Satelit
Tampilkan pada peta
  • Hari 102–104

    Drake Bay - Corcovado NP 🐗🦨🦜🦎🐜🦂🦀

    31 Oktober 2023, Kosta Rika ⋅ 🌧 27 °C

    *Verfasst von Kelly

    31.10.23 MEHR SCHLAGLÖCHER ALS STRAßE
    Der Weg war bisher einer der herausforderndsten auf der aktuellen Strecke. Von unzähligen Schlaglöchern über geflutete Straßenabschnitte (zum Glück gab es noch einen anderen Weg), plötzlich einsetzenden Regenschauern und dichtem Nebel - der aus dem Nichts zu kommen schien - war alles dabei. Glücklicherweise hat Henne sich von davon nicht aus dem Konzept bringen lassen und uns trotz aller Widrigkeiten unbeschadet nach Drake Bay gebracht. Dort angekommen beziehen wir unser Hostel und drehen eine Runde durch den Ort. Wir landen recht schnell am Strand und bewundern die Aussicht aufs Meer. Da sich die vegetarischen Optionen in den Restaurants in Grenzen halten, gehen wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und kochen uns Abendessen. Unser Zimmermitbewohner schläft bereits komplett bekleidet auf seiner Decke und gibt bei jedem Geräusch, was wir machen ein genervtes Schnauben von sich. Etwas verunsichert machen wir uns bettfertig und versuchen dabei möglichst leise zu sein.

    01.11.23 CORCOVADO NATIONALPARK
    Wir treffen uns bereits um 5 Uhr morgens am Strand und fahren kurze Zeit später mit einem kleinen Motorboot los Richtung Corcovado. Am Treffpunkt treffen wir auch unseren genervten Mitbewohner vom Vorabend wieder, der mittlerweile besser drauf. Er ist einer der Guides und grüßt uns freudig. Hat wohl ausgeschlafen 😅

    Als die Boote da sind, steigen wir alle ein und legen und die etwas muffeligen Schwimmwesten an. Die einstündige Fahrt mit dem Boot ist der einzige Weg zum Nationalpark, der auf einer großen Halbinsel liegt. Aufgrund mittelhoher Wellen wird es zum Teil recht turbulent und wir sind alle froh, trocken am NP anzukommen.

    Da die Wellen am Ufer zu hoch sind, müssen wir im kniehohen Wasser aussteigen und den Rest laufen. Danach heißt es erstmal Füße waschen und Schuhe anziehen. Leichter gesagt als getan. Aufgrund der hundert anderen Menschen mit dem gleichen Ziel ist es gar nicht so einfach, meine Füße unter dem Wasserhahn abzuduschen und trocken zu rubbeln, bevor ich meine Socken und Schuhe wieder anziehe, denn die Schlange hinter mir fängt sofort an zu drängeln, als ich das Wasser ausschalte. Ich solle meine Schuhe woanders anziehen. Das Problem dabei ist, dass ich sofort wieder matschige Füße habe, wenn ich zur Seite gehe. Der menschliche Egoismus kommt hier wunderbar zur Geltung. Ich frage mich immer, warum Menschen im Urlaub so wahnsinnig ungeduldig und genervt sind. Ich versuche mich von dem Gemurre hinter mir nicht allzu sehr stressen zu lassen (was mir nur geringfügig gut gelingt) und stelle mich im Anschluss mit halbwegs sauberen Füßen mit Henne in die nächste Schlange. Nun kommt die Identitätsprüfung und die Taschenkontrolle. Es ist streng verboten Lebensmittel und Plastikflaschen mit auf die Insel zu bringen, um Vermüllung und "Übergriffe" von Tieren zu vermeiden. Es kam in der Vergangenheit vor - und auch wir haben das bereits im einem anderen NP beobachtet - dass Affen die Rucksäcke von Touristen geöffnet und Essen herausgeklaut haben. Um dem entgegenzuwirken und die Tiere im NP zu schützen gilt nun ein Essens- und Plastikverbot.
    Nachdem wir namentlich aufgerufen und unsere Gruppe vollzählig ist, folgen wir unserem Guide in den NP.

    Die folgenden Stunden sind überwältigend, und wir sehen so viele tolle Tiere. Zuerst laufen uns ein paar Wildschweine mit Babys über den Weg. Alle sind ganz aufgeregt und versuchen eine tolle Aufnahme hinzubekommen. Wir laufen weiter und ich lasse mich irgendwann zurückfallen, weil Henne nicht nachkommt. Er hat einen Skorpion entdeckt! Der Guide wird zurückgerufen und mithilfe meines Handyvideos finden wir heraus, wo er sich versteckt hat. Wir locken ihn nochmal heraus, damit alle ihn sehen können, und lassen ihn dann wieder seiner Wege gehen. Der Guide erklärt, dass er sich vor den Wanderameisen versteckt, die räuberisch umherziehen jnd dabei alles auffressen, was ihnen vor die Mandibeln kommt. Auch andere Tiere flüchten, wir sollen aufpassen, dass wir selber nicht in die Ameisenstraße treten, da die Tiere sofort alles angreifen. Er erzählt uns außerdem von den Bullet-Ameisen. Diese Ameisenart ist mit 1,5-3cm die Größte in Costa Ricas Regenwäldern. Er warnt uns mehrmals vor ihnen, denn ihr Biss ist schmerzhafter als der Stich einer Hornisse und mit der Skala „4+“der schmerzhafteste aller Insektenbisse bzw. -stiche. Auch Stunden später tut es noch höllisch weh.
    Wir laufen also schnell weiter und beobachten verschiedene Vögel, bevor jemand plötzlich etwas größeres auf einem Baum entdeckt. Es ist ein Ameisenbär, der geschäftig den Baum langwandert und nach Futter sucht. Wahnsinn. Wieder ein neues Tier auf der Liste 😍 Wir sind alle hin und weg und beobachten ihn noch eine ganze Weile.
    Dann treffen wir auf eine Tapirmutter mit Kind. Sie überqueren den Weg und verschwinden im Unterholz. Unser Guide gibt uns ein Zeichen, ihm leise zu folgen. So können wir sie wenige Minuten später beim Fressen beobachten. Es ist so friedlich. Im Anschluss laufen alle zügig aus dem Busch wieder heraus, denn das Verlassen der Wege ist streng genommen nicht gestattet.
    Unser weiterer Weg führt uns zum Strand und vorbei an weiteren tollen Vögeln, sehen noch andere Tiere wie Nasenbären, einem großen schlafenden Tapir, einer wunderschönen Eule und einer kleinen Affenfamilie ♥️

    Völlig überwältigt kommen wir beim Pausenhaus an, wo es erstmal Mittagessen gibt. Reis, Bohnen, Salat, Curry und Obst - fantastisch. Gesättigt setzen wir unseren Weg fort und treffen direkt auf eine kleine Gruppe Totenkopfäffchen (engl. Squirrelmonkey). Zudem zeigt uns der Guide einen Termitenbau und einen Baum, der seine Rinde abwirft. Er wird von den Einheimischen oft als Touristenbaum bezeichnet, weil diese sich nach zu viel Sonne auch immer pellen 😅

    Zurück am Wasser sehen wir bereits die Boote und laufen ihnen wieder ein paar Meter entgegen. Aufgrund des Wellenganges und des steinigen Bodens gar kein so leichtes unterfangen. Doch als alle aus der Gruppe halbwegs trocken an Bord sind, fahren wir zurück Richtung Drake Bay. Wir fahren noch an ein paar interessanten Felsen vorbei und ich lausche dem Guide, ohne aktiv zuzuhören. Insgeheim gehe ich die Erlebnisse des Tages durch und fühle mich selig. Ich habe so viele spannende Tiere beobachten dürfen und kann einige neue auf meine Liste der Tiere setzen, die ich in der freien Natur gesehen habe. Die Tour mit dem Guide hat sich wirklich gelohnt und ich bin sehr dankbar, dass wir das machen konnten.

    02.11.23 WEITER GEHT DIE REISE
    Am Morgen darauf packen wir unsere Sachen, checken aus und fahren den rumpeligen Weg zurück ins nächste Abenteuer. Danke Drake Bay und bis irgendwann wieder 👋🏼🌞
    Baca selengkapnya