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  • Day 59

    Marrakesch

    February 21 in Morocco ⋅ ☀️ 26 °C

    Zunächst fuhren wir wie gehabt mit dem Taxi in die Stadt. Nebenbei bemerkt, Autofahren, auch Wohnmobilfahren, ist in Marrakesch mit seinen fast eine Million Einwohnern, von denen gefühlt jeder zumindest ein Moped hat, ein rechtes Abenteuer. Fahrräder, Mofas und Mopeds fahren generell bei rot über die Ampel. Wenn das aus welchen Gründen auch immer nicht funktioniert, fährt man zumindest vor die bei rot wartende Autoschlange und wartet geduldig bis das Hupkonzert bei grün losgeht. Durchschnittlicher Abstand beim Überholen von Zweiradfahrzeugen etwa eine Handbreit. Abstand zum Vorausfahrenden in etwa genau so. Dies alles toppt jedoch der Taxifahrer. Ein sich auch nur halbwegs an die Regeln haltendes Gildenmitglied wird wohl mit unmittelbarem Ausschluss bestraft.
    So jetzt sind wir aber in der Stadt, genauer gesagt in der Mellah, dem jüdischen Viertel, in dem heute noch zahlreiche Juden wohnen, wie man problemlos an den Kippa und Pejet tragenden Menschen erkennen konnte. In Marrakesch, wie in ganz Marokko, leben übrigens Juden, Christen und Muselmanen in trauter Eintracht neben- und miteinander. Geht doch!
    Durch das schon morgens ziemlich chaotische Gewusel der Händler und Touris kamen wir irgendwann zum Palais Bahia, einem in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhundert erbauten Palast mit rund 8000 qm Fläche, 160 Zimmern, kleinen und großen Riads und einem Harem.
    https://de.wikibrief.org/wiki/Mellah_of_Marrakesh
    https://www.marokkoinformationen.eu/uebersicht/…
    In der Mellah und später in der Stadt sahen wir beschädigte und ein/zwei ganz zerfallene Häuser, die dem letztjährigen Erdbeben zum Opfer gefallen sind.
    Danach ging es wieder in den Soukh, um die tags zuvor bestellten Köstlichkeiten, Argan-Öl und Safran abzuholen. Safran war leider noch nicht eingetroffen und so hatten wir Grund den nächsten Morgen wieder in diese tolle Stadt zu fahren. Natürlich, wir hätten den Safran auch sonstwo kaufen können, genauso wie das Öl. Aber Moulay erklärte uns, dass es solches und solches gibt und er uns nur mit solchem nach Hause fahren lässt, von dem er weiß, dass es original und nicht gepanscht ist. Und dann folgte die Erklärung, wie man zum Beispiel mit Safran betrügen kann. Man mischt einfach die Stängel des Safran Krokus mit normalem Krokus und schon hat man doppelten Gewinn. Und beim Öl wird es halt mit anderem Öl gemischt und gestreckt.
    Danach führte uns Moulay noch ins Französische Viertel, ein ehemaliges Nobelviertel von Marrakesch, das in der Zeit der französischen Besetzung bis 1956 erbaut und im wesentlichen von Franzosen bewohnt wurde und heute noch wird. So haben massenhaft Franzosen dort noch Wohnungen und fallen dann für 40 Euro hin und zurück mit Ryanair ein, entgehen dem französischen Winter oder feiern sommers die tollsten Feste.
    Vor dem Abendessen beehrten wir noch ein französisches Sky Restaurant, Sky bedeutet es gibt Alkohol. Dementsprechend sind dann auch die Preise. Inshallah.
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