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  • Day 42

    Vulkane, Tuffstein, Quellen, Derinkuyu

    May 9, 2023 in Turkey ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach den Tagen am Salzsee Tuz Gölü ging es für uns ein Stück in Richtung Süden zum „Meke Tuzlasi Krater Gölü“. Dies ist ein Kratersee und gleichzeitig Landschaftsschutzgebiet der Türkei. Den Krater kann man in circa zwei Stunden zu Fuß umrunden. Der See ist mittlerweile leider ausgetrocknet aber der Anblick war dennoch sehr schön.

    Von hier aus ging es weiter in nordöstlicher Richtung ins Ihlara-Tal und zur Selime Kathedrale im gleichnamigen Ort Selime. Selime war bereits Heimat hethitischer, assyrischer, persischer, römischer, byzantinischer, dänischer, seldschukischer und osmanischer Zivilisationen. Das in Tuffstein gehauene Felsenkloster ist das größte religiöse Bauwerk in der Region Kappadokien mit einer Kirche in der Größe einer Kathedrale und weiteren Räumen, wie Ställe, Wein- und Getreidelager und einer großen Küche.

    Weiterhin im Ihlara-Tal gelegen haben wir eine natürliche heiße Quelle mit 41 Grad warmem Wasser gefunden – herrlich! Nicht die größte und feinste Quelle, die man in der Türkei findet aber ohne Innendusche im Van haben wir natürlich trotzdem die Gelegenheit genutzt!

    Weiter in Richtung Osten haben wir noch einen Stopp in der Stadt Derinkuyu eingelegt und die unterirdische Stadt besucht. Ein Bewohner der Stadt renovierte 1963 sein Haus. Als er im Keller eine Wand niederriss, tat sich dahinter ein weiterer Raum auf, der nicht im Grundriss verzeichnet war. Der Mann wurde stutzig, grub weiter und stieß dabei auf einen schmalen, dunklen Gang, der in ein verzweigtes Tunnelsystem führte. So wurde die unterirdische Stadt entdeckt, die heute nach weiteren Ausgrabungen für Besucher begehbar ist. In der Türkei gibt es viele weitere unterirdische Städte, Derinkuyu ist dabei die Größte. Bisher wurden hier 8 in die Tiefe gehende Stockwerke freigelegt, der tiefste zugängliche Punkt liegt 55 Meter unter der Erdoberfläche und die Breite der Anlage erstreckt sich über mehrere Kilometer. Schätzungsweise sei aber bisher nur ein Viertel der Anlage ausgegraben. Auch hier gab es Räume für Tiere, Weinkeller und Lagerräume, Kirchen, Aufenthalts- und Wohnräume, Küchen und sogar einen Kerker. Tausende Belüftungsschächte sorgten für eine ausreichende Luftzirkulation, gleichzeitig reichten sie bis zum Grundwasser hinunter um auch die Wasserversorgung sicherzustellen. Alle Zugänge zur unterirdischen Stadt konnten mit runden Verschlusssteinen, die vor die Zugänge gerollt werden konnten, verschlossen werden. Da sie nur von innen und nicht mehr von außen geöffnet werden konnten, konnten sich die Bewohner:innen so vor Eindringlingen und Angreifern schützen. Einige dieser Verschlusssteine konnten wir beim Durchgehen auch entdecken. Das Tunnelsystem erschien uns riesig und war wirklich sehr beeindruckend. In der Netflix-Doku „Untergegangenen Zivilisationen auf der Spur“ geht es in Folge 7 auch um die unterirdische Stadt in Derinkuyu – wer sich also mal anschauen möchte, wo wir so rumgekraxelt sind, kann da gerne mal reinschauen.
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