Ich gehe.

февраля - октября 2024
  • WildeHilde
Es gibt einen Plan.
Schließlich braucht’s
was zum Verwerfen…
Читать далее
  • WildeHilde

Список стран

  • Финляндия Финляндия
  • Норвегия Норвегия
  • Швеция Швеция
  • Дания Дания
  • Германия Германия
Категории
Поход, Пешком, Природа, Поездка в одиночку, Пустыня, Фауна
  • -пройденных километры
Средства перенесения
  • Полет-километров
  • Гулять пешком-километров
  • Пеший туризм-километров
  • Велосипед-километров
  • Мотоцикл-километров
  • Тук Тук-километров
  • Автомобиль-километров
  • Поезд-километров
  • Автобус-километров
  • Дом на колесах-километров
  • Караван-километров
  • 4х4-километров
  • Плавание-километров
  • Гребля-километров
  • Моторная лодка-километров
  • Парусное судно-километров
  • Плавучий дом-километров
  • Паром-километров
  • Круизный лайнер-километров
  • Конь-километров
  • Катание на лыжах-километров
  • Автостоп-километров
  • Cable car-километров
  • Вертолет-километров
  • Босиком-километров
  • 229следов
  • 250дней
  • 1,8кфотографий
  • 5,3клайков
  • 23. März

    23 марта 2024 г., Швеция ⋅ ⛅ 3 °C

    Über Nacht sind alle meine noch nassen Sachen getrocknet und so mache ich am Morgen ein ausgiebiges Frühstück und packe in Ruhe zusammen. Um kurz nach zehn breche ich auf, der Weg führt weiter auf dem Bahndamm flussaufwärts am Fluss Fylleån entlang. Später wird das der See Simlängen, eingebettet in eine herrliche, leicht hügelige Landschaft. Das Wetter dazu ist einfach wunderbar, es ist einigermaßen kalt, aber es wird immer mehr blauer Himmel und es ist trocken.
    Der Weg, den ich heute gehe, entspricht übrigens in weiten Teilen dem E1, das ist der Weitwanderweg von Sizilien zum Nordkap. Er wird insgesamt auf dem Weg in den hohen Norden spätestens ab Mittelschweden einer meiner Hauptwege sein. Am frühen Nachmittag, bei herrlichem Wetter, biegt der Weg weg von der Bahnlinie erst in Richtung Osten, dann wieder gen Norden auf feinen kleinen Waldwegen durch dunkle Wälder immer entlang dem Hallandleden/E1. Hatte ich auf dem Bahndamm immerhin ein paar Begegnungen und Gespräche, so treffe ich hier inzwischen überhaupt keine Menschen mehr. Es gibt nur ganz selten mal Gehöfte, ich fühle mich richtig in Schweden, obwohl es noch so weit im Süden ist. Für den Abend habe ich mir den See Skavsjön ausgeguckt, ich möchte da morgen auch den Ruhetag zubringen. Zeltplätze gibt es hier in erreichbarem Umkreis nicht, deshalb werde ich vielleicht am See waschen. An einem Gehöft frage ich nach Wasser, da ich nicht sicher bin, ob danach bis zum See noch Häuser kommen, die Leute sind sehr nett, wir unterhalten uns und ich bekomme gleich dazu noch zwei Stücken Kuchen angereicht. Sehr lecker, vielen Dank dafür. Ab dann sind es noch gute 4 km bis zum See, ich brauche, nachdem ich angekommen bin, noch mehr als eine Stunde, um einen Platz für das Zelt zu finden. Es ist alles sehr dicht und urig bewachsen bis an die Uferkante und am Boden ist alles entweder sehr nass oder so krumm und schief, dass Zelten nicht möglich ist. Und so laufe ich noch um den halben See drumrum, bis ich in einem Hochwald 20-30 m zurückversetzt vom Wasser eine gute Stelle finde. Es gibt in der Nähe des Sees nur ein Gehöft, ist also hier draußen ziemlich einsam und ich habe schon Losung von Elchen gesehen. Natürlich höre ich schon beim Rumlaufen um den See die Gänse, die mich wahrnehmen und entsprechend aufgeregt sind. Besuch haben sie nicht so oft. Ich baue schnell das Zelt auf und setze mich dann noch für eine gute halbe Stunde mit Isomatte und Schlafsack auf einen großen Stein, der im Wasser liegt und auf dem ich komplett liegen kann. Es ist schon dunkel, aber sternenklar mit fast vollem Mond und ich genieße einfach die Abendstimmung am See.
    Читать далее

  • Die Ausbildung zur Schlange hingeworfen und dann erfolgreich zum Baum umgeschult.

    24. März - Ruhetag

    24 марта 2024 г., Швеция ⋅ ☁️ 5 °C

    In der Nacht hat es angefangen zu regnen, das hat sich durchgezogen bis heute. Der geplante Ruhetag fällt buchstäblich ins Wasser, da es bis nachmittags um vier bis auf wenige Unterbrechungen mehr oder weniger stark regnet. Dementsprechend bin ich fast den gesamten Tag im Zelt, schreibe Tagebuch, döse rum und nähe zwei defekte Stellen an meiner Hose, die ich gefunden habe. Außerdem kümmere ich mich ein wenig um das Bein, das aber deutlich auf dem Weg der Besserung ist. Zwischendurch gehe ich mal runter an den See und wasche mich. Am Nachmittag ab circa um fünf, als es aufgehört hat zu regnen, gehe ich ein paar Meter durch den Wald und am Ufer entlang, später runter ans Wasser bei meinem Zeltplatz. Lege mich wieder auf dem großen Stein auf die Isomatte und genieße eine gute Stunde lang den frühen Abend. Es ist auch nicht kalt, zumindest nicht für diese Verhältnisse.Читать далее

  • 25. März

    25 марта 2024 г., Швеция ⋅ ☁️ 1 °C

    In der Nacht gibt es noch vereinzelt leichten Regen, am Morgen wache ich aber bei Sonnenschein und blauem Himmel auf. Schon in der ersten Stunde auf dem Weg laufen mir ein Fuchs und ein paar Kraniche über den Weg. Die Langbeine sind ja so unheimlich scheu, so dass ich sie auch kaum mal vor die Kamera bekomme, also zumindest nicht aus der Nähe.
    Der Weg folgt heute noch den ganzen Tag dem Hallandsleden durch Wälder und durch schönste südschwedische Landschaft.
    Im Wald entdecke ich mal wieder ein altes Auto. Im Allgemeinen muss ich sagen, ist in den Wäldern und speziell in der Nähe von Siedlungen oder Gehöften sehr viel altes landwirtschaftliches Gerät, Gerümpel, Hausrat und dergleichen zu finden. Das ist schon auffällig häufig. Scheinbar werden die Gehöfte generationsbedingt irgendwann verlassen, sie verfallen und niemand kümmert sich weiter um irgendwas. Der nächste größere See, an den ich komme, ist der Stora Allgunnen, hier mache ich erst mal eine Pause.
    Später komme ich an einem einzelnen Gehöft vorbei. Dort stehen zwei Pferde, die ganz anders als die meisten sonst, nicht weglaufen, sondern ausdrücklich zu mir kommen und sich darüber freuen, dass ich sie streichle.
    Am frühen Nachmittag komme ich zu einem Grundstück, wo ich schon aus einigen Metern Entfernung einen großen Holzturm sehe, der mich natürlich sofort brennend interessiert. Ich treffe auf die zwei Dänen Torben und Heidi und sie zeigen und erklären mir auf dem Grundstück das alte Kirchen- und Schulhaus, das sie gekauft haben und nun zu einer Wohnung umfunktionieren. Es ist ihr Sommerhaus. Der hölzerne Turm ist der Glockenturm aus 1954. Leider ist er verschlossen und wir haben keinen Zugang, sonst wäre ich natürlich zu gern mal da hochgestiegen. Nichtsdestotrotz ist der Innenraum des Hauses sehr interessant anzusehen. Die Kirche wurde mit dem Verkauf entweiht und es wurden Orgel, Altar und spezielle christliche Elemente entfernt. Die beiden haben aber aus Dänemark eine andere Orgel bekommen, die sie im Altarraum aufgestellt haben. Außerdem sind die Bilder des Kreuzweges durch neue, modernere von einem dänischen Künstler ersetzt worden. Wirklich sehr schön. Auch der alte Klassenraum, in dem seinerzeit 50-60 Kinder von einer Lehrerin unterrichtet wurden, so wie es halt früher war. Freundlicherweise kann ich mir noch meine Kaffeedose auffüllen. Sie hat bis hierher gereicht und so muss ich nicht im Laden ein ganzes Pfund kaufen.
    Am späteren Nachmittag fährt ein Bulli mit Berliner Kennzeichen an mir vorbei und biegt kurz darauf zu einem Ferienhaus am Nordsjön ein. Ich folge den Preußen, es sind übrigens die ersten Deutschen, die ich hier treffe und freue mich, mit Udo und Kerstin im Ferienhaus zu sitzen, einen Tee zu trinken und einen Schwatz zu halten.
    Zum Übernachten habe ich mir den Sandsjön ausgesucht, er ist nur noch ein paar Kilometer entfernt. Ich frage bei einem der letzten Häuser nach Wasser und wenig später sitze ich bei Anders am Tisch, es werden sicher anderthalb oder zwei Stunden bei einem netten Gespräch mit gutem Cappuccino und später ein paar Köstlichkeiten auf die Hand. Als er mir zwei Dosen Thunfisch gibt und sagt, er hätte sie für seine Katze und sich gekauft, die Katze sei aber jetzt tot, muss ich ganz ordentlich in mich reingrinsen. Er beschreibt mir noch gut den Weg an den See und einen guten Platz dort zum Übernachten. Außerdem weist er mich darauf hin, dass in den nächsten Tagen die Supermärkte recht dünn werden, da es bis Jönköping fast nur noch Dörfer gibt und ich dementsprechend also morgen einkaufen muss. Danke allen guten Gönnern!
    Schon am Abend wird es sternenklar und voller Mond, also auch entsprechend kalt. An diesem See gibt es viele Kraniche und natürlich Wildgänse und -enten. Das ist zwischendurch auch immer mal wieder lautstark zu vernehmen, wenn sie irgendeine Gefahr ausmachen wie zum Beispiel mich. Mein Zelt steht gute 4-5 m vom Wasser entfernt, gute 10 Meter von mir entfernt schwimmt ein Fischotter vorbei und taucht kurz danach mit lauten Platschen ab. In der Nacht erschreckt er mich ziemlich, als er wieder vorbeischwimmt, was ich gut hören kann und dann wieder mit einem lauten Platschen abtaucht. Darauf war ich so dösig aber nicht vorbereitet.
    Читать далее

  • Es ostert auch hier sehr.Erzbraunes Wasser, so ist es hier überall.Der größte Grenzstein Skandinaviens

    26. März

    26 марта 2024 г., Швеция ⋅ ☁️ 5 °C

    Die Nacht war frostig kalt und sternenklar, sie legt mir eine Eisschicht über das gesamte Zelt. Am Morgen nehme ich erstmal ein erfrischendes Bad in diesem kalten See. Tobi meldet sich an, er ist auf dem Rückweg von Västerås, wir wollen uns am Nachmittag in Kinnared treffen. Während ich einpacke, geben ein paar Jagdflieger eine Show-Einlage über dem See. Es werden ja wohl keine MIGs sein. In Rydöbruk treffe ich Lars-Erik Eriksson. Er ist Schriftsteller und wir unterhalten uns recht lange über alles mögliche. Er erzählt mir von einem alten Grenzstein hier im Dorf. Später gehe ich dorthin und finde den größten Grenzstein Skandinaviens. Er markierte in alten Zeiten die Grenze zwischen Schweden und Dänemark. Gleichzeitig ist dort auch ein Schild zu sehen, dass hier die Grenze von Halland zu Småland ist. Endlich weiß ich genau, dass ich in wenigen Minuten in Småland bin.
    Seit Tagen suche ich nach Karten, die diese Grenzen zeigen und freue ich mich, hier mal eine deutliche Anzeige zu haben. Schließlich ist Småland eine alte Provinz und in den aktuellen Karten in dem Sinne nicht mehr aufgeführt.
    Kleiner Einwurf am Rande: Mein Bein ist wohl wieder vollkommen okay, es gibt keinerlei Beschwerden mehr und ich nehme auch nichts mehr, was dagegen helfen soll.
    Während ich weiterlaufe, will ich schon mal ein Restaurant heraussuchen, in dem ich mich mit Tobi treffen kann, da er schon eine grobe Ankunftszeit mitgeteilt hat. Ich muss mit Erschrecken feststellen, dass in Kinnared das einzige Restaurant heute um zwei schließt. Nach einigem Hin und Her entscheide ich, dass wir uns dann doch in Hyltebruk treffen, der einzige Ort, der Restaurant und Supermarkt hat. Für mich heißt das, ab jetzt ein Stück auf meinem Weg zurück zu laufen und dann muss ich an der Bundesstraße einen guten Kilometer direkt entlang. Das ist wahrlich keine Freude auf dem Randstreifen. Teilweise am Rand mit Leitplanken und beidseitig mit Wildzaun donnern die LKWs in nur 1 Meter Abstand an mir vorbei. Da ich nicht sicher bin, ob das überhaupt erlaubt ist und die Polizei nicht auf den Plan rufen möchte, gehe ich nach circa einem halben Kilometer an einem Tor durch den Wildzaun und finde einen Weg, der parallel zur Straße im Wald verläuft. Der endet aber nach gut 200 m, weil hier tief in den Stein gehauen eine Einfahrt runter in einen Schacht geht. Vielleicht gehört das zu einem Kraftwerk, ich kann es nicht einschätzen. Ab hier schlage ich mich durch dichtestes Waldgebiet hinter dem Wildzaun entlang, manche Stücken kann ich direkt am Zaun laufen. Da passe ich gerade mit dem Rucksack durch, dann aber auch wieder nicht und muss wieder direkt durch das Unterholz. Während ich mich hier durchkämpfe, liegt sie auf einmal vor mir: eine Kreuzotter, die auch bis an den Wildzaun herangekommen ist (und keinen Schritt weiter;) und hier zwecks fehlender Bäume die paar Sonnenstrahlen und Wärme genießt. Wir einigen uns darauf, dass sie sich in den Wald verzieht, damit ich am Zaun weiterlaufen kann. Ich bin froh, als ich dieses Stück irgendwann durchhabe und es wieder einen Weg gibt, der mich am Jakobssjö entlang führt. Ich muss auf dieser Strecke Richtung Hyltebruk ziemlich Tempo machen, damit ich nicht allzu sehr verspätet dort ankomme. Um vier treffe ich mich mit Tobi. Das ausgeguckte Restaurant hat seit zwei Jahren geschlossen und so suchen wir uns eine Pizzeria nicht allzu weit entfernt. Anschließend gehe ich noch mit zum LKW, da der ohnehin ziemlich in der Nähe vom Supermarkt steht, wo ich noch einkaufen muss. Tobi gibt mir wieder ein paar Sachen mit und wir verabschieden uns. Es war mal wieder ein schönes Treffen. Ich kaufe im Supermarkt eine ganze Menge ein, da in den nächsten Tagen ja laut Ankündigung nicht mehr wirklich Läden kommen. Mit diesem großem, schweren Rucksack ist mir klar, dass der Tag gelaufen ist und ich nur noch aus der Stadt raus will. Dabei treffe ich die Schwedin Stina, sie ist gerade mit ihrem Hund unterwegs. Wir unterhalten uns und da sie die selbe Richtung geht, nimmt sie mich mit und wir gehen zusammen aus der Stadt raus bis zum Nissan-Damm. Ich suche mir in der Nähe auf die Schnelle nur noch einen Schlafplatz, da es schon einigermaßen dunkel geworden ist und ich auch müde bin. Dementsprechend passiert außer dem Zeltaufbau und mich in Waage zu bringen nichts mehr.
    Читать далее

  • 27. März

    27 марта 2024 г., Швеция ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach einer recht milden Nacht wenige Meter entfernt von einer kleinen Landstraße werde ich heute schon mit blauem Himmel und Sonnenschein geweckt. Während ich einräume, lege ich die paar noch feuchten Sachen an den Straßenrand in die Sonne und so bin ich schon um kurz nach neun fertig und kann trocken losziehen.
    Ich muss ein Stück zurück durch Hyltebruk, um Richtung Norden wieder auf meinen Weg zurückzukommen. Da der direkte Weg Richtung Nord in riesige Sumpfgebiete führt, beiße ich in den sauren Apfel und gehe stattdessen wieder westlich. Auch wenn es ein Umweg ist, schaffe ich damit aber heute am Nachmittag die Rückkehr auf meinen eigentlichen Wanderweg. Auf einem Kinderspielplatz nahe der städtischen Sportanlagen besorge ich mir Wasser und mache Frühstück. Dann ziehe ich weiter und treffe kurz darauf mal wieder jemanden am Weg wieder. Es ist eine deutsche Frau, die wir gestern in der Pizzeria getroffen haben, ich hatte sie deutsch reden hören und angesprochen, wir haben uns dann kurz unterhalten. Heute steht sie am Straßenrand und lädt Holz auf einen Anhänger und spricht mich im Vorbeigehen an: Da wäre ich ja wieder.
    Der Weg geht heute also doch nach Kinnared, dem Ort, den ich gestern fast erreicht hatte. Und da der Umweg, den ich mache, ohnehin lang genug ist, entscheide ich mich, bis Kinnared ca. 6km zu trampen. Es dauert auch nicht lange, dann nimmt mich Andreas, halb Schwede, halb Däne, bis nach Kinnared mit und setzt mich genau am Restaurant Valvet ab, wo ich eigentlich gestern hinwollte. Ich genehmige mir ein ordentliches Mittagessen, unterhalte mich mit ein paar Leuten. Ein Mann meint dann, ich wäre also der, der zum Nordkap geht. Er hätte von mir gestern oder vorgestern gehört. Ich nicke ungläubig. Provinz eben… Eine andere Frau, mit der ich etwas später ins Gespräch komme, meint, sie hätte mich gestern schon an der Straße gesehen… Fahren die hier alle im Kreis?
    Ab jetzt bin ich wieder auf meinem eigentlichen Weg, das Wetter ist herrlich, es ist den ganzen Tag praller Sonnenschein bei blauem Himmel. Die Solarzellen tun ihre Arbeit und ich denke, meine Powerbank wird heute Abend komplett voll geladen sein. Aktuell folge ich dem Wanderweg E6, gleichzeitig ist es hier der Smålandsleden. Es ist erst um vier am Nachmittag, als ich an den Hensjön (Sjön=See) komme. Da es für mich immer wieder reizvoll ist, am See zu übernachten, besorge ich mir Wasser und finde kurz darauf am Ende des Sees eine sehr tolle Hütte, für mich wie das Hotel Adlon. Und da der Tag recht jung ist, die Sonne noch scheint, schwimme ich eine Runde und wasche anschließend alles durch, was fällig ist, baue mir eine Wäscheleine und bin selig, so dass ich morgen absolut frisch starten kann.
    Читать далее

  • 28. März

    28 марта 2024 г., Швеция ⋅ 🌧 9 °C

    Nach einer trockenen Nacht wecken mich um fünf zum ersten Mal die Wildgänse, es ist schon hell. Ich lege mich aber noch mal hin und schlafe bis um halb acht. Die wichtigsten Sachen sind bis zum Morgen getrocknet, den Rest hänge ich an meinen Rucksack und werde es am Abend schön auf Bügelfalte wieder in den Schrank legen. Selbst mein Hemd ist wieder sauber, ich hatte mir gestern früh mithilfe eines Trinkjoghurts die komplette Chausseestraße auf mein Hemd gezeichnet, wie mein Opa es immer so schön formuliert hat. Nicht weit entfernt vom See treffe ich in Gryteryd an eine Kirche. Hier sind Peder und seine Kollegin im Namen des Herrn am Arbeiten. Wir unterhalten uns eine ganze Zeit. Die Kirche selbst ist aus 1297 und wohl eine der ältesten hier überhaupt, besonders ist außerdem, dass sie in der Zeit der Kriege zwischen Schweden und Dänemark nicht niedergebrannt wurde. Für mich auch ein Novum, dass die Deckenmalerei auf Holz erfolgt ist. Erstaunlich, dass sich das über so lange Zeit so gut hält.
    Als es um zwölf rum Zeit für eine Pause ist, bin ich gerade am Siggasjön. Hier steht eine tolle lappländische Hütte, die offen ist und in der ich die Pause genieße. Sie ist ausgestattet mit allen möglichen nordischen Sachen, handgemachten Messern, typisch samischen Kleidungsstücken und dergleichen. Ein toller Ort für eine Pause. Danach geht es durch dichte Wälder auf feinen, schmalen Moospfaden. Hier treffe ich auf einen Fuchs, der mich nicht wahrgenommen hat, da ich gegen den Wind zu ihm komme und beobachte ihn einige Minuten lang, bis er sich langsam schleicht.
    Mein wunderbarer Weg endet auf einmal mitten im Wald, ich habe recht lange nicht auf die Schilder geachtet und muss feststellen, hier ist Endstation. Zurückzugehen bis zum eigentlichen Weg ist natürlich keine Option, wo kämen wir denn da hin? Also stapfe ich direkt auf Richtung weiter. Es ist das typisch schwedische nasse Land, jeder Schritt schmatzt im Untergrund. Gerade auf den großen freien Flächen, wo kaum Bäume wachsen, ist es so nass, dass die Schuhe bei jedem Schritt im Wasser sind. An dieser Stelle wird mir noch mal deutlich gezeigt, was ich schon lange weiß: meine Schuhe sind nicht mehr dicht. Sie haben schon u.a. Lappland, Riesengebirge und die Dolomiten gesehen, von daher war mir klar, dass ich sie nicht bis zum Ende dieser Reise tragen werde. Es ist ein guter halber Kilometer, den ich mühsam durch diesen nassen Untergrund stapfe, auf dem es sich läuft wie auf richtig dicken Schaumstoffmatten. Nicht allzu lange danach biegt der Weg laut Karte und auch Beschilderung nach links in den Wald ab, ich sehe dort aber nicht, wo es weitergehen soll, da ich nur Dickicht vor mir habe. Ab jetzt kommt ein guter Kilometer, der völlig anders als sonst gar nicht als Weg hergerichtet oder gepflegt ist, also Dickicht und Unterholz, wo ich um jeden Baum und Strauch herumtanzen muss. Gegen vier komme ich endlich an den Fegen, ein recht großer See, er ist über 20 km lang. Direkt an dieser Stelle ist ein Rastplatz, an dem man zelten oder auch den vorhandenen Vindskydd (Windschutz=Shelter) nutzen kann. Als ich zum Platz komme, bin ich total überrascht, dass ich dort jemanden sehe, der gerade sein Zelt aufbaut. Ich stiefele sofort dahin, es ist Maik aus Hamburg. Er ist auf einer Bike-Tour, ein Rundkurs ab Göteborg für knapp eine Woche. Er ist nach einem Wanderer, den ich in Lübeck getroffen hatte, der erste, der auf einer Tour unterwegs ist und nicht mit dem Hund spazieren. Wir quatschen uns erst mal eine halbe Stunde fest und als wäre heute hier die Jahreshauptversammlung der Out-of-Season-Heimatlosen, kommt nach einer guten halben Stunde noch Filip, ein Däne, dahergewandert. Auch er wird hier übernachten und baut sein Zelt auf.
    Für mich ist es eigentlich noch zu früh, jetzt schon abzusteigen... Eigentlich. Da es in der Zwischenzeit angefangen hat zu regnen und wir in einem Naturreservat sind, wo man nicht frei irgendwo zelten darf, der nächste Platz für heute unerreichbar weit ist und auch weil es Gesellschaft gibt zum Quatschen, schlage ich für heute hier im Vindskydd meine Wurzeln.
    Читать далее

  • 29. März

    29 марта 2024 г., Швеция ⋅ ☁️ 7 °C

    Ich beginne den Morgen um kurz nach sieben mit einem Bad im See. Während des Frühstücks quatsche ich noch ein wenig mit Maik und Filip und dann verabschieden wir uns. Ich breche als letzter etwa um zehn auf, das Wetter ist herrlich und ich komme als nächstes nach Sandvik, wo auf der Halbinsel eine wunderschöne Kirche steht. Ich sehe mir alles von innen und außen an und mache bei dem prächtigen Wetter eine ausgiebige Pause. Der Weg zieht sich dann noch über eine Stunde am See entlang durch den Wald, später geht es wieder über Land durch verschiedene kleine Dörfchen und viele einzelne Gehöfte, es ist halt Småland.
    An einem verlassenen Haus, was mal nicht verschlossen ist, mache ich Pause und sehe mich in dem Haus ausgiebig um. Es ist höchst interessant und wirkt, als wenn aus der Zeit von Michel einfach alles so gelassen wurde.
    Als ich im Hauseingang sitze, kommt endlich mal ein Oldtimer vorbei; die gehören ja zu Schweden wie die Kanzel zur Kirche. Ich hab zwar vorher schon einige gesehen, aber eher in den Städten, hier über Land ist es mal eine nette Abwechslung. Kurze Zeit später an einem Hof steht der nächste Oldie und wieder hundert Meter weiter am nächsten Haus steht ein Ford Mustang. Also hier gehört der Oldtimer zum guten Ton.
    Später komme ich an eine offene Hütte, sie wirkt, als träfe man sich hier hin und wieder zum Trinken und Grillen. Ich nutze erst mal die Dartscheibe, um mich ein wenig locker zu machen. Im Wald steht kurz danach ein niedergebrannter Wohnwagen, allein die Anzahl der mit verglühten Bierdosen lässt auf die Aktion hier schließen. Seit um drei hat es langsam zu regnen begonnen. Als der Regen über eine ganze Zeit deutlich stärker wird, komme ich an einer alten Hütte vorbei, von der ich nicht viel erwarte, aber trotzdem mal gucke, ob sie offen ist. Und siehe da, es ist eine alte Jägerhütte, die mir für 20 Minuten einen trockenen Unterschlupf bietet. Es ist jetzt höchstens noch gefühlt eine halbe Stunde hin und ich bin in Förshuld, der Ort, wo ich heute den tausendsten Kilometer vollmache. Meine Schuhe sind inzwischen wieder durch und mein Entschluss, in Jönköping ein paar neue zu kaufen, wird immer stärker. Das sind nur noch gut 100km von hier. Am Ende dauert es doch noch etwas über eine Stunde, bis ich da bin und ich bereite mich gedanklich darauf vor, an dem See, der hier entlang der Siedlung ist, zu übernachten. Ich klopfe nach Wasser, Siv und Kurt bitten mich freundlich herein. Wir kommen ins Gespräch und recht schnell bieten sie mir die kleine Hütte am See auf ihrem Grundstück für die Übernachtung an. Ich kann duschen und sie laden mich sogar zum Essen heute Abend ein. Ich bin total selig. Als ich mich in der Hütte einrichte, geht irgendwann das Licht aus. Ich denke zuerst an die Sicherung, da hier ein elektrischer Heizkörper angeschlossen ist, stelle aber später fest, als ich zum Essen zu den beiden ins Haus gehe, dass auch dort alles dunkel ist. Das Essen haben sie aber gerade noch rechtzeitig fertig bekommen. Als Siv‘s Bruder dann vorbeikommt, erzählt er davon, er hätte gestern mit einer Frau gesprochen, die mich getroffen hat. Schweden wird scheinbar nur auf allen Landkarten riesengroß dargestellt, in Wirklichkeit ist das alles ein Dorf.
    Der Stromausfall ist aktuell nicht zu beheben. So sitzen wir bei Kerzenschein und genießen das Essen, unterhalten uns den Rest des Abends bis nach Mitternacht über dies, das und was sonst noch wichtig war. Es ist einfach schön und sehr angenehm, bei den beiden zu sein. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft.
    Читать далее

  • 30. März

    30 марта 2024 г., Швеция ⋅ ☁️ 8 °C

    Nach der kurzen Nacht in der Hütte am See wache ich am Morgen bei total nebligem Wetter auf, wir haben uns für halb acht bis acht zum Frühstück vereinbart. Da wir bis dahin immer noch keinen Strom haben, freue ich mich, mit meinem Gaskocher auch etwas zu dieser netten Atmosphäre beitragen zu können. Nachdem wir ausgiebig und lecker gefrühstückt haben, gehe ich mit Kurt zusammen auf Fehlersuche und kurz darauf haben wir wieder Strom. Das ist gut so, denn sonst hätten sie jetzt beginnen müssen, all ihre tiefgefrorenen Sachen in einen 10km entfernten Gefrierschrank umzuziehen. Siv hat mir in der Zwischenzeit in der Nähe einen der oberirdischen Keller gezeigt, wie ich sie hier auf dem Land bei zumindest den alten Gehöften fast immer sehe. Sie werden genutzt so wie bei uns die unterirdischen Keller für die Aufbewahrung von Kartoffeln, aber auch für Fleisch, Marmelade und Getränke. Ich nehme noch ein Bad im See, packe dann zusammen und nachdem wir uns noch einmal lang und breit unterhalten haben, bin ich um halb zwölf bereit, loszuziehen. An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank an Siv und Kurt.
    Der Nebel hat sich lange schon gelichtet und es ist strahlend blauer Himmel mit herrlichen weißen Wolken. Ich folge wieder den ganzen Tag dem Smålandsleden. Der beginnt für mich heute mit ein paar hundert Metern altem Bahndamm. Es zieht sich dann wieder durch kleinere Siedlungen, das sind ja hier immer 1, 2, 5 Häuser oder Gehöfte, die schon untereinander gerne 100 oder 200m voneinander entfernt stehen. Dazwischen natürlich viel Wald, der Weg schlängelt sich nur so durch diese Seenlandschaft. Dann und wann treffe ich wieder auf verlassene Scheunen oder auch Häuser. Sofern ich sehe, dass sie zugänglich sind, kann ich nicht anders als reinzugehen und sie mir anzusehen. So auch heute eine Scheune mit vielen uralten landwirtschaftlichen Geräten. Ich denke da tatsächlich ganz oft an die Michel-Filme, als auch noch mit so primitiven Mitteln gearbeitet wurde. Es ist sicher dem Osterfest geschuldet, dass ich in dieser Gegend selbst in den Wäldern heute relativ viele Leute antreffe und natürlich mit jedem in irgendeiner Form einen Schwatz halte.
    Am Nachmittag zwischen drei und vier beginnt es wie auch in den letzten zwei Tagen langsam zu regnen, allerdings hat es sich heute kaum gelohnt, den Poncho überzuziehen, da es sich relativ flott wieder verzogen hat. Ich streife weiter durch die Wälder und genieße die Ruhe, das Singen der Vögel, den frischen Geruch nach dem Regen, von frisch geschnittenem Holz und von entzündeten Feuern irgendwo in den Häusern im Wald. Für den Nachmittag habe ich mir einen See ausgeguckt, an dem ich übernachten will. Am letzten Ort, durch den ich komme, treffe ich noch auf ein paar Rehe, die mich erst relativ spät wahrnehmen. Ich besorge mir Wasser und werde schlussendlich aber nicht am See fündig, da es nur eine kleine freie Stelle gibt, die krumm und schief und nass ist, und so ziehe ich noch gute 5 km weiter und werde heute auf einer tollen, absolut weichen Mooswiese übernachten.
    Читать далее

  • 31. März

    31 марта 2024 г., Швеция ⋅ ☁️ 10 °C

    Der Morgen startet mit milchig-grauem Himmel, also ziemlich hell. Es ist sehr mild, das Zelt schon trocken und so gönne ich mir, auch oder gerade wegen der Zeitumstellung, eine Stunde länger und breche nach einem Oster-Sonntagsfrühstück um dreiviertelelf auf. Es dauert nicht lange, da wird der Weg im Wald steil, steiler, wirklich steil. So dass ich meine Klamotten, noch bevor es richtig losgeht, etwas umbaue. Ich könnte von der Sache her nackt laufen, aber das will ich dem Landvolk hier ersparen.
    An einer Weide treffe ich auf eine Herde von Schafen, es ist eine besondere alte schwedische Rasse. Sie erinnern mich ein wenig an Heidschnucken. Kurz darauf komme ich an das zugehörige Gehöft, wo ich auch die Besitzer Michael und Lena treffe. Ich fülle Wasser nach und wir kommen ins Gespräch, merkwürdigerweise bei ihnen auch auf das Thema Wolf. In Deutschland hatte ich noch die vielleicht naive Vorstellung, dass hier in Schweden alles in trockenen Tüchern und gut geregelt ist, aber sie erzählen es mir etwas anders. Auch hier ist der Wolf durchaus ein Problem und sie müssen zusehen, wie sie mit Zäunen und Absperrungen ihre Schafe und Tiere schützen. Auch wenn es hier Abschuss-Quoten und eine Bejagung gibt, ist Isegrim doch auch hier für viele eine heilige Kuh. Am Ende bewundere ich noch Lenas Fahrkunst auf dem uralten schwedischen Puch-Mofa, ich bin begeistert. Im nächsten Dorf, es ist gerade dreiviertel zwei, läutet es gerade zur Kirche. Ich geselle mich zu den 12-15 Leuten und nehme an der Messe teil. Die Predigt geht heute ausgerechnet um Wanderwege und Pilgerpfade, da wusste die Pastorin aber noch nicht, dass ich gerade auf einem der beschriebenen hermarschiert kam. Anschließend ist eine Fika (schwedische Kaffeerunde) direkt in der Kirche und wir unterhalten uns. Dabei wird es ungefähr vier. Normalerweise ist ja heute Ruhetag für mich und da schon einige Zeit draufgegangen ist, mache ich einen Dreifaltigkeits-Tag: halb Ruhetag, halb Wandertag, halb Ostersonntag…na Hauptsache, der Rechenweg stimmt. Ich treffe heute immer wieder auf Leute, mit denen ich am Wegesrand ins Gespräch komme, die drei Tschechen Iwana, Silvie und Ondre laden mich direkt auf ihre Terrasse ein, wo wir Kaffee und ein bisschen Wein trinken und unsere gemeinsame Freude am hohen Norden teilen. Und es gibt einen Windbeutel…ich bin so leicht zu haben. Von hier aus ist jetzt noch eine gute Stunde zu laufen, ich habe mir einen See auf der Karte gesucht. Als ich ankomme und noch einmal nach etwas Wasser frage, bietet mir Per direkt an, wenige Meter vom Haus entfernt unten am Strand zu übernachten und morgen zum Frühstück reinzukommen. Seine Frau Anna und die Youngster Lissin und Stina sind ganz gespannt. Übrigens bin ich gar nicht an einen See gekommen, sondern an den Fluss Nissan, der einfach immer wieder weit wie ein See ausgebreitet ist.
    Читать далее

  • Hier zum Isaberg auf bis zu 309m Höhe kommt der gemeine Däne zum Skifahren her.

    1. April

    1 апреля 2024 г., Швеция ⋅ ☁️ 11 °C

    In der Nacht und auch heute am Morgen hat es geregnet, deshalb lasse ich das Zelt noch stehen und frühstücke mit Per und seiner Familie. Ich warte darauf, dass das Zelt trocknet und in der Zeit dusche ich, erledige dieses und jenes und unterhalte mich mit ihnen. Sie sind beide auch begeisterte Lappland-Wanderer. Als sie das Haus verlassen, kann ich noch auf der Terrasse beziehungsweise im Wintergarten bleiben und dabei wird es dann doch 14:00 Uhr, es ist schließlich die zweite Hälfte des gestrigen Ruhetags. Ich gehe dann auch nur knappe 10 km durch Hestra bis an den nächsten See und baue das Zelt auf. Am Nachmittag ist es deutlich kälter geworden, es ist von Schnee für morgen und übermorgen die Rede, ich bin gespannt.Читать далее