Satellite
Show on map
  • Day 152

    Bei Grandad in Manunui

    March 2, 2023 in New Zealand

    Als ich am Morgen zum ersten Mal aus dem Fenster sehe, traue ich meinen Augen nicht. Dichter Nebel hüllt den Ort ein und unterstreicht die Vergessenheit dieser Gegend. Das bleibt auch so als ich starte. Mehrfach muss ich anhalten um die feinen Wassertropfen, die der Nebel auf meiner Radbrille hinterlässt, abzuwischen. Auf den letzten Metern des ersten Abstieges, immer noch im Nebel, begrüßt mich ein Straßenarbeiter kopfschüttelnd mit den Worten "You're crazy, you're mad". Das amüsiert mich noch ne ganze Weile. Ich fühle ich mich gerade ziemlich wohl und solange Verrücktsein nicht weh tut, soll's mir recht sein 🙂

    Nach etwa 1 1/2 Stunden entlassen mich die letzten Nebelschwaden in einen sonnigen Tag. Pause am Straßenrand (wo sonst? 😏) im Bereich der Tangakarau Schlucht.

    Schon seit wenigen km bin ich auf Gravel gefahren. Das bleibt noch eine weitere Stunde so. Ich wusste davon, hatte aber auf einem Highway, wenn auch vergessen, sowas wie Premium- Gravel erwartet. Irrtum! Nach dieser einen Stunde bin ich ordentlich durchgeschüttelt und heilfroh, als ich endlich wieder Asphalt befahren kann. Hätte ich's gestern nicht schon angemerkt, würde ich es heute schreiben: Ich liebe Asphalt!

    Kurz nach der Abzweigung Richtung Ohura zweite Pause. Kein Schatten. Es ist zwar nicht ganz so heiß wie gestern aber lauschig ist anders. Ich halte nur um etwas zu essen und mich kurz zu erholen. Für eine längere Pause muss ich mir ein angenehmeres Plätzchen suchen.

    Das finde ich ca. 10km weiter. Ich pack' meine Badedecke aus und mach' ein Nickerchen im tiefen Gras etwas abseits der Straße. Danach fühle mich wieder frisch.

    Und das ist gut so. Nach einer kurzen Abfahrt folgt ein langer, sehr steiler Anstieg der mir einiges abverlangt. Dann ist aber gottseidank das meiste geschafft. Bis Taumanurui folgen nur noch einige kleinere Erhebungen. Dann hat mich die Zivilisation wieder. Der Forgotten World Highway mündet hier in den SH4. Und ich bin wieder am Whanganui River, der in Whanganui natürlich sehr viel mächtiger war. Im Supermarkt erstehe ich einige Lebensmittel und dann sind's noch 6 flache km bis zu Grandad's Homestay, meiner heutigen Unterkunft in Manunui. Grandpa bekomme ich nicht zu Gesicht aber Grandma zeigt mir mein Zimmer. Das war heute bezüglich Entfernung/Höhenmeter nochmal ähnlich wie gestern. Ich bin fertig wie das berühmte Schnitzel 😏
    Read more