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  • Day 13

    LiLaLombok

    December 17, 2018 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Balkontür auf und dieser komfortable Blick aufs Meer! Guten Morgen Lombok!
    Kaffee gemacht, zurück ins Bett und Pläne für den Tag geschmiedet.

    Nach dem umfangreichen Frühstücksbuffet zu grauenhaftem Weihnachtsliedergedudel, raus auf die Straße, die ersten Essentials erledigen: Laundryservice suchen, ich habe keine Klamotten mehr, Roller für sechs Tage besorgen, Fähre nach Bali buchen, gleich mit Transfer nach Ubud inklusive, ich mag einfach nicht mehr Fliegen. Ich finde alles in Laufweite vom Hotel, das an der Hauptstraße liegt, aber die hört man oben fast nicht.

    Ich habe mir für Heute die Tempeltour vorgenommen, die die Indojunkies vorschlagen. Hindutempel diverse auf einem Parcours rund um Mataram, eine recht große Stadt nahe Senggigi. Ich brauch noch eine neue Badehose, weil ich meine in Labuan auf der Trockenleine vergessen habe.

    Tempel und Badehosenchallenge. Mataram ist nicht schön, viel Verkehr, die Tempel diverse kein Highlight, aber schöne Fotos kann man ja trotzdem machen und man bekommt viel vom Leben dort mit. Das will ich sehen. Lombok brutal. Kleine Schäden vom Erdbeben im Juli sieht man an den Tempeln, heruntergefallene Statuen, Risse in der Bausubstanz.
    Die Fashionshops diverse haben keine Badeklamotten, ich wage mich ins Zentrum von Mataram, in die Epicentrum Mall, lauter Billabongs und Ripcurls, aber kein bezahlbares Sportgeschäft.
    Endlich leuchten bunte Badehosen aus einem Garagenladen am Straßenrand. Es gibt echte Billabäng Badehosen mit Adidasstreifen, das Ralf Lauren Logo fehlt leider. Hier bin ich richtig, hier werde ich fündig, ich kaufe mir ein Topmodell von Rip Curl für vier Euro. Endlich wieder eine Badehose auf einer Insel mit Traumstränden, fühlt sich gut an. Die Strände finde ich auch noch, nicht Heute.

    Mataram hat große breite Straßen, viele Scooter und Autos, die Straßen sind gesäumt von nicht sehr hohen Häusern mit garagenähnlichen Läden, immer wieder Warungs, viele kleine Gemischtwarenläden, ab und zu eine Moschee. Alles wirkt etwas improvisiert, angesifft, wackelig, abgenutzt, vergilbt, vermüllt, es ist laut und geschäftig, eine typische asiatische Kleinstadt eben, nur ohne Hochhäuser aber schlechter Luft. Zwischendrin Obstsaftstände. Mangosaft muss es sein, na klar. Viele kreisrunde Gesichter von Kopftüchern umhüllt. Bis auf die Luft mag ich das gelegentlich. Ich sehe abends sogar einige Jogger, besser als Rauchen. Vielleicht, na ja.
    Sehr oft gibt es geschälte Ananas, von Karren, die am Straßenrand stehen. Für 70 Cent gibt es zwei. Geschmacksporno, ich sags euch. Ich habe noch nie so eine leckere Ananas gegessen! Süß, saftig, Ananasgeschmack, so wie ihn der Herrgott gemeint haben musste. Für ein paar Minuten schwebe ich.

    Dann entdecke ich einen Markt, ziemlich groß, der um und in einem großen Gebäude stattfindet. Kleine Pferdekutschen warten davor, aber nicht auf Touristen. Er ist unglaublich bunt. Die Marktweiber schnattern, Gemüse, Fleisch, Fisch, es riecht spannend. Ich bekomme gekochte Erdnüsse zu probieren, sehr lecker, kaufe nach Probieren ein halbes Kilo Mangosteen, auch 70 ct, auch superlecker. Ein kleines Messer für ganzes Obst, dem ich sicher nicht widerstehen kann. Die Leute wundern sich teilweise, was ich für seltsames Zeugs fotografiere, ranzige Schilder, Müll, Fischköpfe, keine Menschen, direkt zumindest. Obwohl es fast eine Schande ist, die Geschichten in den Gesichtern der Leute nicht zu erzählen. Die spinnen, die Touristen. Zu ein paar Fotos von Marktweibern werde ich dann doch recht derbe genötigt. Sie haben Spaß, dito.
    Der Markt schließt langsam, packt ein, im inneren Teil ist schon alles verschnürt, in diesem geruchsintensiven, verlassenen Labyrinth treibe ich mich mit Kakerlaken und Ratten noch ein Weilchen rum. Es ist einfach zu spannend für einen Grafiker.
    Irgeneann wird mir der Geruch dann doch zuviel und mit der Dämmerung trete ich aus aus diesem Treiben. Den Sonnenuntergang am Beach habe ich einmal mehr verpasst.

    Auf dem halbstündigen Heimweg setze ich mich in ein Warung am Straßenrand und esse platt gehauenes, zertrümmertes, gegrilltes Hühnchen mit Kopf noch dran. Dazu gibts drei scharfe Saucen, rohes Gemüse und Reis. Gut dass ich meine Toleranzen schon auf dem Markt herunter korrigieren konnte. Aber das Huhn schmeckt dann doch wirklich sehr gut, die Marinade machts. Die Saucen brennen zweimal. Ich bin der einzige Gast, der Sohn und Grillchef setzt sich zu mir und wir versuchen Kommunikation ohne eine gemeinsame Sprache.

    Bintang in einem muslimischen Land kaufen, für den Hinterkopf: Die weit verbreiteten Indomaret und Alfamart habens nicht, aber Coco Mart hats und andere größere nicht Halal Supermärkte auch. Also fassen wir meine heutige Shoppingliste mal zusammen:
    Drei Dosen Bintang
    Eine Flasche Pocari Sweat
    Eine kalte Dose Nescafe
    Zwei Ananas
    Mangosteen
    Erdnüsse
    Zwei Rollen Kekse
    Ein Küchenmesser
    Shampoo
    Instantkaffee Weiss
    Kopi Black
    Badehose
    Hab ich was vergessen für mein Glück?
    Einen Teil davon gibts jetzt : )
    Eine sehr gute Nacht!
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