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  • Day 165

    Coromandel Town

    March 15, 2023 in New Zealand ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute muss ich erstmal Richtung Ferry Landing, zur Fähre nach Whitianga. Lonely Planet preist den Weg als schöne, flache Fahrradstrecke. Autofahrer-Sicht, vermute ich. Jedenfalls rät mir der Arbeiter an einer Straßenbaustelle gleich nach Hahei "change your gears". Scherzkeks, ich fahre bereits im Ersten und das ist fast so demütigend wie schieben, besonders wenn wer dabei zusieht 😁😉 Aber schön ist die Strecke. Die Überfahrt selbst ist dann ein Katzensprung, Whitianga ein netter, entspannter Ort dem ich allerdings nicht gerecht werde, weil ich nur kurz anhalte um mich endlich einzucremen. Ich hab' ja noch ein bisschen Strecke vor mir. Ich verlasse das Städtchen indem ich der Strandpromenade in weitem Bogen nach Norden folge. Dann bin ich wieder auf dem SH25 und ich weiß: Gleich geht's zum ersten Mal richtig bergauf. Immerhin auf etwa 160m. Ich komme in Wallung und weiß das ist für heute erst der Prolog. Eine steile Abfahrt bringt mich nach Kuaotunu. Dort wieder großartiger Strand. Da ist die Ostküste Coromandels wirklich einsame Spitze! Ein Café in Strandnähe sieht zu einladend aus. Meine vorbereiteten Brote müssen noch ne Weile in der Packtasche ausharren. Zu gemütlich ist es im Halbschatten. Zwei Möven streiten sich um die Hinterlassenschaften am Nachbartisch. Ich könnte hier ewig sitzen. Schließlich reiße ich mich los. Es geht jetzt an die Westküste der Halbinsel.

    Es folgen mehrere knackige, kurze Anstiege auf bis zu 100m, gefolgt von Abfahrten die mich immer wieder auf Meereshöhe bringen. Dann wird's ernst. Ich muss eine Bergkette überwinden, um an die Westküste zu gelangen und dazu erneut auf ca. 360m klettern. Mittlerweile habe ich gelernt: Wenn ich bergauf fahre und der Gegenverkehr respektvoll grüßt ist es steil. Und es wird eifrig gegrüßt ... 😏 Wie immer bin ich irgendwann oben. Ich stelle mein Rad ab und habe nach kurzem Fußweg auf einen Aussichtspunkt einen fantastischen Ausblick nach Westen. Einfach grandios.

    Der Rest ist ein Kinderspiel. 4km steil bergab, noch steiler als mein Anstieg von der anderen Seite war. Noch vor dem Ortseingang weist ein Schild zur Tui Lodge. Backpacker Hostel. Luxusvariante, Doppelzimmer für mich alleine. So allmählich werde ich verwöhnt 🙂

    16.3., RUHETAG
    Spätes, langes Frühstück. Danach wird's schwer in die Gänge zu kommen. Rebecca aus UK, die gestern noch von einer Wanderung für heute geredet hat, geht's ähnlich. May be tomorrow... 🙂. So muss es sein im Urlaub. Ich raffe mich schließlich zu einer Besichtigungstour per Rad auf. Friseur wär' auch nochmal fällig. Die beiden ortsansässigen Läden erteilen mir Körbe. Nix mit jump in. 🤷🏻‍♂️ Nicht weiter tragisch...

    Ich radle zum Long Beach. Schön aber Kies, windig und damit kühl. Eher kein Badewetter. Stattdessen gehe ich einen kleinen Rundwanderweg. Der führt erstmal zur nächsten Bucht, Tucks Bay. Einsam. Schmaler Sandstreifen und dahinter, erhöht Rasenfläche. Schon eher badetauglich aber wenn ich mich im aktuellen Zustand der Trägheit jetzt hinlege komm' ich nie wieder hoch. Also tapfer weitergehen. Der Weg schwenkt landeinwärts, einen Hügel hinauf in einen ursprünglichen Wald mit Kauri-Bäumen. Die Dinger werden groß, sehr alt und sind aktuell durch eine Krankheit bedroht ... Siehe Wikipedia 🙂

    Eis am Long Beach, Bier in Town. Die nächsten Tage überdenken. Im Wesentlichen ist bis zu meinem Heimflug alles eingetütet. Ich genieße diese Tage sehr.
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