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  • Day 6

    Zubiri - Pamplona

    April 19, 2022 in Spain ⋅ 🌧 10 °C

    Um 4 Uhr werde ich wach von der Kirchglocke und eine Mücke die sich andocken möchte bei mir. Ich fühle leichte Muskelschmerzen, bin aber erstaunlich fit und so dankbar, dass ich mich so schnell von der gestrigen Anstrengung erholt habe. Stehe ich jetzt auf ? Drehe noch ein wenig im Bett und lasse den gestrigen Tag nochmal Revue passieren.
    “ Morgen wird es flacher und leichter”, sagten die buddies, so die Theorie, heute wird es lt. Karte einfacher, aber was ist schon leicht und was ist schwierig im Leben ?
    Wenn ich jetzt im Nachhinein zurück denke an gestern, bin ich eigentlich nur sehr zufrieden.
    Hatte ein tolles Pilgermenü und ein tiefsinniges Gespräch mit Linda was nicht so einfach ist, ich höre zu und Linda erzählt. Sie ist sehr “druk”.

    Ich freue mich so auf Pamplona und kann es kaum abwarten loszulaufen, Adios Zubiri und meine Herberge El Palo de Avellano.
    Es regnet, mein Poncho kommt im Einsatz und das Jäckchen für den Rucksack auch.

    Ich starte erst um 9.20 es hat in Strömen geregnet und bevor es losging musste ich 15 Minuten lang mit meinem Poncho kämpfen, das hatte ich nicht geübt zu Hause.
    Alle buddies sind schon unterwegs, ich bin der letzte in der Herberge, einholen werde ich sie nicht meine Caminofreunde.
    Entlang von Bächen, durch Schlamm, Modder, dicke Steine und Schiefer ist es allerdings sehr rutschig.
    Wenn ich jetzt in der Rio Arga stürze wer wird mich retten?
    Manchmal schaue ich hinter mich... und doch habe ich keine Angst, es fühlt sich hier sehr gut an.

    Aber ich habe die App "Alert Cops" (Guardia Civil) aktiviert, so dass alles in Ordnung sein wird, positiv denken, Tanzen im Regen.
    Meine einzigen Gefährten sind diejenigen, die kriechen. Aus unserer Mutter Erde schlüpfen alle möglichen glänzenden Tierchen heraus. Auch die Vögel zwitschern, und in der Ferne hört man die Pferdeglocken, nein, keine Kuhglocken, hier tragen die Pferde Glocken.
    Die Wege sind wunderschön, ich habe noch nie so viele verschiedene Farben von Grün gesehen, es riecht so gut nach Geißblatt und frischem Gras, ich laufe und laufe, keine Menschenseele in Sicht, bis 2 junge Männer mit ihren Mountainbikes ankommen, Ola buen Camino!

    Leider gibt es unterwegs kein einziges Café oder eine Bar die geöffnet hat, ich glaube es ist noch zu früh in der Saison, mir fehlt der Kaffee und ein wenig die Wärme.
    Aber nun, wenn das alles ist😉.
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