Japan
Futabachō

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Travelers at this place
    • Day 3

      Japan also...

      February 27 in Japan ⋅ 🌬 6 °C

      Was soll ich sagen,in den Tagen vor der Abfahrt wird mir immer schmerzlicher bewusst, dass der größte Teil Japans klimatisch nicht wesentlich besser dran ist als wir. Das muss erstmal durchsickern in einen Kopf in dem Urlaub mit 25 Grad aufwärts verbunden ist...
      Und dann geht es auch schon los. Auf die Minute pünktlich startet der Zug Richtung Frankfurt. 2 Minuten vor der Zeit erreichen wir den Zwischenstop Berlin. Da ist doch Hexerei im Spiel. Ach nee doch nicht... Am nächsten Morgen fällt eine Bahn nach der anderen aus. Wir haben aber ausreichend Zeit und können entspannt bleiben. Entspannt waren auch die Kinder während 9 1/2 Flugstunden bis Peking. Manchmal sind 2h bis Malle kaum zu verkraften und dann sowas. Die folgenden 3 1/2 h verschläft Tali dann gleich ganz. Sie wacht erst lange nach der Grenzkontrolle in der Flughafenlinie wieder auf. Interessiert hat das keinen. An der Grenzkontrolle wurde die Mütze ein wenig hochgeschoben und jip,passt,kann durch,ach nein was ist das??? Im Pass sind ja zwei Fotos. Aufgregt schnattern 2 Grenzbeamtinnen durcheinander. Warum beide Kinder in einem Pass sind. Sind sie nicht insistieren wir. Babybild und Kleinkindbild,aber gleiches Kind. Wer will denn eine 3 1/2 jährige an ihrem Foto als 3 Monate altes Baby erkennen... Doch uns haben die beiden lange ausgeblendet. Immer wieder blättern die Dame hektisch zwischen den Seiten hin und her, 1x, 5x, 30x... Es hört nicht auf und während sie immernoch wild umherblättert fügt sie schon ein kleines Einreise-Klebchen hinzu, nicht ohne noch gute 10x von links nach rechts durch das Heftchen gegangen zu sein. Akribisch erklärt sie uns die gänzlich ohne lateinische Buchstaben auskommenden Aufkleber. Der gehört in diesen Pass ,dieser in den Pass,der gehört... Das ist nett gemeint, aber ich hatte nicht vor irgendwelche Seiten beliebig aus meinen Reisedokumenten zu reißen, was ein vertauschen dann wohl ermöglichen würde. Entgegen vieler Meinungen von zynischen Schriftstellen,die Japan als eines der kinderunfreundlichsten Länder einschätzen werden wir wirklich mehr als zuvorkommend empfangen. Auch unsere Wohnung mit Kirschblütenblick ( 1!!! Baum blüht) ist gut gelegen, sehr kompakt aber schön modern und sauber. Eine junge Japanerin ohne jegliche Fremdsprachenkenntnisse empfängt uns und dann sind wir endlich richtig angekommen im Abenteuer Japan. Jetzt erstmal Schlaf aufholen. Seit 30h habe ich kein Auge zugetan. Es wird Zeit...
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    • Day 6

      Kreuz und quer durch Tokio

      March 1 in Japan ⋅ ☁️ 7 °C

      Die ersten Tage in Tokio vergehen wie im Flug. Das Rahmenprogramm ist üppig und auch wenn wir uns jeden Tag vornehmen das die Tagesstrecke morgen etwas geringer ausfällt klappt das eigentlich nie. Man tapert ungewollt von einer Sehenswürdigkeit in die nächste und der Tag ist wieder vor 22 Uhr nicht zu Ende. Es geht ins alte Tokio zur Besichtigung von Tempeln und Schreinen. Es geht in diverse neue Viertel zum Bestaunen von Hochhäusern, Aussichtsplattformen und Straßenzügen voll mit bunt blinkenden Reklametafeln und qietschender Musik. Und voll mit Menschen. Besonders deutlich werden die 37 Millionen Einwohner Tokios an der Shibuya Kreuzung, welche auch "Alle Gehen Kreuzung " genannt wird. Zu Spitzenzeiten überqueren hier mehr als 3000 Menschen gleichzeitig die Ampel. Und es funktioniert naja so halbwegs. Die Japaner sind zwar alle nett und freundlich auf den ersten Blick aber in der Tiefe scheinen sie doch auch Angehörige einer Ellenbogengesellschaft zu sein. Es wird (vor)gedrängelt, quer gelaufen und sich fast roboterhaft mit Blick ins Telefon zu seinem Ziel bewegt. Stößt man zusammen wird sich kurz höflich entschuldigt ehe man in seine roboterhafte Anonymität zurücksinkt. Dies mag auch der Verrohung der Großstadt geschuldet sein. Waren doch auch die US Amerikaner in New York wesentlich rauher als die aufgeschlossen lächelnden Menschen in diversen anderen Landesteilen. Dies soll keineswegs heißen man würde sich hier unwillkommen fühlen. In Shops und Restaurants wird man überschwänglich begrüßt, die Kinder werden mit strahlenden Augen bewundert und immer wird man sehr zuvorkommend mit allem versorgt, was man braucht und nicht braucht. Aber außerhalb des professionellen Daseins ist sich eben doch jeder selbst der Nächste.
      Und wie kommt man am Abend aus Shibuya wieder weg? Richtig, man geht zur nächsten U bahn Station. Die Bahn kommt bereits voll an. Die Hälfte der Anstehenden drängt in den Zug. Der Rest muss wohl auf den nächsten Zug warten. Doch weit gefehlt. Der gut gekleidete Mann am Gleis mit seinen weißen Handschuhen waltet seines Amtes. Mit einem gehörigen Schwung drängen ein weiteres Dutzend Passagiere in unser bereits volles Abteil. Man kann sich nirgendwo mehr festhalten. Das ist auch nicht schlimm, denn die Menschen stehen so eng das man auch nicht fallen kann. An jeder Körperstelle wird man von anderen Körpern tangiert. Puh durchatmen. Die nächste Haltestelle ist Shinjuku,die geschäftigste Station der Welt. 3,6 Millionen Menschen drängen täglich hier durch. Und gefühlt die Hälfte genau jetzt, abends gegen 20.30... Rush hour. Und siehe da es passen immer noch Leute rein. Nur noch ein Fuß berührt den Boden ,der andere verharrt in Ballerina-Spitzentanzhaltung bis wir endlich aussteigen können. Diesmal sogar dort wo wir hinwollen. Am Vorabend hatten wir es geschafft 2x an unserer Station vorbeizufahren. Nich weil wir nicht rechtzeitig aus dem Zug kamen. Sonst war es bisher nämlich immer angenehm gefüllt,manchmal sogar mit Sitzplatz. Nein, es wurde uns einfach schmerzlich bewusst das zu den eigentlichen Bahnlinien auch Züge unterschiedlicher Geschwindigkeit fahren. Local,hält überall,hätten wir nehmen sollen,haben wir aber 2x verpasst.Semi Express,hält nur an gefühlt jeder 3. Haltestelle und Express- fährt gefühlt gleich durch bis zum Flughafen. Gut wieder was gelernt. Weiter gelernt wird morgen, neuer Tag, neues Abenteuer.
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    • Day 8

      Tokio - 24 h täglich unter Strom

      March 3 in Japan ⋅ 🌙 8 °C

      Jeden Tag aufs neue ist es ein Rätsel wie 37 Millionen menschliche Rädchen hier ineinander greifen und irgendwie funktionieren. Aber nach und nach wird es mir bewusst. Planung, Regelung ,Absicherung heisst die Devise. Hier wird rein gar nichts dem Zufall überlassen. Parkt ein Minilastwagen aus stehen ringsherum mindestens 3 Sicherheitsbeamte mit Straßenhütchen und Kelle und winken ihn heraus. Möchte ein Kind mit einem Karussell fahren hat es mindestens 2 Jahre alt zu sein. Ich erinnere an den Rostocker Weihnachtsmarkt wo die kleinen Mäuse kaum sitzen können und schon Karussell fahren und kaum laufen sie ,sitzen sie allein drin. Hier muss man als Elternteil bis zum 6.Geburtstag neben dem Kind stehen, welches angeschnallt auf seinem Pony oder seiner Feuerwehr sitzt. Aber nicht nur stehen- durchgängig Hand am Kind ist angesagt... Auf nicht wenigen öffentlichen Toiletten, welche immer blitzsauber, zahlreich vorhanden, kostenfrei und eine Ausgeburt höchster Computertechnik sind ,sind nicht selten an den minimalen Scharnierspalten überdeckende Schutzfolien angebracht,damit auch wirklich niemand reinsieht. Nicht nur Erwachsene sind hier organisiert und diszipliniert. Oder könnte man sich in Deutschland Bällebäder im Spielzeugmuseum mit Holzbällen vorstellen? Und gleich dahinter die Ruhezone für Babys?! Da wären tischtennisballgroße Kopfwunden vorprogrammiert. Aber nicht hier. Das System funktioniert, bei Jung und Alt.
      Die meisten Stadtteile sind trotz eines hohen Menschenaufkommens extrem sauber. Und das obwohl es keine öffentlichen Mülleimer gibt. Man hat eine Tüte dabei und nimmt den Müll mit nach Hause. Spätestens nach dem 3.Tag mit vollgekrümelter Tasche hat man das begriffen. Das einzige etwas heruntergekommene Viertel ist die Partyzone in Shinjuku. Klar es blinkt und glitzert an jeder Ecke aber bei Tag unterscheidet es sich kaum von anderen Großstädten in Südostasien. Ansonsten ist Tokio ein Musterbeispiel für die Symbiose von Tempeln die zwischen Häuserschluchten herauswachsen, einer völlig strukturlosen Architektur- von kreuz nach schief wird jedes Fleckchen bebaut. Auch wenn das heisst, das das 2 stöckige Wohnhaus inmitten von Hochhäusern vorne nur 1m breit ist, alten Wohnvierteln in denen noch kleine Märkte und Traditionen dominieren und neuen herausgeputzten Szenevierteln,wie dem Gebiet rund um die Tokio Bay. Odaiba könnte auch New York sein, denn es jat nicht nur wunderschöne beleuchtete Brücken ,sondern auch eine Freiheitsstatue. Moderne Technikmuseen geben sich hier ein Stelldichein und auf die vorgelagerten Inseln des Viertels kommt man mittels einer führerlosen Monrorail. Hightech in Reinform. Abfahrt Tokio Teleport Station- wie passend.
      Und wenn einem das ganze Großstadtgetümmel zuviel wird? Dann geht man in ein Einkaufszentrum. Einkaufszentrum? Ja richtig. In mehreren haben wir hier Aquarien vorgefunden die mittels Licht und Toninstallationen die Zuschauer in völlig fremde Welten entführen. Die Aquarien sind bunt beleuchtet, die Luft ist erfüllt von exotischen Düften,es erklingt leise Ambientemusik und ach ja es gibt Fische... Leider auch den ein oder anderen Ort, an dem man wohl anmerken muss, das Tierschutz hier eher eine sekundäre Rolle spielt. Wie hatte es ein netter Autor beschrieben, der schon viele Jahre in Japan lebt: " Sag einem Japaner ,das eine Art vom aussterben bedroht ist und seine Antwort wird sein- oh dann muss ich das unbedingt nochmal essen...!"
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    You might also know this place by the following names:

    Futabachō, Futabacho, 双葉町

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