den Rückweg können die Pferde kaum erwarten ^^ Wir reiten zurück, die Pferde werden zum Trinken in den Fluss gestellt (mit uns noch drauf 😄), und am Stadtrand steigen wir ab. Zuvor nimmt unser Guide noch einen kleinen Jungen eines Bekannten mit auf sein Pferd, Vater und Sohn waren auch auf dem (langen) Weg zur Stadt. Das Bild des kleinen Jungen mit den zu großen Gummistiefeln hinter dem Guide auf dem Pferd prägt sich mir ein und ist nur wieder ein kleines Beispiel für die Freundlichkeit der Kubaner. Für den anschließenden Abschied bleibt kajm Zeit, weil die Pferde direkt zu ihrem Stall lostraben wollen und der Guide ihnen leicht aufgeregt hinterherrennen muss 😄

    Den Abend lassen wir bei Pizza und Bier (natürlich begleitet vom Blackout) in einem Restaurant ausklingen.

    02.10.23 - Scheue Schweineschwänzchen und engagierte Ärzte

    Heute, an unserem letzten vollen Tag, wollen wir eigentlich gar nichts weiter machen als vielleicht durch die Stadt zu wandern und diese seltsamen Echsen wieder zu fotografieren. Das außergewöhnliche an ihnen ist, dass sie einen geringelten Schwanz haben! Das sieht abgefahren, ungewohnt und vollkommen seltsam zugleich aus. Leider sind diese Tierchen noch scheuer als sonst, sodass ein gutes Foto tatsächlich eine große Herausforderung darstellt, sogar für die äußerst geduldige Kelly!
    Ein anderes Problem macht uns allerdings zu schaffen: Kellys Augen sind angeschwollen, bzw. die Lider. Da wir nicht wissen, was das sein könnte, und aufgrund des Gewässers vom Vortag etwas beunruhigt sind, wollen wir definitiv sicherheitshalber zum Arzt gehen. Wir finden eine internat. Klinik, die beiden Googlebewertungen aus grauer Vorzeit wecken Bedenken. Aber wir haben keine Wahl und machen uns los. Um es kurz zu fassen: Die Klinik war top organisiert, die Ärztin sehr professionell (auch wenn sie die Händikamera zum Ausleuchten der Augen benutzt hat 😄) und die Medizin verfügbar. Es gab sogar eine ordentliche Rechnung (35€ pauschal für die Behandlung, 5€ für die 2x unterschiedlichen Augentropfen, die wir direkt in die Hand gedrückt bekommen haben)!

    Kurz gehen wir noch Geld abholen/wechseln (CUP und Dollar). Dazu gehen wir in ein Haus, die Dame wurde uns zuvor via WhatsApp vermittelt. Sie verkauft gerade irgend ein technisches Gerät durch die Gitter ihres Wohnzimmers, dann bekommen wir ihre Aufmerksamkeit. Das ganze geht wieder über einen (vpn-getunnelten) Paypal-Account, und wir leben wieder leichter auf großem Fuß! 💸😅

    Der Rest des Tages wird dann gechillt, am Abend gab es wieder gute Blackout-Pizza auf der Dachterasse.

    03.10.23 - Abfahrt 🚍

    Zu früher Stunde, quasi mit dem Sonnenaufgang, müssen wir ein paar Seitenstaßen weiter zu unserem Bus. Es geht wieder Richtung Küste, wir fahren nun vom Süden der Insel wieder Richtung Norden, es geht nach Varadero!
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